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Mein Schachtagebuch

 

Seite 9 - Einträge 214 - 237


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2. Halbjahr 2005 2. Halbjahr 2006

 

Eintrag #214 (vom 05.01.06)

Das neue Jahr lässt grüßen. Mit den frisch kopierten Schachnachrichten gab es sogleich die aktuellsten Nachrichten, wie zum Beispiel das Abschneiden unserer Jungs bei dem DVMM U20, die zwischen Weihnachten und Neujahr stattgefunden hatte. Ich hatte die Partien alle schon gesehen, weil ich ja ständig mit Saygun Kontakt gehalten hatte. Nun sollten einige ausgesuchte Partien vorgestellt werden. Sascha startete: "Ich habe ein schöne Partie von mir ausgesucht. "Da hast du aber lange suchen müssen", meinte ich grinsend. "Nun ja", gestand Sascha. "So überragend habe ich nicht gespielt. Die ersten 3 Runden habe ich verloren. Aber an Brett 1 zu spielen hat den Vorteil, man kommt gegen deutsche Meister. Das hier ist die Partie aus der siebten Runde. Das schöne an der Partie ist, wie häufig sich der Stellungstyp transformiert." Sascha legte los. Die Eröffnung war Königsindisch - das Awerbach-System. "Was macht Weiß jetzt?", kam dann die erste Frage, als Schwarz seine Bauern vorstieß. "Sich durchfressen, das würde ich zumindest tun", meinte ich. "Ja, er nahm auch auf c5." "Warum nicht e6?", fragte Alex. Ich: Jetzt könnte man auf c3 nehmen und dann Sd4 spielen. Sascha schaut sich die Variante an und sagt: "Also, besonders gut steht Schwarz nicht." "Das stand er vorher auch nicht."  Sascha machte den mit der Partienotation weiter und griff wieder zu seinem Stichwort 'Transformation', als sich der Stellungstyp leicht wandelte. Nicht zu seinem besseren, denn das Spiel neigte  sich nun zu Gunsten seines Gegners, der die Partie auch gewann. Zweite Partie an diesem Abend war von Julian, auch aus der letzten Runde. Eröffnung: Französisch - Abtauschvariante. Dazu Julian: "Ich tauschte ab, weil ich zu faul bin, Varianten zu lernen." Es kam zu einer atypischen Variante: "Und hier spielte ich à Tempo b4." "Hier hätte man besser Sf1 spielen können", meinte ich. "Das wäre Stellungsgemäßer gewesen." "Das habe ich nicht gesehen und selbst wenn ich es gesehen hätte, hätte ich den Zug nicht gezogen." Ramin: "Weil es kein Haudraufzug ist." Ich: "Je länger ich mir die Stellung anschaue, umso besser sieht Sf1 aus. Öffnet dem  Läufer die Linien, und überdeckt h2 noch einmal." Ramin: "Du schlägst da was positionelles vor. Sowas spielt Jul nicht!"  Es ging weiter. Dann kam die Frage auf, ob Julian zuerst auf a7 hätte nehmen sollen oder nicht. Seine Frage: "Was hättet ihr gespielt?" "Dxa7." "Ja, das wäre der bessere Zug gewesen. aber mir war es nicht geheuer, den Turm rausschlagen zu lassen. Hier habe ich schon gedacht, dass die Stellung nicht so optimal ist. Das könnte gut ausgehen oder schlecht. Wie schlecht, ahnte ich nicht. Zumindest nicht, dass es so schnell gehen würde." Er zeigte die Partiefortsetzung und tatsächlich, nach ein paar erzwungenen Zügen war es kaputt. Endstellung, was geht noch? Heinz: "Dc8!" Julian sah sich genötigt Heinz auf eine nicht unwesentlich Tatsache aufmerksam zu machen: "Heinz, alles was nicht Schach ist, setzt im nächsten Zug Matt." Dann kam noch Ramin. Auch hier sah es Anfangs nicht so gut aus. Dann kam es zu ersten Schlüsselstellung: "Ich spielte f5. Sieht aus wie ein Bauerneinsteller, im Endeffekt ist es ein Opfer." Ich: "Im Endeffekt ist das einfach ein Bauer weniger!" Ramin ein paar Züge später: "Ich dachte, ich krieg den König klein. Hier rechnete ich eine 3/4 Stunde. In der Zwischenzeit hatte Julian ein Remisangebot und meinte erbost: "Ja und ich musste so lange warten, bis Ramin seinen Zug machte." Ramin: "Mein Gegner kam dann ans Brett zurück, hat gesehen, dass ich den Bauern nach e5 gezogen hatte, wo er von 4 Figuren geschlagen werden kann und denkt sich nichts dabei. Er hat ihn einfach geschlagen und wurde dann Matt." Damit endete seine Partie noch glücklich für ihn. Es wurde dann noch ein kleines Turnier vorgeschlagen. Ein Schnellturnier. Allzu viele wollten da nicht mehr mitspielen, weil es zu lange dauern würde. Da schlug ich vor, statt dessen Blitz zu spielen, insbesondere da nächste Woche eh ein Schnellturnier auf dem Programm stand. Plötzlich waren so viele Leute bereit mitzuspielen, dass wir auf Schweizer System umsteigen mussten. Hier gab es ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Julian und mir. Nach 7 Runden hatten im Endstand Julian und ich beide 6,0 Punkte und in der Buchholz 2 war Jul um einen halben Punkt besser, womit er gewann. Dritter wurde Ramin mit 5,0 Punkten vor Vladimir mit ebenfalls 5,0 Punkten.

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Eintrag #215 (vom 12.01.06)

Dies sollte der Start einer neuen Turnierreihe sein: dem so genannten Monatsschnellschach. Mir  50 Cent Einsatz wird ein Schnellturnier gespielt, wo es für den Sieger dann ein kleines Pokälchen, welches mit eben diesen 50 Cent finanziert wird. So war es zumindest vorgesehen. In der Praxis sah es so aus, dass jemand die Pokale nicht rechtzeitig bestellt hatte und so das Turnier als normales Schnellschach stattfand. Als Ersatz für einen eventuell entgangenen Pokal, war dann eine Flasche Wein vorgesehen. Mit 14 Teilnehmern war es so ganz gut besucht, wobei nur zwei von außerhalb kamen (Peter Lörencz und Michael Edam). Ich machte die Turnierleitung und startete ganz gut. Ganz gut beschreibt leider nur den Beginn des Turniers. Beim Rest ging es konstant ab. Ein Remis in der vierten Runde und eine Niederlage zum Schluss gegen Simon bedeuteten 3,5 Punkte und Platz 3. "Wer hat gewonnen?", fragte mich Alex bezüglich der Siegerehrung?" "Vladimir und Simon, beide Punkt und Wertungsgleich." "Und wer ist nach Feinwertung vorne?" "Beide gleich, sagte ich doch." "Auch nach Buchholz 2?" "Ja", wiederholte ich mich zum dritten Mal. Diesmal schien es genügt zu haben, er schien meinen Worten endlich glauben zu schenken, nicht ohne dann doch einen Blick auf den Monitor zu werfen. Ja, und was macht man nun, wenn man zwei Sieger ehren muss, aber nur einen Preis hat? Dieser Preis eine Flasche Wein ist und einer der Preisträger deutlich unter 16 ist? Alex:" Die Flasche Wein geht dann an Vladimir und du Simon kriegst eine Flasche Cola." "Du wirst hier gerade übervorteilt", meinte ich scherzhaft zu Simon, "bestehe auf eine Kiste Cola." Aber dieser gab sich dann doch mit der Flasche Cola zufrieden. Ach wie bescheiden die Jugend von heute ist.

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Eintrag #216 (vom 15.01.06)

Der Mannschaftskampf gegen Lauffen würde hart werden, denn mit Marc, Boris und Thomas fehlten und gleich drei Stammspieler. Als Ersatz kamen Alfred, Heinz und Ramin zum Zuge. Während einige von uns direkt nach Lauffen fuhren, traf sich der Rest am DGB. Zehn Minuten nach dem vereinbarten Zeitpunkt fehlte nur noch Julian. Ein Telefonanruf später wussten wir Bescheid, dass er verschlafen hatte. Ich würde ihn dann abholen, während Richard sich mit den anderen auf den Weg machte. Unklar war noch, wo die Lauffener ihr Spiellokal hatten. Im Startschreiben stand Klostergartenlaube drin, anscheinend nicht mehr die Gaststätte wo sie bisher ihre Spiele machten. Das würden wir feststellen, wenn wir in Lauffen einträfen würden. Ich holte als Jul ab (mit Alfred und Heinz hinten drin) und ab ging es. In Lauffen begegneten wir Richard, der gerade jemanden an der Straße nach der Klostergartenlaube fragte. Der Mann deutete geradeaus und so fuhr ich vorbei. Sicherheitshalber bog ich dann noch mal links ab, um die alte Gaststätte zu überprüfen. War die falsche. So wieder auf die Straße, wo Richard gerade vorbeigefahren war. Also hinterher. Wie sahen ihn nicht mehr, dafür aber direkt am Kreisverkehr das Schild zur Klostergartenlaube. Abbiegen und da war sie auch schon. Nur ein Parkplatz war nicht so leicht zu finden. Kaum geparkt, klingelte mein Handy. Jürgen:" Kommt ihr noch?" "Ja, wir sind schon da." Es war zehn nach Neun. Drinnen war schon alles bereit. Lauffen spielte in Bestbesetzung. Das würde ein harter Kampf werden, dessen war ich mir jetzt schon bewusst. Ich spielte gegen Schlötzer ein klassisches Damengambit und kam gut aus der Eröffnung heraus. Insgesamt stand es nach einer dreiviertel Stunde überall ausgeglichen, nur Alfred stand nicht so gut. Bei mir auf dem Brett wurden gerade die Damen getauscht, hier hatte ich schon ein kleines Plus, dachte ich. Ich lief nach vorne zur Theke und bestellte mir was zu trinken. Mit Günter Kamm, der dort gerade eine rauchte, schwätzte ich ein bisschen und Holger leistete mir auch Gesellschaft. Waldemar überlegte an meinem Brett immer noch. Wenn man gezwungen ist dem Turm den Bauer auf b7 zu decken, obwohl noch zwei Leichtfiguren neben den Türmen auf den Feldern stehen, man auch nicht dazu kommt b5 oder so zu spielen, kann man einfach nicht gut stehen. Meine Figuren standen gut, eigentlich müsste ich nur noch den anderen Turm auf die offene Linie bringen und mit h3 ein Schlupfloch erzeugen und stand gut. Nur entschied ich mich kurzfristig dazu es zu forcieren, wobei der Zug Sb3, den ich dann zog, alles andere als gut war. Jetzt verlor ich ein Tempo, da dieser gefesselt war. Jetzt musste ich mir die guten Züge aus den Fingern saugen. Mittlerweile waren 2 Stunden vergangen. Da kam Heinz auf mich zu und fragte, ob er eventuell Remis anbieten dürfe, er hätte noch nicht mal eine halbe Stunde Zeit übrig. Was soll ich dazu sagen. Keine 20 Züge gespielt, der Gegner hatte insgesamt 26 Minuten verbraten, Heinz 1h34 und er stand zudem noch schlechter. "Heinz", sagte ich, "ein Remis darfst du ruhigen Gewissens anbieten." Natürlich würde sein Gegner das Ablehnen, das konnte ich mir jetzt schon denken. Ein Blick auf die anderen Bretter vermittelte mir folgendes Bild. Jürgen stand gegen Frank Amos gut, aber noch war dort alles offen. Sascha kam gegen Günter nicht so richtig ins Spiel. Ein Sieg konnte ich mir da nicht vorstellen - bestenfalls remis. Bei mir rechnete ich auch nur noch mir Remis. Julian stand auf Remis. Richard stand sehr gut. Im Sämisch startete er mit g4 einen kompromisslosen Angriff gegen Holgers Königstellung und das sah wirklich gut aus. Bei Alfred zeichnete sich die Niederlage ab und bei Heinz ebenfalls. Leichte Hoffnungen setzte ich noch in Ramin, der vielleicht das Endspiel zu seinen Gunsten umdrehen könnte, wenn sein Gegenspieler sich einen Fehler leistete. So einen Fehler leistete ich mir nämlich, als ich ins Turmendspiel verzweigen sollte und übersah, dass ich hierbei einen Bauern verlieren würde. Mit einem Bauern weniger und einem feindlichen Turm auf der zweiten Reihe, sah es nicht rosig aus. Ich kämpfte verbissen weiter. So hoffte ich eventuell auf ein Dauerschach. Dem sorgte Waldemar vor, indem er seinen König nach g7 und von dort nach einem Schach auf h6 zog. Damit glimmte ein leiser Funke in mir auf, der auf ein Matt spekulierte, natürlich nur unter der Voraussetzung, dass ich meinen zweiten Turm frei bekam. Tatsächlich schaffte ich dies auch. Dabei hätte Waldemar ganz einfach einen Gegenangriff auf meinen e3 Bauern starten müssen; und wenn der fiel, hätte der König über f4 ein Fluchtfeld gehabt. Ich muss gestehen, dass er ziemlich in Zeitnot war und so übersah, dass nach seinem g5 ich mit Schach ihn zwingend in 2 Zügen Matt setzen konnte. Da fiel mir ein Stein vom Herzen. Allerdings wurde die Freude dadurch getrübt, dass Richards Partie remis endete. Holger hatte durch ein Figurenopfer freies Schussfeld auf Richards König in Kombination mit dem Springer war die Dame so stark, dass Richard keine Wahl blieb, als alles zu tauschen und in ein gleiches Endspiel hinüberzuwechseln. Die Analyse zeigte nachher, dass Richard mit Sd5 den starken Zug gehabt hätte, mit dem er den Angriff hätte einleiten sollen. Wenn Schwarz nun die Springer tauschen würde, fehlte im dieser als Verteidigungs- als auch Angriffsfigur. Sascha machte remis. Heinz verlor, Alfred verlor und auch Ramin kam über ein Remis nicht hinaus. Das sah jetzt nicht mehr gut aus. Nachdem es bei Julian auch nur Remis wurde, wurde klar, dass wir bestenfalls ein Unentschieden erreichen konnte. Das lag an Jürgen. Jürgen hatte unter ungünstigen Umständen die Qualität geben müssen, allerdings mit 3 Mehrbauern. Diese standen leider etwas zu weit hinten und Frank hatte auch noch einen gefährlichen Bauern auf f3. So wie es kam, konnte Jürgen den Angriff nicht standhalten und verlor. Damit gingen alle Mannschaftspunkte an Lauffen und unser Ziel, den Aufstieg zu packen erleidete einen heftigen Rückschlag. So lagen wir nach diesem Tag in der Tabelle auf Platz 3 hinter Tamm und Kornwestheim. Aber noch ist nicht aller Tage Abend.

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Eintrag #217 (vom 26.01.06)

Ich habe nicht nachgezählt, wie viele Einträge in meinem Schachtagebuch sich ums Monatsblitz drehen. Wer nachzählen möchte, darf das durchaus tun, nur sollte er diesen Beitrag nicht vergessen. Ich kam kurz nach Acht herein. Drinnen saßen schon einige beim Blitzen. Allen voran Big Thomas und zur Überraschung auch Wilhelm Haas. Saygun war auch mit dabei, womit es ein interessantes Turnier zu werden versprach. Wir waren 10 Leute, die mitspielten und ich machte mal wieder die Turnierleitung. Ich leistete mir relativ früh einen Patzer gegen Vladimir (glaube ich) und hatte die Hoffnung gegen Thomas zu gewinnen, der bis dato eine souveräne Leistung erbrachte. Die Souveränität setzte sich zu meinem Bedauern auch in unserer Partie fort, womit Thomas mit 9/9 gewann. Ich wurde Zweiter mit 7 vor Wilhelm mit 6,5 und Saygun mit 5,5. Und irgendwie wollten die Leute heute alle früher gehen. Also ging ich auch früher und schließe damit einen der kürzesten Beiträge in meinem Schachtagebuch ab.

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Eintrag #218 (vom 29.01.06)

Landesliga - 6. Runde. Heimspiel gegen Biberach. Wir waren komplett. Komplett? Nein, es fehlte noch jemand: Boris. Der kommt ja häufig später, aber inzwischen war es schon Viertel nach Neun. Ich rief daher bei ihm Zuhause an. Boris Mutter meldete sich. Ja, sie weiß auch nicht wo er bleibt. Boris wäre nach Karlsruhe gefahren und ihr heute Morgen um 8 das Auto bringen. Sie wartete schon. Wir warteten auch auf ihn. Seine Mutter bestätigte mir noch, dass Boris Schach spielen wollte; wie gesagt er wollte ihr das Auto bringen, sie ihn dann herfahren und absetzen. So hatte der Plan ausgesehen. "Hoffentlich ist ihm nix passiert", meinte Sascha. "Wenn ich raten müsste, dann würde ich sagen: Boris hat gestern in Karlsruhe jemandes Geburtstag gefeiert, sich einen zuviel hinter die Binde gekippt und verschlafen." Diese Vermutung schien allen am Wahrscheinlichsten. Heinz, der zum Zuschauen vorbeigekommen war: "Wenn der Boris nicht da ist, könnte ich ja für ihn Ersatz spielen?" "Nein, den erstens hat Boris zugesichert zu spielen und zweitens ist die Aufstellung schon längst auf der Spielberichtskarte drauf." Wir fingen an zu spielen. Eine gute Viertelstunde war gespielt, da hetzte Boris rein, machte einen Zug und ab ging es - er musste seiner Mutter das Auto bringen. Wilfried, skeptisch bezüglich den Schachregeln: "Darf er denn das Spiellokal verlassen?" Hubert: "Mit Einverständnis des Spielleiters immer." Auf den Brettern sah es mittlerweile wie folgt aus: Jürgen hat eine Katalanische Eröffnung auf dem Brett. Sascha was total unorthodoxes, wüstes, war aber ganz okay. Marc einmal mehr ein Damengambit und ich wandelte auf Richards Spuren vom letzten Mal und probierte es auch mit Sämisch. Julian hatte ein abgelehnten Sizilianer auf dem Brett. Richards Eröffnung könnte man als Königsindisch bezeichnen, stände der Bauer auf c4 und nicht auf c2; und was Thomas auf dem Brett hatte, kann man sich ja denken. Nach 2h gab es das erste Remis: Marc holte es sich. Jürgen stand hinten drin, was mir nicht so gefiel. Sascha hatte gerade fragwürdig einen Bauern gegeben. Meine Stellung konnte man inzwischen als abartig bezeichnen, sie war total unkonventionell im Sämisch, aber trotzdem ganz gut für mich. Boris hatte Zeit aufgeholt und konnte das Läuferpaar als leichtes Plus verbuchen. Bei Julian war noch alles unklar, bei Richard sah es mehr nach Remis aus. Dafür sah bei Thomas alles Grün aus, mit positionellen Vorteil. Bei mir lief es gut. Karl-Heinz, mein Gegner war total eingeschnürt. Und immer dann, wenn ich gut stehe, werde vermassele ich in letzter Zeit meine Partie. Ich übersah ein simples Abzugsschach und verlor die Qualität und einen Bauern. Letzteres war besonders übel, denn dadurch hatte ich nix mehr entgegen zu setzen. Trotzdem spielte ich weiter. Vielleicht geschah noch ein Wunder. Nach 3,5 Stunden stand es an den anderen Brettern gut. Richard hatte durch eine Kombi einen Turm mehr, der Sieg war nur noch eine Frage der Zeit. Jürgen hatte sich taktische Vorteile erspielt und einen Mehrbauern, aber am selben Flügel. Sascha, immer noch mit einem Bauern weniger, hatte Gegenspiel, das sah auch nach Remis aus. Thomas stand kurz vor dem Gewinn und bei Boris und Julian stand es ausgeglichen. Lief es so weiter, würde es ein knapper Sieg werden. Nachdem Jürgen und Sascha remis machten und Boris auf Gewinn stand, sagte ich zu Karl-Heinz: "Nun, jetzt kann ich genauso gut in Schönheit sterben", und zog Sf5. "Den habe ich erwartet", meinte er. Klar, es war meine letzte Schwindelchance, den Springer zu opfern mit der Idee auf Dauerschach. Doch es reichte nicht und bald darauf gab ich auf. Julian machte auch Rems und damit war der 5:3 Sieg in der Tasche.

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Eintrag #219 (vom 02.02.06)

Heute sollte der Vereinspokal starten, ausgetragen nach dem Keizer-System. Ich hatte mir als erstes Mal den Modus vom Keizer-System durchgelesen und festgestellt, dass die Idee dahinter sich auf den ersten Blick nett anhört, aber die Umsetzung ziemliche Nachteile hat. Da wäre zum einem, dass die Tabelle nach Keizerpunkten geführt wird. Somit kann ein Fall auftreten, dass jemand zwar mehr Brettpunkte hat, aber trotzdem weiter hinten liegt. Das liegt darin, dass wenn man in der ersten Runde verliert, auf einmal so weit hinten liegt, dass es ziemlich lange dauert, bis man wieder Anschluss an die Tabellenspitze findet. Des Weiteren kann man durch entschuldigtes Fehlen Keizerpunkte gewinnen. So nach dem Motto: "Oh, ich komme vermutlich gegen einen starken Gegner, wenn ich spiele und verliere, kriege ich nichts und wenn ich nicht spiele, gewinne ich was. Das sollte nicht belohnt werden. Dadurch, dass auch noch Doppelrunden pro Abend gespielt werden, verzerrt es zudem die Tabelle gewaltig. Man kann ja durch das Losungsverfahren auch nicht eine Partie nachholen. Je mehr ich über das System nachdachte, umso weniger gefiel es mir. Das war dann auch der Grund warum ich nicht mitmachen wollte. Hinzu kam noch, dass ich gerade an diesem Tag spät von der Arbeit heimkam - es war schon Viertel nach Sieben. Das entschied es dann. Zuerst gab es ein gutes Abendessen und dann ab in den Verein. Die erste Runde war schon fast zu Ende, mit einer Überraschung. Sascha hatte gegen Heinz verloren. Neben den beiden machten noch 16 andere mit. Die meisten Partien waren schon zu Ende und einige Gespräche in Gange. "Ruhe im Turniersaal", rief Der, Dessen Name Nicht Genannt Werden Wollte. Oh, Oh, dachte ich mir. Diesen gestressten Tonfall gibt es immer, wenn er schlecht steht. Ein Blick auf das Brett bestätigte dies. Ich ahnte schon das Ende. Kurz darauf war dann die 1. Runde des Pokals zu Ende und dann startete die zweite Runde. Während diese  lief blitzte ich mit Saygun ein wenig. Ach macht das Spaß, gegen Saygun aus zum Teil schlechten Stellungen zu gewinnen. Nach mehreren Spielen machten wir dann eine Pause und schauten, was die anderen so spielten. Es gab da keine Überraschungen; entweder setzten sich die Favoriten durch oder es wurde remis gespielt. Bis auf Der, Dessen Name Nicht Genannt Werden Wollte, der verlor wieder gegen Nummer Zwei. Am Ende des 1. Spieltages vom Pokal führte Wolfgang Sommer die Tabelle an, aber mir war klar, dass es nicht so bleiben würde.

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Eintrag #220 (vom 04.02.06)

KO-Pokal gegen Neuenstadt. Neben Julian spielten noch Vladimir und Heinz. Allerdings fehlten noch diese. Um zwei Uhr waren nur unsere Gegner da, wenngleich auch nicht vollständig. Michael Edam, Holger Spahn und Michael Stölzel-Kapusta waren nur zu dritt. Während ich mich mit diesen unterhielt trudelten dann auch meine Leute ein. Ich spielte gegen Edam und wie in der Stadtmeisterschaft wurde es ein Wolga-Gambit, bei dem ich diesmal besser herauskam, wenngleich auch nicht so gut, wie ich wollte. Julian hatte minimale Vorteile und Vladimir stand normal. Heinz, der sich auf einen Einsatz gefreut hatte war spielfrei. Nach einer halben Stunde opferte Michael gegen Vladimir einen Läufer (Lxh2+): "Ich tu es mal einfach meinte er." Ich schaute es mir an. Auf Kxh2 Dh5+ konnte Vladimir einfach Kg1 spielen. Nach Sg4 ginge Lf4 und h2 war gedeckt. Ich wandte mich wieder meiner Partie zu. 2 Minuten später wunderte ich mich, das Michael Kapusta so gut gelaunt. Was war passiert? Vladimir hatte nicht auf h2 genommen. Dann kam Dh5 und nur unter Hergabe einer Figur konnte Vladimir das Matt vermeiden. Statt mit einer Mehrfigur spielte er jetzt mit Minusfigur und Bauer weiter. Es war klar, die Niederlage würde postwendend kommen. Nun kam es auf mich oder Julian an. Eine Stunde später bot mir Michael Remis an. Normalerweise hätte ich es angenommen. Aber Jul fand nicht die rechte Angriffsfortsetzung und wenn Holger den Angriff abwehren konnte, wonach es momentan aussah, würde es remis enden. Dann wäre aufgrund der Berliner Wertung Neuenstadt weiter. Auf Gewinn zu spielen war nicht einfach, ich musste mich auf die schärfste Fortsetzung einlassen. Etwas später geschah es bei mir. Statt c4 zu spielen, ließ ich zu, dass Edam selbst c4 spielte und somit seinen Bauern auf d5 deckte. Von jetzt an hatte ich kein Gegenspiel mehr. Die Schwäche d5 war zu einer Stärke mutiert. Es ging dann noch weiter, allerdings sehr passiv. Den endgültigen Abgang verschaffte ich mir vorzeitig, indem ich ein Matt in 2 übersah. Julian machte dann ein Remis und somit war die Niederlage perfekt und Neuenstadt weiter

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Eintrag #221 (vom 16.02.06)

Es lief die nächste Doppelrunde vom Vereinspokal. Eigentlich ein gute Gelegenheit, den Termin für den Mannschaftskampf (Unterland-Pokal) gegen Öhringen 2 auf den selben Abend zu legen. So hatte ich zumindest gedacht. Als nun der Donnerstag immer näher anrückte, fehlte mir der 4. Mann. Saygun, Ramin und ich würden spielen und meine Hoffnung war, dass Boris noch spielen könnte. Allerdings hatte er noch nicht auf die Email reagiert. Als Retter in der Not agierte Sascha. Er könne ja parallel die 1h-Partie gegen Öhringen und im Vereinspokal spielen. Das klang zumindest lustig. Lustig war dann auch am Freitag die Email von Boris:" Mist. Ich habe deine Email zu spät gelesen. Ich hatte am Donnerstag Zeit gehabt und mir war so langweilig. Da hätte ich gerne gespielt." Das Spiel gegen Öhringen war für 20:00 Uhr angesetzt. Ich fuhr eine halbe Stunde früher hin, und da war die nächste Überraschung: Unser Spiellokal war von ver.di in Beschlag genommen worden. Es war die Zeit wo der Streik im öffentlichen Dienst auf den Höhepunkt zurollte. Für die geplanten Aktion mussten Protestbanner und so weiter angefertigt werden, wofür das Jugendheim in Beschlag genommen wurde. Als Ausweichort durften wir in den kleinen Besprechungsraum im Hauptgebäude herein. Dann hieß es zuerst unsere Spielmaterialien hinüber zu tragen und wir bauten alles auf. Bei dem ständigen Hin- und Herlaufen traf ich logischerweise auf die eintrudelnden Vereinsmitglieder. "Mache mal ein Schild und schreibe drauf, dass wir hier drin sind", sagte ich auf dem Rückweg zu Dem, Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte. "Mache ich." Trotzdem ging ich kurz vor Acht hinaus, für den Fall, dass unsere Gäste sich nicht zurechtfanden. Es regnete. Ich lief rüber zum Jugendheim. War da ein Schild? Nach einigem Suchen, fand ich es sogar und es schien sogar was mit Kugelschreiber drauf geschrieben zu sein. Ich fragte mich, warum a) man nicht einen Edding genommen hatte, die Nachricht zu schreiben (es lagen genügend da) und b) man im Eingansbereich nicht hatte das Licht brennen lassen, damit man den Zettel sofort sieht. Es brauchte seine Zeit, bis die Öhringer eintrafen. Sie kamen 15 Minuten zu spät. War aber gut, da sich Saygun und Ramin auch verspäteten. Insbesondere bei Saygun muss man damit rechnen, dass er nicht nur etwas zu spät kommt, sondern ziemlich viel später. Beim Ausfüllen der Spielberichtskarte trudelte er ein. Dann konnte es losgehen. Sascha spielte parallel. Da er gegen Vladimir schnell auf Gewinn stand, konnte er es beruhigt hier angehen. Der Verlauf der Partien war wie folgt. Ramin erarbeite sich schnell einen Vorteil. Auch Saygun stand positionell gut da. Saschas Partie war ausgeglichen und mit meiner war ich gar nicht zufrieden. Das war nur noch schlecht. Bestenfalls Remis, dachte ich. Dann gewann Ramin und bei Saygun sah es ebenfalls gut aus. Sascha und ich spielten noch. Dann startete die zweite Runde im Vereinspokal und Sascha musste sich wieder zweiteilen und gegen Wicki spielen. Nach einer halben Stunde konnte Sascha dann bei uns das Rennen für sich entscheiden. Und wie es so spielt, machte mein Gegner einen Fehler und übersah eine taktische Möglichkeit meinerseits. Saygun gewann, Sascha gewann und bei mir dauerte es auch nicht mehr lange zum Sieg. Ein 4:0 war gut. Vor allem, da es beim Unterlandpokal auf Brettpunkte ankam. Jetzt widmete ich mich dem Vereinspokal. Beim Nachzählen fiel mir auf, dass vier Leute fehlten. Na toll, bei dem blöden Keizer-System, würde das die Tabelle ziemlich verfälschen und dadurch, dass es eine Doppelrunde gab, würde es umso schlimmer sein. Was die Ergebnisse betraf, so gab es dann doch noch eine Überraschung. Nachdem es so aussah, dass Sascha gegen Wicki auf Gewinn stand, lief er in eine Gegenattacke und fand die korrekte Verteidigung nicht. Damit war es eigentlich schon ausgeschlossen, dass er Pokalsieger werden würde. Dann hieß es einpacken und mit der Erkenntnis, dass im Schach alles passieren kann, es ging dann Heim.

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Eintrag #222 (vom 19.02.06)

Nach Wimpfen zu fahren zum Mannschaftskampf ist immer angenehm, denn dort haben wir immer gewonnen. Zudem konnten wir in Bestbesetzung antreten, was bei den Wimpfenern nicht der Fall war. Was das Antreten betraf, betraf es mich ein wenig später. Ich hatte einfach verschlafen. Aber es reichte noch vor Spielbeginn zu Erscheinen (Natürlich konnte es auch sein, dass man mit dem Spielbeginn auf mein Erscheinen gewartet hatte). Es ging los. Jürgen bekam es an Brett 1 gegen Philipp Huber zu tun. Es wurde Königsindisch gespielt. Am zweiten Brett spielte Boso gegen Sascha einen Sizilianer mit 3.Lb5+. Marc bekam einen Nimzoinder von Christian Jendel vorgesetzt und ich spielte gegen Alexander Probst mal ungewohnt die symmetrische Variante in der englischen Eröffnung. Auf den hinteren Brettern sah es wie folgt aus: Boris spielte 1.e4 e5 2.Sc3 Lc5 3.Sf3 und öffnete nach ...d6 mit d4 sofort das Zentrum gegen Ferdinand Lang. Julian versuchte ein Grünfeldindisch auf's Brett zu kriegen, aber sein Gegner verweigerte es, indem er nicht e4, sondern Db3 spielte. Richard wählte das solide Damengambit als Eröffnung und Thomas spielte mal zur Abwechslung kein Sizilianisch, sondern auch hier kam ein Nimzoinder auf das Brett. Nach einer halben Stunde verbuchten wir schon leichte Vorteile. Jürgen hatte gegen Philipp einen Bauern kurzfristig geopfert, den er bei besserem Spiel zurück bekam. Von da an war Philipp ziemlich in der Passiven und Jürgen kontrollierte das Spiel. Sascha verpasste gerade die Möglichkeit mit Lxf3 seinen Läufer gegen den aktiven Springer zu tauschen. Später erwies es sich, dass dies ein Fehler war. Marc gewann einen Bauern in der Eröffnung. Ich selbst stand ausgeglichen. Boris hatte groß rochiert; eine klare Ansage, falls sein Gegner klein rochieren sollte. Julian war eher indifferent, sein Gegner hatte mehr Raum, nutzte es aber nicht. Richard immer noch ausgeglichen. Thomas Gegner hatte wie üblich in dieser Eröffnung das Läuferpaar, aber eine schlechtere Bauernstellung und der Läufer c1 spielte vorerst nicht mit. Im ganzen als leichte Vorteile für uns. Nach einer weiteren Stunde stand Sascha auf Verlust. Dafür hatte Richard durch eine Kombi einen Bauern gewonnen. Boris hatte, als sein Gegner ebenfalls groß rochierte mit e4-e5 kompromisslos einen Bauern geopfert, um dafür den af a7 zu kassieren, womit die Treibjagd auf Ferdinands König eröffnet wurde. Marc hatte ein schönes Spiel mit solidem Mehrbauer, dass er eigentlich nach Hause bringen musste. Ich stand meines Erachtens mittlerweile etwas besser, verwarf das aber durch einen dummen Springerzug wieder. Julian hatte mal schlecht gestanden, konnte jetzt in Vorteil kommen, verpasste aber die Chance. Thomas hatte das Mittelspiel solide behandelt und war in ein Leichtfigurenendspiel hinübergewechselt. Dann konzentrierte ich mich auf meine Stellung, weil ich mal wieder Schrott gespielt hatte. Alex stand nun wieder besser als ich und wir waren schon i Endspiel. Es drohte, dass ich einen Bauern verlor. Nur nebenher bekam ich den Sieg von Boris mit, die Niederlage von Sascha und die erneute Führung durch Richard, der die Bauern am Damenflügel des Gegners abgraste. Julian hatte einen Bauern weniger. Jürgen stand immer noch besser. Ich schaffte es dann meine Partie durch Abtausch von Bauern remis zu halten. Marc hatte in ein Endspiel abgewickelt, das objektiv wohl nicht zu gewinnen war, trotz Mehrbauer. Dafür schien Thomas Endspiel sehr gut zu sein. Der Doppelbauer und die geschlossene Stellung machten das Läuferpaar von Weiß ziemlich unbeweglich. Während der Springer von Thomas ziemlich agil wirkte. Bald darauf gewann Jürgen und Marc fragte mich, ob er Remis machen dürfte. Angesichts der gespannten Tabellenspitze meinte ich, dass jeder Brettpunkt wichtig sein könnte, und er auf Gewinn spielen sollte. Auf Gewinn stand auch Jul. Sein Gegner hatte einen Bauern eingestellt und dann einen zweiten verloren, womit Jul plötzlich den Mehrbauern hatte. Thomas tempierte schön seinen Gegner aus und gewann den c4-Bauern. Von den noch drei laufenden Partien könnte es 2,5 Punkte für uns geben. Das würde für den Sieg reichen. Ich ging ins Nebenzimmer und analysierte mit Alex unsere Partie. Dann schaute ich wieder nach vorne in den Raum. Thomas erarbeite sich Schritt für Schritt mehr Vorteile. Dafür baute Julian Bockmist. Anders kann man es nicht ausdrücken. Das gewonnene Endspiel verhunzte er und vergab es zum Remis. Dabei hätte er nur den g und h-Bauern laufen lassen müssen. Dafür revanchierte sich Jendel, in dem er nach einem Schach mit dem König in die Falsche Richtung lief und Bauern nebst Spiel verlor. Thomas spielte noch und es war abzusehen, dass es noch eine Weile dauern würde. Ich bewegte Alexander dazu, ein paar zu blitzen. Nach eine positiven Bilanz meinerseits meinte Alex: "Okay. Ich lass es sein. Du bist besser drauf. Schauen wir uns mal an, wie es drüben steht." Thomas stand auf Gewinn. Allerdings übersah er im 57. Zug eine taktische Möglichkeit (b4 58.Kc2 [52.Lxg4?? Lxg4 53.Kxa4 Ld1+ -+] Sb6 59.Kd3 a4 -+) zum schnellen Gewinn, aber auch so reichte es noch. Letztlich verbuchten wir mit 6:2 einen hohen Sieg und wahrten unsere Chancen auf den Aufstieg.

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Eintrag #223 (vom 23.02.06)

Der letzte Donnerstag im Monat gehört traditionell wie immer dem Monatsblitz. Diesen Donnerstag allerdings war sehr wenig los. Irgendwie war der Wurm drin. Es fanden sich nur sechs Leute zusammen. Jeder schien heute keine Zeit zu haben oder musste morgen früh raus. Dafür spielte mal wieder Hans-Henrik mit, der mal wieder scharf darauf war, gegen mich zu gewinnen. Dann war Big Thomas dabei, Saygun, Vladimir und Wächter. Also los ging es, doppelrundig. Die erste Runde war durchwachsen, zwar konnte ich gegen Thomas gewinnen, gab aber 1,5 Punkte ab, womit Big Thomas führte. Ist aber nicht so tragisch, Hauptsache ist ja, dass ich gegen Saygun immer meine Punkte hole (grins). Ruckzug war die Runde durch und in der Rückrunde war es fast das gleiche Bild, nur mit dem Unterschied, dass ich jetzt gegen Thomas verloren hatte. Und in der Schlussrunde verlor ich noch gegen Hans-Henrik, der ein lautes: "Ja!" los lies. "Endlich habe ich gegen dich gewonnen." "Nur auf Zeit." "Das ist egal. Ich habe einen Punkt. Jetzt muss ich nur noch auf den Tisch steigen und ein Foto machen", meinte er grinsend. So ging das Monatsblitz zu Ende. Thomas führte klar mit 8(9) und ich war Zweiter mit 6,5 vor Saygun mit 4,5. Danach brachen alle auf. Nur noch Thomas blieb und wir blitzen einige Entscheidungspartien und unterhielten uns angenehm. Er half mir sogar später beim Aufräumen. Und es war immer noch früh auf der Uhr (für meine Verhältnisse jedenfalls), als es nach Hause ging.
 

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Eintrag #224 (vom 02.03.06)

Vereinspokal Runden 5 und 6. Das bedeutet für mich, dass ich in Ruhe erst mal essen konnte, bevor ich zum Verein fahren musste. So kam ich dann auch erst gegen Ende der 5. Runde an und verfolgte die letzten Entscheidungen. Es hatte schon Favoritensiege gegeben, zum Beispiel Vladimir gegen Sabine und Michael Waldherr gegen Sabine Krüger. Andere Favoriten sahen nicht so gut aus. Sascha befand sich gegen Helmut auf der Verliererstraße. Ein ziemlich verlorenes Endspiel. Zwar hatte Sascha verbundene Freibauern auf der 3. Reihe, aber Helmut war derjenige, der eine Dame bekam. Jetzt war es nur eine Sache der Technik. Helmut gab ein paar Schachs und bot dann Sascha Remis an, so gutmütig wie er ist. Damit war Sascha mit einem blauen Auge weggekommen. Wicki spielte remis gegen Heinz und Tilo verlor gegen Alex, ebenso wie Oliver gegen Michael Bösherz. Das waren schon alle Partien an diesem Abend. Also ich weiß nicht, der Modus mit den Doppelrunden verbunden mit dem Keizer-System ist schlich und einfach Scheiße. Zur Runde 6 gab es folgende Paarungen: Heinz gegen Michael Bösherz, Alex gegen Wicki, Waldherr gegen Sascha, Helmut gegen Oliver, Tilo gegen Vladimir und Sabine gegen Sabine. Diesmal verliefen die Partien relativ unspektakulär. Die Favoriten setzten sich mehr oder weniger eindeutig durch. Deswegen widmete ich mich mal wieder dem Blitzen mit Saygun. Beziehungsweise, ich schaute mir mal an, was da Valon und Thomas analysierten. "Der Zug ist schlecht", kommentierte ich. "Ja, weiß ich. Ich bin ja nicht Cheffe, dass ich sowas sehe."  "Beim nächsten Mal frage ich dich immer vorher um Erlaubnis, bevor ich einen Zug mache." Ziemlich frech der Kleine, dachte ich mir. Da musst du kontern. "Es ist nicht notwendig mich zu jedem Zug zu befragen. Es reicht komplett aus, wenn du vor Partiebeginn ein Gebet an mich richtest. Ungefähr so: Cheffe unser, der du bist im Vereine. Geheiligt werde dein Schachspiel, dein Matt komme, wie auf dem Brette so auch online. Und vergib uns unsere Patzer, wie auch wir vergeben diese unseren Gegnern. Denn dein ist die Kombi, das Matt und die Taktik in Ewigkeit. Amen." Zum Schluss war ich ein kleinwenig ins Stocken geraten, weil mir nichts spontan eingefallen war. Aber es war immer noch eindrucksvoll genug, um ihn die Sprache zu verschlagen. Jetzt konnte ich mich dem Blitzen widmen. Diesen Abend war ich nicht so gut drauf. Saygun machte einige Punkte gut. Darf er ja auch mal. Dann gingen so langsam die Partien zu Ende und wie gesagt, die Favoriten setzten sich durch. Und so kam auch dieser Schachabend zu einem Ende.

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Eintrag #225 (vom 09.03.06)

Irgendwie hatte ich den Terminplan falsch im Kopf. Ich ging davon aus, dass heute der Vereinspokal anstand. Dementsprechend ließ ich mir Zeit und kam erst spät zum Vereinsabend. Und wurde überrascht, dass ein Schnellschach stattfand. Klar mit bisschen nachdenken, hätte ich wissen müssen, das am zweiten Donnerstag im Monat das Monatsschnellschach stattfand. Es spielten Saygun, Sascha, Michael Edam, Vladimir, Wicki, Sommer und Sabine Krüger mit. Hätte eine nette Partie geben können. So schaute ich zu. Sascha hatte gerade Michael Edam geschlagen, womit er den Turniersieg fast sicher hatte. Nur Saygun konnte ihn noch einholen. Im direkten Kampf verlor aber Saygun das Duell. Damit gewann Sascha das Turnier, vor Saygun und Edam. Viel mehr fand nicht statt. Es gab noch ein paar Blitzpartien mit Sascha und Michael und dann war der Abend auch schon vorbei.

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Eintrag #226 (vom 12.03.06)

Die Entscheidung stand an. Gegen Kornwestheim hatten wir in den vergangenen Begegnungen immer gewonnen. Diesmal hatten wir ein Handicap: Wir mussten ohne Marc und Boris auskommen. Aber mit Hans-Henrik und Ramin hatten wir starken Ersatz. Wenn man das triste Wetter als Vorbote interpretierte, sahen wir düsteren Stunden entgegen. Wir fuhren los und kamen in Kornwestheim an. Im Spielsaal ging es gedrängt zu, weil gleichzeitig eine weitere Mannschaft spielte. Hans-Peter Faißt begrüßte uns und drückte seine Hoffnung aus, dass sie diesmal besser abschneiden würden, als in den vergangenen Jahren. Jürgen spielte einen Nimzoinder. Sascha wählte eine Eröffnung, wie ich sie so noch nicht gesehen hatte: Slawisch mit den Bauern auf a6,b5,c6,d5. Ich hoffte, dass er wusste, was er tat und es sich nicht um ein spontanes Experiment handelte. Bei mir gab es auch ein Damengambit auf dem Brett, bei dem ich selbst auf d5 tauschte, um das Spiel in ruhigere Gewässer umzuleiten, so dass ich den positionellen Vorteil von Weiß in das Mittelspiel übernehmen konnte und langfristig auf einen Vorstoß am Damenflügel das Spiel aufbauend. Hinter mir auf dem Brett spielte Julian mit Schwarz Sizilianisch, während Richard auch wie ich ein Damengambit auf dem Brett hatte. Thomas war als Schwarzer mal wieder in einer Sizilianischen Eröffnung zu finden. Hans-Henrik ging in eine Mischung zwischen Katalanisch und Damengambit hinein. Ramins Partie konnte ich nicht so genau verfolgen, ich hatte auch die Partie nicht von ihm eingesammelt, so dass ich jetzt auch nichts mehr zu seiner Partie sagen kann. Nach einer Stunde checkte ich die Lage: Jürgen remislich, mit leichtem Vorteil. Saschas Bauernstruktur am Damenflügel existierte immer noch. Allerdings hatte er es versäumt, den weißfeldrigen Läufer zu tauschen. So konnte sein Gegner Lf3 spielen und mit einmal sah die Bauernstruktur alles andere als gesund aus. Meine Stellung sah nicht schlecht aus. Winkler hatte De7 gespielt, um das Feld d6 für seinen Springer freizumachen, wodurch ich meinen Springer auf e5 pflanzen konnte. Jetzt war Sxe5 erzwungen und da ich nun drohte, den Springer auf e4 zu kassieren, kam es zu einer Abfolge, bei der ich einen Bauern gewann. Julians Partie war noch unklar. Allerdings hatte Julian auf d5 einen Isolani, der schwach würde werden können. In Richards Partie wurde auf beiden Seiten gut gespielt. Auch hier sah alles nach Remis aus, obwohl Richard es schaffte, immer einen kleinen Vorteil zu behaupten. Thomas Partie sah ziemlich schlecht aus. Sein rückständiger Bauer auf d7 war ein Sorgenkind und er konnte sich auch so nicht befreien, sein Gegner kontrollierte das Spiel. Hier kündigte sich schon eine Niederlage an. Hans-Henriks Partie war ausgeglichen und Ramin stand etwas besser. Nach einer 3/4 Stunde war es um Sascha geschehen, er war im Zentrum überrannt worden, hatte zwei Bauern verloren. Zwar konnte er noch die Qualität holen, aber das half nichts. Kurz darauf musste er aufgeben. Auch bei Thomas sah es nicht allzu gut aus. Es ging weiter. In meiner Partie hatte ich einen Bauern mehr, aber so richtig Vorteil hatte ich nicht. Zwar kontrollierte ich die c-Linie mit meinen Schwerfiguren, konnte aber weder auf c8 noch c7 eindringen. Der Versuch, das Zentrum mit e4 zu öffnen war dann auch keine gute Idee, sie verhalf meinem Gegner zu mehr Raum und er konnte auch eine Linie, die d-Linie besetzen. Als minimalen Ausgleich konnte ich auf die offene c-Linie verweisen, um eventuell mit Df4 und Tf3 druck gegen f6, f7 zu machen. Dann gewann Ramin und Jürgen machte remis. Später bei der Analyse der komplexen Stellung stellte sich heraus, dass Jürgen drei, vier Züge hätte weiterspielen sollen. Die Stellung die sich dann ergeben hätte, wäre für ihn besser gewesen, da alle Figuren von Schwarz gebunden gewesen wären und Jürgen Zeit gehabt hätte, seine Position zu verstärken. Bei Thomas sah es nicht gut aus. Richard remis und Julian hatte gerade einen Bauern auf a7 verloren. Sollte auch Julian verlieren, müssten Richard, Hans-Henrik und ich gewinnen, wonach es gerade nicht aussah.  Obwohl Hans-Henrik einen Bauern erobert hatte. So kurz vor der Zeitkontrolle machte mein Gegner einen Fehler. Er glaubte mit a5 meinen Mehrbauern auf b4 abtauschen zu können, wonach er alles im Griff haben würde. Er übersah nur, dass ich auf a5 nehmen konnte und der Bauer tabu war. Nach bxa5 Dxa5 ging nämlich Df6+ und aus war es. Gut. Dann verlor Thomas seine Partie durch eine gefällige Kombination seines Gegners und wieder stand es ausgeglichen:2,5:2,5. Plötzlich machte Richard in Zeitnot einen katastrophalen Fehler und stellte seinen Bauern ein. Dieses Geschenk nahm Bantel sofort an und nach dem Damentausch war klar, dass das Endspiel verloren war. Julian hatte inzwischen einen weiteren Bauern eingebüßt und auch hier sah es nicht gut aus. Hans-Henrik hatte wie erwähnt einen Mehrbauern im Läuferendspiel auf dem Brett. Übersah allerdings eine Möglichkeit, einen weiteren Bauern zu gewinnen. Danach sah mir alles sehr remislich aus. Doch durch einen Fehler von Schwarz gelang es ihm noch zu gewinnen, womit der Ausgang des Mannschaftskampfes an Julian hängen blieb. Da die Damen noch auf dem Brett waren bestand eine minimale Chance auf ein Dauerschach. Mit einem 4:4 konnten wir gerade noch so leben. Dann müssten wir hoffen, das Kornwestheim in der letzten Runde Tamm besiegen würde. Aber leider wurde daraus nichts. Durch ein übersehendes Schachgebot mit Damentausch konnte Jul nichts mehr ausrichten und verlor. Damit war der Aufstieg endgültig vorbei. Schade.

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Eintrag #227 (vom 30.03.06)

Obwohl ich in dieser Woche mit Umzugsvorbereitungen zu tun hatte, gönnte ich mir an diesem Abend eine Auszeit und ging zum Monatsblitz. Denn in den darauf folgenden 2 Wochen würde ich beruflich in die Schweiz müssen, womit abgesehen noch von einem Mannschaftskampf mit Schach nichts los ein würde. Und es war gut, dass ich hinging, denn es war mal wieder eines mit guten, vielen Teilnehmern. Wir waren zu zwölft und neben Thomas, spielte Jaroslaw noch mit. Gleich in der zweiten Runde kam ich schon gegen Thomas und verlor sang- und klanglos. Auch in den anderen Partien stand ich nicht allzu gut. Ich leistete mir ziemliche Fehler, meistens konnte ich sie umbiegen. Gegen Leiker zum Beispiel. Obwohl dieser an diesem Tag deutlich über seine Verhältnisse spielte. Am Ende belegte er Platz vier vor Saygun. Vorne lieferten sich Thomas und Jaro ein hartes Duell. Jaro bekam ein Dämpfer, als er gegen mich die Stellung überzog und verlor. Aber auch Thomas gab wieder einen Punkt ab, womit es interessant wurde. Ich gab noch einen Punkt ab, gewann aber die restlichen Partien, womit gerade noch so der Platz 3 für mich drin war. Thomas und Jaro trennten sich remis und hatten beide eineinhalb Punkte mehr als ich. Dank besserer Feinwertung gewann Thomas. Hinter mir, wie gesagt, überraschend stark, Eduard. Dann Saygun und Schlusslicht bildete Ulf v. Reden, den ich bisher nicht gekannt hatte. Er war zum ersten Mal da, und hatte nach meiner Französischpartie mich gleich in eine Diskussion verwickelt, bei der er von der Theorie ausging, dass er als Weißer in der Partie besser gestanden hatte. Der Meinung war ich nicht, aber Ulf ließ sich nicht überzeugen. Egal, der Punkt war an mich gewandert und wenn es auch keine Bestätigung meiner Ansicht ist, eine Widerlegung ist es auf keinen Fall. Ich nutzte dann noch die Gelegenheit Jaro zu überreden, mir am Samstag beim Umzug zu helfen. Saygun hatte eingeschränkt zugesagt. Nummer zwei würde auch kommen. Helmut hatte einen Tennisarm und mit der Bandage am Arm hatte er natürlich keine Probleme für eine Ausrede (:-)). Da es hieß, morgen früh aufstehen, die letzten Sachen in die Kartons zu packen, Möbel vorsorglich auseinanderbauen, verabschiedete ich mich dann direkt nach dem Turnier und fuhr heim.

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Eintrag #228 (vom 02.04.06)

Der Aufstieg war abgehakt, womit es keinen Druck mehr gab. Wir mussten ohne Sascha und Marc auskommen, aber Schwäbisch Hall sollte trotzdem zu packen sein. Jürgen spielte mit Schwarz gegen Eberlein und aus einer englischen Eröffnung wurde mit Zugumstellung Königsindisch. Gegen Prinz kam dieselbe Eröffnung bei mir aufs Brett. Hinter mir auf Brett 3 wurde fast auch wieder die Eröffnung gespielt. Nur stand der Bauer auf c2 statt auf e4. Richard hatte eine Variante von Pirc auf dem Brett. Hans-Henrik spielte Damengambit... Ach was soll's spielt die Partien doch einfach nach. Ich bekam relativ früh von meinem Gegner ein Remis angeboten mit dem Hinweis, dass es Hall durchaus Recht wäre, wenn alle Partien so ausgehen sollten. Verwundert fragte ich, ob es bei Ihnen noch um was gehe. "Theoretisch schon, aber nur, wenn wir verlieren." Warum spielten die dann nicht auf Gewinn, vor allem die wir so Ersatz geschwächt waren. Andererseits waren sie nur zu siebt angetreten, warum sollten wir da ein 4:4 annehmen? Ich lehnte ab und es ging weiter. Mit der Zeit wurde an den hinteren Brettern leichte Vorteile sichtbar. Auch bei mir sah ich leichte Vorteile. ich war nie zum Rochieren gekommen und mittlerweile war es günstiger, meinen König in der Mitte zu halten. Bei Jürgen sah immer noch alles nach Remis aus, dafür verkündete Richards Gegner großspurig: "Mein Gegner verliert 2 Bauern und kann nichts machen." Das war leider nur zu wahr. Eventuell konnte Richard aus dem Doppelbauern des Gegners Kapital schlagen und einen Bauern zurück gewinnen. Obwohl es noch ziemlich taktisch wurde, die zwei fehlenden Zentralbauern wogen zu schwer und irgendwann musste er die Partie aufgeben. Machte aber nichts, weil Hans-Henrik und Julian schon gewonnen hatten. Wie gesagt hinten sah es gut aus und ich witterte auch den süßen Duft des Sieges über meinem Brett schweben. Ich suchte noch ein gutes Versteck für meinen König und hatte drei Felder zur Wahl. Bei zwei Feldern stand ich auf Gewinn, beim dritten nicht. Man kann sich denken, für welches Feld ich mich entschied und damit steckte ich mitten im Dreck. Letzter Ausweg war ein Dauerschach. Damit war der Mannschaftskampf vorbei. Alle waren vor mir fertig. 5:3 ging es aus. Ein verdienter Sieg möchte man sagen. So könnte es nächstes Jahr laufen.

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Eintrag #229 (vom 13.04.06)

Nach 2 Wochen Schweiz wieder zurück in den deutschen Gefilden. Und es ging gleich in den Verein. Als ich ankam wunderte ich mich, warum es so leer war. Gut, ich war ziemlich früh dran, aber es sollten schon mehr Leute da sein. Dann fiel das Stichwort Deizisau. Auch du Schande, stimmt ja. Die Feiertage stehen von der Tür und knapp ein Dutzend vom Verein spielten in Deizisau mit. Ich schaute in den Schachschrank und stellte fest, dass immer noch Batterien für die neuen Schachuhren fehlten. Hatte Saygun nicht vor 2 Wochen mal gesagt, er hätte welche Zuhause und wollte sie mitbringen. Da packte ich gleich mal das Handy aus und klingelte ihn an: "Hi, Saygun. Erwähntest du nicht, dass du noch einige Batterien zuhause hast für die Schachuhren?" "Ja, habe ich." "Schön, dann bring die mal mit." So langsam kam dann doch ein paar Leute zusammen: Vladimir, Saygun, Michael Wickenheisser, Bernd, Sabine. Wir spielten ein kleines Schnellturnier. Ich hatte gegen Sabine gerade relativ schnell gewonnen und schaute mir die anderen Partien an. Vladimir, der gerade gegen Bernd spielte, sagte zu mir: "Christian, schau mal! Ein Matt wie im Buche!" Ich schaute mir die Partie an und dann Vladimir. "Wo?", fragte ich, kein Matt erkennend. Triumphierend zog Vladimir Dg1+. "Hier!", sagte er. Mir ein Grinsen verkneifend, wiederholte ich meine Frage: "Wo?" Mir war klar, worauf Vladimir hinaus wollte: Dg1+ Txg1 Sf2# mit ersticktem Matt. Leider hatte der Plan einen Haken. Bernd zog Kxg1, statt Txg1. "Also, Vladimir. Noch einmal die Frage: wo ist das Matt?" Bernd: "Hätte Christian nicht noch ein Mal gefragt 'wo?', hätte ich mit dem Turm geschlagen." Saygun nebenan am Brett lacht: "Das kommt davon, Vladimir, wenn man Matt ankündigt." Mittlerweile waren Fritz und Uwe zum Zuschauen vorbeigekommen. Das Turnier neigte sich dem Ende zu. Die letzte Runde stand an. Michael spielte gegen Sabine. Auf ihren letzten Zug, sagte Michael: "Jetzt geht das Schach auf f7" und gibt es. Sabine. "Oh, das habe ich nicht gesehen", und geht mit dem König zur Seite. "Die Dame hättest du auch schlagen können", sagte ich. "Oh, darf ich das noch?", fragte Sabine? Gezogen ist gezogen. Zu Michael meinte ich nur: "Du spielst heute wie Vladimir." Dann war das Turnier auch schon zu Ende. Bernd und Sabine gingen und wir anderen machten noch ein kleines Blitzturnier, das Saygun gewann. Dann ging auch ich nach Hause; die jetzt natürlich länger dauerte als bisher. Aber Nachts ist die Autobahn leer und man kommt gut voran. (Natürlich nur, wenn die Polizei nicht gerade den Zubringer sperrt, weil ein Schwertransport da entlang fährt).

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Eintrag #230 (vom 27.05.06)

Die letzte Woche hatte ich das Schach ausfallen lassen. Eigentlich wollte ich ja mal in den Gerlinger Verein reinschauen, aber vom Umzug war noch so viel zu tun und ich hatte schon das Landratsamt verflucht, weil die bestellten Mülltonnen immer noch nicht geliefert waren. Aber heute wollte ich entspannen und Schach spielen. Immerhin war ein Monatsblitz angesagt. Ich fuhr los und saß plötzlich im dicksten Stau. Die Autobahn war zu. Na toll! Zehn Minuten später war abzusehen, dass ich nicht mehr pünktlich ankommen würde. Da rief ich Saygun auf dem Handy an, um mitzuteilen, dass ich auf jeden Fall mitspielen würde. Wenn möglich, sollen sie warten, bzw. die ersten Runden ohne mich spielen. Also, ruf ich ihn an und er hebt ab: "Hi, Saygun." "Hi." "Du, ich wollte dir mitteilen, dass ich beim Monatsblitz mitspielen will; nur stecke ich noch auf der Autobahn im Stau fest und komme ein bisschen später." "Wem, sagst du das. Ich stecke auch im Stau fest." "Wo bist du?" "Gerade bei Ludwigsburg Nord." "Dann bin ich ungefähr 5 Kilometer hinter dir." "Ich wollte eh gerade Alex anrufen und ihm mitteilen, dass ich zu spät komme. Dann kann ich ihm gleich mitteilen, dass du auch später kommst." "Dann soll er uns für die erste Runde gegeneinander paaren, dann spielen wir diese nach." "Mache ich." Auf der Autobahn ging es nur mäßig voran. Eine Viertelstunde meldete sich Saygun: Ab Pleidelsheim wäre die Autobahn frei. Gut, so ungefähr in 5 Minuten könnte ich auch bei Pleidelsheim sein. Es dauerte zwei Minuten länger, aber dann konnte man fahren. Schätzungsweise würde ich um 20:45 im Verein sein. So kam es dann auch. Die dritte Runde wurde gerade zu Ende gespielt. Saygun hatte rechtzeitig zum Start dieser Runde das Spiellokal erreicht, und ich musste eine zusätzliche kampflose Niederlage mitnehmen. Es war ein kleines, aber starkes Feld und obwohl ich einige Partien gewann, auch die Nachholpartie gegen Saygun, reichte es nicht mehr, um ganz vorne zu landen. Schade, wegen der kampflosen Punkte. Den einen gegen Hans-Henrik war nicht befriedigend, worauf er lachte: "Hauptsache, ich habe gegen dich einen Punkt geholt. Wie ist egal." Ich fragte dann Alex, ob ich das Ergebnis auf die Homepage stellen sollte? "Nein, ich mach das." By the way: Ich warte noch heute darauf. Bei der Rückfahrt, war mal wieder ein Schwertransporter auf dem Zubringer unterwegs. Da kam ich aber noch vorbei.

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Eintrag #231 (vom 11.05.06)

Jetzt wurde es mal Zeit, dem Gerlinger Schachverein aufzusuchen. Immerhin waren schon 6 Wochen vergangen, seit ich umgezogen war. Gut eigentlich nur 4 Wochen, da ich ja zwei in der Schweiz war. Ein Blick im Internet informierte mich, dass deren Spiellokal, das Clubhaus des Skiclubs, bequem von mir aus mit dem Rad erreichbar war. Allerdings war deren Terminkalender nicht auf dem neuesten Stand, zumindest stand nichts drin, was stattfinden würde. Nun gut, ich würde mich überraschen lassen. Das Clubhaus war wohl eine ehemalige Kneipe vom Sportplatz, der direkt daneben lag, bevor es vom Skiclub übernommen wurde. Zentrum war somit die Theke mit dem Stammtisch und den anderen Sitzgelegenheiten. Direkt hinter der Theke erkannte ich den Vorsitzenden vom Gerlinger Schachverein, der bei der Württembergischen Mannschaftsblitzmeisterschaft als Ausrichter auf der Bühne stand. - Ach du Scheiße, ich habe vergessen in meinem Schachtagebuch die Blitzmannschaftsmeisterschaft rein zu schreiben. Und das, wo wir das beste Ergebnis für den Heilbronner Schachverein überhaupt erzielt hatten! Den 10. Platz hatten wir erkämpft. Okay, ich seh' schon, den Bericht muss ich nachholen. Zurück zu diesem Abend. Ich wurde vom Vorsitzenden begrüßt. Im Thekenraum saßen mehrere Schachspieler, spielten und rauchten. Im Nebenraum, fand das eigentliche Spielgeschehen statt. Dort wurde die Vereinsmeisterschaft ausgetragen. Der Modus wird ziemlich locker gehalten. Es ist ein Rundensystem, das fast über das ganze Jahr verteilt wird. Es gibt keine festen Paarungen, sondern man spricht sich untereinander ab, wer wann gegen jeden spielt. Na, ja. Ich schaute mal, ob jemand bereit war zu spielen, der nicht in der Vereinsmeisterschaft involviert war. Einer hatte kurz Zeit, wollte aber ohne Uhr spielen. Finde ich schrecklich. Wir spielten zwei Partien. In der ersten hatte ich mit einem Mehrbauern und ungleichfarbigen Läufern am Ende nicht mehr als ein Remis drin und in der zweiten Partie zog ich in guter Stellung einmal zu schnell und kam in eine Verluststellung und verlor. Dann hatte ich auch keine Lust mehr zu bleiben, weil es zudem auch zu verraucht war. So früh war ich selten vom Schach zurück. Ich hoffe, das die nächsten Besuche beim Schachverein besser verlaufen. 

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Eintrag #232 (vom 18.03.06)

Ich hatte es im letzten Beitrag erwähnt. Nun, hier erfolgt der Nachtrag zur WBMM 2006. Wir hatten uns am 1. November glorreich qualifiziert und wollten nun unseren Erfolg bestätigt sehen. Ziel war es, der beste Unterländer Verein zu werden. Mit Marc, mir, Julian und Boris hatten wir ein gutes Team zusammen. Gemeinsam fuhren wir los. Die Stadthalle fanden wir relativ schnell, da Gerlingen nicht so groß ist. Wir trafen pünktlich ein, dennoch dauerte es eine Weile, bis es losging. Die übliche Organisation. Üblich? Nicht ganz, verantwortlich war Der, Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte.  Der wuselte gerade auf der Bühne herum und erklärte dem Mann am Computer die Bedienung. Zeit genug, sich ein wenig warm zu blitzen und mit den anderen zu plaudern. Dann traf ich die Böckinger. Die Böckinger??? Einen Moment, die waren auf der Einladung nicht mit aufgeführt gewesen. "Was macht ihr denn hier?", fragte ich. Jürgen Kleinert schaut mich fragend an. "Ihr steht ja auf der Teilnehmerliste gar nicht drauf?" Da warf Jürgen ein Hilfe suchenden Blick zum Himmel und sagte mit einem sardonischen Lächeln: "Da hat sich euer Spielleiter ein Ding geleistet!" Ui, Der, Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte, hatte Mist gebaut? Das musste ich hören! Jürgen erklärte: "Er hat die Einladung verschickt, allerdings verwendete er zur Ermittlung der fünf erstplazierten die Tabelle der vorletzten Runde. Da war Kornwestheim noch Fünfter. Aber nach der letzten Runde war wir fünfter. Da haben wir protestiert." "Einen Moment, wieso habe ich dann gerade die Kornwestheimer gesehen?" "Die sind mit dabei, weil sie ja offiziell eine Einladung bekommen haben und protestiert hätten, wenn sie nun nicht mit teilnehmen dürften." Ich schüttelte den Kopf, das war ja wieder typisch. Das würde bedeuten, dass statt 25 Runden 27 gespielt werden müssten. Dann erfuhr ich, dass ein Verein abgesagt hatte, so dass es dann doch 26 Mannschaften sein würden. Mit ein wenig Verspätung ging es los. Wir hatten Anfangs etwas Startschwierigkeiten, was aber daran lag, dass wir die großen Brocken am Anfang vorgesetzt bekamen. Aber dann zogen wir durch. Wir spielten ziemlich gut mit und hatten bald uns in der Tabellenmitte gefestigt. Erfreulich war, dass wir jeden Unterländer Verein besiegten, womit wir den ersten Platz im Bezirksblitz bestätigten. Dann gab es eine kleine Mittagspause. Zeit Bilanz zu ziehen. Wir hatten alle über 50% geholt und auch stärkere Verein besiegt. Allerdings spielten Marc und ich nicht ganz so gut, wie beim letzten Mal in Kornwestheim, wo wir mal ausnahmeartig glänzten. Jetzt hieß unser Ziel, unter die ersten Zehn zu kommen. Nach der Pause ging es weiter. Bilanzmäßig ging es genauso weiter wie in der ersten Hälfte. Drei Runden vor Schluss wurde es knapp. Durch eine dumme Niederlage gegen eine Mannschaft am unteren Tabellenende, war unser angestrebtes Ziel, unter die ersten Zehn zu kommen, in Gefahr. Doch es reichte noch. Platz 10, das beste Ergebnis, das wir bisher je erreicht hatten. Dann gab es die Siegerehrung. HP Böblingen hatte gewonnen. Der, Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte  las die Mannschaften vor und jede wurde auf die Bühne gebeten und auf jedem Foto musste dann sich Der, Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte  mit platzieren. Zusätzlich gab es noch die Einzelwertungen für die beste Brettleistung. Bei der Bestleistung an Brett 2 gab es plötzlich von Schmiden/Cannstatt einen Protest. Deren Mann hätte besser abgeschnitten. Irgendwie hatte ich so was geahnt. Es gab dann eine fieberhafte Überprüfung und dem Protestgeber wurde Recht eingeräumt. Meiner Ansicht war die ganze Siegerehrung eine peinliche Vorstellung. Egal, es ist ja nicht meine Aufgabe die Siegerehrung durchzuführen. Hier zum Abschluss die Tabelle:
Rg.  Mannschaft                  Man.Pkt. Brt.Pkt.
  1. HP Böblingen 1               47 - 3     81.5 - 18.5
  2. SK Schmiden/Cannstatt   45 - 5     73.5 - 26.5
  3. SF Stuttgart                     40 - 10   70.0 - 30.0
  4. TSF Ditzingen                 37 - 13   59.5 - 40.5
  5. SG Schwäbisch Gmünd   35 - 15   64.0 - 36.0
  6. SK Bebenhausen             34 - 16   62.5 - 37.5
  7. SV Ebersbach                 30 - 20   57.5 - 42.5
  8. HP Böblingen 2               30 - 20   54.0 - 46.0
  9. TG Biberach                   29 - 21   54.5 - 45.5
10. Heilbronner SV              28 - 22   53.5 - 46.5
11. SK Sontheim/Brenz        27 - 23   50.0 - 50.0
12. Post SV Ulm                  26 - 24   52.5 - 47.5
13. SSG Fils-Lauter             25 - 25   49.0 - 51.0
14. SF Kornwestheim          24 - 26   48.5 - 51.5
15. SR Spaichingen              23 - 27   50.0 - 50.0
16. SF Deizisau                    23 - 27   47.0 - 53.0
17. TSV Langenau               22 - 28   51.0 - 49.0
18. SpVgg Rommelshausen  18 - 32   42.5 - 57.5
19. SK Horb                       18 - 32   39.0 - 61.0
20. TSG Öhringen               17 - 33   44.5 - 55.5
21. SV Unterkochen            17 - 33   43.0 - 57.0
22. Mönchfelder SV            16 - 34   42.0 - 58.0
23. SV 23 Böckingen           15 - 35   34.5 - 65.5
24. SK Gerlingen                 10 - 40   32.5 - 67.5
25. TSV Willsbach               10 - 40   24.0 - 76.0
26. TSV Gerabronn               4 - 46   19.5 - 80.5

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Eintrag #233 (vom 18.05.06)

Aufgrund der Feiertage im Mai, war dies der letzte Spielabend, womit der Monatsblitz Mai auf dem Programm stand. Bei dem Monatsblitz fehlten einige der üblichen Verdächtigen, wie Thomas oder Wilhelm. Vermutlich war der frühe Termin verantwortlich. Wir starteten zu siebt: Sascha, Saygun, Vladimir, Wicki, Simon, Alex und ich. Wir beschlossen doppelrundig zu spielen. Während der dritten Runde tauchte Ulf auf. Okay, es gab eine kurze Unterbrechung, um ihn zu integrieren, dann ging es weiter. Für mich lief es nicht ganz so gut, ich verlor entscheidende Partien gegen Sascha und Saygun und gab auch in der zweiten Runde einige Punkte ab. Es hätten durchaus noch ein paar mehr werden können, gegen Simon stand ich mit Schwarz schon breit, aber durch einen Leichtsinnsfehler seinerseits konnte ich in letzter Minute quasi noch die Partie umdrehen. Sascha und Saygun würden den Turniersieg unter sich ausmachen, so viel war drei Runden vor Schluss abzusehen. Ich stand irgendwo im Mittelfeld, kämpfte mit Wicki und Simon um Rang drei. Durch den Sieg gegen Simon, war dieser aus dem Rennen raus. Sascha gewann mit einem halben Punkt Vorsprung vor Saygung. Wicki und ich teilten uns mit 8,5 Punkten den dritten Platz. Zwei Punkte hinter Saygun (damit dürft ihr raten/rechnen mit wie viel Punkten Sascha gewonnen hat). Vladimir und Simon teilten sich gemeinsam den 5. Platz vor Ulf und Schlusslicht bildete Alex.

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Eintrag #234 (vom 01.06.06)

Mein zweiter Besuch im Gerlinger Schachverein. Im Nebenzimmer liefen gerade einige Partien der Vereinsmeisterschaft an. Im Hauptraum saßen umso mehr Leute drin. Hier hatte Carsten (wie ich später erfuhr der stärkste Spieler des Vereins mit über 2200 DWZ), die Rochade dabei und ein halbes Dutzend animiert, die Aufgaben von "Der Leser ist am Zug" zu lösen. Die hatte ich mir auch noch nicht angesehen, also zog es mich dorthin. Es war die Hölle! Jeder rund ums Brett warf seine Ideen ein, ohne sich die anderen anzuschauen oder griff einfach nach mal den Figuren und zog. Vergleichbar mit drei Heinzes, zwei Drofeniks und vier Wächters. Man hatte keine Chance einen klaren Gedanken zu fassen oder diesem nachzugehen. Da schnappte ich mir ein Brett und baute die Stellung im Nebenzimmer auf, um es in Ruhe zu lösen. He, die erste Stellung kostete mich dann nicht mal eine Minute nachdenken. Ich ging dann mal wieder raus und zu meinem Erstaunen hatten man es drüben auch schon gelöst. Wie heißt es doch so schön: "Man setze genügend viele Affen vor eine Schreibmaschine und irgendwann kommt ein Werk von Shakespeare heraus." Mit Affen will ich die Leute da jetzt nicht vergleichen, aber der Radau und dass jeder ins Brett herein greift hatte schon die Disziplin einer Affenhorde. Nun denn, auch die anderen Aufgaben waren leicht, bis auf die Studien. Zur einen fanden wir keine Lösung. Das lag auch daran, dass die Studie in der Rochade falsch abgedruckt war. In der nächsten Ausgabe stand drin, dass eine Figur fehlte. Da konnte nichts rauskommen. Nachdem mal die Fütterung mit den Aufgaben vorbei war, wurde ein kleines Blitzturnier organisiert. So um die acht Leute nahmen daran teil. Bevor es losging, bekam ich noch am Rande ein Gespräch mit. Einer sagte: "Du, ich habe letzt deine Frau gesehen. Man sieht ja fast gar nicht, dass sie schwanger ist." Da kam eine trockene Antwort: "Dann kannst du sie nur von hinten gesehen haben." "Ja, ein bisschen sieht man es schon. Aber in eurem Alter ist Kinder kriegen nicht so einfach." Darauf grinst der andere: "Also, ich finde, dass es ziemlich einfach ist." Treffer, versenkt. Dann ging das Turnier los, es wurde nicht aufgeschrieben. Gewonnen hatte es Carsten und ich wurde Zweiter. Ich ging dann auch diesmal früh nach Hause.

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Eintrag #235 (22.06.06)

Pünktlich zum Turniersimultan war ich hergefahren. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Am Donnerstag davor war ja ein Feiertag, womit ich so richtig Lust aufs Schachspielen hatte. Ich war dann auch als Erster da und baute schon mal die Tischreihen auf und schob die Stühle weg. Der Aufbau ist ja immer zeitraubend. Angesichts der Tatsache, dass gleichzeitig Ferien und von der Jugend die Deutsche Meisterschaft lief, war nicht so viel los. Das bedeutete, dass wir keine drei Gruppen benötigten, so dass zwei Reihen ausreichten. Während Alex seine Farbverteilung suchte, die er zuhause vorbereitet hatte, hatte ich auf meiner Tischreihe schon längst eine passende Farbverteilung zustande gebracht. Ich riet ihm doch einfach meine Farben zu kopieren, weil er seine Verteilung immer noch nicht gefunden hatte. In der ersten Gruppe spielten neben mir Bernd, Heinz und Irina Friedmann, eine russisch sprechende Frau, die nach eigenen Angaben schon jahrelang nicht mehr Schach gespielt habe. In der anderen Gruppe spielten Michael Waldherr (der eigentlich nicht lange bleiben wollte), Sabine Schäffer-Henoch, Vladimir und Alex. In meiner Gruppe spielte ich ziemlich schnell, bekam auch sehr gute Stellungen. Heinz spiel ja wie gewohnt ziemlich langsam, Bernd ausnahmsweise auch und so kam es, dass ich häufiger an meinen Brettern nichts zu tun hatte, weil meine Gegner dran waren. Bernd besiegte ich schnell, ebenso auch Irina. Heinz musste ich mal nach 10 Minuten fragen, ob er nicht auch mal einen Zug an meinem Brett machen würde, denn so lange lief schon die Zeit an meinem Brett. "Ja, ja", meinte er, aber es dauerte noch fünf Minuten, bis er dann doch einen Zug machte. Dabei schien er sich zu wundern, warum er so wenig Zeit hatte. Es war dann auch sein letzter Zug. Sein Blättchen fiel und das war es dann. Bernd gewann seine anderen beiden Partien, womit wir beide für die Hauptrunde qualifiziert waren. In der anderen Gruppe hatte Alex alle Partien gewonnen und Zweiter wurde dort Vladimir. In der Nebenrunde spielten dann Heinz, Irina und weil Michael Waldherr und Sabine gingen, Michael Eberhard und Nilofar als Ersatz. Hier spielte ich nicht mehr ganz souverän, dafür aber immer noch schnell. Lustig war es mal wieder, als Alex Anfangs nach ein paar Zügen fragte: "Wer hat denn Rot?". Das war mein Brett, also stellte ich mich gegenüber und grinste ihn an. "Nein", stöhnte Alex, "nicht diese Eröffnung, nicht gegen Christian." Fortan schien er sich mehr auf seine anderen Partien zu konzentrieren. Ich gewann dann alle meine Partien. Wer Zweiter werden würde, war eine spannende Frage. Hier war noch alles offen. Mit einem Sieg gegen Vladimir und einem Remis gegen Alex, schaffte dies Bernd. Damit war das Turnier dann auch zu Ende. Ich blieb dann auch nicht mehr bis zum Ende, da mein Fahrtweg nach Hause wie mittlerweile bekannt, ja nun länger geworden ist. Auch Abbauen half ich nicht mehr, da ich ja fast alleine aufgebaut hatte.

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Eintrag #236 (25.06.06)

Unterlandpokal. Die beiden Endrunden standen an. Im Vorfeld hatte ich mit Dietrich Noffke mal ein paar Emails ausgetauscht, weil ich alles andere als glücklich war, wie er den Pokal behandelte. Die Einladung zur Endrunde kam drei Wochen vorher. Ziemlich knapp, darüber kann man aber noch hinwegsehen. Ebenso auch noch, dass der Termin mit der Heilbronner Schnellschachmeisterschaft zusammenfiel, die schon seit zig Monaten auf diesen Tag festgelegt wurde. Gut, die Bad Friedrichshaller, die es ausrichteten, hatten keinen anderen freien Termin bekommen (sie hätten sich früher um die Hallenbelegung kümmern sollen). Was ich dann aber als unverschämt fand, war folgende Formulierung: "Eine Mannschaft, die nicht antritt, soll ein Bußgeld von 25€ zahlen. Wer sich bis zum 16.06. meldet und absagt, gilt als entschuldigt und muss kein Bußgeld zahlen." Hierzu ein Vorgeschichte: In der Rochade hatte ein Bericht über ein Ereignis hohe Wellen geschlagen - zwei Mannschaften hatten waren beim letzten Spiel nicht angetreten und hatten telefonisch ein 4:4 vereinbart, worauf es wegen Unsportlichkeit heftige Strafen gab. Auf einer Sitzung des Bezirks wurde dann von Dietrich ein Antrag gestellt, in die Spielsatzung entsprechende heftige Strafen für Unsportlichkeit mit reinzunehmen. Nach seinen Vorstellungen, sollte dann ein Verein auch ein Bußgeld zahlen, wenn ein Spieler in der Mannschaft fehlt. Obwohl es einen Konsens gab, dass Unsportlichkeit stärker geahndet werden sollte, wurde dem Antrag nicht stattgegeben, da einerseits schon Bußgelder für das Nichtantreten von Mannschaften existieren, zum anderen es unethisch wäre eine Mannschaft zu bestrafen, bloß weil ein Spieler nicht antritt und es auch keine klar erkennbare Grenze gibt bzw. man keine Beweismöglichkeit sieht, Unsportlichkeit nachzuweisen. Aber gewisse Hardliner, wie Dietrich, scheint das ja dann nicht zu interessieren. Er kann von Strafen und Gesetzen gar nicht genug zu bekommen. Es wurde beschlossen, erst mal nichts in dieser Richtung zu unternehmen, sondern einfach mal ein Jahr laufen zu lassen, um zu sehen, ob und wie andere Verbände, die vielleicht in diese Richtung gehen wollen. Nachdem er also dort schon eine Abfuhr bekommen hatte, fragte ich ihn per Email, ob es wirklich sein Ernst sei, eine Einladung 3 Wochen davor abzuschicken und davon eine 9 Tagesfrist einzusetzen? Ich wies ihn darauf hin, dass dies ziemlich knapp bemessen sei. Drei Tage vorher absagen zu können, wäre ausreichend und auch notwendig, insbesondere da es für einige Vereine schwierig sein würde, dies zu organisieren, wie zum Beispiel für uns, da wir in der Ausrichtung der Heilbronner Stadtmeisterschaft schon stark involviert sind und uns deswegen Leute fehlen würden. "Ach, nein", meinte er, er würde nicht von der 9 Tagesfrist abweichen, weil genügend Zeit bliebe Leute zu organisieren und ja mindestens ein Vereinsabend es geben würde, an dem man die Leute trifft und organisieren kann." Dann musste ich ihn darauf hinweisen, dass a) in dieser Woche gerade Ferien sind, weswegen 2 der gemeldeten Spieler schon gar nicht erreichbar, weil sie im Urlaub sind. Sollte er mir allerdings die Handykosten erstatten, würde ich gerne Xinping anrufen, der sich in gerade in China aufhielte, um zu fragen, ob er spielen könne; b) in dieser Woche zugleich Deutsche Jugendmeisterschaften sind und damit weder Saygun noch vier andere Jugendliche, (die alle für den Unterlandpokal gemeldet sind), auch nicht erreichbar sind; c) in der Woche drauf am 15.06. der Donnerstag ein Feiertag ist und d) andere Personen, wie ich, eigentlich schon bei der Organisation der Heilbronner Schnellschachmeisterschaft schon involviert sind, und wenn ich beim UL-Pokal mitspielen sollte, ein entsprechender Ersatz organisiert werden müsste, was auch nicht einfach ist. Wenn er mir die Zeit nicht geben würde, müsste ich absagen, was im Anbetracht der Tatsache, dass wir gerade mit Kornwestheim die Tabelle anführten sportlich eine Wettbewerbsverzerrung bedeuten würde. Aber auch diese Argumente schienen ihn nicht komplett zu überzeugen, allerdings wollte er in unserem Falle eine Ausnahme machen, da er ja sehe, dass wir uns bemühen. Diese Bemühungen waren allerdings nicht so erfolgreich. Ich konnte nur Hans-Henrik und Heinz neben mir für den Pokal gewinnen. Vladimir, denn ich am Donnerstag beim Turniersimultan gefragt hatte, ob er Zeit hätte, sagte, dass er beim Schnellschach mitspielen würde. Aber mit drei Leuten anzutreten, war besser, als überhaupt nicht. Am Sonntag, beim Treffpunkt traf ich dann nur Heinz an. Hans-Henrik fehlte. Als er nach zehn Minuten immer noch nicht da war, fragte ich mich, ob er verschlafen oder es vergessen hatte. Ich hatte ihm Freitag Nacht noch eine Email geschickt, aber ob er die gelesen hatte, wusste ich nun auch nicht. Also zückte ich das Handy, da ging aber nur die Mailbox ran. Mist! Dadurch, dass Hans-Henrik vor kurzem umgezogen war, kannte ich auch seine neue Adresse nicht. Was tun? Ich wollte dann kurz nach Sontheim fahren, um zu schauen, ob ich jemand von uns dort noch auftreiben konnte, der mitspielen könnte. Ich fuhr hin und traf zwar ein paar an, wie Alfred, Vladimir, Wicki, aber die spielten dort. Scheiße, dann hieß es, nur mit zwei Leuten anzutreten. Wir fuhren los. Vom Wetter her gesehen, war es sonnig und heiß. Nachdem ich mich in Hall einmal kurz verfahren hatte, kamen wir noch rechtzeitig bei der Halle an. Wir waren aber nicht die letzten. Die Lauffener kamen mit heißen Reifen herangerauscht, dass es auf dem Schotterparkplatz vor der Halle nur so staubte. Da hatte Frank Amos einen scharfen Fahrstil an den Tag gelegt. Bis zum Startschuss dauerte es aber noch ein wenig. Unser erster Gegner war, wie schon bekannt, Kornwestheim. Die freuten sich schon über die zwei geschenkten Punkte. Ich spielte an Brett 1 gegen Hans-Peter Faißt, während Heinz es sich am Brett 4 gegen Gaus gemütlich machen dürfte. Nach ein paar Zügen sagte Faißt: "Ich biete Remis an." Worauf ich ironisch erwiderte: "Ich bin zum Schachspielen hergekommen." Auf dem Brett gab es bei mir einen Nimzoinder.  Aus der Eröffnung war ich ziemlich gut herausgekommen, und nachdem Hans-Peter es versäumt hatte, c5 zu spielen, kam ich zu c5. Das Zentrum wurde komplett von mir kontrolliert und er konnte es ohne Bauernverlust nicht öffnen. Auf der a-Linie tauschte er die Türme ab, konnte aber mit der Dame nicht eindringen. Am Königsflügel war es mittlerweile auch dicht, so dass ich entscheiden konnte, wann ich es öffnete. Während ihm nur Wartezüge bliebe, spazierte ich mit dem König nach b2, so dass die schwarze Dame sich nicht über die Linie in meinen Rücken bewegen konnte. Mittlerweile ging aber die Bedenkzeit zu Ende, es waren ja nur 1h-Partien. So fand ich nicht den korrekten Plan. Nach dem Öffnen kam es zu einem Damentausch und es dauerte einen Zug zu lange, mit meinem König ins Zentrum zu marschieren. Er konnte mit seinem König alles blockieren und die Partie endete Remis. Heinz hatte mittlerweile verloren. Das hatte ich schon kurz nach der Eröffnung kommen sehen. Er stand so schlecht, dass jedes andere Ergebnis ein Wunder gewesen wäre. Zwischen der 4. und 5. Runde gab es eine kleine Pause. In der Halle waren die Temperaturen so heiß geworden, dass ich raus ging und am Sportplatz daneben eine kleine Dusche von der Rasensprenganlage über mich ergehen ließ. Ich quatschte ein wenig mit ein paar anderen herum, dann startete die letzte Runde. Wir spielten gegen Bietigheim. Ich wieder an Brett 1 gegen Förster und Heinz am letzten Brett gegen Abel. Ich hatte mit Schwarz eine englische Partie auf dem Brett und nachdem wir beide rochiert und die f-Läufer fianchettiert hatten, öffnete er mit d4 das Spiel. Ich tauschte und nach Sxd4 Db6 zog er Sc2. Hmm, eigentlich ist Sb3 der normale Zug. Sc2 ist nicht so gut. Ich spielte Le6, worauf er b3 zog und den c-Bauern deckte. Allerdings brauchte ich noch zwei Züge, bis ich realisierte, dass ich trotzdem auf c4 nehmen konnte, da nach Lxc4, bcx4 der Läufer auf b2 hing und nach dem Zwischenzug Sa4 ich mit a6 wiederum verhindern konnte, dass er auf c4 schlug, weil der Springer auf a4 hängen würde. Es gab allerdings noch eine kritische Variante, in der er die Diagonale h1-a8 ausnutzen konnte, den Bauer auf a7 und den Turm kassieren könnte, wobei ich allerdings dann den Bauer auf e2 und dessen Turm auf f1 kriegen würde. Aber so kam es nicht. Auf jeden fall gewann ich in der Sache einen Bauern und bekam das bessere Spiel. Später gewann ich noch einen Bauern und nachdem ich seinen Angriff am Königsflügel abschlagen konnte und durch eine Fesselung ihn komplett in die Passivität hinein brachte, meinte er: "Das macht keinen Spaß mehr, weiterzuspielen" und gab auf. Heinz hatte genauso schlecht gespielt wie in der Partie davor und sang- und klanglos verloren. Zur Siegerehrung wollte ich dann nicht bleiben, auch nicht zum anschließenden Blitzturnier. Da war mir viel heiß. Heinz wollte zwar gerne noch spielen, ich sagte ihm, wenn er jemanden findet, der auch noch bleibt und nach Heilbronn reinfährt, kann er gerne bleiben. Ich würde noch ein paar Minuten warten, damit er die Leute fragen kann. Nach 10 Minuten hatte Heinz niemanden gefunden, das lag aber eher daran, dass wenn er mit jemanden ins Gespräch kam, über Gott und die Welt redete, aber nicht ums heimkommen. Derweil erkundigte ich mir bei Noffke, ob es auch Brettpreise gab (mit 4,5 aus 5 war ich da bestimmt vorne mit dabei), aber das war nicht der Fall. Dann eiste ich Heinz von eine paar Neckarsulmern los und es ging heim.

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Eintrag #237 (vom 29.06.06)

Mal wieder das übliche. Man muss ja nur aufs Datum schauen um herauszukriegen, dass mal wieder ein Monatsblitz auf dem Programm stand. Als ich eintraf, waren schon jede Menge Leute da. Thomas Heinl blitzte sich schon warm, Hans-Henrik wollte es auch schon wieder wissen. Dann war Jens Ackermann da, der beim letzten Mal beklagt hatte, dass in Bietigheim-Bissingen an Vereinsabenden nur geblitzt wird, schien heute Mal testen zu wollen, wie gut sein "Blitztraining" angeschlagen hat. Dann hatten wir auch Besuch aus Sontheim; Oli und Sabine waren da und spielten dann auch  noch mit, sowie auch Ulf und ein anderer Schachkollege vom SC Mühlacker. Ingesamt waren es zwölf Teilnehmer. Dieses Turnier spielte ich eins meiner besseren Schachspiele. Entweder gewann ich glatt oder ich hatte Glück und gewann dadurch. Wie in der Partie gegen Thomas. Da hatte er im Königsindisch sich die schwarzen Linien am Königsflügel erkämpft, fand aber nicht die richtige Fortsetzung und lief dann in eine Gegenkombi herein, bei der ich eine Figur gewann. Danach war mein Turniersieg nie mehr in Gefahr. Um Platz Zwei lief ein heißes Rennen zwischen Thomas und Jens. Am Ende hatten beide 9,0 Punkte und nur die bessere Feinwertung brachte Thomas auf den zweiten Platz. Nach dem Turnier hielt ich noch ein paar Schwätzchen und dann ging es nach Hause.

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