Die klassische Hauptvariante
Wie schon in der
Einleitung dargestellt, entsteht die klassische Hauptvariante nach folgenden
Zügen:
1.d4
Sf6
2.c4 c5
3.d5 b5
4.cxb5 a6
5.bxa6
g6
6.Sc3 Lxa6
7.e4
Lxf1
8.Kxf1 d6
9.Sf3 Lg7
10.g3 0-0
11.Kg2 Sbd7
(Diagramm) |
 |
Die dazugehörige
Stellungsanalyse konnten wir ebenfalls in der
Einleitung sehen. Aber wie geht es weiter? Der weiße Spieler legt jetzt den
Grundstein für die weitere Eröffnungsanlage. Hierzu stehen zwei bekannte, solide
Eröffnungen zur Verfügung: 12.h3 und 12.Te1
Variante 1 |
Variante 2 |
12.h3 Ta7
13.Te1 Da8
14.Te2 Tb8
15.Dc2 Sb6

|
12.Te1 Sg4
13.De2 Sge5
14.Sd2 Sb6
15.f4 Sed7

|
Während in der ersten Variante sich Weiß mit dem Angriff im Zentrum nicht
beeilt hat, sondern zuerst versucht sich zu konsolidieren und seine Figuren
harmonisch zu entwickeln, ist er in der zweiten Variante sofort aggressiv im
Zentrum vorgeprescht. Die schwarze Strategie ergibt sich von alleine: Druck auf
dem Damenflügel nebst Vorbereitung von e6. Die Tatsache, dass die Diagonale
a8-h1 schwach ist (Der König auf g2 steht hier ungünstig), gibt dem schwarzen
Spieler gutes Spiel. Allerdings sollte Schwarz hier auch wirklich aktiv weiter
spielen; er darf auf keinen Fall
zulassen, dass Weiß über kurz oder lang ungehindert zu e5 kommt.
Als Fazit lässt sich sagen, dass Schwarz seine Ziele verwirklichen konnte, aber
Weiß immer noch einen soliden Mehrbauern besitzt. Von der Dynamik her, befindet
sich Schwarz im Vorteil und Weiß sollte Sorgfalt bei seinen Zügen aufbringen.
Natürlich hat Weiß schon viel früher gute Möglichkeiten, in andere Varianten der
klassischen Hauptlinie zu verzweigen. Aus der Vielzahl derer möchte ich die
wichtige Variante mit der Fianchettierung des Läufers herausnehmen.
Weiter... |