Schachtheorie:
Schach allgemein:
Heilbronner Schachverein:
Gronk-Award:
Seite 5 - Einträge 94 - 123 |
Januar 2004 | Februar 2004 | März 2004 | April 2004 | Mai 2004 | Juni 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|
|
|
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
2. Halbjahr
2004
|
Ein neues Schachjahr bricht an. Und es fing mit einem Neujahrsblitz an. Daran hatten einige Leute Interesse. Gleich nachdem ich aufgesperrt und ein paar Bretter aufgebaut hatte, trudelten schon zwei Lauffener, Holger und Florian ein. Julian kam auch direkt nach ihnen und ich forderte Julian zur ersten Schachpartie im neuem Jahr auf. Zumindest von meiner Seite, er hatte schon auf dem Fritzserver gezockt. Während wir so spielten (3:0 abgezockt), füllte sich der Raum immer mehr. Schließlich waren es 20 Leute, die mitblitzen. Im Namen des Vereins begrüßte ich sie alle herzlichst und wünschte ein gutes neues Jahr. Und als guter Gastgeber gab ich gleich in der ersten Runde einen Punkt an Vintonjak ab. Die zweite Partie war auch nicht berauschend, ich schaffte es aber zu gewinnen. Langsam kam ich immer besser in Fahrt. Ich kam in Runde 7 gegen Michael Eberhard und meinte scherzhaft zu ihm: "He Michael, ruf mal den Alex auf seinem Handy an. Lass es mal klingen." Ich weiß nicht, ob jemand es schon mitbekommen hatte, aber die FIDE hat die drakonische Regel erlassen, dass wenn ein Handy im Turniersaal auch nur einmal klingelt, derjenige Spieler seine Partie sofort verliert. Und diese Regel wurde vom WSB übernommen und gilt auch ab sofort in den unteren Klassen. Alex hatte als Kreisspielleiter 2 Tage zuvor uns per Email von dieser Neuerung informiert. Mann hätte ich gelacht, denn Alex hatte mit Sicherheit sein Handy nicht ausgeschaltet. Aber egal, ich spielte gegen Michael und Helmut, der später kam und daher nicht mitspielte, schaute uns zu. Zu ihm gesellte sich Peter. Das spornte mich natürlich zu einer Höchstleistung an: Mit einer 4-zügigen Kombination gewann ich seine Dame. Aber statt sie zu nehmen, ließ ich mal Gnade vor Demütigung walten und reklamierte bei Michael die Zeit. "Der Christian kann ja auch nur auf Zeit gewinnen." "Ja, schachlich war das ja total mies." Ich schaute mir die beiden Lästerer an. "Ich seh' es schon. Ihr beiden seid scharf darauf, den ersten Eintrag in meinem Schachtagebuch in diesem Jahr zu bekommen." Ich vermerke mir also die beiden Lästerer auf dem Zettel und Alex sofort: "Schreibst du wieder mal was über mich auf?" "Nee, aber wenn du mal was dummes sagst, nehme ich das sofort mit auf." Peter: "Ja, Alex, Sag' schnell mal was dummes, damit wir rausfliegen." Keine Chance Peter und Helmut. Ihr seid schon vermerkt worden. Weiter ging es im Turnier. Der Tabelle würdigte ich noch keinen Blick, gab es ja 19 Runden zu spielen. Deshalb wurde ich ziemlich überrascht, als in Runde 9 Alex wie Rumpelstilzchen freudestrahlend auf und ab sprang und rief: "Ich führe! Ich führe! Ich führe!" Wenn auch nur temporär, da Julian seine Partie gewann und wieder die Führung übernahm. Aber immerhin, er war Zweiter. Zwei Runden später gab es dann die Überraschung: Alex war Erster! Der lachte sich einen ab. "Bevor die nächste Runde losgeht", rief ich, "noch eine Info: Aus gegebenem Anlass findet nach dem Turnier eine Doping-Kontrolle statt." In der dreizehnten Runde übernahm erstmals ich die Führung. Aber mit einer Figur gegen Bauern verlier ich total dumm noch ein Endspiel gegen Julian, womit der nach Sonneborn-Berger führte. Kurz darauf kam ich gegen Alex, der mittlerweile auf Platz 4 zurückgefallen. "Mit einem Sieg kannst du wieder Boden gut machen", meinte ich. Und er war doch gedopt! Bis zum Doppelturmendspiel konnte ich mir keinen Vorteil raus arbeiten, obwohl ich viel nachdachte. Nachdachte? Ups, meine Zeit war mies. Schätzungsweise gerade noch 20-30s, Alex hatte fast eine Minute mehr. Ich fing an zu zocken, schnell die 2. Reihe mit meinen Türmen besetzt. Abgrasen des f-Bauerns (nebst g und h), wobei ständig Alex mit einem Grundreihenmatt leben musste. Und siehe da, er machte einen Fehler. Plötzlich konnte ich einen Turm abtauschen, den anderen dabei gewinnen und musste nicht mehr befürchten zu verlieren. Es war noch kritisch in der restlichen Zeit meinen Bauern in eine Dame umzuwandeln, aber ich konnte ihn Matt setzen. Hätte er nicht die Türme verloren, hätte er mich garantiert über die Zeit ziehen können. "Ich hätte nicht den Fehler machen dürfen, mit dem Turm zu ziehen, sondern ich hätte mit meinem König sofort den Turm verfolgen sollen." "Ja, das wäre die Variante gewesen, die auf Zeit gewonnen hätte." Und Julian gab ein Remis ab, womit ich wieder führte. Die gab ich dann nicht mehr ab. Und Alex. na ja, dadurch dass er in den letzten Runden gegen mich, Holger und Julian spielen musste, rutschte ab auf dem achten Platz. Michael: "Nur Achter? Wer hat den Computer bedient?" "Zum Schluss ich", erwiderte ich grinsend. Julian gratulierte mir als Erster. Auch Rudi Springer gratulierte mir: "Wenn man gegen dich spielt, so merkt man gar nicht, wie gut du bist." Super Formulierung, hätte das Helmut oder Jochen mitgehört, die hätten sich vor Lachen auf dem Boden gekugelt. Ach ja, als ich mir die Tabelle anschaute, Jens und - nennen wir ihn LoFE - sagte LoFE zu Jens: "Du hast nicht so gut abgeschnitten." Ich: "Er hat mehr Punkte geholt, als du." "Aber ich habe ja gar nicht mitgespielt!" "Richtig. Da fällt mir ein, dass ich eigentlich einen neuen Award ins Leben rufen sollte, den Drückeberger-Gronk." LoFE: "He, ich habe schon letztes Jahr so einen blöden Gronk bekommen." Breites Grinsen. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr gefällt mir die Idee, so genannte Gronk-Specials zu machen. Letztes Jahr für die schlechteste Schachleistung und dieses Jahr... Bin mal auf Feedback gespannt. Nach der Siegerehrung wollte ich noch Tandem spielen. Holger und Florian waren sofort dabei. Fehlte noch mein Partner. Erst als Peter Julian versprach, ihn nach Hause zu fahren machte er mit. Wir spielten mit Matt einsetzen. Die erste Runde ging an Lauffen. Die nächsten 3 Partien wurde Florian von mir Matt gesetzt. Peter meinte: "Holger spielt stärker als Julian und Florian geht gegen Christian ein. Ihr solltet tauschen." Okay, die beiden tauschten und ich setzte Holger Matt. Nachdem es schon 6:1 für uns stand, spielten wir die letzte Partie. Die ging an die Lauffener. Aber egal, das neue Schachjahr hatte für mich gut angefangen. Schauen wir mal, wie es nächste Woche weiter geht.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Und es geschah in der Zeit nach Neujahr, dass ein Turniersimultan angekündigt wurde. Und viele hörten den Ruf, doch nur ein Dutzend machte sich auf den Weg, einem Weg, der sie in ein kleines Gebäude führen sollte, wo inmitten der 4 Wände viele Schachbretter warteten. Und so geschah es, dass sich dort die Zwölf trafen und fortan sollten sie die Apostel des Turniersimultans heißen. Aber bevor es dazu kommen sollte, mussten sie noch das Licht sehen. Denn einige wanderten noch im Dunkeln herum und wussten nicht, was von ihnen erwartet wurde. "Was? Wir müssen rennen?", fragte Günter entsetzt zurück, als ihn einige in das Wissen um den Turniersimultan einführen wollten. So ist es, denn nicht nur Geist, sondern auch Körper sollen bewegt werden, denn nur wer Körper und Geist in Einklang bringt, kann den Pfad des Turniersimultans erfolgreich beschreiten. Und eine Stimme verkündete, dass wir uns in drei Gruppen aufteilen sollten, so dass die besten am Ende eine neue Gruppe bilden sollten. Und so geschah es. Als dann alle Schlachten geschlagen waren, die müde Füße sich endlich ausruhen durften, breitete sich auf dem Gesicht von saygun das erleuchtete Lächelns des Gewinners ab. Und so steht es hier geschrieben.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Runde 5 in der Landesliga. Es war ein Heimspiel, obwohl wir es bei einem Auswärtsspiel nach Biberach auch nicht weit gehabt hätten. Ich kam so kurz vor neun an und sah das Chaos. Ein Stuhl stand draußen, Pappteller und Zigarettenstummel vervollkommnten das Bild. Durch die Fenster konnten ich einen Blick nach drinnen werfen und ich sah dass es drinnen noch schlimmer aussah. Da hatte wohl jemand eine Party am Vortag gefeiert und auch das Licht brannte noch. Erst mal aufschließen, dachte ich. Von wegen, mein Schlüssel versagte. Mittlerweile war ich nicht alleine, ein paar Biberacher und Thomas waren angekommen. Gerald Rüdiger probierte es auch und die Ursache war, dass mein Schlüssel nicht ganz rein ging. Ein Millimeter fehlte. "Wenn da etwas im Schloss steckt, kriegen wir die Tür nicht auf", meinte Thomas. Gut, ich rief Wolf an, der ebenfalls einen Schlüssel hatte. Den ging ich dann abholen und sollte es immer noch nicht funktionieren, würden wir in Biberach spielen können; wie Hubert mir sagte. Als ich bei Wolf war, klingelte mein Handy - Thomas. "Du kannst zurück kommen. Da hat jemand im Jugendheim übernachtet und den Schlüssel von innen stecken lassen." Ah ha! Gut, ich fuhr zurück, mit Wolf im Schlepptau, der ein paar Fotos vom Chaos machen wollte. Wie es sich herausstellte, war es ein Mädel, dass ihren 18ten Geburtstag gefeiert hatte. Und da sie nicht informiert gewesen war, dass wir am Sonntag ins Jugendheim kamen, war es entsprechend nicht aufgeräumt, um es mal gelinde auszudrücken. Mann, hat sie mir Leid getan, als sie alleine aufräumte. Denn ihre Freundinnen wollten erst gegen 12 Uhr kommen, um zu helfen. Nebenbei bemerkt, sie kamen nicht. Mussten wohl ihren Rausch ausschlafen. Mit ein wenig Verspätung konnte dann das Turnier beginnen. Gegen Biberach, obwohl nominell schwächer, sahen wir in der Regel immer schlecht aus. Sie kannten uns zu gut und waren immer motiviert. Vorne spielte Rook - Menschner, dann Wollrab - Holzinger, Warsitz - Wolbert, May - Kreis, Siegmann - Lademacher, Funk - Rüdiger, Weiß - Appel und am letzten Brett Sezgin - Offergeld. Marc hatte abgesagt, eine Diplomarbeit zusammenschreiben kostet Zeit, wie ich aus Erfahrung bestätigen kann. Am ersten Brett kam es zu 1.d4 Sf6 2.Sfr. Detlef wollte Königs-Indisch ausweichen und fianchettierte bald den Läufer nach g2. Jürgen konterte aggressiv am Damenflügel mit c6 und b5 und es kam zum Damentausch. Richard konnte mal beweisen, dass er als Weißer sich gegen das Wolga-Gambit erwehren konnte, das Eugen spielte. Hier kam es zur Hauptvariante mit 7.e4. Hubert spielte gegen mich ziemlich passiv: 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6 3.Lf4 Lg7 4.e3. d6 5.Ld3 0-0. Klar, er wollte mit c3 seinen Bauer auf d4 sichern, um dann mit e4 im Zentrum vorzupreschen. Was macht man als Schwarzer in solchen Fällen? Auf keine Fall abwarten, sondern sofort aktives Spiel suchen, was ich mit c5 und späterem b5 am Damenflügel auch machte. Hans-Henrik probierte es mit Englisch, aber Karl-Heinz wich jeder Konfrontation aus und beide versuchten dann, sich zuerst zu entwickeln. Ralf erwiderte auf 1.e4 mit c5 und es kam zum Sizilianer. Es ging folgendermaßen weiter: 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e6 6.f3 Lb4 7.Le3 d5. In einem Buch habe ich mal gelesen, wenn Schwarz im Sizilianischen ungehindert zu d5 kommt, steht er besser. Was in der Partie nun zu beweisen wäre. Alfred musste sich zum wiederholten Male mit der französischen Eröffnung auseinandersetzen und das Thomas auf 1.e4 c5 spielt ist auch kein großes Geheimnis. Im Gegensatz zu Ralf spielte er es nicht so aggressiv sondern mit dem ruhigen Aufbau e6,d5,a6,b5,Le7 und Lb7. am letztem Brett kam es zum Damengambit mit einem müden Saygun, der erst spät in der Nacht von einem Jugendturnier in Bayern zurück gekommen war. Eine gute Stunde später stand es 1:0 für uns. Detlef hatte gegen Saygun eine Figur eingestellt und gab nach 18 Zügen auf. Bei Jürgen war die Dame getauscht worden und es kam zu einem positionell-taktischen Geplänkel der Leichtfiguren nebst Türme am Damenflügel. Wer im Endeffekt die offene Line besetzen würde, war unklar, aber ich hatte den Eindruck, dass Jürgens Leichtfiguren einen Hauch aktiver und koordinierter standen, Aber in Stellungen wie diesen konnte ein falscher Zug über Sieg und Niederlage entscheiden. Bei Richard war es nach 13 Zügen immer noch alles Theorie und ich fragte mich, ob Schwarz mit c4 oder e6 aktiv werden würde. Aber noch mehr fragte ich mich, warum Hubert immer noch nicht e4 gezogen hatte. Aber es konnte mir recht sein, da ich den Damenflügel etwas zu früh geöffnet hatte, so dass Hubert seinen c3-bauern vorbeischieben konnte, statt auf b4 zu schlagen. Aber nachdem er b3 zog, was seinem Springer ein gutes Feld nahm, war ich wieder zufrieden. Hinter mir stand es bei Hans-Henrik nicht so gut, er hatte zu passiv gespielt und sein Gegner war im Vorteil. Hans-Henrik war in die Rolle des Verteidigers gedrängt worden. Ralf hatte inzwischen einige Bauern mehr, aber noch nicht rochiert. Das gab Weiß Gegenspiel. Aber ich zweifelte nicht, dass die Stellung gewonnen war. Alfred schien ebenfalls leichte Vorteile zu haben und Thomas stand klar besser gegen Jens. Hubert spielte immer noch nicht e4, gut denn jetzt konnte ich im 19. Zug e5 mit Tempogewinn spielen. Hubert spielte 20.dxe5. Ein schlimmer Fehler, denn jetzt kam ich durch Zwangszüge in den Besitz der d-Linie und konnte einen Turm auf d3 reinpflanzen, den ich mit 25. ...e4 (hätte das nicht Weiß spielen sollen) felsenfest verankerte. Danach war es positionell gewonnen. Hubert gingen die Züge aus, während ich Schritt für Schritt meine Stellung verbessern konnte, bis ich zum Durchbruch bereit war. Jürgen hatte inzwischen gewonnen und bei Richard sah ich, dass er die Dame auf b4 mit Sd3 sofort befragen konnte und nach folgendem Sb2 nicht nur den a4- Bauern gedeckt hätte sondern durch Abzug auch noch die Dame bedrohen würde. In Thomas Stellung gab es eine heftige Schlagabtauschkombination. Die sah gut aus und sah, dass Thomas durch das Zwischenschach nebst Schlagen auf c1 einen glatten Turm gewinnen konnte. Statt dessen zog er wieder Sd4 und ich glaubte, jetzt gibt er die Figur wieder zurück. Aber als ich später an das Brett zurückkam, sah ich, dass es nicht so wahr. Thomas hatte glatt eine Figur mehr. Und bei Richard waren die Damen weg und sein a4-Bauer. Wie konnte das passieren? Jetzt stand er auf Verlust, weil auch b5 nicht zu halten war. "Ich habe geglaubt, die Dame sofort gewinnen zu können und übersehen, dass sie auf c4 gedeckt war." Aber mittlerweile stand es 4:1 für uns nach Saygun, Jürgen, Ralf und mir machten auch noch Alfred, Thomas und Hans-Henrik den Sack zu und es hieß 7:1. Ich dachte mir schon, dass wir durch diesen sehr hohen Sieg Platz gut machen würden. Und siehe da, in der Tabelle war Bad Wimpfen nur noch 1 Brettpunkt vor uns, das sie gegen NSU verloren hatten und Kornwestheim mit einem Mannschaftspunkt. Das war ein für uns eine sehr gute Verbandsrunde gewesen. Unsere Aufstiegschancen sind drastisch gestiegen. Mal sehen, wie es weiter geht.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Die Frage des Abends war: Wo bleibt Thomas Heinl. Immerhin es war Monatsblitz, der erste im neuen Jahr und mit 18 Teilnehmern außerordentlich gut besucht. Die Antwort kam in der zweiten Runde, als das Bärchen auftauchte: "Die Pizza kam zu spät." Schlechter Lieferservice. So blieb Thomas nicht lange, konnte aber noch Sayguns Dusel bewundern. An diesem Abend hatte er eine Menge Dusel (ich saß ja immer neben ihm und bekam es immer live mit), wie auch gegen Helmut (siehe unten) und wenn ihn niemand nominiert, werde ich es tun müssen. Aber zurück zum Turnier, es lief gut an. gleich in der zweiten Runde konnte ich eine etwas schlechtere Stellung dank Jürgens Fehler umdrehen, womit ein starker Konkurrent das Nachsehen hatte. Auch die nächsten drei Spiele liefen gut. Ich ging gerade nach vorne zum Ergebnis melden, als mit Peter mit einer (nicht brennenden) Zigarette über den Weg lief: "Peter, du kannst doch nicht hier so mit einer nicht angezündeten Zigarette herumlaufen. Die Drohung ist ja noch stärker als die Ausführung!" Was man ja seit Nimzowitsch weiß. Peter bekam zwar noch das Feuer, das er suchte, aber er kam nicht mehr zum Rauchen, da die nächste Runde weiterging. Und ich kam gegen Saygun. Es war eine umkämpfte Partie. Im Endspiel hatte ich mal die Möglichkeit per Zugwiederholung ins Remis abzuwickeln. "Remis habe ich schon mal sicher", meinte ich zu saygun. Aber wer will schon ein Remis. Also was anderes gespielt. War nicht so gut, weil ich plötzlich in Nachteil geriet. Aber ich konnte es noch ausgleichen. In der Runde 8 war ich schnell fertig und da Alex gerade beschäftigt war, gab ich das Ergebnis in den Computer ein. Da kam Peter: "Ich habe gewonnen!" "Oh, ich muss mal kontrollieren, wie viele Punkte du hast. He, du hast dich gerade um 100% verbessert!" [Breites Grinsen.] Dann sprang ich nach vorne, wo gerade Saygun gegen Helmut blitzte. Helmut hatte die überlegene Stellung und einiges mehr, aber die schlechtere Zeit. Saygun versuchte noch mit allen Tricks, Helmut in Fallen zu locken, musste dafür aber Zeit opfern. Und Helmut übersah mehrfach mögliche Gewinnzüge und stellte seinerseits was ein. Und dann stellte Saygun wieder was ein und dann wieder Helmut. Die Partie schwankte zwischen Remis und Niederlage hin und her. Als beide nur noch wenige Sekunden auf der Uhr hatten, bot Saygun remis an, welches Helmut sofort annahm. Helmut: "Remis. Und vor der Partie hat mir Saygun noch vorgeworfen, ich wäre ein Remisschieber." "Und kaum biete ich ihm Remis an, nimmt er es an." Für mich war das Ergebnis gut, fiel Saygun dadurch weiter zurück. Das Lustige am Rutschsystem ist es, dass es immer wieder Verwirrung gibt, wer sich wohin setzen muss, wenn es weitergeht. Alex zu Nidens: "Ganz einfach, man muss sich nur den Partner links merken." Saygun prompt: "Ich weigere mich, meinen zu merken." Worauf Helmut lachte. Aber die Retourkutsche kam dann später, als Helmut dann seinerseits fragte: "Wo spiele ich jetzt?" "Kreisklasse?" Weiter ging es. Gegen Hans-Henrik gewann ich aus einer schlechten Stellung heraus. "Wieso kann ich gegen dich nie gewinnen?" fragte er mich. "Schicksal?" Von der Tabelle her führte ich momentan. Jürgen war nur einen halben Punkt hinter mir. Gut zu diesem Zeitpunkt 1,5. Aber dafür hatte er schon eine Runde ausgesetzt, während ich erst kurz vor Schluss meine Auszeit nehmen würde. Um Platz drei würden sich, so wie es aussah Hans-Henrik und Saygun balgen. Bis kurz vor Schluss änderte sich auch nichts an dieser Reihenfolge. Bis Saygun aufgrund von wieder zweier Duselpartien (gegen Filker und Weyhing) den dritten Platz erobern konnte. "Das gibt es doch nicht", meinte ich Kopfschüttelnd. "Sagt genau der Richtige!" Was soll das denn schon wieder heißen? Wieso glaubt jeder, dass ich der Duselkönig bin? Auch Hans-Henrik, der nach der Siegerehrung mich fragte, "Wie kommt es, dass du immer soviel Glück gegen mich hast?", war dieser Meinung. Obwohl, Hans-Henrik sagte ja Glück und nicht Dusel. Somit bleibt der Titel Duselkönig Saygun vorbehalten. Und damit endet dieser Eintrag im Schachtagebuch. Ich möchte noch vermerken, liebes Schachtagebuch, dass der Januar im Monat sehr gut und erfolgreich verlaufen ist. Hoffen wir, dass es weiter so geht.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Der Aufruf zum Vereinspokal erfolgte dieses Jahr zum dritten Mal. Losgehen sollte es um halb Acht. Aber allzu viele waren nicht da. Ganze acht Leute zählte ich zu diesem Zeitpunkt. Alex: "Spielst du mit?" "Weiß ich noch nicht." "Heißt das du spielst mit oder nicht?" "Ich habe heute zwei Prüfungen gehabt. Bin eigentlich fertig." "Spielst du jetzt mit?" "Wenn es weniger wie 10 sind, spiele ich mit." Michael Waldherr: "Wenn Christian nicht mitspielt, spiele ich auch nicht mit." Karl-Heinz: "Wenn Michael nicht mitspielt, ich auch nicht." Gut, damit war es entschieden, ich spielte mit. Anscheinend hatte nicht jeder mitbekommen, dass es um halber losgehen sollte. Kurz nach halb waren es immer nur noch zwölf. Die Uhren wurden gestellt. Michael: "Auf wie viel soll ich die Uhr stellen?" Alex: "Auf Viertel." "Welche der zwölf Möglichkeiten, soll ich auswählen?" "Egal." Ich zu Michael: "Sei froh, dass es keine 24h Uhr ist, dann hättest du dir um doppelt so viele Kombinationen Gedanken machen müssen." Später fiel mir ein, dass es keine 12 sondern 144 Kombinationen gab. Die beiden Uhren müssen ja nicht symmetrisch eingestellt werden. So gegen Acht kamen dann weitere Leute. Heinz, der gedacht hatte, es ginge später los. Der war erstmal spielfrei. Das nutzte er zum Labbern. Zum Glück kam kurz darauf noch Jens Weiß, der mitspielte und noch ein paar und es waren 18 Teilnehmer geworden. Ich selbst spielte mit Schwarz gegen Herbert Kuntermann (McKautschuk). Nach 10 Zügen kannte der die Theorie nicht mehr und bald darauf gewann ich einen Bauern. Paar Züge später nahm ich noch einen weiteren zu mir. Herbert: "Hast du heute schon zu Abend gegessen?" "Ja." "Das glaube ich nicht!" Mit 2 Mehrbauern war es dann relativ schnell vorbei: Damentausch und noch drei weitere Figuren und mein c-Bauer lief zur Dame durch. Vorne an der Theke standen mittlerweile Helmut and Saygun und unterhielten sich. "Macht ihr mit?" Helmut: "Nee, als Mannschaftsführer bin ich schon so gefordert..., <blablabla> ...und außerdem spiele ich ja so schlecht." "Und was ist mit dir Saygun?" "Bin 30s zu spät gekommen. Durfte nicht mehr mitmachen." Michael Waldherr: "Du kannst für mich weitermachen." "Nee, ich möchte nicht mit einer Niederlage starten." Ich: "Also dieses Jahr wird der Schwarze Gronk in Special-Gronk umgewandelt. Letztes Jahr wurde er in die Kategorie 'Schlechteste Schachleistung' gewertet. Dieses Jahr wird es der Drückeberger-Gronk." Saygun: "Warum nicht Fingerfehler-Gronk?" "Auch eine gute Idee. Vielleicht sollte ich mehrere Kategorien für den Special-Gronk zur Verfügung stellen und eine wird dann ausgewählt. Aber erst beim nächsten Mal. Diesmal wird es der Drückeberger-Gronk. Und ich weiß schon, wen ich nominieren werde!" Helmut: "Nee, nicht schon wieder." "He, ihr beide könnt noch einsteigen. Ihr spielt einfach in der ersten Runde gegeneinander und vereinbart ein Remis." Ich vermute, die Drohung beide für den Drückeberger-Gronk zu nominieren, hast gewirkt. Saygun trug sich und Helmut nach. "Zeig mal!", forderte ich ihn auf. "Ich habe mir die Freiheit genommen, mir Schwarz zu geben", sagte Saygun zu Helmut. "Damit es nicht ganz so peinlich ist." Helmut: "Einen Moment, in der neuen DWZ-Liste bin ich vor Alex." Ich: "Das ist ja keine Kunst." Helmut: "Die Hälfte des Vereins hat eine schlechtere Zahl als Alex." "Wenn du damit unsere Jugendlichen meinst, hast du Recht." "Alex zählt selbst noch zu den Jugendlichen." "Mit 25?" fragte ich zurück Saygun: "Auf jeden Fall wird er nachher blöde gucken, wenn er die neue Runde auslost." Erwähnte ich schon, dass Saygun manchmal prophetische Gaben besitzt? Obwohl Alex noch einige Ergebnisse eingab, merkte er nicht, dass eine Paarung zusätzlich drin stand. Gut, vielleicht half auch die Tatsache, dass er in einer Diskussion mit Michael verwickelt war, was das Format der Beiträge betraf, die man zur Rochade schicken sollte. Alex meinte, dass pdf am geschicktesten wäre. Michael: "Aber das kann man nicht bearbeiten." Alex: "Doch, man kann schon Text kopieren. Komm ich zeig es dir." Und er begann sofort nach einer .pdf Datei zu suchen. Michael ganz trocken: "Bloß weil du ein Mal etwas besser weißt, musst du nicht damit angeben." Und dann kam es zur Paarung der zweiten Runde. Alex fing an vorzulesen: "An Brett 1, nein - nicht schon wieder ich, spielt Christian Wolbert gegen Alexander Geilfuß, ... an Brett 6 Saygun Sezgin gegen ..." Kleine überraschte Pause. "Du spielst mit, Saygun?" "Wenn ich drin stehe, offensichtlich ja." "Aber, das war doch nur ein Gerücht, das du mitspielen wolltest." "Echt?" Alex weiter: "Wer hat dich eingetragen?" "Der Nikolaus?" "Wie hast du in der ersten Runde gespielt?" "Ist schon eingetragen, lies weiter vor." "Das muss ich überprüfen." Saygun: "Lies nur weiter vor, es stimmt schon." "Nein, ich muss checken, was drin steht." Und dann ging es los. Es war nicht meine beste Partie. Aus der Eröffnung kam ich gut raus, aber dann fing ich an schlecht zu spielen. Nachdem ich unnötigerweise meinen Läufer auf f6 tauschte, ließ ich einen Angriff auf meinen Königsflügel zu. Eigentlich hatte ich schon alles abgewehrt und konnte mit der Fesselung des Bauerns auf e6 auf Gewinn spielen, als ich Schach gab, dann den Läufer auf d3 zog, statt c4, was die Dame mit Tempogewinn auf das gute Feld f6 brachte und plötzlich gab es für Alex eine zwingende Mattkombination, die er auch noch sah. Ich ließ mich also brav Matt setzen und Alex brach in Jubel aus. "Das glaub ich nicht, die Stellung muss ich fotografieren!" Und tatsächlich holte er seinen Apparate, stellte sich auf einen Stuhl und knipste die Stellung. Peter zu mir: "Jetzt müsste jemand Alex knipsen." Ich grinste, ja das Bild wäre göttlich gewesen. Ich schaute mir mal an, was die anderen machten. Saygun stand auf Gewinn. Hans-Henrik hatte auch schon einen Vorteil ausgearbeitet. Gut, dann wird es eine Aufholjagd geben. Eine Viertelstunde später war Michael mit seiner Partie fertig Er bemerkte, dass unser Brett noch nicht aufgeräumt war. "Wie lange wird dies noch so stehen bleiben?" "Wie ich Alex kenne, bis zum nächsten Donnerstag." Und dann war der Abend auch schon fast vorbei. Alex las noch die Paarungen für die nächste Runde vor. Und es hieß: Helmut - Christian. Helmut: "Oh, nee." Alex: "Der ist schlagbar." Stimmt, sogar Wolfgang Sommer hat mich schon im Blitz geschlagen. Aber das Verlieren gehört zur Imagepflege. Denn wenn ich nur noch gewinnen würde, wie sähe das denn aus? :-)
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
An diesem Abend sollten zum ersten Mal seit langen Partieanalysen durchgeführt werden. Allerdings mit Verspätung, da das Demobrett noch nicht da war. Ich setzte mich zu Michael Eberhard und Jens an den Tisch und schaute den beiden beim Blitzen zu. Alex wuselte mal wieder hektisch durch den Saal, blieb aber kurz bei mir stehen: "Rate mal, welche Partie heute unter anderem vorgeführt wird!" und ab war er. Ich zuckte grinsend mit den Schultern. Michael: "Warum hast du mir das angetan?" "Wieso, ich habe ihm doch nur eine kleine Freude bereitet, von der er noch in 20 Jahren seinen Kindern erzählen wird." "Genau das befürcht' ich ja!" Anscheinend hatte es bei Alex in letzter Zeit nur ein Gesprächsthema gegeben und das würde heute Abend fortgesetzt werden. Aber wie gesagt, es dauerte noch ein Weilchen, bis es stattfinden konnte. Und dann kam endlich seine große Stunde. Saygun und ich machten es uns auf der Couch bequem. "Jetzt geht es los", meinte ich zu Saygun. "Also mir wäre es peinlich, die Partie vorzuführen", erwiderte er. Was, hatte er sie schon zu sehen bekommen? Ich war gespannt. Anfangs war es ganz okay, doch dann musste ich reklamieren. In der von Alex nachkonstruierten Partie (keiner von uns hatte damals mitgeschrieben) machte er einen Zug den ich garantiert nicht zu dem Zeitpunkt gespielt hatte. "Also, Se5 habe ich hier garantiert nicht gespielt. Den tauscht du doch einfach ab." Alex: "Nee, der Springer stand auf e5." "Später schon, aber nicht jetzt, Lxf6 kam glaub ich dran." "Aber der Springer stand auf e5. Ich hatte ja nachher mit Tempogewinn auf c5 geschlagen und den Springer angegriffen." "Das schon, aber nicht so." Alex war nicht davon abzubringen. "Es ging folgendermaßen weiter." er zog. Ah, jetzt hatte ich definitiv den Beweis, dass es so nicht gewesen sein konnte: "Halt, so kann es nicht gewesen sein. Jetzt würde ich einfach einen Bauern gewinnen. Ich mag an dem Abend zwar müde gewesen sein, aber einen zweizügigen Bauerngewinn hätte ich nicht übersehen!" Saygun: "Also jetzt wird's wirklich peinlich." nach einigen Zügen landeten wir wieder in die Partiefortsetzung, in der Alex am Königsflügel angriff, und ich diesen vorerst blocken konnte. Das Ende war dann schnell erzählt. Beim Übergang ins Endspiel hätte ich mit Lc4 statt dem Turmschach ein vorteilhaftes Endspiel gehabt. So gab es aktives Spiel für Alex und nach dem Schach auf a1 zog ich Lf1 (Lb1 hätte mindestens remis gehalten), und es gab ein undeckbares Matt. "Hilfsmatt in 3", sagte Peter lächelnd. Saygun: "Eigentlich hättest du einen Gronk verdient. Ich weiß nur noch nicht genau welchen. Vielleicht 'Größter Unglücksvogel'." Da musste ich lachen. Gut, dass ich keinen in dieser Kategorie aufgestellt habe. Dann hatte ich noch eine Partie vorzuführen. Ich selbst hatte ebenfalls noch eine Partie mitgebracht (vom letzten Mannschaftskampf gegen Biberach), die ein schönes Druckspiel zeigte. Dies Analyse zog sich nicht so lange hin und dann kam noch Saygun an die Reihe, der keine kompletten Partien vorführte, sondern einfach einige Stellungen mitgebracht hatte. In der ersten Partie. Saygun: "Was würdet ihr jetzt spielen? Einen Vorschlag?" "Man nimmt den Bauern!" kam ein Ruf. Lässig dreht sich Saygun um und zieht den Zug und zeigt auf den gegnerischen Springer: "Nicht so gut wenn man nimmt. Dann kommt Wieehaa!" In der nächsten Stellung war gefragt, wie Schwarz am besten fortsetzen hätte können. "Man musste den Zug sehen und berechnen und das, wo beide nur noch wenige Minuten Zeit hatten", erklärte er. Prompt kam ein Vorschlag, der aber nicht so gut war. Saygun zog die nächsten erzwungenen Züge und schaute sich die Stellung an. Weiß stand zwar immer noch schlechter aber... "Die Stellung würde ich mit Weiß auf jeden Fall noch weiter spielen." "Ja, auf Zeit!", erwiderte ich. Im dritten Beispiel ging es um ein Turmendspiel, indem Schwarz durch das Opfern seines f-Bauerns eine gewonnene Stellung erreichte, vorausgesetzt man nach Kh3 auch den zweiten Zug. Es kam zu den unterschiedlichsten Varianten und einige kamen noch nicht mal aufs Demobrett, so wie die von Peter: "Erst Th1!", schlug er vor. Und bevor Saygun den Turm anfassen konnte sagte Peter: "Oh, geht nicht wegen Kxh1." Saygun: "Manche Probleme erledigen sich von alleine. Auch die Variante von Alex war lecker: "Jetzt noch ein Schach und der König muss nach g1." Saygun: "Noch einmal Kg1 und wir reklamieren bald eine 3-malige Stellungswiederholung." Dann war es vorbei. Ich ließ den Abend noch mit einigen Blitzpartien ausklingen. In der vorletzten hatte ich gerade eine Gewinnkombination gesehen, als ich Helmut neben meinem Tisch gerade in einem Gespräch sagen hörte: "Ich spiele ja nicht so gut. Ich geb's ja zu!" Schnell zog ich die Kombi und griff dann nach meinem Aufschriebzettel. Solche Sprüche muss ich ja notieren! Helmut schaut mich entrüstet an: "Ich weiß nicht, wie man mit Dusel gewinnen kann und gleichzeitig noch jeden Scheiß hört, der einen nichts angeht!" Natürliche Begabung nehme ich an.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Die erste Mannschaft hatte den nächsten Gegner auf dem Programm: Neckarsulm. Ich kam um 9:50 zum Treffpunkt und musste beim Aussteigen erstmal gähnen. Ein Freund von mir hatte am Samstag seinen 30ten Geburtstag gefeiert und ich war so gegen 2:30 Uhr nach Hause gekommen. "Mann, bin ich fertig." Hans-Henrik: "He, als Mannschaftsführer solltest du uns motivieren! Das gehört zu einem guten Service des Mannschaftsführers." "Keine Bange, ich werde gewinnen! Und die Mannschaft wird auch gewinnen." Richard: "Zum Service eines guten Mannschaftsführers gehört es auch, dass er als Erster am Treffpunkt ist." Damit ich mir Sorgen machen muss, wo denn jeder bleibt? Nix da, ich brauche meine Nerven für das Schachspielen. Apropos wie war das mit 'wo jeder bleibt?' Ich zählte durch. Jürgen, Marc, Alfred und Thomas fehlten. Gut, Thomas wollte direkt fahren, Alfred sagte, dass, wenn er nicht hier ist, dann direkt hinfahren würde. Marc würde aus Oedheim kommend natürlich keinen Umweg über Heilbronn machen, und Jürgen? "Jürgen hat mir zwar nicht gesagt, dass er direkt hinfahren würde, aber ich denke, dass er schon dorthin unterwegs ist, er ist ja zuverlässig. Fahren wir los." "Wo spielen wir?" fragte Hans-Henrik. "Keine Ahnung", gestand Richard. "Im Haus der Vereine gegenüber der Schule. Wir haben dort schon mal gespielt." "Es wäre gut, wenn du in deiner Mail immer mit angeben würdest, wo wir spielen", sagte Hans-Henrik. "Ihr habt von mir doch alle eine Kopie der Landesligameldung inklusive der Spiellokaladressen bekommen." "Ja, aber der Zettel liegt irgendwo rum. Es wäre ein Service des Mannschaftsführers, wenn er es in seinen Emails noch einmal angeben würde." "Gut, gut. Wird in meinen Service-Katalog aufgenommen." Und los ging es. In Neckarsulm trafen wir die andere Hälfte der Mannschaft. Ich war auf die Mannschaftsaufstellung der Neckarsulmer gespannt. Um nicht abzusteigen hatten sie einen Slowenen mit Elo 2300 eingekauft, der in der letzten Runde gegen Wimpfen schon erfolgreich zum Einsatz kam. Allerdings kam der heute nicht zum Einsatz. Alfred teilte mir dann auch mit: "De Drofenik ist extra nach Slowenien heruntergefahren, um den Mann abzuholen und hat dann hier angerufen: Sie wären eingeschneit!" Ich grinste. Mit zwei Mann Ersatz von Neckarsulmer Seite sollte es auch kein größeres Problem sein zwei Mannschaftspunkte herauszuholen. Nach einer halben Stunde sah es folgendermaßen aus: Jürgen erwiderte auf das Königs-Indisch von Mädler mit dem Fianchetto mit dem Königsläufer und es kam bald zum Abtausch der beiden Zentrumsbauern, der Springer und der Damen. Sah sehr remislich aus. Richard wollte gegen Vukovic mal nicht nach Zugumstellung mit b5 ins Wolga-Gambit übergehen sondern spielte 3. ...e6 mit drauffolgendem d5. Dieses frühzeitige Öffnen sollte für Weiß kein Problem darstellen und ich erwartete, dass Vukovic mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung herauskommen würde. Marc hatte mit Oette einen Inder (E16 - ist das jetzt ein Nimzo oder ein Dameninder?) auf dem Brett. Matthias Spanner probierte es wie Hubert Warsitz in der letzten Runde mit dem zurückhaltenden e3 (Nach 1.d4 Sf6 2.Sf3 g6) nebst Ld3. Aber er wich relativ schnell (zu schnell, er hätte liebersich erst auf dem Damenflügel entwickeln sollen) mit Se5 davon ab. Ich schlug den Springer. Klar, nach dxe5 Sd7 f4 hat er einen Vorposten. Aber mit Sc5 konnte ich sogleich dafür sorgen, dass er den Läufer auf d3 geben musste, wodurch er schwächen auf den weißen Feldern erhielt. Ich war zufrieden. Hans-Henrik musste sich mit Holländisch auseinandersetzen. Aber da nur wenige Züge bis dahin gespielt waren, konnte man noch nichts sagen. Ralf griff als Schwarzer zum Sizilianer. Die Eröffnung, die er spielte, sah auf dem ersten Blick wüst aus. Sdb5 zulassen nebst Sd6+, Ke7 ist schon etwas, was mir positionell gegen den Strich geht, Aber laut Fritz ist es spielbar. Alfred spielte gegen Felbinger 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6 4.f4 Lg7 5.Le2. Klar, dass Alfred e5 im Sinn hatte, aber als Felbinger jetzt b6 spielte, sagte ich mir, das muss für Alfred jetzt gut sein. Diese Schwächung der weißen Felder kann nicht gut sein. Von da an machte ich mir keine Sorgen mehr um diese Partie. Und Thomas spielte ein Damengambit gegen Thullner und da es hier zu einem positionellen Geringe kommen würde und Thomas davon deutlich mehr versteht als Thullner, sah die Sache auch in Ordnung aus. Richard wollte sich einen Kaffee kaufen. "Kann jemand 10 Euro wechseln?", fragte er. Ich: "Ja, hier. Ist ein Service vom Mannschaftsführer." Um halb Eins hatte ich wieder Gelegenheit mir die anderen Partien anzuschauen, den meine war quasi schon entschieden, wenn ich nicht noch einen Bock schoss. Matthias hatte den Läufer nach h4 überführt, um dann mit Lf6, Th3, nebst Dh4 einen Angriff zu starten. Natürlich mit der Idee auf h5 mit g4 die Stellung aufzubrechen. Aber soweit kam er gar nicht. Denn ich konnte mit dxe4 gefolgt von exd3 die lange Diagonale für meinen Läufer öffnen und nach ..Lxf6 exf6 Dc6 drohte lapidar ein Matt auf g2, weshalb er nicht Dh4 ziehen konnte. Schlug er jetzt mit dem Turm auf d3, konnte ich mit Tfd8 mit Tempo meinen Turm auf die Linie bringen und nach anderen Zügen konnte ich einfach in Ruhe den Bauern auf f6 abkassieren. Nach dem glanzvollen Zug Th5?? allerdings konnte ich mit Dxg2+ Dxg2 Lg2 einen dritten Bauern gewinnen und solche Endspiele verliere ich nicht mehr. Hinterher sagte Matthias zu mir: "Bisher ist es mir noch nie passiert, dass ich nach 22 Zügen 3 Bauern weniger hatte." "Eigentlich hättest du da schon aufgeben können." Ja gut, hatte er nicht. Aber wie sagt man doch so schön: einige mögen es ja zusammen geschoben zu werden. Aber zurück zu den anderen Bretter. Oh, Schreck, Jürgen hatte einen Bauern eingestellt! Und Thomas Mädler besaß noch die bessere Stellung. Das sah nicht so gut aus. Richard war ebenfalls in einem Endspiel mit Turm und Springer gelandet. Es war schwer abzuschätzen, wer da besser stand. Bei Marc war noch alles offen. Die Frage war, ob er seinen Isolani würde halten können. Hans-Henrik hatte seinen Gegner überspielt. Er stand deutlich besser. Sein Springer beherrschte von d5 alle wichtigen Felder und ein Mehrbauer (wenngleich Doppelbauer) stand schon als Plus auf seinem Konto. Ralfs Stellung machte mir Sorgen. Er stand total passiv und war in die völlig Defensive gedrängt worden. Sah ebenfalls gar nicht gut aus. Alfreds Stellung war klar gewonnen. Mehrbauer und drohender Qualitätsgewinn waren starke Indizien für diese Vermutung. Thomas stand zwar aktiver, aber das Endspiel T+D gegen T+D sollte bei korrektem Spiel remis enden. Mit den beiden unklaren Partien von Marc und Richard rechnete ich intern mit einem Zwischenresultat von 3,5:2,5 für uns. einer von beiden sollte gewinnen. Dann gewann wie erwartet Hans-Henrik, Alfred machte kurz darauf den Sack ebenfalls dicht. Marc hatte plötzlich den genialen Vorstoß d5 zur Verfügung, der mit Figurengewinn drohte. Oette wickelte es schlecht ab. Statt einen Bauern zu verlieren, verlor er gleich einen Turm und gab auf. 3:0 für uns. Dann ging Ralfs Partie wie befürchtet verloren und es stand 3:1. Dann endlich konnte ich Matthias Matt setzen und der halbe Mannschaftspunkt war sicher. Sah gut aus, denn mittlerweile hatte Thullner einzügig einen Bauern eingestellt und Richard war in ein Springerendspiel gelandet, wo er einfach besser stand. Vier Züge später war es klar und Vukovic gab auf. Ich gratulierte ihm und wir gingen auf den Flur. "Super. Das wird ja deutlicher als gedacht." "Thomas dürfte jetzt auch gewinnen, wo die Damen getauscht sind." "Klar, es muss sich nur an das Endspiel erinnern, wie du deinen Gegner in Zugzwang brachtest." Marc kam noch hinzu und wir redeten ein wenig über Marcs Diplomarbeit, die er abgegeben hatte und nur noch auf die Note wartete. Und was er als nächstes vorhatte. Kurz darauf ging ich noch einmal rein, um die Lage zu checken. Thomas hatte gewonnen und somit war nur noch Jürgen übrig. Dort sah es bescheiden aus. Mädler konnte mit ...hxg3 hxg3 Lxg3 Lxg3 Tg2+ einen zweiten Bauern gewinnen, was das Aus bedeutet hätte. Er zog statt dessen h3. Gut. Jürgen stand immer noch schlecht, war aber so noch verteidigungsfähig. Und er hatte noch Glück. Durch einen Fehler von Tomas konnte er den Turm tauschen und ungleichfarbige Läufer ergaben ein Remis. "Wie hattest du eigentlich den Bauern eingestellt?". wollte ich noch wissen. Ich hatte gedacht, ich krieg den auf c7 dafür, aber nicht gesehen, dass er einfach Te7 spielen kann. Ich bin einfach zu müde." "Wie das?" "Wir haben gestern eine Feier gehabt und ich bin nicht zum Schlafen gekommen." Sieh an, das erklärt einiges. Aber was soll's. 6,5 Punkte Ausbeute ist grandios und im nächsten Spiel gegen Kornwestheim kommt es dann zur Vorentscheidung. Gewinnen wir, ist der Aufstieg so gut wie sicher.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Vereinspokal Runde 3+4. Ich würde mit Schwarz gegen Helmut spielen müssen. Der war schon da und stöhnte bei meinem Anblick: "Oh, nein. Mein Gegner!" "Hi, du Selbstnominator. Wenn ich verliere, kannst du dich ja wieder selbst nominieren. Er lacht: "Wenn du wieder verlierst, werde ich dich nominieren!" Wir setzen uns hin und ich inspizierte erst mal die Figuren. "Warum habe ich diese hässlichen Figurensätze?", beschwerte ich mich. "Weil du nicht an Brett 1 spielst!", rief Alex zurück. Ich denke, ich werde mir diesen Satz merken und gegebenenfalls an Alex mal zurückreichen. Helmut spielte 1.e4 und ich erwiderte wie gewöhnlich mit e6 darauf. Es kam zur Vorstoßvariante und nach 7 Zügen drohte ich durch einen Fehler von Helmut einfach einen Bauerngewinn, der nicht mehr zu verhindern war. Er konnte sich nur noch entscheiden, ob er d4 oder b2 hergeben wollte. Er entschied sich für d4 und ich holte mir zur Entspannung ein Karamalz. Michael Waldherr sah die Flasche nur von hinten und glaubte, ich würde mir ein Bier gönnen. Er schüttelte den Kopf. Ich drehte die Flasche um. "Ist Karamalz!" Da verdrehte Michael erst recht die Augen. "Wie kann man das trinken?" "Lecker!" Helmut dreht sich zu uns beiden um. Ich: "Helmut, lass dich ja nicht ablenken. Gib dein Bestes!" Saygun: "Dann kannst du nächste Woche die Partie vorführen." Entweder gab Helmut nicht sein Bestes oder er wollte nicht die Partie nächste Woche wie Alex vorführen. Er verlor einen zweiten Bauer und gab einen Zug später auf. Saygun. "Ich könnt jetzt was sagen, aber ich darf nicht, sonst steht es auf der Homepage." Ich bitt' dich Saygun, keine unnötige Zurückhaltung. Einige Leute lechzen ja geradezu nach deinen feinen satirischen Bemerkungen. Wie kannst du die denn enttäuschen? Durch den frühen Sieg, blieb mir Zeit, die anderen Partien anzuschauen. Am interessantesten war mit Abstand das Duell zwischen Hans-Henrik und Saygun. Von denjenigen, die aus den ersten beiden Runden ungeschlagen waren, gab es nur eine interessante Partie, die von Karl-Heinz Weyhing, die dieser auch noch gewann. Alex landete einen kampflosen Sieg gegen Drofenik (ob der noch immer in Slowenien eingeschneit war?). Damit setzten sich Karl-Heinz und Alex mit 3 Punkten an die Spitze. Sowohl Saygun, als auch Hans-Henrik konnten sich mit 2,5 Punkten dahinter platzieren. Aber momentan sah es eher nach Remis aus. Ich ging an die Theke, um mir was zum Essen zu holen. Da kam Helmut herein: "Endlich haben sie das Licht auf dem Klo repariert!" "Sag bloß, dir ist ein Licht aufgegangen?" Peter grinst: "Aber zu spät!" Ich lachte. "Der war gut, Peter!" "Wie meinst du das?" Ich weiß nicht, wie du es gemeint hast, aber ich habe gedacht, du würdest es auf unsere Partie beziehen." "Was, ihr zwei habt gegeneinander gespielt. Entschuldige, Helmut, aber so hatte ich es nicht gemeint." Dann wurde es bei Saygun und HH spannend. Saygun kam in Zeitnot, machte einen schlechten Zug und verlor. Die Paarung für die nächste Runde lief dann wie erwartet. Alex kam gegen Karl-Heinz und ich gegen Hans-Henrik. "Ich habe noch nie gegen dich gewinnen können", meinte er. "Es wird Zeit, das zu ändern." Oder auch nicht. Immerhin war ich psychologisch im Vorteil, da ich schon einen Sieg gegen ihn verbuchen konnte. Wir eröffneten mit dem Damengambit und wie üblich, wenn ich müde bin, verpatze ich den Übergang von der Eröffnung zum Mittelspiel. Prompt bekam ich einen Doppelbauer auf f3 und aufgrund dieser Schwäche kam Hans-Henrik in Vorteil. Er bekam eine Druckstellung und nach Öffnung der e-Linie musste ich mich schon genau verteidigen. Es drohte ständig ein Qualitätsopfer auf e3. So nach und nach konnte ich auch meine Türme umgruppieren und nach dem Vorstoß d5 hatte ich Gegenspiel. Aber mehr auch nicht. Bis HH nicht mehr die richtige Fortsetzung fand und ein Turmpaar tauschte und ich Dxb7 machen konnte. Da stand ich besser und nach einer hübschen kleinen Kombi konnte ich ihn Matt setzen. "Ich glaube, dass ich nach dieser Partie auch in Zukunft gegen dich es einfach nicht schaffen werde gegen dich zu gewinnen." "Du standst aber deutlich besser." "Aber ich habe nichts zwingendes gesehen." "Ich auch nicht." Wilhelm Filker warf ein: "Sie hätten auf e3 schlagen können und dann mit der Springergabel die Dame gewinnen können." Ich: "Ging nicht. e3 war immer genügend gedeckt." "Nein. Txe3 ging." Es ging nicht, solange der König auf e2 stand und als nach Kf1 Hans-Henrik die Türme verdoppelte, spielte ich sofort Tb3." Wilhelm: "Der Turm stand zu diesem Zeitpunkt nicht auf b3." Hans-Henrik: " Doch der stand zu dem Zeitpunkt schon dort." "Nein, nein, nein." Hans-Henrik: "Haben wir diese Partie gespielt oder sie?" Trotzdem wäre Txe3 gegangen." Ich erwiderte: "Nein, denn ich muss nicht zweimal zurücknehmen. Ich spiele fxe3 und auf Txe3 spiele ich Dc4 und fessele den Springer." Wilhelm wollte das nicht glauben. Aber die Stellung war eindeutig. Dann wollte Wilhelm es wieder wissen und statt dem Turmopfer auf e3, das Springeropfer als Gewinnzug deklarieren. Hans-Henrik: "Das ist schlecht!" "Aber es gewinnt die Dame!" Ich ziehe die Variante und sage:" Gut, ich muss die Dame und 2 Bauern für zwei Türme und einen Springer geben. Aber das ist für mich klar gewonnen." "Aber ich kann noch einen Turm kriegen!" "Wie??" Er wusste es selbst nicht, denn es ging nicht und mit einer unbefestigten Königsstellung und einem ungehinderten Eindringen meiner Türme auf die 7. bzw. 8. Reihe wäre das Matt nicht weit. Besonders, da ich noch den Läufer hatte. Ich schaute auf die Tabelle. Karl-Heinz war mit 4:0 alleiniger Tabellenführer und Alex und ich folgten mit 3 Punkten. Nächste Runde würde ich gegen Karl-Heinz spielen und Alex gegen Wolfgang Sommer, der durch einen kampflosen Sieg auf Platz 4 vorgerückt war. Der Abende endete noch damit, dass ich Saygun ein wenig beim Blitzen gegen Jens zuschaute. Saygun: "Oh, so viele Bauern, welchen soll ich nehmen?" Er nahm dann alle. Die nächste Partie war auch lustig. Jens spielte Holländisch und zog h6. Ich: "Damit schaffst du dir nur Löcher. Ist nicht gut." Knapp zehn Züge später konnte Saygun einen Springer dort platzieren. "Erwähnte ich nicht, dass diese Löcher tödlich sind?" "Das ist kein Loch mehr", erwiderte Jens. "Ja, jetzt ist es ein Krater!" Zwei Partien später nahm Helmut Sayguns Platz ein. Jens stand schlecht und wusste nicht, was er spielen sollte. Heinz: "Gib Schach auf e6." Saygun: "Auf keinen Fall." "Doch, Schach auf e6." Jens: "Da steht doch der Läufer auf g4!!" Heinz: "Ach!" Saygun: "Wie viel hat dir Helmut gezahlt, Heinz?"
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Es herrschte mal wieder ein größerer Andrang beim Monatsblitzturnier- 20 Teilnehmer hatten sich bis jetzt eingefunden. Während Alex die Leute noch in den Computer eingab, stand ich vorne an der Theke, wo Saygun Michael Wickenheisser eben den Weg nach Bad Wimpfen erklärte, wo die zweite am Sonntag den nächsten Mannschaftskampf hatte. Michael: "Und wo parke ich am besten?" Saygun: "Bevor du rechts in die Altstadt fährst, an der Ampel links, da sind ein paar Parkplätze." Karl-Heinz als eingesessener Wimpfener: "Da sind nur 4, 5 Plätze, aber Sonntag Morgen dürften die frei sein. Wenn du 150m weiter fährst, hast du einen großen Parkplatz. Da ist immer was frei." Saygun: "Beim Konventhaus ist auch manchmal was frei." "Die sind gebührenpflichtig", warf ich ein, mich vom letzten Mannschaftskampf noch erinnernd. "Was auch Sonntags?" "Ja", erwiderte Karl-Heinz, "Weil immer so viele Leute kommen." "Die Touristen ausnehmen", grinste Saygun. Ich grinste mit. Dann ging es auch schon los. Neben Jürgen und Saygun gab es keine starken Blitzer. Aber während die erste Runde lief, kam Thomas Heinl noch herein. "Na, kam die Pizza diesmal pünktlicher?", begrüßte ich ihn. Anscheinend, denn er war noch früh genug da, um einzusteigen. Somit waren es nun 21 Teilnehmer. Der Auftakt verlief nach Maß. Ich gewann die ersten beiden Runden. In Runde 3 kam ich gegen Holger Spahn. "Was, ich muss gegen dich spielen." "Früher oder später schon. Das ist halt so beim Rundenturnier." "Was, ihr habt hier keinen Überspringmodus?" Weiter ging es und nachdem ich auch gegen Jürgen gewinnen konnte, sah es sehr gut aus. Zeit, mich etwas zu entspannen und nach Notizen für mein Schachtagebuch Ausschau zu halten. Und wie ich so durch den Saal laufe meint Helmut: "Bist du schon wieder mit einem Zettel unterwegs?" "Ja. sag' mal was, Helmut, damit ich was zum aufschreiben haben." Helmut öffnete den Mund und schloss ihn dann. Wieder öffnete sich sein Mund und wiederum schloss sich er wieder. Ich war fasziniert. man merkte deutlich, dass er was sagen wollte, aber gleichzeitig daran dachte: 'Wenn ich jetzt was sage, kommt es nur wieder in das blöde Tagebuch herein.' "Ja?", hakte ich nach, versuchend ihn einige Äußerungen zu entlocken. Wieder öffnete sich der Mund, aber Helmut blieb standhaft. Somit muss ich in vermerken: 'Liebes Schachtagebuch, noch nie war Helmut so schweigsam wie heute!' Aber um ehrlich zu sein, die Schweigsamkeit ließ im Verlaufe des Abends nach. Als kurze Zeit später wir zwei gegeneinander spielen mussten, war ich noch ein klein wenig damit beschäftigt, mir Notizen zu machen, so dass ich nicht gleich Platz nahm und Helmut stand neben seinen Stuhl.. "Helmut, setz dich hin!", wurde er aufgefordert, "die nächste Runde ist schon losgegangen." "Mein Gegner ist noch gar nicht da!!", beschwerte er sich. In diesem Moment huschte ich auf meinen Stuhl. "Oh, nein!", lautete der Kommentar von ihm. So hätte man auch die Partie kommentieren können. Ach ja, Jochen war mittlerweile auch aufgetaucht (in der Runde 6). Zu spät, um mitzumachen und von Robin war auch keine Spur zu sehen. Dabei war am Dienstag noch angedacht, beim Monatsblitz mitzumachen. Wie enttäuschend. Und weiter ging es. Es lief weiter gut und ich ging zu Alex, der zusammen mit Jochen auf der Couch saß, um das Ergebnis zu melden. Der Anblick der beiden erinnerte mich spontan an zwei Gestalten. "Sancho und Pancho!" Da schüttelt Jochen verwundert den Kopf. "Wer soll das sein?" Oh Schock schwere Not. Ist das zu fassen? "Du kennst nicht die beiden mexikanischen Breitmaulfrösche Sancho und Pancho nicht. Ein kleiner dicker und ein langer dünner?" "Nein. Und wer ist wer?" Was soll man bei solchen Wissenslücken machen. Man müsste eigentlich in eine Videothek gehen und nach hübschen alten Folgen von den beiden suchen. Wo schon Saygun mal einen Abend mit Captain Future machen wollte, könnte man auch einen mit Sancho und Pancho machen. Apropos Saygun, der hatte mal wieder Dusel. Er blitzte gegen Michael Eberhard und stand gnadenlos auf Verlust. Da fiel bei Michael die Zeit. Ärgerlich. Saygun: "Ich könnte jetzt ein paar aufmunternde Worte finden." "Komm, geh weiter!" lautet die Antwort. Auch die Partien gingen weiter, wenngleich es manchmal auch zu Verzögerungen bei der Ergebnismeldung kam. "Jens?" rief Alex. Der hörte nicht. Peter: "Jens, wie hast du gespielt?" "Was fragst du? Wie immer: gewonnen!" Meine Partie gegen Wilfried war auch kurz. Unsere Türme stehen in der e-Linie gegenüber. Wilfried fasst seine Dame auf d1 an und während er sie noch in der Luft hält, stellt er fest, dass egal, wo er sie hinstellt, der Turm dann ungedeckt ist. Er gibt auf. "Okay, spielen wir die Partie einfach so weiter. Mach einen anderen Zug. Wir blitzten es zu Ende, wobei ich auch so gewann. "Das waren jetzt 2 Ostereier." Wilfried, der in der Partie noch mehrere gravierende Fehler gemacht hatte, erwiderte: "Eher 3 oder 4." Dann war ich spielfrei. Ich setze mich zu Jochen und labere ein wenig rum. Plötzlich steht Alex neben mir: "Christian, setz dich hin; es geht weiter!" "He, ich bin spielfrei!" Ich finde es in Ordnung, dass man darauf achtet, dass bei einer solchen Teilnehmerzahl das Turnier zügig durchgeführt wird, aber manchmal, manchmal muss ich mich doch wundern über die Art und Weise, wie unser Spielleiter dies angeht: "Wer sich nicht sofort hinsetzt und anfängt, kriegt eine Minute abgezogen." Saygun grinsend zu Alex: "Wenn du uns das nächste Mal wieder 10 Minuten vor dem Lokal stehen lässt, gibt es bei dir Abzug." Aber alsbald war Schluss. Nachdem auch Helmuts Partie gegen Jürgen geklärt war, gab es nur noch zwei Nachholpartien, weil sich mal wieder jemand falsch hingesetzt hatte. Während die liefen, blickte mich Thomas vor seinem Schachbrett sitzend an. "Sind sie noch frei?", fragte er mich. "Ja, ich bin noch ledig." Wir konnten noch eine Partie blitzen und dann kam auch schon die Siegerehrung. Und dann - es wurde mal wieder Zeit - spielten wir wieder Tandem, Jochen, ich, Helmut und... Mist, wer war Nummer vier (Peter)? Keine Ahnung, ich weiß nur noch, dass in einer Partie Helmut gegen mich gewaltig fiel Material hatte, weil Jochen opferte und opferte. Würde Helmut einmal zum Zuge kommen, wäre es bei meiner luftigen Königsstellung um mich geschehen. Zum Glück war Helmuts Königsstellung auch nicht gerade befestigt. Ich konnte ihn Matt setzen. Helmut: "das war der Sieg von Christians Geist über mein Material." Jochen: "Meine Partie ist besser. Banal, aber schön." "Schau dir meine an", erwiderte ich. Helmut: "Banaler, aber schöner." Dann war es auch schon vorbei. Jochen lud mich noch zu seinem Geburtstag am 14.03. ein. Peter fragte ihn: "Weißt du, wer noch an diesem Tag Geburtstag hat?" "Albert Einstein", kam prompt die Antwort von Jochen. "Kennst du auch das Geburtsjahr von Einstein?" Jochen überlegte: "Nicht genau. Ich denke es war 1883." Peter: "Ich glaube, es war ein oder zwei Jahre später: 82." Und mit einem netten Lachen endete der Abend.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Liebes Schachtagebuch. Leider wird dieser Eintrag sehr kurz, da ich mir keine Notizen gemacht hatte und ich nach zwei Wochen, als ich endlich die Zeit finde, mich an den Computer zu setzen, nur noch sehr wenig im Gedächtnis haften geblieben ist. Der Vereinspokal mit den Runden 5+6 stand an. Dadurch, dass Karl-Heinz Weyhing schon angekündigt hatte, dass er nicht würde kommen können, gewann ich die erste Runde kampflos. Um die Zeit zu überbrücken analysierten Robin, Jochen und ich einige Partien der Jugend von der deutschen Vereinsjugendmeisterschaft auf dem Computer. Sowohl Jochen und Robin konnten es nicht fassen, was da für grauenhafte Partien gespielt wurden. Einzügige Figureneinsteller allenthalben. Robin konnte es nicht fassen. Er musste ein Blick auf die aktuelle DWZ-Liste werfen, um zu schauen, wie hoch die Zahlen waren. "Was, mit solchen Zahlen kann man heute zur Deutschen fahren? Jaroslaw und ich hatten damals deutlich höhere Zahlen und stärkere Gegner!" Tja, Robin, das hättest du nach Veröffentlichung der PISA-Studie doch erahnen können. Und dann war es soweit, die nächste Runde im Pokal startete. Ich hatte Weiß und musste gegen Nowikow spielen. Anfangs lief alles gut, und ich drang mit meiner Dame auf die Grundreihe ein und dachte dann, dass ich mit einer netten Kombinationen gewinnen konnte. Dass Siegfired dann einfach mit dem Turmrückzug auf a8 meine Dame angreifen konnte, hatte ich schlicht übersehen. Jetzt war die Frage, ob ich mit einer Figur weniger oder mit Turm + gedeckter Freibauer gegen Dame spielen sollte. Ich entschied mich für letztere Variante und hatte auch gute Chancen, bis ich ein Schach übersah, dass meinen Turm kostete. Danach war es endgültig verloren. Jetzt musste ich was zur Kompensation machen: Tandem! Jochen und ich gegen Heinz und Robin. obwohl Robin schon von vorneherein meinte, es habe keinen Sinn, weil Heinz so langsam spielt. Gut, nach 2 Niederlagen, gab Jochen Heinz 6 Minuten und sich 4. Robin hielt sich tapfer, aber am Endergebnis änderte sich nicht viel. Und einmal hätten sie fast gewonnen, da aber auch auf meiner Uhr die Zeit gefallen war, ging es remis aus. Ganz zum Schluss wollte ich noch gegen Heinz spielen und nach 3 weiteren Siegen wurde es Zeit aufzuhören. Ich meine, es wurde wirklich Zeit. Die Uhr zeigte schon halb 3 an. Und ich musste um 7 Uhr aufstehen und arbeiten gehen. Aber es war mal wirklich schön, sich die halbe Nacht mal wieder mit Tandem um die Ohren zu schlagen.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Landesliga. Vorentscheidender Mannschaftskampf gegen Kornwestheim. Dieses Spiel zog natürlich jede Menge Kiebitze an. Auch Robin erschien, auf seinem Kopf eine über die Ohren lustig aussehende, weiße Mütze gezogen. Richard: "Ich frage mich, ob das ein Mithrilhelm ist?" Anscheinend war sie doch nicht aus Mithrilwolle gestrickt, denn Robin war nicht geneigt, den Beweis anzutreten, bei dem eine Axt eine Rolle spielen sollte. So konzentrierten wir uns wieder aufs Schach spielen. Zusammen mit uns spielte auch die 5. Mannschaft, die ein 4 : 4 erreichte. Bei der Ersten ging es härter zur Sache. Jürgen spielte eine für ihn untypische Eröffnung. Bauernzüge an beiden Flügeln, der König blieb in der Mitte stehen. Kein Wunder, dass Hans-Peter die Initiative übernahm. Richard brachte ein Damengambit aus Brett, wie in meiner Partie auch und Marc wechselte zum Königsinder. Hans-Henrik bekam es auch mit einem Damengambit zu tun, in der sein Gegner aber relativ früh auf passiv schaltete und seinen Königsläufer fianchettierte. Ralf bekam es mit der Abtauschvariante im Franzosen zu tun und bei Alfred sah ich nach langer, langer Zeit mal endlich wieder ein lupenreines Königsgambit auf dem Schachbrett. Und Thomas hatte auch einen Franzosen auf dem Brett mit 3. ...dxe4. So nach einer Stunde konnte man ein kleines Resümee ziehen. Jürgen stand schlechter, Richard und Marc ausgeglichen. Ich hatte die positionell leicht bessere Stellung. Bei Hans-Henrik sah es nicht so gut aus, während Ralf sich schon Vorteile erarbeitet hatte. Bei Alfred konnte man es nicht sagen. Weiß hatte es bisher nicht geschafft, den Bauer auf f4 zurückzuerobern und er hatte schon die Gelegenheit dazu gehabt. Wie Robin sagte, spielten beide nicht das Beste, so dass der Vorteil jederzeit kippen konnte und Thomas stand ausgeglichen. Mein Gegner überlegte ziemlich lange, so dass ich auch Gelegenheit hatte, mir die anderen Partien anzuschauen und zu meinem Erstaunen spielte auch Richard schnell. Er kam zur Abwechslung mal nicht in die Gefahr, in Zeitnot zu geraten. Ralf konnte auch etwas entspannter die Sache angehen, neigte sich die Partie doch etwas mehr zu seinen Gunsten. "Ich habe mir übrigens noch einmal die Partie gegen Neckarsulm angeschaut. Nach Ld2 stand ich dort auf Gewinn. Er zeigt mir die Stellung auf dem Brett. Robin und Richard schauten ebenfalls zu. Es stimmte, nach einem Opfer gab es keine Verteidigung mehr. Gut, bei der Partie gegen NSU war es nicht entscheidend gewesen. Wichtig wäre es natürlich, heute zu gewinnen. Nach 2,5 Stunden schätzte ich wieder die Lage ab. Jürgen stand mies. Hans-Peter Faißt hatte seine Springer gegen einen Turm und 2 Bauern geopfert und besaß immer noch die Initiative. Objektiv gesehen, musste man mit einer Niederlage rechnen. Richards Partie war remislich. Und Marc, ja Marc vereinbarte relativ schnell remis. Gut, das entsprach auch der Stellung. Hätte er weiter gespielt, hätte die Gefahr bestanden, dass sich sein Schlafmangel bemerkbar machte. Ich hatte inzwischen die Damen getauscht und stand leicht besser, da Riedel seinen Läufer auf c8 noch nicht entwickeln konnte. Hans-Henrik stand schlechter, Ralf auf Gewinn. Bei Alfred war es unklar und Thomas stand schlecht. Das sah nicht gut aus. Bald darauf gewann Ralf und es stand 1,5 : 0,5. Plötzlich ging es Schlag auf Schlag. Richard opferte den Läufer auf h7 und der Gegner gab auf, weil er nicht mehr sah, wie das Matt zu verhindern wäre. Dabei wäre es möglich gewesen. Richard hätte dann zwei Leichtfiguren gegen Turm und Bauer geben müssen. "Es war ein psychologischer Sieg", freute sich Richard. Egal wie, Hauptsache wir führten. Mein Endspiel war schön positionell angelegt. Ich hatte einen starken Springer auf c5, während sein Läufer auf a8 festgenagelt war. Ich musste nur noch sehen, wie ich ein Turmpaar tauschen konnte und müsste dann den Vorteil sicher ausnutzen können. Wie durch ein Wunder war Hans-Henrik von den Toten auferstanden und stand auf Gewinn. Alfreds Stellung war immer noch unklar und Thomas stand auf Verlust. Wenn alles so blieb, würden wir knapp gewinnen. Hans-Peter Faißt wollte mir schon gratulieren. "Zu früh", meinte ich. "So, wie es aussieht nicht", entgegnete er. Dann gewannen Hans-Henrik und ich unsere Partien und unser Sieg war perfekt. Thomas verlor. Jürgen und Alfred kämpften noch. Wir analysierten gerade Ralfs Partie, wo er gerade zeigte, wie er in Vorteil gekommen war. Richard: "Capablanca würde es mit Weiß klar gewinnen." "Ja", stimmte Robin zu. "Vermutlich würde Capablanca auch mit Schwarz gewinnen", meinte Richard trocken. Wir waren jetzt gut drauf. Wie saget Hans-Henrik noch: "Jetzt können wir selbst bestimmen, ob der Wolfgang Kolb nächstes Jahr kommt." Hans-Peter bot Jürgen Remis an. "Es macht keinen Sinn, die Stellung auszukämpfen." Recht hatte er. Wir analysierten die Partie und es war wirklich nicht einfach für Weiß durch die Verteidigung von Schwarz durchzudringen. Die richtige Idee hätte darin bestanden, die Bauern am Königsflügel laufen zu lassen. Und als Alfred auch noch gewann war der Sieg mit 6 : 2 deutlich höher ausgefallen, als wir gehofft hatten. Wenn wir jetzt nichts mehr gegen Bietigheim und Böckingen anbrennen lassen, ist der Aufstieg gemacht. Dann packten wir unsere Sachen, bzw. ich blieb noch, weil um 16:00 Uhr noch eine Partienanalyse angesetzt war. Da ich Hunger hatte, ging ich mit Helmut noch rüber zum McDonald, aßen eine Kleinigkeit und gingen zurück. Aber außer uns beiden kam dann doch niemand mehr. Wir schauten uns noch ein paar Partien an und dann war der Schachtag auch schon zu Ende.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Ich glaubte mich zu erinnern, dass ein Schnellturnier auf dem Programm stand und kein Vereinspokal. Sicherheitshalber kam ich trotzdem ein wenig früher und sperrte auf. Gleich nach mir kamen schon Heinz und Drofenik rein. Gute Gelegenheit zum warm blitzen. Gegen Branko gewann ich und dann noch zwei Partien gegen Heinz. Dann füllte sich der Saal. Runde 1 ging los und ich durfte Helmut zum Schwitzen bringen. Nach einem netten Opfer, das den Bauernschild vor seinen König in Luft auflöste, konnte ich zum Sturmangriff blasen, was seinem König nicht so gut bekam. Eins zu Null. Ich lief nach vorne zur Theke, wo Jochen Nilofai half, Deutsch zu lernen. In einer Aufgabe ging es um Präpositionen. Man sollte auf bzw. vor einsetzen. Jochen versuchte gerade den Unterschied zwischen aufpassen vor und aufpassen auf zu erklären. "Aufpassen vor bedeutet, sich vor etwas in Acht zu nehmen. So dass dir nichts geschieht. Aufpassen auf, wie auf Kinder aufpassen, da achtest du darauf, dass denen nichts geschieht. Und hier in der Aufgabe muss der Satzlauten: Ich passe auf das Verkehrschild auf..." "Das dem Schild nichts passiert?", fragte ich grinsend. "Argh, genau das gleiche habe ich auch gerade gedacht", gestand Jochen. Dann kam Runde zwei. Gegen Karl-Heinz stand ich gut, aber gegen Ende machte ich einen Fehler, der mich durch ein Abzugsschach die Dame kostete. Aber ich bekam soviel Material dafür, dass ich immer noch auf Gewinn stand und hätte gewinnen müssen, wenn da nicht plötzlich ein dummer Bauer ein undeckbare Mattdrohung aufgestellt hätte. Vielleicht würde noch ein Racheschach helfen, denn Karl-Heinz hatte nur noch wenige Sekunden auf der Uhr. Zwei Züge konnte ich noch machen. Dann setzte mich Karl-Heinz Matt. Im gleichen Moment fiel dann sein Blättchen. Mist! Und als ich gegen Saygun mit meiner Dame nur noch die Wahl hatte ihn auf a8 patt zu setzen und sein Remisangebot anzunehmen, war der Turniersieg außer Reichweite. Bei 5 Runden konnte man mit 1,5 Miesen nicht mehr vorne landen. Ich sprach noch so ein wenig mit Saygun rum und wir kamen auf mein Schachtagebuch zu sprechen und ich musste gestehen, dass ich letzte Woche keine Zeit gehabt hatte, einen Upload durchzuführen. Michael Bösherz sagte noch. "Ja, ich war auf deiner Seite drauf und habe gesehen: 'Nächstes Update in 0 Minuten und 0 Sekunden ' und habe gedacht, man da komme ich gerade rechtzeitig." Ausnahmsweise nicht. Saygun gewann das Turnier und irgendwie schafften wir es Holger Scherer und Peter zu einer Partie Tandem zu überreden. Nach einigen Lauffener Niederlagen gestand Peter: "Ich bin nicht fürs Tandem geboren." Mag ja sein, aber immerhin habt ihr ja eine Partie gewonnen. Das gibt Hoffnung für die Zukunft. Und das war es auch schon mit dem Eintrag #106. War es das? Oh nein! Denn als ich nach dem Tandem meine Sachen zusammenpackte und meinen Zettel mit dem Aufschrieb fürs Tagebuch suchte, war der weg. Nur mein Kugelschreiber lag noch da. Wollte da jemand nicht im Tagebuch erscheinen? Tss, tss, tss. So kann das bestimmt nicht funktionieren. Früher oder später kriege ich jeden.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Es gibt Zeiten, da geschehen Wunder. Und es gibt Zeiten, in denen der
Unwahrscheinlichkeitsfaktor durch fluktuative, singuläre Chaosströme ein
überaus gewaltiges Potential aufbaut, so dass durch den entstehenden Druck Brechen in
die Barriere zur Realität geschlagen werden und Dinge geschehen, die nicht
geschehen sollten. Sherlock Holmes sagte einmal: "Wenn man all das eliminiert,
was nicht den Fakten entspricht, muss das, was übrig bleibt, so unwahrscheinlich
es auch sein mag, die Wahrheit sein." Das, was an diesem Abend geschah, war so
unwahrscheinlich, dass ich Sherlock Holmes gebeten habe, diesen Abend unter die
Lupe zu nehmen und mir zu schriftlich zu bestätigen, was sich an diesem Abend wirklich abgespielt haben muss. Hier der Bericht, den Doktor Watson mir
ablieferte:
Nach Zeugenbefragungen und sammeln aller Fakten gelang es uns den Abend zu
rekonstruieren. Die Ereignisse starteten kurz vor halb Acht. Eine der
Hauptpersonen des Abend, Alexander Geilfuß, war nicht anwesend. Zugang zum
Spiellokal wurde durch ein freundliches türkisches Vereinsmitglied ermöglicht,
das aus unerklärlichen Gründen
Mister Holmes zu einem 'Captain Future - Fernsehabend' motivieren wollte. Aber
dies spielte im Zusammenhang der Ermittlungen keine Rolle. Die Ursachen für die
seltsamen Vorkommnisse lagen woanders. Die ersten Anzeichen
von chaotischen Vorgängen offenbarten sich gleich zu Anfang. Niemand besaß eine
Liste der zu spielenden Paarungen. Mit einer deduktiver Anstrengung konnten
diese ermittelt werden. Gewissheit bekam man aber erst, nachdem um 19:40 Uhr der
Spielleiter eintraf. Folgende Begegnungen konnten um 19:50 notiert werden:
Waldherr - Krämer, Filker - Wolbert, Geilfuß - Eberhard, Nowikow - Sezgin,
Weyhing - May, Kuntermann - Nidens. Der ebenfalls am Vereinspokal teilnehmende
Ackermann blitzte gegen Carstens, da sein Gegner (LoFE) durch Abwesenheit
glänzte. Beobachtet und kommentiert wurden die Partien von dem rothaarigen
Zwerg "G. Redsloin", der diesmal seinen Mithrilhelm zu Hause vergessen zu haben schien. Während an den
Brettern von May, Sezgin und Wolbert alles erwartungsgemäß verlief, bauten sich
erste Anzeichen der Chaosausläufern auf dem Brett zwischen A. Geilfuß und M.
Eberhard auf. Michael gelang ein Qualitätsgewinn. Christian, hinter Alex stehend
vollführte einige stumme Jubelgesten, welche Robin zum Lachen brachten. Aber
dann häuften sich die Chaosanzeichen. Wodurch sie genau ausgelöst wurden, konnte
nicht ermittelt werden. Master Holmes vermutet, dass das Erscheinen von Jochen
Schröder einer der entscheidenden Faktoren war. Denn ein Mattproblem (Matt in
8), das Wolf Böhringer für Jochen aufbaute, wurde von Robin und Christian in 7
Zügen ausgeführt. Erst nach längeren Herumrätseln konnte die Stellung korrigiert
werden und ein Mustermatt tauchte auf. In der Zwischenzeit nahm das Chaos, das
die Mattaufgabe nur als Ablenkung verwendet hatte, in der Partie
Geilfuß-Eberhard Gestalt an. Obwohl mehrfach auf Verlust stehend, konnte Herr Geilfuß die
Partie gewinnen. Ursache war (neben der vor dem Realitätssinn Eberhards
verborgenen Gewinnzügen) eine Faltung im Zeitraumgefüge, durch den die Zeit
in unvorhersehbare Weise gestaucht bzw. gedehnt wurde. So fiel das Blättchen bei
Michael Eberhard. Eine Runde vor Schluss führte Hans-Henrik vor Saygun. Die
Paarungen für die letzte Runde kamen zustande. Eine war schon von vorneherein
klar: Wolbert - Sezgin. Saygun sagte noch: "Das finde ich unfair: Ich habe gegen
dich Schwarz und Hans-Henrik darf gegen Alex spielen. - Das darfst du zitieren."
Nichtsdestotrotz entschloss sich Herr Sezgin, sein Bestes zu geben und holte ein
Partieformular "Damit du am nächsten Donnerstag die Partie vorführen kannst?"
kam da die Frage. "So ist es." Wie es aussah, würde Schwarz tatsächlich die
Gelegenheit bekommen, dir Partie vorzuführen. Er stand positionell klar besser
und hätte vor Td2 nur a6 einschalten müssen. So schlug Weiß den Bauern auf a7
und konnte in der Folge durch Abtausch von Figuren in ein Endspiel übergehen und
aufgrund des Mehrbauern gewinnen. Dann begab sich Christian Wolbert zur
Toilette. Ein Fehler. Bisher hatte seine Masse dazu beigetragen, dass das
Gewicht der Realität dominierte, durch das Entfernen derjenigen aus dem
Spielsaal, schlug das Chaospotential voll zu. Unbeschreibliche Jubelschreie
hallten durch den Saal. Alex hatte in einer Remis-Stellung durch einen Fehler
von Hans-Henrik einen gewinnenden Einschlag zur Verfügung (Herr Geilfuß zu Herr
May: "Ich hätte den gar nicht gesehen, wenn du nicht so plötzlich
zusammengezuckt wärst."). Und da hieß es plötzlich im Endstand: 1. Wolbert vor
2. Geilfuß und 3. May. Damit hatte vorher niemand gerechnet. Selbst Herr
Schröder begann unverständlich mit dem Kopf zu schütteln: "Unglaublich. Alex ist
Zweiter! Wie weit ist es nur mit dem Verein gekommen?" Nach dieser letzten
Eruption negativ polarisierter Energien aus dem Chaosuniversum kehrte wieder
Normalität ins hier und heute ein. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden,
dass durch den Nachhall sich einige Auswirkungen noch zeitlich weiter entfalten
werden und Einfluss auf des gewohnte Leben haben könnten.
Nun, liebes Schachtagebuch. Das war der Bericht von Dr. Watson. Ich zweifle nun
nicht mehr am Ausgang, bin aber im Kern doch tief erschüttert. Was passiert,
wenn sich so was wiederholt, mit stärkeren Energien - und Alex wird Erster? Was
meinst du dazu?
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Hiphip - hurra und wieder war ein Monatsblitz da. Und diesmal war auch unser Bärchen 'Big Pommes' wieder mit von der Partie. Dazu Saygun und Jochen. Insgesamt waren es 16 Leute, die Lust hatten, daran teilzunehmen. Schon relativ früh kam ich dann auch gegen Thomas. "Ah, du gehörst zu den Guten", begrüßte er mich. "Woher willst du das wissen?" "Weil du unter dem Hemd ein weißes T-Shirt trägst. Früher trugen in den Western die Guten weiße Hüte und die Bösen schwarze. Heute tragen die Guten weiße T-Shirts und die Bösen schwarze." Aha, damit war das geklärt, aber der Ausgang unserer Partie noch lange nicht. Es hätte nicht knapper ausgehen können. In dem Moment wo mein Blättchen fiel, setzte ich ihn Matt. Junge, Junge. diese Partie hatte meine ganzen Reserven verbraten, denn danach spielte ich in den restlichen Partien nur noch Schrott. So verkalkulierte ich mich gegen Benjamin und stellte die Qualität ein. Aber er muss an seiner Endspieltechnik noch etwas feilen. Mit einem Freibauern auf der zweiten Reihe, unterstützt von den Türmen, sollte man doch in der Lage sein zu gewinnen. Okay, ich konnte noch ein Remis rausschinden. Aber in den anderen Partien spielte ich Schrott. Bis auf die gegen Alex. "Oh, nein", stöhnte er, "eigentlich wolle ich nicht mitspielen und finde es nicht lustig so auseinander genommen zu werden." Anscheinend war das heute nicht so schwer. Unser Spielleiter musste fast gegen jeden Federn lassen. Aber immerhin konnte er Platz 16 erreichen. Gegen Wilfried Adam gab es die erste Niederlage. Eigentlich kam ich ausnahmsweise mal gut aus der Eröffnung raus, aber was dann folgte war grauslich und gipfelte darin, das ich ein einzügiges Matt übersah. Kurz darauf kam ich gegen Saygun. Zumindest wartet ich auf ihn. Während ich da so saß, blickte ich interessiert aufs Nachbarbrett, wo abseits alles Geschehens Helmut und Michael Bösherz blitzten. Helmut bemerkte mein Rüberkiebitzen und ich gönnte ihm ein freundliches Lächeln. "Oh nicht schon wieder. Da kann man nicht mal eine Partie spielen ohne ein fieses Grinsen zu spüren. Da macht man nur einen Zug und..." "Helmut, halt die Klappe! es wird gespielt", rief Jochen rüber. In diesen Augenblick kam dann auch Saygun: "Was ist los, Helmut? Fingerfehler?" Ich kippte vor Lachen fast aus den Latschen, als ich Helmuts Miene sah. "Und ich habe nun wirklich gar nichts gesagt", sagte ich. Wie nennt man das, was eine Reaktion auslöst, ohne darin verwickelt zu sein? Katalysator, das ist es! Ich besitze ein katalytisches Lächeln. Interessant. Muss es mal öfters testen. Beim Monatsblitz kam ich kurz vor Ende noch gegen Jochen. Dummerweise verlor ich die Partie. So gewann dann Jochen vor Bärchen und mir. Saygun wurde Vierter. Und dann gab es noch Tandem. Ich und Nidens gegen Big Pommes und Jochen. Es war ein ausgeglichenes Match. Und irgendwann wurde ich müde und da ich Freitags noch arbeiten musste, machten wir Schluss.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Und es war Sommer. Okay, noch nicht ganz, aber die Sommerzeit hatte in der Nacht davor angefangen. Die Nacht, deren größten Teil ich auf einer Schlagerparty verbracht hatte. Dieser akute Schlafmangel machte sich durch ein Gähnen bemerkbar. Marc: "Erinnere mich daran dich auf den Schlafmangel hinzuweisen, wenn du verlierst." Dazu bekam er keine Gelegenheit, denn mein Gegner trat nicht an. Die Bietigheimer waren nur zu siebt angetreten. Ralf sofort: "Komm, wir geben dem Gegner eine Runde Becks aus!" Es ging los. Brett 1: Reinhard - Menschner, Brett 2: Wollrab - Förster, Brett 3: Mössner - Herold, Brett 5: Noffke, H. - May, Brett 6: Lademacher - Nistler, Brett 7: Abel - Funk und Brett 8: Seiler - Noffke, D. Während die ersten Züge liefen, hatte ich genügend Muße mir die Stellung anzuschauen. Bei Jürgen kam es zum Sizilianer mit 2. c3. Bei Richard war es ein Damengambit und Marc verteidigte sich auch mit einem Sizilianer. Bei Hans-Henrik fand ich ebenfalls einen Sizilianer auf dem Brett und was soll ich sagen, bei Ralf ebenfalls. Hatten wir heute die italienische Woche? Alfred kam mit einem klassischen Spanier daher und Sascha auf dem letztem Brett überlegte sehr lange, wie er auf das Läuferfianchetto b7 reagieren sollte. Die Betrachtung der Bretter wurde durch das Geräusch zweier Stimmen gestört. Ich drehte mich um und sah Richard und Dietrich Noffke an der Theke stehen und miteinander reden. "Psst!", gab ich den beiden zu verstehen, dass die Lautstärke ihrer Unterhaltung eine Drosselung um ein paar Dezibel durchaus vertragen konnte. Richard: "Ich bin etwas erkältet, deshalb trägt meine Stimme etwas besser." Es kamen die ersten Kibitze, Michael Wickenheisser. Alex war übrigens auch den ganzen Tag da und verkaufte Kaffee. Die Partien plätscherten vor sich hin, bis auf Marcs. man soll nicht glauben, was eine Zugumstellung alles bewirken kann. Weiß kam zu f4 nebst f5 und da Marc schlecht nehmen konnte, war er nach e5 plötzlich eingeschnürt. Wie sagte er hinterher: "Nach f5 hätte mir die Stellung mit Weiß auch besser gefallen." Aber irgendwie fand ich es scheiße, nicht zu spielen. Ich legte die Ergebnisliste aus. Hans-Henrik: Die hast du wohl so hingelegt, dass dein Gegner beeindruckt wird." Aber natürlich. Es scheint ja gewirkt zu haben, den Aksenov ist ja nicht angetreten. Nach einer guten Stunde warf ich dann wieder einen Blick auf die Bretter. Jürgen hatte inzwischen ganze 10 Züge gespielt, da gab es nichts Neues. Richard hatte Dame und Turm getauscht und in ein Figurenendspiel übergeleitet, das verdächtig nach remis aussah. Marcs Stellung sah nicht besser aus als vorher. Er war eingeschnürt und die Frage, ob er sich daraus würde befreien können, hing im Raum. Bei Hans-Henrik spielte Weiß gerade 0-0-0, da musste jetzt ein Angriff am Damenflügel her. Da der eigene König noch in der Mitte stand, gab es keinen Gegenangriff am Königsflügel und bei einem Zentrumsangriff konnte eine 0-0 immer noch den König aus der Gefahrenzone bringen. bei Ralf sah es inzwischen wie in der französischen Eröffnung aus, aber mit dem Vorteil, dass Schwarz kein Gegenspiel auf d4 hatte. Sah gut aus. Alfred zog gerade d5. Nicht gerade ein korrekter Zug, da es Weiß erlaubte e5 mit Tempo zu ziehen. Aber wie sagte Alfred: "Wenn ich es nicht probiere, versandet die Partie." Saschas Partie hatte wie bei Jürgen auch noch nicht viele Züge gesehen, so dass man auch dort nicht viel sagen konnte. Alles noch im grünen Bereich. Ich ging nach draußen und genoss die herrlichen Sonnenstrahlen. Ralf kam zum Rauchen mit raus und wir laberten ein wenig. Beim reingehen stolperte er über die Stufe. Ich: "He, vorsichtig! Du musst erst gewinnen, dann darfst du hinfallen." "Aber wir haben noch ein Spiel." Stimmt schon, aber erst in 4 Wochen. Bis dahin wirst du wieder fit sein. Und dann nach nicht mal zwei Stunden gab es das erste Remis zwischen Richard und Bernhard Förster. Noch ein schneller Blick auf die anderen Partien. Jürgen, Marc unverändert. Bei Hans-Henrik auch nix besonderes los. Und bei Ralf? Hatte ich vorhin noch frohlockend bemerkt, dass Schwarz kein Gegenspiel auf d4 hatte? Nun, das hatte sich geändert. Ralf meinte auch: "Ich komme gar nicht dazu, das zu spielen, was ich gerne spielen möchte." Bei Alfred sah es nach einem möglichen taktischem Gemetzel aus. Wie das ausgehen würde, keine Ahnung. Und bei Sascha schienen die Ideen ausgegangen zu sein. Er hatte groß rochiert und schien sich zu fragen, ob er in der Mitte oder am Königsflügel vorpreschen sollte, da der Gegner noch nicht rochiert hatte. Nun, in solchen Fällen gibt es ein einfaches Mittel: man nennt es Abwartezug. Kb1 zum Beispiel wäre gut gewesen, es nimmt prophylaktisch den König aus der offenen c-Linie raus und zwingt den Gegner sich zu entscheiden. Da sah ich Bernhard Förster mit einer Bananenschale in der Hand den Mülleimer suchend. "Was?", fragte ich, "ist es jetzt denn schon so weit gekommen, dass die Bietigheimer ihren Müll im Kreis Heilbronn entsorgen?" Wir unterhielten uns ein wenig. Ich meinte, dass es blöde ist, wenn man so früh schon fertig ist. "Das kommt halt, wenn man diese Variante spielt. Ist eine alte Empfehlung von Rubinstein." "Es wäre mit 7 Mann aber logischer gewesen, wenn du eine schärfere Variante gespielt hättest." Bernhard: "Das habe ich mich gegen Richard nicht getraut." Mittlerweile hatte Ralfs Stellung eine kritische Position erreicht. Es stand in Flammen. Entflammen wollte Ralf deshalb auch noch eine Zigarette, um sich ein wenig zu beruhigen. Er schaut nach unten auf seine Hände, um zu schauen, wo die Zigarette ist. In der linken Hand steckt eine und in der rechten auch. Mist, eine zu viel könnte man sagen. Auf jeden Fall sprach sein Gesicht Bände, als er die beiden sah. Alex und ich lachten uns kaputt. Bald waren 2,5h verstrichen. Wieder Zeit für eine Bestandsaufnahme. Jürgen remis, Marc unklar, Hans-Henrik etwas schlechter, Ralf undurchsichtig. Alfred hatte gutes Stellungsspiel, weil sein Gegner mit g4 einen Schnapszug gemacht hatte und Löcher öffnete. Hier war ich der Meinung, dass Alfred mit Dh4 zwingend einen Bauern gewinnen konnte. Gut, in der Analyse zeigte es sich, dass es nicht so klar war, aber ein Bauern hätte man gewonnen. Auf jeden Fall war der Zug besser als Sf4, der gar nichts drohte, was Alfred zog. In dem Moment dacht ich. wie kann man nur so leichtfertig eine gute Möglichkeit ausschlagen. Dann ging alles relativ zügig. Ralf verlor, Jürgen remisierte. Jetzt stand es 2:2. Marc remisierte auch und Alfred gewann. Hans-Henrik verlor ebenfalls. Jetzt stand es 3,5:3,5 und Sascha, der mittlerweile auf Gewinn stand, musste das Kind nach Hause schaukeln. Er vergab einen schnellen Gewinn und stand immer noch besser. Aber die Zeit wurde knapp. Sie hatten gerade mal 22 Züge gespielt und beide weniger als 5 Minuten auf der Uhr. Marc sagte zu mir: "Sag' Sascha, er soll remis machen, damit wir wenigstens ein 4:4 haben." Ich wartete ab, wie Sascha spielen würde. Knappe 3 Minuten auf der Uhr. Und er überlegte und überlegte. nachdem er für einen Zug eine Minute verbriet und für den nächsten ebenfalls überlegte und überlegte, musste ich einschreiten. "Sascha, biete Remis an!" "Verwirrt wollte Sascha die Uhr anhalten. Marc: "Nicht die Uhr anhalten, remis bieten!" Puh, das ging gerade noch mal gut. Die Stellung war gewonnen, ohne Zweifel, die bestanden nur darin, dass Sascha die Zeitkontrolle schaffte. Mit einer Niederlage wäre der Aufstieg futsch. Mit einem 4:4 war noch alles okay, da Kornwestheim die deutlich schlechtere Buchholz hatte. Hinterher blitzen Ralf und Hans-Henrik einige Partien. Aber einer schlechter als der andere. Ralf: "Heute ist nicht mein Tag." Da neben Alex noch Michael Wickenheisser, Sascha und Nidens da waren, kamen wir auf die Idee, ein kleines Blitzturnier zu veranstalten. 1. Runde Alex liste die Paarungen vor: "... Brett 2: Hans-Henrik - Geilfuß, haha..." Hans-Henrik: "War das eine Anspielung?" "Nö!" Wer es glaubt. In Runde 2 gab es dann zwischen Alex und Sascha fast noch ein Streit, weil Alexanders Uhr nicht lief (Nicht aufgezogen) und er sich weigerte, die Uhr zu wechseln bzw. Aufzuziehen: "Jeder Spieler muss vor Turnierbeginn die Uhren überprüfen." Unnachsichtig wie er ist reklamierte er auf Zeit. Als dann 3 Runden später Hans-Henrik gegen Sascha nach Figureneinsteller auf Zeit spielt und verliert, sagt er: "Ich konnte nur noch auf Zeit spielen. War meine einzige Chance." Alex: "Das ist die einzige Chance, gegen Sascha zu gewinnen." Kontert Sascha: "Für dich schon!" Vielleicht ist ja einem Leser schon aufgefallen, dass ich noch nix zu meinen Blitzpartien gesagt habe. Nun, dann sage ich es jetzt: Boah, spielte ich grauenhaft! Die Hälfte meiner Partien habe ich verloren. War vielleicht doch ganz gut, dass ich kampflos gewonnen hatte. Gewonnen hat am Ende dann Ralf. Zum Abschluss analysierten ich und Ralf noch seine Partie und Ralf musste feststellen, dass er die ganze Zeit einiges drin hatte und es eigentlich Schwarz war, der in vielen Varianten hätte den Hut nehmen müssen. So ist das Leben. Jetzt heißt es gegen Böckingen zu gewinnen und dann können wir unsere Aufstiegsfeier planen. Hoffen wir es.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Eigentlich dachte ich mir, der Zeitpunkt wäre günstig für einen Aprilscherz.
Leider wollte mir nichts gescheites einfallen. Also abwarten, vielleicht ergab
sich im Laufe des Abends noch eine Gelegenheit. Jochen und Robin waren auch mal
wieder da und als ich so meine Jacke ausziehen tat (wie Onkel Hotte es
ausdrücken würde), brach Robin in Gelächter
aus. "Was ist los?", wollte ich wissen. "Das muss dir Jochen erzählen." Jochen:
"Also, ich bin mal 14 geworden. Das hat zwar nichts mit der Geschichte zu tun,
aber ich will es erwähnen, weil ich am 14. ja einundzwanzig geworden bin. Und
das hat mit der Geschichte zu tun. Ich habe ja die Nacht durchgefeiert und bin
erst am nächsten Tag spät ins Bett gegangen. Und als Heinz an diesem Tag gegen
18:00 Uhr angerufen hatte, lag ich im Bett. Deshalb hatte er mich vorhin
gefragt, ob ich immer so lange schlafe. Nein, erwiderte ich, das war nur eine
Ausnahme, weil ich an diesem Tag vierzehn geworden bin." Gratuliere! Dann wirst
du ja in 4 Jahren volljährig! Dann fing kurz darauf das Turnier an. Während ich
gegen Robin blitzte, lobte jemand die Überlegenheit von Computern. Energisch
entgegnete Robin: "Das menschliche Gehirn ist immer der CPU um mehrere
Zehnerpotenzen überlegen." "Nicht jedes", warf ich ein. Manchmal
muss ich mir die Sachen notieren, die passieren, um sie später nicht zu
vergessen, weshalb ich oft einen Zettel dabei habe, um entsprechend Notizen zu
machen. Aber um ehrlich zu sein,
diese Episode hatte ich mir gar nicht auf meinen Zettel notiert, auch nicht die
Begebenheit, als Jochen Helmut komisch anschaute, als dieser hustete. Trotzdem
stand sie drauf! Nun, ich
hatte meinen Zettel auf den Tisch gelegt und der Redakteur hatte sich diesen
geschnappt und alles notiert. Ich: "He, das ist ja toll. Und ich muss
nicht mal die Leute dafür bezahlen. Alex: "Ich trete aus dem Verein aus, wenn
jetzt noch mehr Menschen diese dummen Sprüche aufschreiben. Ich gehe woanders
hin, da bezahlen sie den Spielleiter." Robin: "Wirklich?" Jochen: "Nur Gute!"
Ach ja, dann notierte jemand noch jemand auf meinen Zettel, dass Jochen,
hilfsbereit wie er ist (vorausgesetzt, die Uhr zeigt schon nach 15:00 Uhr an), Nilofai bei der deutschen Grammatik half. Bloß seine Erklärungen sind manchmal
ulkig: "Laster: Dickes Ding, das auf der Straße immer vor einem fährt." Apropos
fahren, unser Spielleiter fuhr total übermüdet und fertig nach Hause. So dass
Robin spielfrei war. Ich spielte gegen Michael und gegen Ende der Partie
klingelte mein Handy. Sofort verkündete Jochen: "Partie verloren." "Dies ist
kein Verbandsturnier und die Empfehlung die FIDE-Regelung zu übernehmen gilt
nicht für die Vereinsabende." "Regeln sind Regeln", meinte Jochen und trug
sofort das Ergebnis in den Computer ein. Michael und ich spielten weiter. Ich
gewann, verzichtete aber darauf, das Ergebnis zu korrigieren. Ich habe gegen
Michael schachlich gewonnen und er empfand es ebenfalls als Blödsinn auf diese
Art einen Punkt zu machen. Aber wenn sich einige (Korrektur: einer) so auf
Regeln versteift, lassen wir ihm den Spaß. Apropos Regeln und Gesetze. In
Massachusetts gibt es ein Gesetz, dass jedem gebietet, einmal pro Tag zu baden.
Dummerweise gibt es in der Hauptstadt ein Gesetz, dass es verbietet, am Sonntag
zu baden. Wie viele verlasen also Sonntags die Hauptstadt, um auf dem Lande ein
Bad zu nehmen? Aber zurück zum Turnier. Nächste Runde war ich spielfrei, während
Robin wieder den Herold-Stürmer Angriff zum Erfolg krönte. Michael: "Ja, so bin
ich wieder geschlagen worden." Jochen: "Damit kennt er sich aus, geschlagen zu
werden." "Und das ohne Handynummer." "Wenn du mir deine Handynummer gibst, kann
ich dich anrufen", frotzelte ich. "Ätsch, die geb' ich dir nicht." Jochen:
"0-1-9-0-2..." Dann kam die nächste Runde. Jetzt konnte Saygun aussetzen.
Jochen: "Ich kann gut verstehen, warum Alex so früh gegangen ist: Robin,
Christian, Saygun." Wir lachten. Bald darauf war das Turnier aus und Robin hatte
gewonnen. Wie die weiteren Platzierungen waren, weiß ich nicht mehr. Anscheinend
hatte Jens sie vorgelesen, aber niemand hatte wirklich darauf geachtet. Ein sehr
gutes Zeichen, zeigt es doch, dass es den Leuten im Verein mehr ums
Schachspielen geht, als zu gewinnen. So sollte es sein (auch wenn ich hoffe,
dass die erste Mannschaft gegen Böckingen gewinnen wird).
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Ein Schnellturnier war angesagt. Robin, der geglaubt hatte, dass heute die Heilbronner Stadtmeisterschaft statt fände, verwendete das zweithäufigste Lieblingswort von Bernd dem Brot: "Mist! Nächste Woche bin ich nicht da." Aber er machte mit beim Turnier. Alex fragte Robin gerade nach seiner DWZ. "So 2130." "Christian?" "2230" Der Versuch war gut, fast hätte Alex es eingetippt, aber dann wurde ich doch um 200 Punkte herabgesetzt. Da die erste Runde nach Setzliste gespielt wurde, war es kein Wunder, dass die Partien erwartungsgemäß verliefen. "Erster!", rief Robin. Bald darauf Jochen: "Zweiter!" Bisher dachte ich immer, dass nur Saygun prophetische Gaben besäße. Aber das schien ein Irrtum zu sein. Denn das Turnier endete in dieser Reihenfolge. Nur Alex prophetische Begabung ließ etwas nach, aus seinem "Dritter" wurde nichts. Dafür spielte er anfangs nicht schlecht, aber als er gegen Robin antrat und verlor verließen ihn seine Kräfte. Jochen: "Warum kann ich nicht Alex haben?" "Alex ist für alle da", beruhigte ihn Saygun. Aber nicht für ihn selbst, da Saygun später gekommen war und beim Turnier nicht mitmachte. So wurde er auch nicht bei der Siegerehrung erwähnt, wie Jochen: "Auf Platz 2 Jochen, aus Freiburg!" Obwohl die Nacht noch jung war und morgen ein Feiertag, hatte niemand so richtig Lust, noch ein wenig Schach zu spielen. Also Aufbruch. Ich brachte noch Jochen nach Hause. Wir labberten und beschlossen dann, noch ein wenig in den Keller zu gehen und die Computer anzuwerfen. Dort wurde ich gezwungen mir 'Klaus, der Staplerfahrer' anzusehen. War aber nicht so schlimm, über ein paar Szenen konnte man richtig lachen. Das war's schon, was den Eintrag #111 betrifft.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Stadtblitzmeisterschaft. Da ich ausnahmsweise mal früher aus dem Büro kam, dachte ich mir, fahr mal rechtzeitig hin und bau schon mal auf. Ich fuhr auf den Parkplatz und sah, dass Marcs Auto schon da stand. Ich schloss auf und Nidens kam. Gleichzeitig fuhr Alex vor. Dieser zu Alex: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass du so früh da bist." "Ich auch nicht", gab ich grinsend meinen Senf dazu. Günter Funk und Marc tauchten ebenfalls auf. Big Pommes, Hartmut Klotz gaben sich ebenfalls kurz darauf die Ehre. "Wie sieht es aus, Marc?", fragte ich, nachdem die Bretter aufgebaut waren, "Lust ein wenig sich warm zu blitzen, bevor es losgeht?" "Ja, gut." Marc spielt mit Weiß d4 und ich erwiderte mit Königsindisch. "Seit wann spielst du diese Eröffnung?" "Die spiele ich nur, weil ich weiß, dass du sie nicht kannst." Nach einigen üblen Einsteller meinerseits, meint ich: "Hmm, das macht jetzt keinen Sinn mehr es weiter zu spielen." Marc: "Ja gib auf, bevor du noch verlierst." "Ach ja, ich dachte, ich kann die Eröffnung nicht?" "Stimmt, aber da ich sie auch nicht kenne, dachte ich dass es egal ist." Und noch ein zweite Partie zum Warmblitzen. Diesmal stellte Marc Figuren ein. Ich: "Gib auf, bevor du verlierst:" Big Pommes lacht: "Da freut sich einer! Mittlerweile kam auch noch Hans-Henrik und allmählich konnte es starten. Dann ging es los. In der ersten Runde kam ich gegen Hartmut. Nach heftigem Widerstand konnte ich ihn überspielen und merkte nicht, wie meine Zeit fiel. Dafür aber Hartmut. Mist! Runde 2 gegen Günter verlief ähnlich, aber wieder fiel meine Zeit. Zum Glück auch noch die von Günter, so dass es remis wurde. Während die Runde lief kam noch Hubert Warsitz, der ins Turnier noch mit einstieg. Im Gegensatz zu Michael Waldherr, der keine Lust hatte. Da fällt mir ein, kennt ihr schon die Story vom SVW-Forum mit Sven Eidler? Nicht? Mal unbedingt nachlesen. Es ging um die Veröffentlichung eines Ergebnisses in der Rochade und der Posse drumherum, die damalig im SVW-Forum hin und her ging. Nachdem ich jetzt beide Seiten gehört habe, kann ich euch die Story gerne erzählen. Runde 3 beschwerte mir gegen Hans-Henrik einen vollen Punkt. Diesmal stand ich schlechter. Ich holte auf. Nächste Runde saß mir dann Marc gegenüber. Hier hatte ich Dauerschach drin und zog ein paar mal hin und her und wollte remis anbieten. da ich die bessere Zeit hatte, dachte ich mir. Gut, schalten wir einen Zwischenzug ein und zog Sxg3. Dass ich dann nach Th6+ in 2 Zügen Matt wurde war nicht beabsichtigt. Mist. Jetzt stand die Aussicht, einen der Pokale zu gewinnen schon ziemlich mies. Gut gegen Nowikow punktete ich locker, verlor dann aber gegen Nidens darauf. Das war's dann wohl, ade Pokal. Zeit für eine Stärkung. Thomas bemerkte dann, dass in meiner Hemdtasche meine Zeiterfassungskarte steckte. "was hast du denn da?" "Meine Karte." "Ich habe eine gleiche Karte und siehe da, er zog vom selben Anbieter eine Karte hervor. "Nett, aber meine Nummer ist niedriger." "Das liegt daran, dass es schon meine dritte ist. Zwei habe ich schon geschrottet, weil ich mich immer mit meinem dicken Arsch darauf setzte." Dann kam Runde 8. Gegen Wächter stand ich auf Gewinn und sah, dass er als letzte Rettung eine Mattfalle aufbaute. 'Kein Problem!', dachte ich. 'Nimm den Bauern, auf Dg3 könntest du g5 spielen oder noch besser Lf8 und nach Sf6+ Kf7 hat er nichts mehr drin.' Dummerweise war nur g5 gut. Nach Lf8 zog er nicht Sf6+ sondern zuerst Dg6 und jetzt drohte Sf6+ nebst Matt auf h7. Konnte ich nicht mehr abdecken. Mist! Nach der Niederlage verzichtete ich, meine Einzelergebnisse zu notieren, es machte wenig Sinn. 'Also, notiere nur noch, was so passiert', sagte ich mir. Und siehe da, es passierte schon gleich etwas. Achmet kam gegen Nidens und bemerkte, dass bei dem eine Fingerkuppe fehlte. So wie Achmet ist, musste er gleich fragen: "Eh, was hast du mit deinem Zeigefinger gemacht?" Nidens trocken: "Abgehackt. Er war zu lang!" Ein paar Runden später war das Turnier zu Ende. Thomas hatte gewonnen vor Nidens und Marc. ich wurde Siebter. gerade noch so, weil ich in der Schlussrunde gegen Thomas gewonnen hatte. Was für ein Ergebnis. Marc: "Sei froh, dass du noch gegen Thomas gewonnen hast, Sonst wärst du nur 9. geworden." "Ich brauch jetzt was zum Aufbauen. Hans-Henrik, willst du noch ein bisschen blitzen?" "Klaro." Hans-Henrik war eine gute Wahl. ich gewann mehrere Partien, obwohl Marc und Pommes Hans-Henrik anfeuerten. Hans-Henrik: "Ich verstehe nicht, warum ich immer gegen dich verliere. So gut spielst du nicht." "Doch schon, aber ich versuche dies zu verbergen." Wir blitzen weiter, mit dem selben negativen Resultat. In der letzten Partie stand ich dann zum ersten mal richtig auf Verlust, konnte aber lächelnd Zeit reklamieren. Hans-Henrik schüttelte den Kopf: "Ich bin glücklich, dass ich dich so selten treffe." Marc: "Das würde ich jetzt unkommentiert in das Schachtagebuch aufnehmen. Was hiermit auch tue und nun, liebes Schachtagebuch endet damit der Eintrag #112.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Das Wetter war schön und ich bin dick. Das Erste soll so bleiben, das Zweite nicht. Mal wieder Zeit für eine sportliche Betätigung. Also die Inliner an die Füße geschnallt und los ging's. Durch Sontheim durch zum Neckar, dort entlang bis in die Innenstadt und beim Hallenbad abbiegen Richtung Verein. Ich nähere mich dem Cinemaxx und erblicke eine vertraute Gestalt zügig in dieselbe Richtung gehen. "Hi, Helmut. Wie sieht es aus, machen wir ein Rennen?" "Das ist ja unfair, mit deinen Inlinern unter den Füßen." "Wieso, da vorne ist Kopfsteinpflaster, da kann ich nicht gut drauf fahren. Ich könnte natürlich auch vorfahren und dein Erscheinen ankündigen." "Du glaubst doch nicht, dass sich jemand dort so freuen wird mich zu sehen?" "Ne, ich will denen nur eine Chance zur Flucht ermöglichen." "Das würde ich eher glauben." Wir kamen beide am Jugendheim an. "Sportlich, sportlich!", wurde ich begrüßt. Zwar noch nicht, aber ich arbeite dran. Immerhin steht im August die Zweitauflage des Vereinstriathlons an, und da möchte ich fit sein. "Was steht denn heute auf dem Programm?", fragte ich, während ich meine Inliner abschnallte. "Thematurnier: Italienisch." "Mist, da wollte ich mir ursprünglich ja noch ein wenig die Theorie anschauen." Ich entdeckte Robin. "Wie sieht es aus? Warm blitzen?" "Ja!" He, heute schien Robin nicht auf der Höhe zu sein. Ich gewann mit 2,5:0,5, wobei das Remis für ihn glücklich war. Das Thematurnier konnte starten. Zumindest hätte es diesmal pünktlich starten können, wenn Saygun die erste Runde nicht falsch ausgelost hätte. Also Paarungen wieder löschen und neu - nach Rangliste - die erste Runde auslosen. Ich kam gegen Peter, mit Schwarz. "Warum stehst du noch so rum?", fragte mich Peter, der darauf wartete, dass ich einen Zug machte. Meine Uhr lief ja schon. "Um zu sehen, was die anderen so mit Schwarz spielen", entgegnete ich. Alex: "Das ist unfair." Robin: "Nein, er darf sich schon die anderen Spiele anschauen." Die Partie gegen Peter endete schnell. Nachdem ich seinen Springer mit Lg4 fesselte, dachte er, dass er mit Lx7+ Kxf7 Sg5+ nebst Dxg4 einen Bauern gewinnen konnte, aber nach Sg5+ Dxg5 gewann ich eine Figur, bald darauf noch eine Qualität und Peter gab auf. Auch Robin gewann schnell. Wir standen vorne an der Tischreihe und unterhielten uns leise. Robin deutete auf das Plakat mit den Feedbackregelen, das an der Wand hin: "Der, der das 'nicht' eingefügt hat, hätte sich mehr Mühe geben können, damit die Schrift zusammen passt." "Das hast du jetzt falsch ausgedrückt", entgegnete ich, auf das Plakat deutend. "Du hättest das jetzt positiv ausdrücken müssen: Mir hat die Idee mit dem 'nicht' sehr gut gefallen; es wäre nur etwas schöner gewesen, wenn das 'nicht' von der Schrift besser dazu gepasst hätte." Die zweite Runde spielte ich gegen Heinz und macht am Damenflügel einen Vorstoß. Heinz ließ sich davon beeindrucken und postierte seine Figuren um und hatte am Königsflügel Null Gegenspiel. Meinen Raumvorteil nutzend konnte ich meine Figuren besser koordinieren und brach durch. In der dritten Runde kam ich gegen Robin. Gegen ihn eröffnete ich ebenfalls aggressiv und tauschte meinen Läufer gegen seinen Springer auf f3 um ihn einen Doppelbauern zu verpassen. Der Nachteil dabei war, dass mein König noch im Zentrum fest hing. "Das kann doch nicht gut sein!" meinte Robin. Saygun: "Das ist Christian, das ist nicht gut!" Zu mir gewand: "Das kannst du notieren! Jede Woche einen dummen Spruch gratis! Nur der Zweite kostet etwas." Die Partie gegen Robin stand auf Messers Kippe. Er übersah, dass ich mit dem Turm über die A-Linie eindringen konnte und ich übersah, dass statt Ta3 Ta4 besser gewesen wäre, weil dann Db4 nicht ginge. Nach dieser Antwort hing mein Bauer auf d6. Er schlug und bot mir Remis an, weil er zeitlich schlecht stand. Ich nahm es an. Leider ging das Turm- und Damenopfer nicht, weil er seinen Turm zurückopfern konnte und nach Dc7+ den Turm auf c1 decken und das Matt verhindern konnte. So willigte ich ins Remis ein. Runde vier durfte ich dann an Brett 1 sitzen und bekam Alex als Gegner. Alex: "ich weiß nicht, was ich an 1 zu suchen habe," Saygun: "Das weiß ich schon seit Wochen nicht!" Wie war das mit dem nur der erste dumme Spruch ist gratis, Saygun? Ich glaube eher, dass alle dummen Sprüche bei dir gratis sind. Letzte Runde gegen Waldemar Schlötzer. Schon nach dem zweiten Zug konnte er einen Bauern gewinnen, was er nicht sah. Glück für mich, so tauschten wir die Damen und im Laufe der Partie überspielte ich ihn. jetzt würde entscheiden, wie die Auch Robin gewann seine Partie. wer von uns auf Platz 1 landete war noch unklar. Es hing alles von der Partie Saygun - Wickenheisser ab. Gewann Saygun wäre ich vorne, bei Remis Robin. Die Partie endete remis. Mist! zum Ausgleich gab es noch Tandem. Mit einem 9:0 im Rücken entschwand ich später auf meinen Inlinern beflügelt in die Nacht.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Aufstieg oder Nichtaufstieg, das ist hier die Frage. Gegen Böckingen musste in der letzten Runde ein Sieg her. Bis auf Richard konnten wir komplett antreten. Für Richard spielte Heinz Ersatz. Die Böckinger traten in Bestbesetzung an. Trotzdem waren wir leicht favorisiert. Angesichts des strahlenden Sonnenscheins trat ich in kurzen Hosen an und war guter Laune. Auch die anderen Teamkollegen tauchten auf. "Und wie sieht es aus?" fragte Ralf. "Sind wir komplett?" "Nur Jürgen fehlt noch. Aber das ist ja typisch, dass die, die am nächsten wohnen, immer am längsten brauchen." Aber er kam alsbald und wir konnten loslegen. Die Paarungen lauteten: Menschner - Scharping, Herold - Funk, Wolbert - Kleinert, May - Gerth, Lademacher - Beil, Funk - Zeh, Appel - Herold und Krämer - Rau. Anfangs sah es bei allen noch gut aus, mit einer Ausnahme: meine Partie! Da ich keine Ahnung von Eröffnungen habe lief ich prompt beim angenommenen Damengambit in eine Variante herein, in der Jürgen Kleinert einfach Sc2+ nebst Turmgewinn drohte. Kd2 wollte ich nicht spielen, also dachte ich mir, opfere den Turm und versuche ein Gegenspiel auf den König. Die Idee war an sich nicht schlecht, wenngleich es objektiv nicht ausreichen sollte. Mittlerweile kamen dann die Kiebitze. Michael Wickenheisser schaute rein. Kurz darauf Robin und Fritz kam auch noch. Ich warf geschwind einen Blick auf meine Mitstreiter, zu sehen, wie sie standen. Jürgen unklar, Marc leichte Vorteile, Hans-Henrik ausgeglichen, ebenso Ralf. Alfred war gegen Rolf im Königsindischen ins Hintertreffen geraten. Thomas stand leicht besser und auch Heinz konnte Pluspunkte verbuchen. Ich konzentrierte mich auf mein Spiel. Bald darauf hatte ich den Turm, wie gesagt, geopfert und wollte eben mit g4 den Läufer auf f5 befragen, als ich plötzlich meinte: Hmm, was passiert auf Dxf5 exf5? Das sieht doch aus wie Lf7+ Ke7 La3#. He das ist gut. Also rausklopfen! Aber als Jürgen nach kurzem nachdenken die Dame nahm, kamen mir Zweifel. Und siehe da, sie waren berechtigt: Nach Lf7+ Ke7 La3 konnte er einfach Dd6 mit Gegenopfer spielen. Weg war meine Dame, meine Initiative und der Punkt. "Mein Gott, ich hatte wirklich geglaubt, das wird Matt", meinte ich zu Jürgen. "Das du an einem Tag gleich zweimal was übersiehst ist mein Glück. Ich denke, das war der Ausgleich für alle Partien Niederlagen, die ich bisher habe einstecken müssen." "Gehen wir die Partei analysieren." Wir verzogen uns in den Nachbarraum und ich sah noch, wie Jürgen in ein Endspiel umwandelte, bei der er mit einer Mehrfigur gegen 2 starke Freibauern herauskam. Zweischneidig, aber objektiv gewonnen. Jürgen, Robin und ich zogen uns in den Nachbarraum zurück und siehe da, auf g4 hätte Jürgen Lc2 gespielt, worauf ich nach Lxe6 eine gute Position bekommen hätte, bei der ich neben einigen kleinen Gewinnchancen doch auch ein paar Remischancen bekam. Dann kam Hans-Jörg Herold herein und meldete, dass Scharping gewonnen hatte. Was, Jürgen hatte verloren? Wie war das gekommen? Marc: "Jürgen hatte einen vergifteten Bauern gefressen. Ich hätte am liebsten gerufen - Halt nicht! - aber das ging ja nicht. Nun lagen wir schon zwei Punkte zurück und oh Schreck, Thomas hatte seine vorteilhafte Position verloren und eine Figur weniger. Er hatte sie geopfert, aber dadurch, dass Hans-Jörg rechtzeitig seinen Turm zur Deckung zurückbringen konnte, war das Opfer ein Fehlschlag. Die einzigen Bretter, wo es positiv aussah, waren die Bretter von Hans-Henrik und Heinz. beide standen auf Gewinn. Ralf stand auch gut. Er: "Wenn ich mich nicht verrechnet habe, gewinne ich." Ich war mir nicht so sicher. Ralf würde einen Mehrbauern bekommen, aber mit Springer und Läufer den Mehrbauern zu verwandeln, würde nicht so einfach sein. Alfred stand gedrückt und ich sah schon, wie er am Damenflügel überrollt werden würde. Sein Läufer auf g7 war sozusagen tot und spielte nicht mit. Marc stand remislich. Also keine gute Aussichten. Dann gab Thomas seine Partie auf. Die Niederlage war nicht mehr abzuweisen. Wir analysierten die Partie. Thomas hatte auf Gewinn gestanden. Einfach Td3 mit der Drohung Tc3 hätte den Bauern auf c7 gewonnen, bei besserer Stellung. Beziehungsweise wäre anstelle des Opfers der Zwischenzug Lg5 mit Angriff auf den Turm stark gewesen, oder auch der schlichte Damentausch hätte in ein besseres Endspiel übergeleitet. Dann ging es relativ schnell. Ralf erreichte nur Remis, Hans-Henrik gewann und Heinz auch. Alfred verlor und Marc gab Remis. So endete es mit 3:5 aus unserer Sicht her gesehen. "Gut, dass du den Sekt nicht schon bestellt hast", meinte Robin (oder war es Marc?). "Ja." Und die T-Shirts mit dem Aufstiegsaufdruck kannst du auch wegwerfen. Ich lachte, das wäre wirklich eine köstliche Ironie gewesen. Na schön, dann bleiben wir in der Landesliga. Das hat ja auch 2 Vorteile: 1.) Wir müssen nicht so weit fahren und 2) wir werden ein Heimspiel mehr haben, da auch die 2. Mannschaft in der Landesliga spielen wird. Die sind schon eine Runde vor Schluss aufgestiegen.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Wie des öfteren, fand auch diesmal Big Pommes den Weg zum Monatsblitzturnier. "Ihr habt verloren?", begrüßte er mich. "Ja, war nix mit dem Aufstieg." "Nun, dann kann ich heute wenigstens wieder eine Verlustpartie ansehen." "Oh, glaub mir, meine willst du bestimmt nicht sehen." Er lacht: "dafür kannst du dir meine Partie anschauen, ich habe nämlich auch verloren." "Später! Wollen wir uns mal schon ein wenig warm blitzen?" Gesagt getan. Wir setzen uns vorne an den Tisch und spielten drauf los. An diesen Abend übernahm Saygun die Rolle des Spielleiter. Er gab die Teilnehmer ein und loste die 1. Runde aus. Saygun: "Alle Partien sind remis!" Dann blickte er auf mein Brett wo ich gegen Thomas ankämpfte. "Wenn ich das richtig sehe", korrigierte er sich, " sind alle Partien remis bis auf diese hier vorne." Und dann las Saygun die Paarungen vor. Eventuell wäre es noch gar nicht mal so ungeschickt gewesen, noch zu sagen, an welchem Ende des Tisches Brett 1 war. So gab es eine kleine, wenngleich auch köstliche Verwirrung, was die entsprechenden Sitzplätze betraf. Neben Thomas, Saygun, Julian nahmen mal wieder ein paar Gäste teil, so waren zum Beispiel Vasovic, Behar und Alic mit von der Partie. So geschah es auch, dass ich in der vierten Runde gegen Behar spielte und ihn glatt zusammenschob. Da fluchte er: "Immer habe ich gegen dich Schwarz, nie Weiß!" Thomas:" Lieber Schwarz spielen, als sich Schwarz ärgern!" Saygun fragte mich dann: "Weißt du, wo die Liste mit der Preisverteilung fürs Monatsblitzturnier ist?" "Liegt sie nicht im Schrank?" "Ich habe sie nicht gefunden." Wir schauten noch mal nach. "Dann musst du die Preisverteilung von Hand ausrechnen." "Gibt es keine mathematische Formel, mit der man dies berechnen kann?" "Schon, aber unser Spielleiter hat diese nicht verwendet." Während Saygun sich also Gedanken, um die Preisverteilung machen musste, übernahm ich die Ergebniseingabe. (Entsprechend hatte ich von nun na, wenig Zeit, mir Notizen zu machen.) Das Turnier verlief ganz gut, nur gegen Saygun und Julian patzte ich. Und ich hatte noch Big Pommes vor mir. Das war ein zähes Ringen. beim Übergang ins Endspiel gewann Thomas einen Bauern. Aber da ich mit meinem König vor den Bauern kam und seinen König von hinten mit Schachs belästigen konnte, bot ich remis an. Thomas spielte weiter und versuchte einen schmutzigen Trick nach dem anderen. "Die Falle kennst du auch schon", lachte er. "Ich biete dir remis", wiederholte ich. "Wir haben diese Stellung schon mehrfach erreicht. Ich zähle ab jetzt mit." "Du wirst ja nervös." Klar, ich hatte nicht mehr viel Zeit auf der Uhr. Aber Thomas willigte dann auch bald ins remis ein. Am Ende wurde ich knapp Vierter. Übrigens fand ich am schwarzen Brett die Liste der Preisverteilung hängen, worüber Saygun sehr glücklich war: "Jetzt muss ich nichts von Hand ausrechnen." So war am Ende fast jeder ein wenig glücklich, mit der Ausnahme von Behar vielleicht.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Es begab sich an diesem Tage, dass ich zum Vereine fuhr.
Und es erhoben sich
Stimmen: "Was soll daran denn so besonderes sein?"
So möget ihr durchaus
fragen und gewillt will ich euch eine Antwort geben. Die Antwort ist ein
Paradox.
"Ein Paradox? So teile es uns mit."
Weil ihr es seid! So höret
zu: Ich fuhr zum Schach um nicht Schach zu spielen.
Und die Stimmen schwiegen
ein Weile, dann sagten sie: "Das ist Zen!"
Und ich überlegte: Welches Geräusch macht eine Schachfigur, wenn niemand da ist,
der sie auf das Brett absetzt? Kann jemand, der da Geräusch nicht hört,
erkennen, um welche Figur es sich handelt?
"Dies nicht", antworteten die Stimmen, "aber was du hören könntest,
ist die Fortsetzung des Schrei des Baumes, als er im Wald fiel." Aber wie
kann dies Zen sein, da doch jemand da war, als der Baum fiel?
"Was vermag das
Säuseln der Blätter gegen das Kreischen der Motorsäge ausrichten?"
Und da
erkannte ich, es war Zen. Und ich erkannte Richard, der da vor mir auf den
Parkplatz zum Verein fuhr. Und ich begrüßte ihn und fragte ihn, ob er denn schon
wisse. Ja, er wüsste über das Debakel der ersten Mannschaft schon Bescheid. Auch
dies ist Zen. Wir gingen hinein und unser Anblick löste Fragen aus. "Wollt ihr
mitspielen?", erklang es von hinten, wo unser Spielleiter am Tische saß. "Bei
was?", entgegnete Richard. "15 Minuten." Und zum Gedächtnis des Baumes, dessen
Holz auf der Drehbank zu Schachfiguren geformt wurde, sagte ich: "Nein, muss
nicht sein." Auch unser zweiter Vorsitzender lehnte es ab. Statt dessen wollte
er von Alex wissen: "Habe ich das richtig gelesen, du bist Vizemeister
geworden?" Es war schon so. Und das Turnier startete. Beobachtet wurde es
von Richard und mir, die wir an der Theke standen und miteinander redeten. Und
zu uns kam, Bernd Muntzke, der seine Partie schnell gewann und ebenfalls wissen
wollte, wie die erste Mannschaft den Kampf verloren hatte. Und er bekam eine
Antwort. Am Ende, als er alles vernommen und darüber nachgedacht hatte,
eröffnete er uns sein Resultat: "Dann ist es nächste Saison ja blöde, wenn die
erste gegen die zweite Mannschaft spielen muss. Und Richard sprach: "Wir spielen
direkt in der ersten Runde gegeneinander. Dabei werden die ersten vier Bretter
der ersten Mannschaft fehlen, so dass die Bretter 1-4 der 2. Mannschaft Ersatz
spielen müssen und wir ungefährdet gewinnen." Aber davon weiß die zweite
Mannschaft noch nichts. Lassen wir sie überraschen. Und dann geschah es, dass
Michael Waldherr nach der ersten Runde aus dem Turnier ausstieg und Heinz seinen
Platz einnahm. Und er kam zu mir, wohl erkennend, dass ich heute die Weisheit
des Zens in meiner Mitte trug. "Könnten wir meine Partien analysieren? Ich hätte
da einige dabei. Fritz habe ich schon drüber laufen lassen." Natürlich, was
versteht ein Computer schon von Zen? Und ich setzte mich hin. Auch Richard
widmete sich diesem. Nach Analysieren der Partien war Michael zufrieden, nicht
mit den Partien, aber mit den Analysen. Nur einer war noch nicht zufrieden:
Julian. "Blitzen wir ein wenig?" Auch seine Bitte wurde erhöht. "Aber", so sagte
ich, "nur sechs Partien. Bis zum 5:1 für mich." "Warum nicht gleich 6:0?" "Ein
Ehrenpunkt muss ich dir ja lassen." Nach dem 4:0 wollte Julian dann doch nicht
mehr weiterspielen. Nur wer die Niederlage akzeptiert, ist für den Sieg
gerüstet. (Zen)
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
An diesen Abend war ein Thematurnier angesetzt: Französisch. Ich war gespannt, welche Variante Alex ausgesucht hatte. Kurz vor acht Uhr eintreffend, standen Vladimir und ein paar andere schon vor der Tür. Ich sperrte auf und wir gingen rein. In Null Komma nichts waren die Bretter aufgebaut und ich blitzte mich mit Nidens warm. Als 20 Minuten später unser Spielleiter noch immer nicht da war, nahm ich das heft in die Hand. Gut, oder auch nicht. Welche Variante sollte ich vorgeben? Nach kurzer Rückfrage war klar, dass nur 1.e4 e6 2.d4 d5 vorgegeben werden sollte. Und weil es schon so spät war, würden wir mit 10 Minuten Bedenkzeit spielen. Wir, das waren insgesamt 8 Leute, eigentlich immer dieselben 8 Leute, die fast jeden Abend da sind, wie Heinz, Karl-Heinz, Vladimir usw. Bernd war auch da und auch Nilofar spielte mit. Die erste Runde paarte ich nach Setzliste. Wie erwartet gab es Favoritensiege. Ohne Computer ging die Auslosung erstaunlicherweise recht gut. Die Paarungen, als auch Farbverteilungen passten gut. Die zweite Runde ging los. Und Punktgenau um 21:00 Uhr trudelte Alex rein: "Ich habe verschlafen." Lustig und ich frage mich, warum Alex sich immer fragt, warum er beim Gronk-Award immer in der Kategorie "Beste (un-)freiwillige Unterhaltung" nominiert wird. Egal, das Turnier lief und ich musste mich gegen Bernd anstrengen. Dreimal hatte ich an diesem Abend Schwarz und jedes Mal kam es zur Abtauschvariante. Und jedes Mal gewann ich. Ich meine die Abtauschvariante ist ja schön und nett, um den ganzen Varianten aus den Weg zu gehen, aber es stellt Schwarz vor keine größeren Probleme, er kann problemlos ausgleichen und der Läufer auf c8 hat eine offene Diagonale. Ach ja, eine neue Notation: 21:30 Uhr, Saygun trudelt ein. Das mit den Notationen war heute relativ dürftig, musste ich mich ja noch um die Paarungen kümmern. nach 5 Runden war es dann geschafft. Mit 5 Punkten lag ich an der Spitze. Dann kamen drei mit 3,0 Punkten, von denen alle die gleiche Buchholz aufwiesen. Jetzt musste ich noch tiefer rechnen, es erwies sich dann, dass Heinz die beste zweite Feinwertung besaß und er auf den 2. Platz kam. Lustigerweise waren die nächsten Drei mit 2,0 Punkten auch wieder Buchholzpunkt gleich. Schon wieder Rechenarbeit. Aber letztendlich war es dann auch soweit. Ich warf einen Blick auf meinen Zettel. Viel stand fürs Schachtagebuch nicht drauf und es würde wohl auch nicht mehr viel passieren. Damit beende ich diesen Eintrag.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Die zweite und die vierte Mannschaft spielten ihre letzte Runde. Also bin ich mal kurz rüber gefahren. "Wolltest du mal schauen, wie Meister spielen?", begrüßte mich Sascha. "Ob ihr meisterlich spielt, muss sich noch rausstellen", entgegnete ich. Anscheinend war es nicht ganz so meisterlich. Denn auf einigen Brettern stand es schon sehr bedenklich, oder um es anders auszudrücken, der Verlust stand in greifbarer Nähe. Anders war die Sachlage bei der Vierten. Obwohl nur mit 6 Mann antretend, hatten sie die 2 Minuspunkte schon aufgeholt und nach den Stellungen zu urteilen, sollte der Mannschaftssieg an sie gehen. Nachdem ich mir das Ganze eine Weile angeschaut hatte, fragte ich Nidens, ob er Lust hätte ein wenig zu blitzen. Klar, er war dabei. Schnell trugen wir ein Tisch und Brett in den Hof und blitzten. Ich war nicht ganz bei der Sache, die erste Partie verlor ich, dann glich ich aus und nach einer 2:1 Führung konnte er wieder ausgleichen. Dann musste er mal für kleine Jungs und ich warf einen Blick in den Turniersaal. Auf Sayguns Brett stand es kritisch. Ich dachte mir noch, dass er mit der Dame nicht nach d4 ziehen darf, weil Schwarz dann zwingend den B-Bauern gewinnt und nach dem Damentausch wäre das Turmendspiel aufgrund des schwarzen Freibauerns auf a4 verloren. Und was macht er? Er zieht seine Dame dorthin. Ich schüttelte den Kopf. das sah nach einer haushohen Niederlage aus. Die Gäste hatten schon 4 Punkte auf dem Habenkonto. Da kam Vladimir zurück und wir setzten unsere Blitzpartie fort. Jetzt lief es besser. Drei Partien gewann ich in Folge, dann zwang uns das schlechter werdende Wetter zum Rückzug. Ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Saygun das Turmendspiel gewann. "Standest du zwischendurch nicht mal auf Verlust?" erkundigte ich mich vorsichtig. "Doch schon!" Ich schüttelte den Kopf. Immerhin sorgte der Sieg dafür, dass das Endergebnis nur 3:5 ausfiel. Ein 2:6 wäre nun wirklich nicht meisterlich gewesen. Und Sascha hatte Glück, dass er seine Partie gewonnen hatte. Ich hätte gerne genüsslich zurück gefragt, ob so Meister spielen. Dafür war die Vierte gut drauf. Sie gewann mit 6:2. Mit so einer Schlappe hatten die Gäste nicht gerechnet. Aber wie heißt es doch so schön? Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Alex, der als Ersatz in der Zweiten gespielt hatte, sagte zu Stefan: "Meldest du das Ergebnis noch heute Nachmittag? Möglichst schnell. Ich brauche den Endstand, weil ich heute noch die Terminplanung für die nächste Saison machen möchte." Stefan: "Wieso? Sonst machst du alles auch immer auf den letzten Drücker." So endete der Mannschaftskampf der 2. und 4. Mannschaft. Hinterher ging es noch zum Del Arte Eis essen.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Der Donnerstag davor war ein Feiertag. Wie sich ein paar entsinnen, war
Vatertag und das Wetter hervorragend. Auch diesen Donnerstag war es wunderschön.
Und wie am Donnerstag zuvor, wo ich eine Inlinertour machte, beschloss ich auch
an diesem Donnerstag mit den Inlinern zum Verein zu fahren. Allerdings musste
ich mich sputen. Alex hatte mich gebeten früher da zu sein und aufzusperren und
ich war verdammt spät dran, weil ich noch die Homepage-CD brennen musste. Um
19:22 sauste ich los und war 5 vor acht dann im Verein, völlig kaputt. Mein
Gott, ich habe Null Kondition. Da frag ich mich, ob es eine gute Idee ist, am
Vereinstriathlon im August teilzunehmen. Aber ich hätte mich nicht so beeilen
müssen, unser Vereinsheim stand schon offen. Nicht von Alex aufgesperrt, sondern
von ein paar Leuten vom DGB. Die hatten ihre Musikinstrumente aufgebaut und
spielten lautstark "Wild Thing" von den Throggs:
Wild thing
You make my heart sing
You make everything groovy
Wild thing
Wild thing -I think I love ya'
But I wanna know for sure
Come on, hold me tight
I love you
...
Sie spielten wirklich gut, wenngleich auch so laut, dass man sein eigenes Wort
nicht mehr verstehen konnte. Wie es sich herausstellte, hatten sie den Raum
verwendet, weil man ihnen gesagt hatte, wir wären nicht drin wegen den Ferien.
Da es auch zu lange dauern würde, die Musikinstrumente einzupacken, lösten wir
das Problem kurzerhand dadurch, dass wir in das Sitzungszimmer rüber konnten. Es
hieß nun, die Schachutensilien zusammenzupacken und natürlich die Getränke nebst
den Knabbereien. Ich wollte gerade die letzte Kiste rüber tragen, als ein Mann
reinstürmt und den vom DGB fragt: "Habt ihr Bier da?" "Der DGB hat nur
antialkoholische Getränke", erwiderte der Angesprochene. "Mist!" Ich dachte mir,
gut, helfen wir dem DGB etwas aus. "Wir hätten Bier da und könnten etwas
verkaufen." Und der Mann kaufte gleich 3 Flaschen Bier. Dann packte ich die
Sachen zusammen und bewegte mich rüber. Und siehe da, der Bierkäufer war gar
nicht vom DGB, wie ich irrtümlich angenommen hatte; es stellte sich raus, dass
es Klaus Weber war. Ich grinste, was für ein Eindruck mussten wir hinterlassen.
Es war schon eine ganze Meute da. Die üblichen Verdächtigen halt. Von auswärts
neben schon dem erwähnten Klaus Weber, Thomas, Wächter, Drofenik, Peter und
Benjamin Lörencz und so. Wenn ich mich richtig erinnere, insgesamt 14
Teilnehmer. Thomas erblickte mich: "Ah, Rotkäppchen ist auch wieder da." Ich
hatte, weil ich ins Schwitzen geraten war, eine Bandera auf dem Kopf und dieses
Tuch war rot. Aber was spricht denn dagegen, mal ein Märchen umzuschreiben, in
dem Rotkäppchen den bösen Wolf platt macht. Das Turnier war durchwachsen. Gegen
Klaus Weber stand ich besser (Mehrbauer) und musste mich nun entscheiden, was
ich mit meinem unrochierten König machen sollte. Ich entscheid mich, auf den
Damenflügel rüber zu wandern. Falls er nicht seinen Turm auf f7 opferte, würde
ich gut stehen. Logischerweise opferte er den Turm und hatte jetzt Gegenspiel.
Trotzdem war es für mich gewonnen, hätte ich das einzügige Matt später nicht
übersehen. Und es gab noch so ein paar Partien, in denen ich auf gewinn stand.
Gegen Michael Waldherr zum Beispiel. Seinen Angriff auf dem Königsflügel konnte
ich mit f5 nebst Angriff auf die Dame, und da zudem Turm und Springer
angegriffen waren, sollte dies die Entscheidung sein. Michael zog die Dame weg
und ich krallte mir den Springer, worauf er DxDc7 spielte. Ups, hatte ich nicht
gesehen. Konnte mir die Zeit noch helfen? Ich verstand es, seine anderen Figuren
zu tauschen, so dass ich mit dem Läufer gegen Dame spielte. Leider reichte die
Zeit für ihn. Sofort kam Alex zu ihm: "Ich gratuliere die aus Herzen für diesen
Sieg." Gegen Saygun gewann ich, aber verlor noch eine andere. Dann kam ich gegen
Big Pommes. "Rotkäppchen ist wieder da", begrüßte ich ihn. Aber gegen den bösen
Wolf verlor ich diesmal sang- und klanglos. Letztendlich wurde ich Fünfter,
direkt hinter Saygun. An der Theke ging dann zwischen Alex, Saygun, Waldherr,
Klaus Weber und mir eine Diskussion über das SVW-Forum los. Ehrlich gesagt,
mittlerweile ist es zu einem Witz degradiert. Es gibt keine vernünftige Beiträge
mehr. Viele bestehen aus irgendwelchen lauten Kritiken an anderen Personen, die
ihrerseits Gegenkritik üben. Selbsternannte Sittenwächter entscheiden, welcher
Beitrag zu sehen ist. Nein, nicht Inhaltlich bezogen, sondern nach willkürlichen
Kriterien: 1) Ein Name muss angegeben werden - wobei es nicht nachgeprüft wird,
ob dieser Name wirklich existiert, es beziehungsweise von der Person stammt, von
der man annimmt, dass es diese Person ist. 2) Eine Emailadresse sollte dabei
sein - wo doch jeden Tag Hunderte von Suchbots Foren abgrasen, auf der Suche
nach Email-Adressen für Spams. Plötzlich sagt Michael, auf mein Kopftuch
blickend: "Bekämpfst du Läuse?" Sofort kullern sich Saygun und Alex vor Lachen.
Ich blicke Michael indigniert an. Sollte ich mich nun im Forum über ihn
beschweren? Würdevoll klärte ich ihn über die Bedeutung einer Bandera auf. Dann
ging Michael nach Hause, Klaus zum Blitzen mit Vladimir und ich schaute, nachdem
niemand auf mein "Tandem?" reagierte, Thomas beim Blitzen gegen Benjamin zu.
Thomas gab Benjamin einen Turm vor. Im Normalfall müsste dies Benjamin zum
Siegen locker reichen. Umso erheiternder war, dass Thomas es immer mal wieder
verstand, eine Qualität zu gewinnen oder Benjamin Matt zu setzen. Peter und ich
lachten jedes Mal, wenn das vorkam, während Benjamin verzweifelte. Ich holte mir
von der Theke was zum Knabbern und kam dabei an der Partie Helmut-Jens vorbei.
Helmut: "Die ganze Zeit gewinne ich jede Partie, aber gerade dann, wenn ich eine
verliere, kommt der Cheffe vorbei!" Timing ist alles, Helmut! Ich setzte mich
dann mal daneben und schaute zu. Plötzlich kam Saygun. "Wie war das mit Tandem,
Christian?" Helmut: "Ich spiel kein Tandem." "Nix da, wo du schon so passend
sitzt." Somit gaben sich Helmut und Jens Sayguns Argumenten geschlagen. Saygun
spielte mit Jens zusammen. Jens spielte anfangs gegen Helmut, kam aber auf
keinen grünen Zweig. Das Material, dass ich dann bekam, wurde oft Saygun zum
Verhängnis. Nach der vierten Partie, als ich ihn einen Zug vor dem Matt hatte
(Jens stand ebenfalls einzügig vor dem Matt), sagte Saygun: "Ich lasse meine
Zeit laufen, dann verliert wenigstens Jens." Kurz darauf tauschten wir durch und
ich kam gegen Jens. Gut, Helmut konnte gegen Saygun nicht viel ausrichten, aber
Jens gegen mich noch weniger. Bald darauf spielten wir wieder in der alten
Konstellation und man merke, Saygun und Jens gewannen doch noch 2 Partien (von
ca. 12). Das war dann auch schon das Ende und ich rollte nach Hause.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Bei der Deutschen Schulschachmeisterschaft hatten unsere Jungs den 6. Platz belegt. Ein guter Erfolg. Natürlich zwang Saygun sie nun, einige ausgewählte Partien vorzuführen. Wenn ich an das letzte Jahr dachte, würde es diesmal sicherlich auch lustig werden. Also, den Notizblock gepackt und dann los. Gegen Acht Uhr kam ich an und, oh Wunder, wen sahen meine Augen da auf der Couch liegen: Schröderman. Na, den habe ich herzlich begrüßt. Wir labberten etwas und nach zehn Minuten, meinte ich dann, jetzt wäre es Zeit anzufangen. "Anfangen!", rief ich. Saygun: "Wir warten noch ein wenig. Es kommen noch Leute." "Es ist schon spät. Fangt an, ich möchte zu lästern anfangen." Ramin: "Ich halte mir die Ohren zu, dann höre ich dich nicht lästern." Es dauerte noch gute zehn Minuten, bis es los ging. Saygun hielt seine Eröffnungsrede:" ...es kam ein Bericht in der Zeitung, den ihr bestimmt alle gelesen habt... auf jeden Fall war es ein großer Erfolg und wenn jetzt Ramin und Sascha die Partien vorführen und jemand was zu sagen hat, dann einfach die Hand heben. nicht so wie letztes Jahr, einfach was dazwischenrufen." Er schaute zu mir und Jochen herüber. Ich hob die Hand. "Ich will was sagen, ich will was sagen!" Saygun blickte schon resignierend. "Was?" "Es kann gar nicht so, wie letztes Jahr werden, weil Richard fehlt." Jochen: "Stimmt! Wo ist er?" Keine Ahnung, aber Glück für Sascha und Ramin, so würden sie weniger Varianten zeigen und erklären müssen. Den Anfang machte Sascha, der eine Partie von Stefan (der in Italien urlaubte) vorführte. (Anmerkung am Rande: Stefan hatte mit 6 aus 7 Punkten einen Brettpreis gewonnen.) Sascha legte los: 1.e4 c5 2.Sf3 e6 "Halt!", rief ich. "Kannst du vielleicht noch sagen, wer welche Farbe hat, wer der Gegner ist und so?" "Stefan führt die schwarzen Steine." Weiter ging es im Text: 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Sc3 Dc7 6.Sf3... "Das ist ein Tempoverlust", erklärte Sascha. ...b5 7.a3... "Auch das ist ein schwacher Zug. Viel zu vorsichtig gespielt." Lb7 8.Ld3 Sc6 9.0-0 Sf6 10.Lg5... "Wohin soll sich der Käufer sonst hin entwickeln?", meinte Sascha wiederum. "Normalerweise würde er nach f4 gehören." ...Le7 "Schwarz deckt den Springer." Ich: "Der Springer ist schon gedeckt!" Sascha: "Ja, aber nach gxf6 wäre die g-Linie geöffnet. Ich glaube nicht, dass dies so gut ist." Darauf Jochen: "Die offene g-Linie gegen den König ist gut, vor allem, wenn der Gegner ein Patzer ist." 11.De2 h6 12.Lh4 d6 13.h3 0-0 14.Lg3 Sd7 15.Lh4 Lxh4 "Interessant wäre Sd4 und Schwarz behält das Läuferpaar", meinte Sascha. 16.Sxh4 Sde5 17.Sf3 Tad8 18.Tfe1 Tfe8 19.Tad1 Sg6 20.De3 Sce5 21.Sxe5 Sxe5 22.f4 Sd7 23.e5 dxe5 24.fxe5 Sc5 25.b4 "der entscheidende Fehler. Weiß verliert einen Bauer." ...Sxd3 26.Txd3 Txd3 27.Dxd3 Td8 28.De3 (Komisch, mir kommt es vor, als ob Weiß mit Dg3 den Bauer hätte halten können. Obwohl er nach Dc4 mies steht.) ...Tc8 29.Se2 Dc6 30.Df2 Dxc2 31.Tf1 Dc7 32.De3 Dd7 33.Sf4 Tc2 34.Dg3 Dd4+ 35.Kh1 Dxe5 36.Kh2 g5 37.h4 Tc3 38.Dg4 f5 39.Dh5 gxf4 40.De8+ Kh7 41.Df7+ Dg7 42.Dxg7+ Kxg7 43.Txf4 Txa3 44.Td4 Ld5 45.g4 Kf6 46.gxf5 Kxf5 47.Kg1 a5 48.Kf2 axb4 49.Txb4 Tb3. Das war es. Jochen: "Eine schöne Partie war das gerade nicht. Da hätte man eine andere auswählen sollen." "Ja, stimmt." Später kam mir der Gedanke, dass wir ja gar nicht wissen konnten, ob die anderen Partien nicht noch schlechter waren. Dann kam Ramin an die Reihe. Erwähnte ich schon übrigens, dass es mit dem Armheben, um was zu sagen, nicht klappte? Bis zu diesem Zeitpunkt hatte außer mir und Jochen noch niemand einen Kommentar abgegeben. Mal schauen, was die Partei von Ramin brachte: 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 b5 6.Lb3 d6 7.Te1 Le7 8.c3 Sa5 9.Lc2 c5 10.d4 cxd4 11.cxd4 Lg4 Ramin: "Läufer g4 ist nicht so gut." Jochen: "Der gehört nach b7 genau genommen." 12.dxe5 Lxf3 13.Dxf3 dxe5 14.Sc3 0-0 15.Sd5 Tc8 16.Dd3 Tc6 17.Ld2 Sc4 18.Lc3 Sd7 19.Tad1 Ramin: "Die Türme gehören am besten auf d1 und e1." "Nee, Türme gehören am besten auf die 7. Reihe", erwiderte ich. ...Ld6 20.Se3 Sxe3 21.Txe3 Dc7 22.Lb3 Sc5 23.Dd5 Sxb3 24.Dxb3 Te8 25.Ted3 Te6 26.a4 bxa4 Na, hier hätte Schwarz nicht schlagen dürfen. Db6 wäre angebracht gewesen. 27.Dxa4 h6 28.g3 Db6 29.La5 Db5 30.Dxb5 axb5 31.Td5 b4 32.b3 Lc5 33.Kf1 Tf6 34.Tc1 Ld4 35.Txc6 Txc6 36.Lxb4 Tb6 37.Lc5 Lxc5 38.Txc5 Txb3 39.Txe5 Tb2 "Die Stellung ist trotzdem noch remis", meinte ich. "Ja, aber ich musste weiterspielen, damit die Mannschaft gewinnt." 40.Te7 Kf8 41.Tc7 Tb4 42.f3 Tb2 43.h4 Tb3 "Krasser Fehler, der König darf nicht raus." 44.Kf2 Tb2+ 45.Ke3 Tg2 46.g4 Tg3 47.Kf4 Th3 48.h5 Th1 Ramin: "Und hier habe ich dann gewonnen." Applaus brannte für Ramins Vortrag auf. Jetzt wollte Sascha noch eine seiner Partien vorstellen. "Es ist aber eine Verlustpartie", sagte er. Darauf Jochen: "Danke, Sascha. Dafür, dass endlich mal jemand den Mut hat, eine Verlustpartie zu zeigen." "Die Partie kann man ruhig zeigen, immerhin habe ich sie gegen David Baramidze verloren." 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 b6 4.a3 Lb7 5.Sc3 Le7 6.Lg5 d5 7.cxd5 exd5 8.e3 Sbd7 9.Tc1 0-0 10.Ld3 c5 11.0-0 Se4 12.Lf4 Sxc3 13.Txc3 c4 14.Lb1 b5 Sascha: "Hier gefiel mir die schwarze Stellung schon besser." 15.Te1 Sf6 16.Tc1 a5 17.Se5 b4 "Ich denke, das war nur gut für mich, da ich nun in der Folge mit e4 zum Gegenspiel kam." 18.a4 b3 19.e4 Lb4 20.Te3 Oh, und nun kamen mehrere Varianten auf's Brett. Daraufhin vergaß ich, die nächsten Züge mitzuschreiben. In der Partie kam es zu einer interessanten Stellung, in der dann Sascha einen Fehler machte, der die Qualität kostete. Den Rest der Partie verwertete Baramidze sauber und Sascha verlor. Auch hier gab es Applaus. Hinterher organisierte Alex eine Blitzturnier. 8 nahmen daran teil, darunter ich selbst. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, zu gewinnen, insbesondere weil ja gewisse Jugendliche schon übermütig werden und glauben, Cheffe kann nicht Schach spielen. Für einige reicht es noch...
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Normalerweise habe ich Freitags keine Zeit zum Schachspielen. Dieser Freitag war eine Ausnahme. Ich saß zu Hause und überlegte mir, was ich machen konnte. Ich hatte mir den großen Zeh lädiert (mittlerweile leuchtet er in einem hübschen Blauviolett) und sann nach. Zu Hause bleiben wollte ich nicht (zu langweilig), also vielleicht mal einen der anderen Schachvereine besuchen. He, in Willsbach fand dieses komische Chaos-Blitz-Turnier statt. Warum nicht dort rüber düsen und schauen, wie es läuft? Gesagt, getan. Ich hatte einige Anlaufschwierigkeiten, das TSV Sportheim zu finden - fast wäre ich daran vorbeigefahren. Auf dem Parkplatz sah ich schon den ersten Schachspieler. Es war Drofenik von Neckarsulm. Drinnen begegnete ich Big Pommes, der mit Thilo Kabisch angereist war. Ups, das würde ein harter Kampf werden, wenn ich den 3. Platz und damit noch den Geldpreis erreichen wollte. Von den Willsbachern waren Wartlick, Klotz, Kleinknecht, Hohl und nicht zu vergessen Wolfgang Kolb anwesend, neben einigen anderen, die ich nicht kannte. "Oh, der Wolbert", begrüßte mich Thomas. "Bist du alleine gekommen?" "Ja. Da fällt mit ein, ich hätte ja Jochen mitbringen können. Der ist überraschender Weise in Heilbronn. Obwohl, er hätte vermutlich keine Lust gehabt." "Schade!" Ich setzte mich hin und schaute Thomas und Thilo beim Blitzen zu. Die Anmeldung zum Turnier hatte ich gerade eben erledigt, aber es würde noch etwas dauern, bis alles vorbereitet war. Beim Chaos Blitz-Turnier bekommt jeder Teilnehmer eine Liste mit allen Spielern und sucht sich einen Gegner. Ist man fertig, einfach den nächsten. Angeblich soll man damit bis zu 7 Runden pro Stunde schaffen. Ich bin davon nicht so überzeugt. Besonders gegen Ende, wenn die Auswahl der Spieler gering wird, steht man mehrere Minuten dumm rum und wartet auf den anderen. Das passierte gleich zweimal bei mir. Aber zurück zum Turnier. Kolb begrüßte die Teilnehmer und erklärte den Modus. Dann sagte er noch: "Und ich freue mich, dass auch ein paar Fremde zu dem Turnier erschienen sind." Hartmut zu mir: "Hallo, Fremder." Das Turnier begann. Die erste Runde gewann ich schnell, dann hatte ich mit Thilo den ersten schweren Brocken vor mir. Ich geriet anfangs in eine passive Position, konnte aber im Mittelspiel ausgleichen. Im Endspiel gewann ich sogar die Figur, musste dann aber zusehen, wie mein Blättchen fiel. Zwei Runden später war dann Thomas an der Reihe. Diesmal bin ich eingefahren. War einfach Chancenlos. Die Willsbacher bereiteten mir vorerst keine Probleme. Ich gab gegen Wartlick ein Remis ab, das war es auch schon. Nach der Halbzeit lag ich an Position drei. Dann musste ich mich anstrengen, den Wolfgang Kolb stand an. Da musste ich einfach gewinnen. Ich erarbeite mir einen Bauern, ging ins Endspiel über, konnte einen zweiten Bauern ergattern und nach Abtausch aller anderen Bauern, musste ich nur noch mit Dame und Turm Matt setzen. In 5 Sekunden! Mist, klappte nicht. So ging es remis aus. In der darauf folgenden Runde gab ich gegen Hartmut einen Zähler ab, der Rest verlief wunschgemäß. Es war klar, dass die ersten beiden Plätze an Thilo und Thomas gehen würden. Platz 3 war durch die Niederlage gegen Hartmut gefährdet. Und nur für die ersten 3 Plätze gab es Geldpreise (von zwei weiteren Sonderpreisen abgesehen). Für alle gab es einen Trostpreis aus dem reichen Fundus - wir erinnern uns an vor zwei Jahren, als Wolfgang mit der Idee zu uns kam und eine Rassel schwang, sowie ein Schweinchen mit der Aufschrift "www.ichbingeil.de" trug - der Kleinartikel zur Verfügung stellte. Ich wurde mit einem halben Punkt Rückstand auf Kolb Vierter und durfte mir als Erster etwas aussuchen. Ich entschied mit für ein große Pyramiden-Kerze. Thomas betrachtete die Kerze und fragte: "Was ist das für ein Phallus?" Ich grinste und fragte ihn, ob er noch ein wenig Lust zum Blitzen habe. "Klaro!" Und siehe da, entweder lag es daran, dass er schon etwas Bier intus hatte, oder dass es spät war, oder dass er mit den Gedanken woanders (Kerze?) war, auf jeden Fall gewann ich 80% der Partien. Zu Tandem konnte ich leider niemanden aktivieren. Also fuhr ich durch die Nacht nach Hause.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Saygun ist sehr aktiv als Jugendleiter. Er fährt zu vielen Turnieren mit unseren Jugendlichen und lernt dabei viele Leute kennen. Und als er letztes Jahr im Herbst in Bad König war, hinterließ er (erstaunlicher weise) einen guten Eindruck. So gut, dass ein Freundschaftsspiel ins Auge gefasst wurde. An diesem Sonntag sollte es soweit sein. Die Schachfreunde von Bad König wollten mit ca. 20 - 30 Mann anreisen und gegen 9:30 Uhr in Heilbronn eintreffen. Wir hatten, um so viele Leute entsprechend aufnehmen zu können über Verdi den großen Saal reserviert und waren schon um 9:00 Uhr da, um die Vorbereitungen zu treffen. Da ich mich mit einem lädierten Zeh rumplagen musste, bevorzugte ich eine sitzende Tätigkeit. Da noch jede Menge Brezeln mit Butter zu versehen waren, machte ich mich daran. Alex: "Wasch dir vorher die Hände." "Glaubst du nicht, es wäre besser, wenn das Immunsystem etwas zu tun bekommen würde? Nicht, dass es sich Mangels Erreger langweilt und Allergien auslöst?". erwiderte ich grinsend, mich auf den Weg zur Toilette machend. Kurz darauf, mit frisch gewaschenen Händen schmierte ich mit Alex Butterbrezel. Da kommt Jens vorbei: "Hast du dir auch die Hände gewaschen, Alex? Christian habe ich gesehen, dich nicht!" Ich sagte nichts, nur ein Lächeln prangte auf meinem Gesicht. Während ich die Brezel fertig machte, vergaß ich nicht, einen Blick ab in den Saal zu werfen, zu schauen, was die anderen so machten. Michael Bösherz machte Fotos, Saygun labberte viel rum, einige der jüngeren Jugendlichen spielten Schach, also alles wie gewohnt. Helmut kam auch, latschte zu uns vorne. "Willst du helfen?" "Ich glaube, Helmut kommt eher zum Brezel essen, als zum Brezel schmieren." Gegen 9:40 kamen Sascha und Ramin. Ich: "Hi, seid ihr nicht ein bisschen spät dran?" Sascha: "Saygun sagte, das Turnier geht um 10 los." "Richtig. Um zehn soll es losgehen, anvisiert sind die Schachfreunde um 9:30, das bedeutet, sie müssten jeden Augenblick hier sein und um 9:00 Uhr war unser Treff geplant, um alles aufzubauen." "Hat uns niemand gesagt." Wohl eher nicht genau zugehört. Aber es gibt ja noch was zum Abbauen. Und dann trafen auch schon die Gäste ein. Saygun begrüßte sie im Hof und stellte mich dem Vorsitzenden vor. Dann gab es die üblichen Begrüßungsreden. Unsere Gäste überreichten uns ein Wappen von Bad König, wir ihnen ein selbst erstelltes Bild von Heilbronn mit mehreren Motiven. Saygun erklärte noch kurz den Turnierablauf, wir würden immer so gepaart werden, dass immer ein Heilbronner Spieler gegen einen von Bad König antreten würde. Da sie aber nur mit 20 Schachspielern gekommen waren, gaben wir ihnen noch kurzerhand Heinz und Branko Drofenik als Verstärkung mit. Also waren es insgesamt 44 Spieler am Turnier. Während ich mir dies notierte, kam Valon zu mir: "He, ich habe gehört, du schreibst Witze im Internet." "Tatsachenberichte", korrigierte ich ihn. Hinter mir brach Helmut in lachen aus.. In der ersten (von neun) Runden wurde ich gegen eine Frau gepaart, Valentina hieß sie. Sie begrüßte mich gleich mit den Worten: "Ich bin Anfängerin." "Kein Problem, ich spiel auch manchmal wie ein Anfänger." "Nein, ich habe noch nie jemanden Matt gesetzt." Ja, und es sollte auch ihr jetzt nicht gelingen. Die erste Runde ging mit 13,5:8,5 an uns. Ich warf einen Blick auf die Teilnehmerliste. Der DWZ-stärkste Gegner (ich glaube er heißt Sauer) hatte eine Zahl von 1930. Dann fielen die anderen zahlen stark ab und ein Drittel hatte noch keine Wertungszahl. verglich ich es mit unseren Zahlen, so waren wir deutlich favorisiert. In der zweiten Runde bekam ich einen Jugendlichen. Er machte in der französischen Partie einen Eröffnungsfehler und verlor einen Bauern und hatte die schlechtere Stellung dazu. Herr Sauer am Nachbarbrett spielte seine Partie. Einige Augenblicke später war er umringt von dreien seiner Jugendspieler. "Seid ihr schon etwa fertig?", fragte er verblüfft. "Ja." "Und wie habt ihr gespielt?" Verloren. Er schüttelte den Kopf. "Warum spielt ihr auch so schnell. Ihr habt doch Zeit. Nehmt euch ein Beispiel an Marcel." Er deutete zu meinem Gegner hin. Marcel spontan: "Lieber nicht!" Die zweite Runde ging mit 16,5 zu 5,5 noch deutlicher an uns. Auf zur dritten Runde. Branko war diesmal mein Gegner. Aber der Sieg gegen ihn war letztendlich doch einfacher als gedacht. Sascha hatte seinen Gegner auch schon besiegt. Wir machten scherzhafter Weise ein Fernduell zwischen uns aus. Sascha hatte vor keinen Punkt abzugeben. Ich auch nicht. "Dann wird es spannend, wer am Ende vorne sein wird", meinte er. "Ich nicht, denn meine Buchholz wird gnadenlos schlecht sein." "Wieso?" Und ich erzählte im die Story von meiner Gegnerin in der ersten Runde. Die dritte Runde ging mit 15,5:6,6 ebenfalls deutlich an Heilbronn. "Bist du sicher, dass der Modus wir gegen sie so gut ist?", fragte ich Saygun. "Nicht, dass sie am Ende deprimiert sind, weil sie so klar untergehen." "Noch ist es ja nicht zu Ende. Da kann sich noch einiges ändern." Runde 4 wurde noch vor der Mittagspause gespielt. Diesmal hatte ich Sauer als Gegner. Ich gewann eine Qualität, opferte dann einen Bauern, was sich als schlecht darstellte. Jetzt hatte er genügend Kompensation. Aber Gott sei Dank, schoss er noch einen Bock und ich konnte meinen Materialvorteil verwerten.. Immer wenn ich früh mit einer Partie zu Ende war, übernahm ich die Ergebniseingabe. Das Ergebnis endete jetzt sogar: mit 21,5:0,5 für Heilbronn. Junge, Junge, das war eine klare Niederlage. Viele Tage später sagte Saygun zu mir, das die Spieler von Bad König ausgegangen waren, es wäre ein Freundschaftsspiel geplant, wo primär Anfänger spielen sollten. Warum, so frage ich dich, Saygun, bestandst du darauf, dass Leute der ersten Mannschaft mitspielten? Das müssen wir noch mal klären. Aber zu diesem Zeitpunkt war ich überzeugt, dass unsere Gäste deprimiert nach Hause fahren würden, mit dem Entschluss, nie wieder vorbeizukommen. Aber noch bleiben unsere Gäste optimistisch. "Es kann nur noch aufwärts gehen", kommentierte einer von ihnen lakonisch. Valon: "Wer hat Remis gespielt?" Carsten meldet sich. "Du blamierst Heilbronn", entgegnete er rotzfrech. Dann war Mittagszeit. Einige hatten Pizza bestellt, andere gingen zum Essen. Und Fritz führte eine Stadtbesichtigung durch. Aufgrund der Brezel und der Kuchen, die kommen würden, verzichtete ich auf ein Essen und fragte ganz unschuldig: "Jemand Lust auf Tandem?" "Was, jetzt??" "Klar." "Ich bin doch nicht verrückt." Leute, man muss nicht verrückt sein, um Tandem zu spielen - aber es ist hilfreich. Leider war der Großteil der verbleibenden Leute zu rational veranlagt; keine Spontaneität, kein einfach mal was ausgefallenes, verrücktes tun. Wo wird diese Welt noch enden? Sei's drum. Ich wanderte durch den Saal und schaute, was die anderen so machten. Ramin zum Beispiel zeigte gerade ein Endspiel, das er gewonnen hatte. Mit einem Mehrbauer und einem Mehrspringer. Sascha nach einigen Zügen locker mit ironischem Unterton: "Welch ein studienhaftes Endspiel!" Inzwischen hatten sich Michael Waldherr und Helmut zum Blitzen eingefunden. Helmut kam wiederholt in schlechte Stellung. "Ich kann nicht Schach spielen!" Michael: "Das ist falsch! Du darfst nicht sagen: Ich kann nicht Schach spielen, sag einfach: Du versuchst Schach zu spielen." "Immerhin habe ich noch Plan B." "Plan B?", fragt Michael zurück. "Zeit!" In der nächsten Partie stand Helmut besser, verfolgte aber den falschen Plan und gerät in Nachteil. Sascha: "Helmut, du hast ein negatives Positionsverständnis." "Das mag sein sein. Ich glaube, ich muss wieder auf Plan B zurückgreifen." Drei Partien später räumt Helmut seinen Platz. Ramin nimmt seinen Platz ein. Sascha: "Jetzt die Jugend." Michael trocken: "Erst mal das Honorar hinlegen, bevor du gegen mich spielen kannst." Kurz darauf trudelten die Leute nach und nach wieder in den Turniersaal ein. Die Stärkung schien den Gästen gut getan zu haben. Sie holten in der Runde 8 Punkte. Ihr zweitbestes Ergebnis bisher. Ein Blick auf die Tabelle zeigte bis zum Platz 18 nur Heilbronner Spieler (5 davon noch Punktverlust). Wobei viele unserer Jugendlichen vorne mit zu finden waren. So hatte Julia 4 Punkt und Valon staunte, dass er auf dem 8. Platz lag. Ab der sechsten Runde wurde es wieder leichter, nachdem ich alle starken Gegner gehabt hatte, wurden von unten neue hoch gelost. Mit 20:2 ging die Runde glatt an uns. In der 7. Runde holten wir 14 Punkte und ab jetzt waren nur noch Sascha und ich die einzigen, die nichts abgegeben hatten. Gegen 14:30 tauchte Jochen auf. Gegen 14:31 hatte er schon einen Kuchen in der Hand. Allerdings blieb er nicht lange. Eine Viertelstunde später ging er zu Del Arte, ein Eis essen. Sein Angebot, mitzukommen, musste ich leider absagen, als Vorsitzender kann ich schlecht sagen: "Tschüss, ich gehe Eis essen. Die letzten beiden Runden gebe ich kampflos ab." Runde 8 ging mit 17:5 an uns. Und es war 15:44 Uhr, als ich von Helmut gelobt wurde. "Den Kuchen hätte ich dir nicht zugetraut. Der ist wirklich gut", sagte er. Saygun musste nun auch mal fragen, was das da oben auf dem Kuchen wäre. "Eierlikör", antwortete ich. Es ging in den Endspurt, die letzte Runde musste ausgelost werden. Erwähnte ich schon, dass Swiss-Chess ein absolut beknacktes und schlechtes Programm ist? Bestimmt! Das Ding war zu blöde, die 9. Runde auszulosen. Es können keine Paarungen erstellt werden. Hä? Ich hatte von 22 Gegnern bisher nur 8 gehabt. Damit hat jeder Spieler 14 mögliche Gegner. Mathematisch gesehen gibt es mehrere Tausend Möglichkeiten, die Spieler zu paaren. Es kann nicht sein, dass keine legale Paarung mehr zustande kommt. Wir wiederholten die Auslosung. Wieder dasselbe Ergebnis: "Berechne 65000 Kombinationen. Keine Paarung möglich." Keine Chance. Noch zwei Versuche, und Alex musste die Paarungen bezüglich der Vereinszugehörigkeit aufheben und es kam zu Vereinsinternen Paarungen. Und das auf den hinteren Brettern. Der Programmierer von Swiss-Chess ist unfähig. Wenn man eine neue Paarung auslost, ist es am effektivsten, wenn man zuerst Brett 1 paart, dann das letzte Brett, dann Brett 2, dann das vorletzte Brett usw. Sollte es nicht aufgehen, macht man ein Backtracking, solange, bis es aufgeht. Wenn man mit einer Hälftenbildung arbeitet, ist es noch effizienter. Auf jeden Fall konnte die 9. Runde nicht mehr in die Statistik aufgenommen werden (132:44). Sascha und ich gewannen unsere Partien, wobei aufgrund der besseren Feinwertung ("Ich habe noch nie jemanden Matt gesetzt" -Nachteil) Sascha am Ende vor mir lag. "Ich muss mir überlegen, ob wir die Heilbronner wieder einladen", meinte der erste Vorsitzende spöttisch. Nachdem dann die Siegerehrung vorbei war (wir hatten jede Menge Preise vorgesehen, so auch zum Beispiel für die besten 10 Jugendlichen vom jeden Verein), sagte er noch: "Wir haben noch nie so viele Preise wie hier gewonnen; ich denke, wir kommen wieder!"
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Die Fußball-EM wirft ihre Schatten, auch auf das Schach. Es gibt doch einige Schachspieler, die lieber vor dem Fernseher sitzen, als zum Vereinsabend zu gehen. Und ich? Ich ging hin! Allzu viel los war nichts. So saßen Huther und Kövel wie üblich hinter der Theke an ihrem Stammtisch. "Nanu, heute ohne Schachbrett?", fragte ich, weil noch nichts aufgebaut war. "Wir spielen heute blind", entgegnete Horst Huther scherzhaft. Wir anderen spielten ein Schnellturnier. 20 Minuten waren vorgesehen mit insgesamt 8 Teilnehmern. In der ersten Runde spielte ich mit Weiß gegen Jens. Ich behandelte die Eröffnung mal wieder lax. Zwar stand ich gut, spielte aber auf eine Eröffnungsfalle, die leider nicht klappte. Dadurch hatte ich meine Stellung verschlechtert. Um nun nicht einen Bauern zu verlieren, musste ich einen Doppelbauer auf f3 zulassen. Damit hatte sein blöder Springer auf f4 ein Feld, von dem ich ihn nicht vertreiben konnte. Jens witterte Morgenluft, ein Remis durch Stellungswiederholung reichte ihm nicht mehr. Grinsend konnte ich 4 Züge später seinen h-Bauern erobern. Beim darauf folgendem Schach überlegte ich, wohin mit dem König. g3 erschien mir verlockend, obwohl der Springer auf h5 dann kein Rückzugsfeld mehr haben würde. Aber im nächsten Zug würde ich seinen Springer angreifen können und ich würden dann seinen gegen meinen tauschen. "Oh, der geht ja auch noch!", kommentierte ich überrascht den Zug Df5, der meinen Springer angriff und gleichzeitig dann seinen decken würde. Also opfern auf g7 gegen einen zweiten Bauern. Etwas wenig, aber vielleicht konnte man was ja machen. Weitere Überlegungen wurden durch die Ankunft Jochens unterbrochen, der sich auf die Couch niedersinken ließ und einige Zettel auspackte. "Jochen, pack die LA Übungsblätter wieder ein. Wir werden sie nicht für dich lösen", ruf ich von hinten. Dann widmete ich mich wieder Jens, der keinen Plan fand. Dafür ich. Bald musste Jens aufgeben. "Wie konnte das passieren?", fragte er. "Du wolltest ja auf Gewinn weiterspielen. Remis war ja drin." "Nie wieder höre ich auf Saygun!", schimpfte Jens. Ich begrüßte Jochen, der wirklich LA Aufgaben ausgepackt hatte. "Na, woher habe ich das bloß gewusst?", fragte ich ihn. "Das hast du gesehen." "Von dort hinten?" Bernd fragte Jochen, wo er studiere. "In Karlsruhe." "Das ist ja nicht wo weit weg." "In Anbetracht, der Wäsche, die Jochen jedes Mal mitbringt, wäre es ihr sicherlich lieber, wenn er weiter weg wohnen würde", bemerkte ich. "Nein, das stimmt nicht", entgegnete Jochen, "sie freut sich immer, wenn ich komme." Saygun, der noch spielte: "Ja, weil sie weiß, dass du wieder gehst." Wir lachten und labberten weiter und kamen dann auf Wohnungen und WG's zu sprechen. Ich: "Es kommt immer darauf an, mit wem man seine Wohnung teilt. Man kann sich so super verstehen, aber trotzdem nicht gemeinsam in einer WG hausen können." Bernd stimmt mir zu: "Stimmt. Ich bin so ein netter Kerl, aber mit mir in einer Küche auskommen zu müssen, ist nicht einfach." In dem Moment fiel mein Blick auf die einzige offene Partie: Saygun - Michael. Offen? Spielten die noch oder waren sie fertig? So wie es aussah, unterhielten sich Saygun, Michael und Jens genüsslich miteinander. Und redeten, und redeten. Aber da Michaels Uhr noch lief, musste die Partie noch in Gange sein. "Äh, Michael, spielst du noch, oder labbert ihr nur rum?" "Wir spielen noch." "Dann macht mal voran, damit wir mit der zweiten Runde weitermachen können." Sie spielten und ich wendete mich wieder dem Gespräch an unserer Couch zu. Mittlerweile war man auf den Vorteil einer eigenen Wohnung zu sprechen gekommen, nach dem Motto: "Weg von Zuhause - ein eigenes Leben führen." Alex: Ich werde auch wegziehen." Jochen: "Wohin?" "Sontheim." "Das ist ja nicht gerade weit weg von Zuhause", meint Bernd. "Immerhin hat er es dann näher zur Waschmaschine als Jochen", bemerkte ich zu Bernd. Da lacht Drofenik laut auf: "Männerwirtschaft!" Und dann fragt Alex Jochen, warum er Mathe studiert. Jetzt war ich gespannt auf die Antwort. "Weil die Arbeitslosenrate bei den Mathematikern nur 3% beträgt." Sofort ruft Saygun dazwischen: "Aber auch nur, weil sie es selbst so hintricksen." "Vermutlich beträgt die Quote bei den Statistikern nur 1%", ergänzte ich grinsend. und oh Wunder, die Partie zwischen Saygun und Michael war zu Ende. Weiter ging es mit der 2. Runde. Diesmal musste ich gegen Wickenheiser antreten. Und wieder stellte ich mich dämlich an und verlor einen Bauern. Zum Glück ist Michaels Endspielwissen nicht so ausgeprägt. Er erlaubte es mir eine Remisstellung aufzubauen, dann durch einen Fehler plötzlich den Bauern zurück zu gewinnen und dann hatte ich ein Problem. ich konnte seinen letzten Bauern mit dem Turm schlagen und nach dem Turmtausch hätte ich einen Mehrbauer, aber Michael die Opposition, was zu einem Unentschieden gereicht hätte. Nach einigen Turmmanövern schlug ich dann doch den Bauern und ließ mir zeigen, dass er das Endspiel Remis halten konnte. "ich weiß nicht, wie ich das noch so versauen konnte", meinte er ratlos. "Das ist noch nichts: Jens hatte sogar eine Figur mehr." Darauf Jens: "Scheint heute deinen schlechten Tag zu haben." Mal abwarten. Ich ging rüber zu Jochen, der eine der schwierigeren Aufgaben eben gelöst hatte. "Ah, jetzt habe ich nachgedacht", sagte Jochen. Spontan kam der Ruf vom Ollen Fritz: "Wurde mal Zeit!" Dies war eine weitere Episode aus Jochens heiteren Leben. Gespannt war ich, ob die nächste Partie genauso heiter werden würde, wie die in den ersten beiden Runden. Nicht ganz, wie es sich rausstellte. Gegen Bernd konnte ich ohne Patzer zu machen gewinnen. Es war ein Wolga-Gambit. Bernd versucht immer mit f3 und e4 eine Bauernphalanx aufzubauen, ohne mit cxb5 ein Tempo zu verlieren. Diesmal griff ich mit e6 recht früh diese Phalanx an, bekam ein freies Spiel und gewann nach einigen netten Springerzügen die Qualität. Während ich mir überlegte, wie ich den Sack zuschüren konnte, tönte laut Alex Stimme: "Was ein Abschaumraum?" "Anschauungsraum", korrigierte Jochen. "Ich habe Abschaumraum verstanden." (Für alle die es noch nicht wissen: Mathematiker kennen viele Räume, in manchen, wie dem Hilbertraum passieren komische Dinge. Andere Räume sind so abstrakt, fremd und unverständlich, dass man eigens Räume geschaffen hat, um dies anschaulich zu machen. Daher der Begriff: Anschauungsraum. Auch wenn man in der Literatur vergeblich nach einem Abschaumraum sucht, so ist dieser den Mathematikern wohl vertraut. Dies ist der Raum, in dem die Stochastiker ihre Vorlesungen halten.) Aber wieder zurück zum Schach. Runde 4 gegen Saygun wurde zum Spitzenduell. Im Gegensatz zum Grand prix der Volksmusik landete am Ende Deutschland vor der Türkei. Und Durch den Gewinn der letzten Runde, gegen Drofenik, gewann ich dann das Turnier und bekam sogar Applaus. Was will man mehr? Äh, spontan fallen mir sogar viele Dinge ein: eine liebe Frau, eine Million auf dem Konto,... aber das Leben liegt ja noch vor mir. Was nicht ist, kann ja noch werden. Obwohl das mir der Million mir doch sehr unwahrscheinlich vorkommt. Vielleicht sollte ich Jochen bitten, mir die Wahrscheinlichkeit exakt auszurechnen. Wozu sind Mathematiker denn sonst gut?
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben
Noch immer wirft die Fußball-EM ihren Schatten. Man könnte sagen, jetzt mehr denn je, nachdem die schlechten Mannschaften schon in der Vorrunde ausgeschieden sind. Aber der DFB ist an der Pleite selber schuld! Nachdem man mit dem Buchstaben V - wie Vogts - schon schlechte Erfahrungen gesammelt hat, hätte man es nicht noch ein Mal damit probieren sollen (V wie Völler). Richtig wäre es gewesen, mit dem nächsten Buchstaben fortzufahren: W wie Wolbert zum Beispiel. Aber was geschehen ist, ist geschehen. Erfreue man sich doch einfach an den erstklassigen Spielen des Viertelfinales. Und das Spiel England - Portugal war in der Tat sehenswert. Aber persönlich ziehe ich Schach vor, weshalb ich zum Monatsblitz ging. Thomas Heinl war ebenfalls schon da. Drofenik, Wächter kamen wie fast sonst immer auch, dann erschien noch Bernd und von unserem Verein waren Saygun (der an diesem Abend die Regie übernahm), Sommer und Nidens mit dabei. Auch Michael Eberhard, der nach dem Ausscheiden der Deutschen Mannschaft noch etwas geknickt wirkte, spielte mit. Den musste ich gleich aufmuntern.: "Sag' mal, Saygun. Hat Michael nicht gesagt, dass er uns zur Pizza einlädt, wenn Deutschland nicht EM-Meister wird." Saygun grinsend: "Ja, mir war auch so, als ob er es gesagt hätte." Nur Michael war nicht dieser Meinung. Mit 8 Leuten startete das Turnier. Saygun las kurz vor, wer auf welchem Platz saß. Wir rutschen ausnahmsweise mal richtig rum. Nach Links, im Uhrzeigersinn. Einer muss sitzen bleiben." Er schaute mich an, da ich gerade am Tischende saß. "Nee, ich will mich lieber bewegen. Tut mir sicherlich gut." Sitzen bleiben musste dann Volker Schneider. Gegen ihn gewann ich dadurch, dass er einfach eine Figur tauschen wollte, aber übersah, dass ich zweimal das Feld kontrollierte. Wie sagte er doch: "Blitzen ist einfach zu schnell für mich. Da übersehe ich so viel." Ist mir recht. In der Runde zwei konnte ich wieder einen Punkt holen, es müsste gegen Drofenik gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere. Dann gab es schweres Kaliber. Gegen Thomas stand ich nicht so gut. Ich hatte seinen Königsangriff abgeblockt, allerdings auf Kosten eines eingesperrten Königs. Der stand auf h1 und sein Läufer auf d4 kontrollierte das einzige Feld, über dass er raus konnte. Ein Grundreihenmatt war immer allgegenwärtig. Da ich aber die einzige offene Linie kontrollierte, konnte ich beide Türme abtauschen und per Schach gelang es mir den Bauer auf f5 zu nehmen. Meine beste und einzige Chance bestand im Abtausch der Damen. Danach würde ich einen Bauern mehr haben, aber bis ich mit meinem Springer seinen Läufer von d4 vertrieben hätte, hätte sein König genügend Zeit gehabt, auf den Damenflügel zu wandern, um dort seinerseits einen Bauern von mir zu bedrohen. Aber Thomas wich dem Dametausch aus und mir gelang es Dauerschach zu geben. In der Analyse fand ich heraus, dass ich durchaus hätte stärker spielen können. Die Stellung wäre höchstwahrscheinlich sogar gewonnen gewesen. "Diesmal habe ich nicht gegen dich gewinnen können", meinte Thomas. "Vielleicht klappt es beim nächsten Mal", erwiderte ich und Thomas brach in lautes lachen aus. Saygun: "Wie habt ihr gespielt?" "Remis." In der darauf folgenden Runde kam es zu einem Klassiker. Michael Eberhard gegen Saygun Sezgin. "Warum spielst du gegen mich immer so engagiert und nicht gegen Christian?", beschwerte sich Saygun Das ist doch ganz einfach; es macht mehr Spaß! Aber leider konnte Michael sich nicht durchsetzen. Auch ich holte meinen Punkt und konnte jetzt das versuchen, was Michael nicht gelungen war - Saygun zu bezwingen. Und yoh, es klappte! Super, damit sollte mir Platz zwei eigentlich sicher sein, denn in den letzten Runden hatte ich nicht mehr so starke Gegner. Ich müsste noch gegen Sommer und Michael antreten. Wenn ich alle anderen Partien gewinnen würde, würde ich mit Thomas auf den geteilten ersten Platz kommen. Leider machte mir Saygun hier einen Strich durch die Rechnung, er gewann einfach gegen Thomas. So was, da war ich einmal bereit einen Platz zu teilen, tss, tss, tss. Die beiden noch ausstehenden Runden brachte ich unter Dach und Fach. Die Auswertung dauerte eine Kleinigkeit. Saygun musste die Feinwertung ausrechnen. Hier landete Saygun nach Intensiven Addieren auf dem vierten Platz. Aber zum Glück hat er mich. Ich entdeckte einen Fehler und siehe da, Saygun wurde doch noch Dritter. Das Ergebnis wurde bekannt gegeben und dann. Sofort strömte ein Großteil nach Hause, um sich über die neuesten Ergebnisse im Fußball zu informieren. Nidens und Thomas blieben noch, um zu blitzen. Ich blitzte dann auch noch einige Partien gegen Vladimir. Aber obwohl ich in jeder Partie auf Gewinn stand, schlichen sich dann Patzer ein, durch die fast immer verlor. Nach 5 Partien beschloss ich dann doch aufzuhören. Thomas hatte ebenfalls keine Lust mehr und so packten wir zusammen. So kamen an diesen Abend all recht früh nach Hause, früh genug, um noch das Elfemeterschießen zwischen England und Portugal zu sehen.
Anzahl Kommentare: (0) | Kommentare lesen | Kommentar schreiben