Darth Schnauf-opfer schrieb am Mittwoch, 11. August 2010: |
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So wie ich das spiele, lande ich nie im Königsgambit, sondern in der Wiener Partie. "Wiener Gambit" gibt es nicht, höchstens Steinitz-Gambit oder Hampe-Allgaier-Gambit. Meine Privatbehandlung des Stellungstyps bringt mir zwar optischen Vorteil, aber tatsächlich stehe ich schlechter, weil meine scheinbar aktiven Figuren einfach mal gar nichts anstellen können, während meine Schwächen von Dauer sind; wenn er sich einfach solide weiter aufgebaut hätte, wäre mein Kampf um Ausgleich ziemlich verzweifelt geworden. In Zukunft behandle ich diese Variante gemäß den Buchplänen und gestehe ein, dass meine eigene Idee (obwohl ich sie jetzt über 10 Jahre verfeinert habe) nix taugt. Glücklicherweise brachte meine unkonventionelle Behandlung meinen Gegner dazu, sehr viel zeit zu investieren, und mir dann auch noch meine aktive Stellung zu glauben. Daher wickelte er in ein für mich eher akzeptables Endspiel ab. Auf Gewinn stand ich nie, weil meine aktiven Türme keine echten Einbruchsfelder hatten. Ich stand genau einen Zug lang besser, doch dann betrat Darth Schnauf den Turniersaal und zerstörte meine Konzentration dermaßen gründlich, dass ich sie bis zum Partieende nicht wiederfand. Seit dies beim Pokalspiel gegen Amorbach ähnlich schlimm war, habe ich bei wichtigen Partien immer Ohrenstöpsel dabei. Wäre mein Gegner nicht in Zeitnot gekommen, hätte ich mich wohl kaum ins Remis mogeln können. Dass Jürgen seinen Sf5 gegen den Le3 getauscht hatte, war ein schwerwiegender strategischer Fehler und im höherem Sinne Partieentscheidend. Dass es ihm nicht gelang zu rochieren, war nur eine Folge davon. "Offensichtlich musste R" dieses Fragment macht wenig Sinn. Ich vermute es sollte mit "obin" weitergehen, aber was musste ich (außer freche Kommentare schreiben)? Simons Partie würde ich mir gerne mal näher ansehen, aber er hat sie bei jedem Analyseabend und auch sonst vergessen. Was Philipp auf dem Brett hatte war kein Zweispringerspiel (dieses entsteht nach 4.Sg5), sondern ein Gespenst aus dem vorigem Jahrtausend, dessen korrekte Bezeichnung mir gerade nicht einfällt (Nicht der Max-Lange-Angriff, aber mit ihm verwandt). Der temporär geopferte Bauer gehört dazu. Allerdings sollte man sich schon ein bißchen auskennen. Philipps Lg5 war schlecht. Sowohl Seg5 als auch Ld2 wären spielbar gewesen. Als wir die Partie analysiert haben, fanden wir auch nach seinem erstem Opfer noch gute Angriffsmöglichkeiten, die den Gegner, hätte Philipp sie nicht ausgelassen, weil er fehlberechneten Varianten hinterher jagte, zu einer sehr genauen und nervenaufreibenden Verteidigung gezwungen hätten. Dass Weiß im Sizilianer mit f4 einen Königsangriff startet ist weder ungewöhnlich noch schlimm - solange Schwarz im Zentrum und am Damenflügel Gegenspiel hat. Da dies gegeben war, gefiel mir Saschas Stellung durchaus und deren Partieverlauf bestätigte dieses Urteil. Allerdings verstand ich nicht, warum er seine Mehrqualle in Gewinnstellung zurückgab. Gegen einen ebenbürtigen Gegner hätte Sascha das Turmendspiel wohl kaum gewonnen. Julians Problem war eine zu optimistische Stellungseinschätzung. Ramin war mit seinem Remis wahrscheinlich äußerst zufrieden, insbesondere, da es recht schmeichelhaft war. Du hattest alter Dusselbauer hattest mal wieder den einzigen Gegner, der aus der Eröffnung raus schlecht spielt und wie gut du im realisieren eines einmal errungenen Vorteils bist, wissen wir ja. Das Ergebnis war unglücklich und schade, aber nicht unverdient. |
Cheffes Antwort: |
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Ui, so ein langer Kommentar. Mist, da muss ich viel
dazu schreiben. Okay, fangen wir an: Punkt 1: Wiener Gambit Punkt 2: Deine Partie Punkt 3: Darth Schnauf Punkt 4: Jürgens Partie Punkt 5: Fragment Punkt 6: Simons Partie Punkt 7: Philipps Partie Punkt 8: Saschas Partie Punkt 9: Die anderen Partien |
ECO-Ablehner schrieb am Dienstag, 17. August 2010: |
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Die ECO-Eröffnungsnomenklatur ist ziemlicher Unfug. Sie ist weitgehend willkürlich, in sich wiedersprüchlich und geht an der Partie- und Vorbereitungsrealität meilenweit vorbei. Sie ist ungefähr so vernünftig, wie die Biologen-Nomenklatur, welche Erdbeeren als Nüsse bezeichnet, weil die kleinen Dinger auf dem Fruchtkörper tatsächlich Nüsse sind (Oder so ein dämliches selbsternanntes Gremium, das Pluto seinen Planetenstatus aberkannt hat). |
Cheffes Antwort: |
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ECO versucht eine Ordnung im Strüppungsdickicht der Eröffnungen hineinzubringen. Ich stimme mit dir soweit überein, dass die Einordnung manchmal sehr, sehr seltsam anmutet. Aber als ziemlichen Unfug will ich es nicht bezeichnen. Das Erdbeeren keine Beeren im botanischen Sinne sind, wusste ich, dass sie aber unter Nüsse eingeordnet sind, ist mir bis dato unbekannt gewesen. Man lernt nie aus. http://www.save-pluto.org/index.html Vermutlich war Xena schuld, die etwas größer als Pluto ist, und man folglich auch als Planet hätte klassifizieren müssen. Das hätte seinerseits Tausende von Vätern im Amiland in Konfusion gestürzt, wenn sie für Schulprojekte ihrer Kinder ein Sonnensystem zuammenbauen, und nach und nach festellen würden, dass die Garage nicht dazu ausreicht. Abgesehen davon haben Menschen im Durchschnitt weniger als zehn Finger an der Hand. Da kriegen sie Probleme mit dem Zählen. |