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Seite 8 - Einträge 186 - 213 |
Juli 2005 | August 2005 | September 2005 | Oktober 2005 | November 2005 | Dezember 2005 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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1. Halbjahr
2006
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Eigentlich wollte ich heute Abend beim Neckarblitz in Wimpfen mitspielen, eigentlich. Eigentlich wollte ich um halb Sechs Feierabend machen, eigentlich. Eigentlich wollte ich gemütlich nach Hause fahren, was Essen und dann nach Bad Wimpfen losdüsen, eigentlich. Aber dann, gegen 17:00 Uhr merkte ich, dass die Installation der Rechner im Schulungsraum hing. Eigentlich hätte die Installation fertig sein müssen, eigentlich. Es fehlten nur noch die Softwarebundles und da war das Problem. Der Datenserver, auf dem die Software lag, hatte einen Festplattenfehler und das Dateisystem hatte es erwischt. Bis ich dies repariert hatte, dauerte es und dann musste ich die Daten wieder synchronisieren und die Installation neu anstoßen. Es war 19:20 Uhr. Eigentlich müsste es noch reichen bis nach Wimpfen zu kommen - eigentlich. Aber es war Freitag und es gab eine blöde Baustelle bei Untergruppenbach und wo diese aufhörte, fing ein Stau an. Das Radio brachte noch die Verkehrsinfo, dass dieser mehrere Kilometer lang wäre. Ich fuhr runter und dachte: Eigentlich reicht es mir nicht mehr nach Wimpfen, genauso gut könnte ich heimfahren. Aber dann wollte ich doch noch vorbeischauen. Um 20:45 Uhr war ich dort. Die zweite Runde war gerade zu Ende, zu spät um noch mitzumachen. Saygun: "Kommst spät." "Dumm gelaufen." "Ich habe es auch gerade noch so geschafft, ich bin auch zu spät gekommen." Alexander Probst: "Ach, schön dass du kommst. Machst du die Turnierleitung?" "Keine Chance! Das kannst du vergessen, ich habe bis kurz vor Halb Acht gearbeitet." Ich schaute ein wenig bei Saygun zu, der Levent und Valon mitgebracht hatte. Oh, mein Gott, spielte der schlecht! Das lässt sich gar nicht in Worten ausdrücken. In jeder Partie stand er auf Verlust! Dass er die eine oder andere doch noch gewann, lag nur an seinem schnellen Spiel oder der Gegner stellte in der Zeitnot noch was ein. Plötzlich stand Helmut neben mir. Er spielte im Nachbarzimmer eine Partie der Stadtmeisterschaft vor (bzw. nach, weiß ich nicht mehr so genau), ebenso auch Michael Eberhard. "Kann es sein, dass deine Haare heute etwas kürzer sind als gestern?", meinte ich, seinen Kurzhaarschnitt betrachtend. "Könnte sein", meinte er. Bei den Partien, die sie spielten stand Helmut mit Weiß schon besser als sein Gegner, hier bereitete er in der Französischen Partie gerade einen Königsangriff vor, während bei Schwarz der komplette Damenflügel unterentwickelt war. Michael hatte ein zweischneidiges Spiel. Die a-Linie war für den Gegner offen, aber der a-Bauer war hinreichend gedeckt und Weiß musste im Gegenzug auf seinen schwachen b-Bauer aufpassen. Ich schaute mir dies eine Weile an und ging zurück. Beim Neckarblitz dominierte Philipp Huber das Geschehen, aber auch Alexander Probst war gut dabei. Saygun spielte immer noch nicht besser wie vorher - zumindest nicht viel. Gerade holte er gegen Levent einen Punkt, der an diesem Abend nicht allzu viel Punktete. Besser ging es schon Valon, der sich noch Hoffnungen auf einen Ratingpreis machen konnte. Ich warf einen Blick wieder ins Nebenzimmer. Helmut stand jetzt auf Gewinn: Der schwarze König hatte keine Bauern mehr und Helmut gab gerade ein Schach, was im den schwarzen Turm einbringen würde. Aber einen Moment, da war mehr drin. Ich sah ein Matt bzw. um es abzuwehren, musste Schwarz Läufer und Dame opfern und der Turm hinge immer noch. Als dann Helmut profan nach dem Turm griff, seufzte ich innerlich. Das würde den Gewinn zwar auch in ein paar Zügen sicherstellen, aber anders wäre es endrucksvoller und schöner gewesen. Bei Michael wurde taktiert und Wolfgang Sommer, der eine Gewinnstellung gegen Holger Spahn auf dem Brett gehabt hatte, hatte sie verworfen. Plötzlich stand er auf Verlust. Drüben im Saal näherte man sich langsam dem Ende entgegen, es waren noch drei Runden zu spielen. Kaum war ich einige Minuten drüben, kam auch schon Helmut mit einem selbstzufrieden Grinsen und dem Partieformular in der Hand herein. Er hatte gewonnen. Eigentlich, so dachte ich, müsste ich ihm mal zeigen, was er nicht gesehen hat. "Helmut, komm mal her, ich will wir was zeigen." Ich baute die Stellung auf und zeigte ihm, wie es statt Dxf4 mit Tg3+ weitergegangen wäre. "Das ist ein schöner Cheffe-Zug", meinte er. "Aber da ich nicht in der Landesliga spiele, denke ich über solche Züge gar nicht nach, nicht wenn ich einen ganzen Turm einsacken kann." "Profaner Gewinn von Material meinte ich. "Aber du hättest sogar auf das Schach Dh6+ verzichten können. Gleich Tg3 wäre auch ein hübscher stiller Zug gewesen, es droht dann Dg7#, Df6# und dann auch noch Th3#. Alle Varianten kann Schwarz nicht vernünftig abdecken. Hier hätte er wieder Dame und Läufer gegen den Turm geben müssen." "Hast ja Recht. Könntest du mich dann nachher mit nach Heilbronn nehmen?" "Ja, aber ich muss noch auf das Ende vom Turnier warten." Dieses dauerte nun auch nicht mehr lange. Philipp gewann es, Saygun hatte irgendwie es noch geschafft, sich etwas nach vorne heranzuarbeiten und Valon gewann den Ratingpreis unter 1500. Ich fragte Philipp, ob er noch Lust hätte eine zu blitzen. "Ja." Die Partie gewann ich, ebenso die Revanche, die ich im gewährte. Dann strengte er sich an. Ich lief in eine Variante rein, die ich so noch nicht kannte: 1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.h4 Sxg5 4.hxg5 d5 5.g6. Hoppla, mit dem h-Bauern nehmen war überhaupt nicht gut, h6 nebst gxf7+ gefiel mir nicht, so blieb nur noch fxg6. Aber nun hatte ich ein Problem mit meinem König. Schnell drohte Lxg6, so dass ich mit Kf7 mich auf Wanderung begeben musste. Irgendwie fand Philipp nicht den Gewinn und ich konnte mich verteidigen. Er opferte noch einen Bauern für den Angriff, aber das reichte nicht mehr. "Eine Letzte", forderte er. Aber die gelang ihm noch weniger. "Wer hat heute noch das Blitz gewonnen?" fragte ich scherzhaft. Dann drängte Helmut auf eine Heimfahrt, ich verabschiedete mich noch von allen. Michael spielte immer noch, hatte aber seine Stellung verschlechtert, indem er sich einen Isolani auf e6 hatte machen lassen. Muss mal bei Gelegenheit fragen, wie die Partie ausging. Helmut und ich unterhielten uns noch angeregt über den Verein auf der Rückfahrt und dann war der Abend auch schon zu Ende.
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Nachdem letzte Woche unsere Spielerversammlung war, wir unter vielen Diskussionen und Beiträgen wir es endlich geschafft hatten, die Aufstellungen festzulegen, und ich wegen der Leitung keine Zeit hatte, mir Notizen zu machen, müsst ihr euch nun mit dem 4-Disziplinen Turnier begnügen, das heute statt fand. 4 Disziplinen bedeutete: 2x5Min, 1x10,1,x30 und zum Schluss 1x20 Minuten. Eigentlich wollte "Der, Der Nicht Genannt Werden Möchte" die 30 Minuten zum Schluss machen, aber nachdem auch Saygun meinte, dass selbst bei einer Teilnehmeranzahl von 15 Personen, die Spitzenpaarung schon vorher stattfindet, lenkte er doch noch ein. Es machten mit Saygun, Sascha, Julian, Vladimir, Heinz, Michael Waldherr und Wickenheisser und einige andere, die, um sie jetzt aufzuführen Tipparbeit bedeuten würde, zu der ich momentan nicht geneigt bin. Ich hoffe es sei mir vergeben, wie auch mir vergeben wird, dass ich in den ersten 3 Runden meine Gegner platt machte. Ebenso auch Saygun. "Schade, dass es kein Blitz ist, da hätte ich bessere Chancen gegen dich." "Wie können ja, 6 mal 5 Minuten Blitz machen", erwiderte ich. "Super, stell die Uhr auf die andere Seite, damit Alex es nicht mitbekommt." Wir spielten die erste Partie, die Saygun gewann. Bei der zweiten wurde es hektisch. Die Endphase wurde heiß. Vladimir kam vorbei: "Eure Uhr stimmt nicht, guckt euch die Zeit an." Ich: "Wissen wir. Ist okay so." Julian kommt dann auch und sagt ganz laut: "He, es kann doch nicht sein, dass ihr beide nur noch 3 Minuten auf der Uhr habt." "Das passt schon so." Julian blickst irgendwie nicht und weiter ganz laut: "Ihr wisst, dass wir jetzt 30 Minuten pro Partie haben." "Ja, das wissen wir", erwidere ich und spiele weiter. "Dann stimmt eure Zeit nicht." Das war dann ein Satz zuviel. Jetzt wurde auch Der, Der Nicht Genannt Möchte aufmerksam. Damit war die Katze aus dem Sack und jetzt, erst jetzt kapierte es Julian. "Sorry, ich habe es zu spät geschnallt", meinte er hinterher entschuldigend. Saygun: "Und, was machen wir jetzt? Spielen wir weiter?" Ziehen wir es durch." Nach 4 Blitzpartien stand es 2:2. Die dritte gewann Saygun durch einen Einsteller meinerseits. "Ein Remis habe ich schon sicher", meinte Saygun. "Es hat sich schon für mich gelohnt." In der letzten Partie hatte ich Weiß. Es wurde ein 4-Springerspiel, ein Läufer- und ein Springerpaar wurden getauscht, Saygun konnte einen Springer auf f4 positionieren, ich auf f5 meinen. "Ein Springer auf f4 ist die halbe Miete zum Gewinn", sagte Michael Waldherr. "Abwarten", erwiderte ich. Ich überlegte kurz, was ich tun sollte, Saygun hatte gerade Dg5 gespielt. Ich überlegte kurz Df3, dann meinte ich, dass es doch besser wäre, den Läufer zu befragen. "Das passiert aber selten, dass du ein einzügiges Matt übersiehst." Ich: "Wo?" Die Antwort führte Saygun gleich aus: Dg2#. "Uh, es ist halt wirklich schon spät." Die letzte Runde spielte ich dann gegen Sascha, diesmal die 20 Minuten. Nebenbei bemerkt, sah ich wie Julian gegen Saygun auch die Bedenkzeit auf 4x Blitzen reduzierten. Ich verteidigte mit einem Sieg meinen zweiten Platz, während Saygun mit einem Remis, kein Risiko einging. Hier der Endstand:
1. | Sezgin,Saygun | Heilbronner SV | 1936 | 4.5 | 15.5 | 13.75 | ||
2. | Wolbert,Christian | Heilbronner SV | 2061 | 4.0 | 16.0 | 11.50 | ||
3. | Bissbort,Julian | Heilbronner SV | 1902 | 3.5 | 15.5 | 9.25 | ||
4. | Krämer,Heinz | Heilbronner SV | 1766 | 3.0 | 13.5 | 6.00 | ||
5. | Seiler,Sascha | Heilbronner SV | 1940 | 3.0 | 12.0 | 6.00 | ||
6. | Waldherr,Michael | Heilbronner SV | 1657 | 3.0 | 11.5 | 5.00 | ||
7. | Nidens,Vladimir | Heilbronner SV | 1785 | 3.0 | 11.0 | 5.00 | ||
8. | Wickenheisser,Michael | Heilbronner SV | 1645 | 2.0 | 15.5 | 6.00 | ||
9. | Sommer,Wolfgang | Heilbronner SV | 1318 | 2.0 | 13.5 | 3.00 | ||
10. | Krüger,Sabine | Heilbronner SV | 2.0 | 12.0 | 3.00 | |||
11. | Geilfuß,Alexander | Heilbronner SV | 1655 | 2.0 | 12.0 | 2.00 | ||
12. | Huynh,Nhi Lang | Heilbronner SV | 1297 | 2.0 | 9.5 | 2.00 | ||
13. | Hengert,Oliver | Heilbronner SV | 1.0 | 10.0 | 1.00 | |||
13. | Schäffer-Henoch,Sabine | Heilbronner SV | 1.0 | 10.0 | 1.00 | |||
15. | Bösherz,Michael | Heilbronner SV | 1175 | 1.0 | 8.0 | 0.00 |
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Regelkundeabend. Pflicht für Mannschaftsführer. Da musste ich gleich mal überprüfen, wer da war. Uwe hatte sich ja entschuldigt, die anderen waren da. Ich begrüßte ein paar Leute und setzte mich auf die Couch, mit dem Vorsatz den Abend zu genießen. Im Gegensatz zu den Vorjahren würde unser Spielleiter den Vortrag halten und nicht Saygun. Da hatte ich im Vorfeld übrigens eine Wette verloren. Am Montag, als ich Saygun von der Uni her abholte und wir nach Heilbronn fuhren, fragte ich ihn auf der Fahrt, ob nun er, oder wie angedacht, Alex den Vortrag halten würde. "Eigentlich er, aber er hat von mir noch nicht die Unterlagen angefordert, die er braucht." "Ich wette, so wie ich ihn kenne, das geschieht erst am Donnerstag oder er schickt dir eine Mail, in der er fragt, ob nicht du es übernehmen könntest." "Nein, am Mittwoch." Es war dann doch der Dienstag, womit Saygun näher dran war. Der Vortrag war grauenhaft. Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich habe später nach Ende versucht, Alex einige konstruktiven Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten, da er diesen Vortrag auch bei der Mannschaftsführerschulung halten wird. Es ist einfach schlecht, wenn man 20x zwischen der Lösung und der Frage hin und her blättert, bei den Fragestellungen, sich mehrfach wiederholt, gleichzeitig versucht, schon die Lösung zu erklären, bevor man überhaupt die Fragestellung komplett vorgestellt hat. Ehrlich, hätte ich die Fragen nicht gekannt oder hätte ich sie nicht selbst von der Leinwand lesen können, ich hätte überhaupt nicht verstanden, was Alex überhaupt wollte. Und da war ich nicht der einzige. Um ein Beispiel zu bringen: Folgendes war an die Wand projiziert: "Spieler A und Spieler B spielen mit einer digitalen Schachuhr eine Turnierpartie gegeneinander. Beide haben den 40. Zug schon hinter sich gebracht. Nachdem Weiß seien 41. Zug gemacht hat, bemerkt Schwarz, dass auf der Uhr von Weiß ein schwarzer Balken blinkt. Wie ist dies zu werten. Hat Weiß die Partie verloren oder muss weiter gespielt werden, weil schon der 41. Zug gemacht wurde?" Und hier ungefähr die Darstellung von Alex: "Spieler A und Spieler B spielen mit einer digitalen - das ist also eine ganz spezielle Situation, die sich dadurch unterscheidet, dass man mit einer digitalen, also nicht mir einer analogen Uhr spielt, was eine ganz besondere Situation ergibt, eben weil es sich um eine digitale Uhr handelt - also wir haben hier die besondere Situation, dass mit einer digitalen Uhr gespielt wird und der 40. Zug wurde schon absolviert. Wir haben hier also nicht den Fall, dass vor dem 40. Zug das Blättchen gefallen ist, sondern der wurde schon absolviert. Bei einer analogen Uhr würde man auf weiterspielen plädieren, aber hier haben wir eine ganz besondere Situation, dass nun eine digitale Uhr verwendet wurde, die im Gegensatz zu einer analogen Uhr eine Besonderheit aufweist, das diese ganz spezielle Situation anders bewerten lässt, eben weil keine analoge Uhr verwendet wurde. Denn bei einer digitalen Uhr zeigt der Balken eindeutig an, bei wem die Zeit überschritten wurde, was bei einer analogen Uhr ja nicht der Fall ist, wodurch sich diese ganz spezielle Situation ergibt. Hat Weiß nun die Partie verloren oder muss weiter gespielt werden?" Und so ging es weiter, ständig schon der Versuch, gleich die Erklärung mitzuliefern, mehrfach redundant, war ziemlich ermüdend. Hinzu kam das schwülheiße Wetter. Ich musste einfach mehrmals den Saal verlassen und nach draußen gehen, weil ich alles so ermüdend fand. Und die ständigen Wortwiederholungen leisteten ihr übriges. Der Vortrag war für 1,5h Stunden, maximal 2, ausgelegt und hatte bisher immer so lange gedauert. Mittlerweile waren 3,5 Stunden vorbei und als ich in die Gesichter der noch anwesenden blickte (Vladimir war schon z.B. gegangen), bedeutete ich Alex, Schluss zu machen. Die Leute waren einfach nicht mehr aufnahmefähig. "Ich habe nur noch ein paar Folien." Es gibt einen Zeitpunkt, da sollte man zu einem Ende kommen und als es endlich kam, waren alle froh. Saygun versuchte noch ein paar zum Blitzen zu animieren und siehe da, 6 hatten noch Lust. Gewonnen hat das Turnier übrigens Saygun, womit auch dieser Abend vorbei war.
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Das Wetter war gut und in 10 Tagen steht der Vereinstriathlon an, zwei Gründe, das Auto zuhause zu lassen und mit dem Rad in den Verein zu fahren. Dort kam gleichzeitig mit mir auch Thomas Heinl auf dem Rad an. "Ah, der Wolbi kommt mit dem Rad." "Ich tue mal was für meine Figur." "Ich habe mir auch gerade eine Pizza reingezogen." Kein Kommentar! Drinnen war noch nicht viel los. Neben Wächter (der bei jedem Turnier da ist), waren noch Holger Scherer und ein seltener Gast, Traugott Streicher dabei. Auch Julian und Sascha waren da. Am Ende waren wir zu Zehnt und wir entschieden, das Turnier doppelrundig auszutragen, obwohl Bernd meinte, er würde nach der 1. Runde aussteigen. Nur Saygun wollte nicht mitspielen, weil morgen früh der Vereinsjugendausflug starten würde und er ausschlafen wollte. Trotzdem war es ein schönes, starkes Feld. Mit einem Auftaktsieg gegen Wächter und Nummer 2 startete ich gut und hatte in Runde 3 mit Holger die erste Herausforderung, bei der ich mich dann selbst besiegte. Verärgert über meinen Patzer mussten in den folgenden Runden Bernd und Vladimir dies büßen, ist halt Pech für die beiden. Dann kam Big Thomas und hier sah es für mich zwischenzeitlich nicht ganz so gut aus. Trotz eines Minusbauern und schlechter Stellung konnte ich im Endspiel, wo ich noch einen weiteren Bauern verlor mich noch irgendwie rauswursteln und es wurde remis. Ein Blick auf die Tabelle zeigte, dass nach sechs Runden Holger mit 5 Punkten führte, vor Thomas und mir mit 4,5. Ich gab dann in den letzten 3 Runden nur noch einen halben Punkt gegen Julian ab, der es geschafft hatte Thomas zu versenken. Auch Holger Scherer musste einen halben Punkt gegen Julian abgeben, womit er nur noch einen halben Punkt vor mir lag. Mit 2 Punkten Rückstand Julian und Thomas. Die Rückrunde verlief anfangs gut. In der dritten Runde punktete ich konsequent gegen Holger. Vorher musste ich lachen. Julian und Thomas mussten am Nachbarbrett ebenfalls gegeneinander antreten. Julian: "Denk' daran! Du kannst nur noch ausgleichen." Das Punkten ging nur bis zur Runde 6, wo Thomas gegen mich um einen Punkt reicher wurde. Die Tabelle war spannend: Julian, Holger und ich hatten jeweils 12 Punkten, Thomas 10,5 auf Platz vier. Noch 3 Runden und ich musste noch gegen Julian antreten. Nachdem Holger gegen Thomas verlor, ich gegen Sascha, Julian in der 8. Runde gegen mich führte ich in der letzten Runde aufgrund der besseren Wertung vor Holger und mit einem Punkt dahinter Julian. Die letzte Runde entschied es. Gegen Traugott Streicher hatte ich schnell eine Gewinnstellung, verpasste aber einen gewinnendes Figurenopfer, übersah ein Gegenopfer, dass zum Matt führte und verlor. Damit gewann Holger, vor mir und Julian und Thomas.
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Alljährlich wieder findet von Wolf geleitet der Problemabend statt. Vier
Mattaufgaben müssen in nicht ganz drei Stunden gelöst werden. Zum Glück war
Jochen nicht anwesend, wodurch Richard und ich die besten Chancen hatten, mal
ganz oben auf's Treppchen zu landen. Als ich kurz nach Acht ankam, waren schon
alle fleißig dabei, die Aufgaben zu lösen. Aufgaben, die unter dem Motto
"Klassik pur" standen. Die erste Aufgabe stammte von Mackenzie aus dem Jahre
1898/99 und war wie üblich ein Matt in 2 Problem. Richard, der neben mir saß und
diese schon gelöst hatte sagte: "Das ist mal wieder eine Aufgabe, bei der man
viel schreiben muss!" Ich schaute mir die Stellung an und erkannte bald, dass es
sich um ein klassisches Zugzwangproblem handelte mit entsprechend vielen
Varianten. Es war eine einfache Aufgabe. Die nächste war von Juchli ebenfalls
aus dem Jahre 1899. Die Aufgabe war ein Hammer. Da saß ich über eine Stunde an
der Stellung, ohne dass mir das Matt in 3 offenbart wurde. Zwar hatte ich
prinzipiell die richtige Idee, aber die Fortsetzung fehlte mir. Ich ließ sie
links liegen und wandte mich dem nächsten 3-Züger zu, der von Klett aus dem
Jahre 1888 stammte. Auch hier kam ich nicht weiter. Nach einer dreiviertel
Stunde, machte ich mich dann an den 4-züger heran, damit ich wenigstens 2
Aufgaben lösen konnte. Hier fiel mir der Schlüsselzug schnell ins Auge und
konnte das Problem von Mörtzsch aus dem Jahre 1862 schnell lösen. Zurück zu den
anderen Aufgaben. Die zweite Aufgabe erwies sich immer mehr und mehr als harte
Nuss und als Wolf dann sagte: "Nur noch 15 Minuten.", gab ich es endgültig auf
und widmete mich der dritten Aufgabe. Hier hatte ich bald das Gefühl für das
korrekte Mattbild, aber in der kurzen Zeit schaffte ich nicht den Schlüsselzug.
Dann hieß es abzugeben. Während wir noch die Aufgaben diskutierten bekam ich so
beiläufig mit, dass niemand die zweite und dritte Aufgabe gelöst hatten. Auch
bei der letzten hatten fast alle versagt. Selbst die einfache erste Aufgabe war
bei vielen als unlösbare Aufgabe unlösbar eingestuft worden. Wolf, nach der
Auswertung: "Eines habe ich festgestellt, im nächsten Jahr muss ich die Aufgaben
leichter gestalten. hier hat niemand die zweite oder dritte Aufgabe gelöst,
obwohl ich mir sicher bin, dass Jochen, mindestens eins davon gekannt hätte, da
es sich wirklich Klassiker des Mattproblems handelt." Wie gesagt, Jochen war zum
Glück nicht da. Es wurden die Stellungen aufgebaut und Wolf demonstrierte die
Lösung. Ehrlich, die zweite Aufgabe hätte ich vermutlich nie rausbekommen, da
ich die Hauptvariante zum Mattsetzen nie gesehen hatte. Mit etwas mehr Zeit
hätte ich die dritte Aufgabe gelöst. Aber auch zwei gelösten Aufgaben reichten
zum Sieg. Zweiter wurde Richard, der bei der letzten Aufgabe zwar den
Schlüsselzug fand, aber nicht die Varianten. Dritter wurde, wenn ich mich
richtig erinnere Heinz. Gemessen an der Beteiligung war die Anzahl der korrekten
Lösung ziemlich mager. Weit über der Hälfte hatten nicht mal einen einzigen
Punkt. Und wer nun mal selbst sich an den Aufgaben versuchen möchte, kein
Problem:
1) #2 (9+8): W: Kh3,Dg8,Tf2,Th4,Ld1,Lf4,Sh1,Sg7,c3 S:
Ke4,Te7,Te2,Sf1,Ld8,b6,b5,d3
2) #3 (10+7): W: Kg8,Dg1,Tc5,Sd4,c6,c4,d3,e2,f4,f6 S:
Kd6,Dc2,Sc3,Lh6,a3,c7,g3
3) #3 (11+8): W: Kb5,Db1,Se4,Lh2,Lh7,c3,d5,d2,f3,g2,h3 S:
Kf5,Sg6,b6,c5,c4,d6,d4,h4
4) #4 (7+8): W: Kg6,Dh5,Se6,b3,d6,f5,h7 S:
Kh8,Dd2,Lf6,b5,c5,d7,e7,g4
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Scheiße, es geht wieder los. Diese traditionellen Worte starteten wieder einmal den Vereinstriathlon, der zum dritten Mal ausgeführt wurde und mit einer Rekordbeteiligung gleich Maßstäbe setzte: Sascha Seiler, Michael Eberhard, Carsten Vollmar, Bernd Muntzke, Leonardo Titzschkau, Alexander Tschlatschler, Michael Bösherz und ich. Treffpunkt war das Freibad am Gesundbrunnen um halb Acht Morgens. Ich kam pünktlich an und der größte Teil des Trosses war schon anwesend. Michael Eberhard packte gerade sein Rad aus, Saygun, der die Dokumentation übernahm und als Streckenposten fungieren sollte, hantierte fleißig mit der Kamera. Da erblickte ich Michael Bösherz mit Rennrad, Radlertrikot und richtigen Radschuhen. "Ich glaube, dich muss man gleich von vorne herein disqualifizieren", scherzte ich. Alexander Tschlatscher machte sich gerade warm. "Was ist mit deinem Bruder - ich dachte, der wollte auch mitmachen?" "Der schläft im Auto." Ein Blick in die Runde - es fehlte noch Sascha. Aber der hatte ja angekündigt, dass er zehn Minuten später kommen würde, da sein Zug erst um halb am Bahnhof ankam und er dann bis zum Freibad einige Minuten brauchen würde. Da klingelte Sayguns Handy. "Sascha", erklärte Saygun. "Er hat was von einem Platten gesagt, aber das er gleich hier sein würde." "Das wäre ja Scheiße, wenn er deswegen nicht mitmachen kann." Wir warteten gespannt auf Sascha. Kurz darauf kam er angeradelt. "Ich dachte, du hättest einen Platten?" "Ich war an der Tankstelle mein Rad aufpumpen, aber das Druckgerät war leer. Ehe ich mich versah, wich die Luft aus dem Reifen raus, weil kein Druck da war. Dann musste ich zuerst das Druckgerät aufladen und bis ich damit fertig war, war der Zug weg. Dann musste ich die Strecke hierher fahren." Michael: "Dann bist du wenigstens schon warm gefahren." Ich: "Okay, ein Zweiter, den wir wegen wettbewerbswidrigen Vorteilen disqualifizieren können." Dann ging es endlich los. Nach einigen ermahnenden Worten, vorsichtig zu fahren, fielen die traditionellen Worte. Sascha und Michael übernahmen die Führung. Beim Pflanzenkoelle gab es die erste Unstimmigkeit. Sascha wollte direkt nach rechts auf den Radweg, während Michael geradeaus wollte. Die bremsten sich gegenseitig ab. Auch ich musste abbremsen und dachte mir, komm, gehe direkt auf den Radweg. Aus der Mathematik war mir bekannt, dass im Dreieck die Summe zweier Seiten immer länger ist, als die dritte, war mir bekannt, aber dass dann der ganze Tross 200m vor mir auf den Radweg auftauchte, hatte mich schon unangenehm überrascht. Zumindest hatte ich das Feld von hinten im Blick. Es bildete sich ein Führungsquartett heraus mich Michael, Michael, Sascha und Carsten. Dahinter Leonardo, gefolgt von Alexander und Bernd. Den holte ich nach einer Minute ein. Am Neckar entlang konnte ich auch Alexander einholen und orientierte mich an Leonardo. Bei Neckarsulm ging es über den Neckar drüber, weiter auf den Radweg. Im Gegensatz zum letzten Jahr lief es gut. So bekam ich noch mit, wie das Führungsquartett die Fußgängerbrücke bei Obereisesheim überquerte um am rechten Neckarufer nach Wimpfen reinzuradeln. Leonardo hatte nur noch 50m Vorsprung, die er einbüßte, als er hinter der eben genannten Brücke nicht mehr wusste, wie es weitergeht. Er hatte den roten Pfeil auf dem Boden übersehen. Gemeinsam fuhren wir nach Wimpfen herein. Unterhalb von Wimpfen ging es dann weiter, als mein Handy klingelte: Saygun. "Was gibt es?" "Wo seid ihr? Ich seh' euch nicht." "Wo bist du?" "Auf dem Radweg." "Da sind wir auch." "Auf welcher Seite?" "Wenn du den Neckar runterschaust, links." "Welche Seite ist links?" "Die Seite, auf der der Blaue Turm steht." "Na toll, dann bin ich auf der falschen Seite." "Beeil dich herüber. Ich bin schon an Wimpfen vorbei und bald müssten Sascha und Michael zurückkommen." Ich legte auf. Leonardo hatte schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Dann begegnete uns das Führungsquartett: Michael Bösherz und Sascha an der Spitze und mit einem kleinen Abstand dahinter Michael Eberhard und Carsten. He, und ich konnte schon den Wendepunkt sehen, der war nur noch ca. 700m entfernt. So groß war der Vorsprung nicht. Am Wendepunkt verschärfte Leonardo das Tempo und ich fiel etwas ab. Als ich Wimpfen erreichte, sah ich Saygun. Mit der Videokamera nahm er mich auf. Jetzt stand da ein Kleintransporter beim Bootshaus und versperrte den Weg. Zuerst wollte ich links vorbei fahren, aber da stand ja Saygun. Also um den Transporter herum. Mist war es. Denn hinter dem stand ein Bootsanhänger von 10m Länge. Das hieß, mit einem Fluch über diesen blöden Falschparker vom Rad absteigen und über das Grüne auf den Radweg laufen. Das Tempo war noch gut, ich hatte keinen Zusammenbruch wie sonst (das Training hatte sich gelohnt). Trotzdem wäre ich froh, wenn die Radstrecke schon vorbei wäre. Momentan näherte ich mich der Brücke bei Neckarsulm. Dort stand schon Saygun und filmte Leonardo, wie er die Straße überquerte. Ich näherte mich dem Anstieg. "Saygun, drücke auf den Ampelknopf", rufe ich und mache eine entsprechende Handbewegung. Aber nix, Saygun steht einfach ruhig da und filmt weiter. "Saygun, drück die Ampel!" Noch ein Versuch, aber keine Reaktion. Oben angekommen, ein Blick nach links, einen nach rechts und über die Straße. "Typisch cheffe", sagt Saygun, "Leonardo wartet Minuten lang, bis die Ampel grün wird und cheffe fährt bei Rot drüber." Wenn der Streckenposten nicht auf die Ampel drückt. Ein Gutes hatte es, Leonardo war nur noch 150m vor mir und als er bei der Neckargartachbrücke zu früh hochfuhr und umkehren musste, hatte ich ihn eingeholt. "Jetzt habe ich durch mein mehrmaliges Verfahren mindestens 2 Minuten verloren", schimpfte er. Gemeinsam erreichten wir das Freibad. Ich stellte mein Rad ab. Leo: "Wo ist Saygun? Er hat meine Tasche im Gepäckraum. Ich wollte mich umziehen." "Laufen kannst du auch so. Sperr einfach dein Rad ab." "Mein Fahrradschlüssel ist in der Tasche." Ohne Worte. "Bring dein Rad herüber. Ich sperre es mit meinen zusammen ab. Abschließen, zum Kofferraum, einen Schluck trinken, da sah ich Saygun um die Ecke biegen. "Da kommt Saygun", informierte ich Leonardo. "Ich laufe schon mal los." Die Strecke die Saarlandstraße hoch ist lang. Zudem war das Laufen anfangs schrecklich, weil vom Radfahren genau die falschen Muskeln bewegt worden waren. Auf der Höhe vom Gesundbrunnen drehte ich mich um, um zu sehen, wo Leonardo blieb. Noch nichts zu sehen. Gut so! Oben angekommen ging es ins Carrée. Links sah ich schon Sascha auf dem Rückweg. Zirka 100m hinter ihm war noch jemand, den ich nicht erkennen konnte und im gleichen Abstand dahinter eine dritte Person. Später stellte es sich heraus, dass es sich um Carsten und Michael Eberhard gehandelt hatte. Michael Bösherz hatte beim Umziehen so viel Zeit verloren, dass er noch hinter diesen war. Ich lief im Quadrat alleine vor mich hin. Es war immer noch keine Spur von Leonardo zu sehen. Da vermutete ich schon, dass er sich verlaufen hatte. Bestätigt wurde es, als ich auf dem Rückweg auf der Saarlandstraße Saygun begegnete, der mir mitteilte, dass dieser schon vor 5 Minuten vorbeigekommen war. Das würde ihn 500m Extraschwimmen kosten. Am Freibad angekommen gab es schon wieder ein Problem: Die Kasse war nicht besetzt. Vor mir stand schon ein Mann: "Es scheint niemand da zu sein." Man könnte es mal mit Rufen probieren, dachte ich mir und ließ ein kleines "Hallo?" los. Die Antwort kam gedämpft von weit, weit hinten: "Einen Moment." Dann dauerte es noch gut eine Minute, bis die Frau da war und ich eintreten konnte. Eine Minute - das war eine ganze Bahn! Hoffentlich hatte Michael Eberhard keinen großen Vorsprung. Auf dem Weg zum Becken kam plötzlich von rechts mir Carsten entgegen. "Bist du schon fertig?", fragte ich erstaunt. "Nein, ich habe einen Krampf bekommen und aufgeben müssen." Ich blickte ihn an: jung, fit und durchtrainiert. Bringt einem doch nichts. Immerhin, um einen Platz hatte ich mich verbessert. Nun kam es drauf an, wie weit Michael war. Da hatte ich Glück, er hatte 8 Bahnen hinter sich, also nicht ganz die Hälfte. Aus der Erfahrung von den letzten beiden Jahren wusste ich, dass ich doppelt so schnell schwamm wie er. Damit konnte ich ihn einholen. Michael meinte später zu mir: "Mir war schon klar, als du auftauchtest, dass es für mich nicht mehr reichen würde." So war es auch. Sascha war als Erster fertig. Michael Bösherz schwamm auch nicht gerade schnell, aber sein Vorsprung war zu groß, als dass ich ihn einholen konnte. Leonardo zog seine Bahnen, aber dadurch, dass er eine falsche Strecke gelaufen war, spielte es keine Rolle mehr. Saygun schoss natürlich Fotos vom Beckenrand. Man merkte ihm sichtlich an, dass er seinen Spaß daran hatte uns filmen zu können und nicht selbst mitschwimmen musste. Gute zwanzig Minuten später war es soweit. Ich schlug an, noch vor Michael. Fix und fertig stieg ich aus dem Wasser. Sofort war Saygun da und hielt mir die Kamera unter die Nase: "Wie sieht ihr Kommentar zum Wettkampf aus?" Da fiel mir nix ein. "Hauptsache, vor Nummer 2", erwiderte ich. Bald darauf waren alle fertig. Nachdem Michael Bösherz mit Familie weg ging und sich auch Bernd verabschiedete, gingen Sascha, Saygun, Leonardo, Michael und ich noch einkaufen und machten zum Abschluss bei mir Zuhause eine Lasagne.
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Die Woche zuvor hatte mich Saygun gelöchert: "Machst du mit beim Mannschaftsblitz am Sonntag?" "Mal schauen, wenn ich den Triathlon überlebe, mache ich mit", hatte meine Erwiderung gelautet. Ich hatte ihn überlebt und nun hieß es am Sonntag früh aufstehen, entdecken, dass der Tank für die Fahrt aufgefüllt werden musste und dann ab zum Treffpunkt beim Sozialamt. Nummer Zwei wartete schon dort, das Auto voll gepackt mit Andreas, Ramin, Sascha, Stefan und Xinping. (Sortierung erfolgt alphabetisch und nicht nach DWZ). Vladimir war mit Saygun vorgefahren, weil sie Heinz abholen mussten. Wir wollten uns dann bei der Tankstelle in der Neckarsulmer Straße treffen, wo wir noch Levent aufgabelten. Saygun kam dann auch und ab ging es Richtung Ketsch. Auf der Fahrt dahin fuhr Michael vorne weg, da musste ich aufpassen, dass ich den Anschluss nicht verlor. Aber zum Glück machte er immer langsam, wenn er mich aus den Augen verlor. Vladimir hingegen befand sich irgendwo hinter uns. Im Gegensatz zu mir kannte der den Weg. Eine dreiviertel Stunde später kamen wir an. Gleichzeitig fand an diesem Wochenende ein Fest statt, ich glaube, es hieß Backfischfest. Aus diesem Grund stand eine Matrone auf der Zufahrt zum Parkplatz und knöpfte uns Geld für diesen ab. Wir liefen dann zur Halle, als ich an der Hauptstraße Vladimirs Wagen vorbeifahren sah. "Oh", sagte ich zu Michael. "Sieh mal an, man kann ja direkt vor der Halle parken. Und ich wette, da muss man keine Parkgebühren zahlen." Was soll ich sagen, so war es dann auch. Saygun übernahm die Anmeldung. Wir würden wie folgt spielen. 1. Mannschaft: Saygun, Vladmir, Michael und ich die 2. Mannschaft unsere Jugendgang: Sascha, Ramin, Stefan und Xinping, sowie Heinz, Andreas, Levent und noch einen Fremdläufer von einem fremden Verein. Es würde eine Vorrunde geben. Jeweils die Ersthälften platzierten würden in die Hauptrunde A kommen, die anderen in die B Gruppe. Punkte aus den Vorrunden würden nicht übernommen werden, was ich schlecht fand, denn die Vorrunde spielte ich super. Mit 9,5 aus 11 sorgte ich unter anderem dafür, dass wir in die A-Gruppe kamen. Saygun hatte 6,5 Punkte, Vladimir und Michael spielten synchron (verlor der eine, dann auch der andere) und holten jeweils 4 Punkte. Bei unserer Jugendmannschaft lief nicht alles optimal. Sie qualifizierten sich nur für die B-Gruppe. Doch bevor die gespielt wurde, gab es Mittagspause. Da die erste Gruppe aus 12 Mannschaften bestand, die andere aus 10, spielten wir in der ersten 2 Runden mehr. Das bekam eine Mannschaft wohl nicht mit und ging zu Mittag mit der andere Gruppe weg. So kann man auch verlieren. Die Pause verbrachten wir auf dem Backfischfest. Ich gönnte mir ein Eis (zu Essen hatte ich genug mitgebracht) und auf dem Rückweg trafen Saygun, Michael und ich dann wieder unsere Jugendlichen, die vor der Halle mit einem Pseudoball Kickfußball spielen. Dann kam die Rückrunde. Ich merkte schon beim Warmblitzen gegen Sascha, dass die Pause mir alles andere als gut getan hatte. Ich startete gleich mit drei Nullen. Auch Saygun, Michael und Vladimir rissen nichts mehr. Es gab unsere erste 4:0 Niederlage. Aber dann fing ich mich. Ich holte noch 6 aus 10. Saygun mit 4 Punkten konnte auch noch ein vernünftiges Ergebnis vorzeigen. Nichtsdestotrotz zierten wir das Ende das Tabelle. Genauer gesagt, wir versuchten unseren vorletzten Platz zu verteidigen, was uns letztendlich gelang. Unsere Jugendmannschaft kämpfte in der B-Gruppe lange Zeit um den Sieg, vergeigte dann aber das entscheidende Spiel. Aber so ist Schach: Man gewinnt, man verliert. Zumindest gab es für alle noch Sachpreise. Nach der Siegerehrung ging es dann nach Hause.
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Wie soll ich anfangen? Mal überlegen. Es fing damit an, dass jemand auf den Terminplan folgendes ansetzte: Themavortrag Französische Verteidigung inklusive eines anschließenden Turniers. Dann fuhr diese Person in den Urlaub. Saygun zu mir: "Hat er dir gesagt, dass du den Vortrag übernehmen sollst?" "Nein, und zu dir?" "Kannst du es machen?" "Habe nichts vorbereitet und kaum Zeit was zu machen. Und bei dir?" "Ich müsste noch was von früher haben. Es ist keine Theorie, sondern mehr Partieanalyse." "Immerhin etwas." "Ich schicke es dir zu. Kannst du den Vortrag halten?" "Halte du ihn. Partieanalysen ohne sich die Partien vorher anzuschauen, bringen nix." "Wäre aber immer bisschen dürftig." "Pass mal auf, schicke mir das Ding zu. Ich tue noch ein klein wenig Theorie darum herum aufbauen und schicke es dir zurück." So geschah es dann auch. Natürlich konnte es sich dann Saygun es nicht verkneifen beim Vortrag beiläufig zu erwähnen, dass ich mich davor gedrückt habe, diesen zu halten. Irgendwie fiel mir auf, dass Saygun den einen oder anderen Teil vom Theorieteil übersprang. Aber es war schon interessant zu sehen, dass viele historisch gesehen nur wenig von der Geschichte des Schachs wissen. So wussten nur zwei Personen, darunter Ramin, woher die Französische Eröffnung ihren Namen hatte. Na ja, es sollte ja noch ein Turnier anschließend gespielt werden. Die erste Runde brachte mir gleich eine Niederlage gegen Sascha bei. Nach drei Runden sah es wieder besser aus. Nach 2 Siegen kämpfte ich wieder um den Sieg mit, da in einer Partie "Not gegen Elend" Sascha gegen Ramin verlor. Während dann meine meine Konkurrenten sich gegenseitig wieder Punkte abnahmen, konnte ich konsequent punkten. Und mit einem Schlusssieg stand ich mit 4 Punkten an der Spitze. Mit jeweils 3 Punkten folgten dann Ramin, Sascha und Vladimir vor Xinping und Saygun mit 2. Heinz und Eduard Leiker teilten sich mit 1,5 Punkten den letzten Platz.
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Sommerzeit ist Gaudizeit. Und das bedeutet, dass ein Spassekenturnier anstand. Ein Schach/Dart Kombiturnier ward angesetzt. Da ich die Woche frei hatte, übernahm ich die Turnierleitung und kaufte natürlich in bester LOED-Tradition eine Tafel Schokolade für den Turniersieg. Julian würde sein Dartscheibe mitbringen und vorsorglich hatte ich ihn instruiert, mal seine Magic-Karten mitzubringen - für hinterher. Eine kleine Überraschung erwartete mich schon im Verein, Hans-Henrik beehrte uns mit seiner Gegenwart. Wir schwätzten ein bisschen und bei ihm läuft es beruflich in Norwegen ganz gut, aber er trägt sich mit dem Gedanken, wieder komplett nach Deutschland zu ziehen. So pendelt er regelmäßig hin und her uns sammelt Flugmeilen. Aber es wurde Zeit, mit dem Turnier anzufangen. Julian und ich hängten die Dartscheibe auf und nach einigen erklärenden Worten zum Modus (Sieg beim Schach bzw. Dart gibt es einen Punkt) konnte es losgehen. "Wie lange geht es?", fragte Ramin. Ich überlegte kurz. Wenn wir ein Rundensystem machten - 11 Runden Blitz, die andere Hälfte spielte zugleich Dart, also gut 2 Stunden. "Kurz nach Zehn Uhr", erwiderte ich. Okay, hat jemand mitgerechnet? Nicht? Dann einfach weiter lesen. Das Turnier startete. Ui, spielte ich schlecht Dart. Letztes Jahr hatte ich im Schnitt 3 Treffer von 9 Würfen gelandet. An dem Abend war ich froh, wenn ich einen Treffer landete. Schnell war klar, wer das Turnier gewinnen würde: Es war Julian aufgrund seiner Überlegenheit im Dart. Und beim Blitzen ist er ja auch nicht schlecht. Die Verfolgergruppe bildeten Hans-Henrik, Vladimir, Ramin und ich. Ich verwendete eine kleine Exceltabelle, mit der ich die Feinwertung berechnete. Irgendjemand wunderte sich noch, dass die Felder bei einem Sieg automatisch grün wurden. Weiß aber nicht mehr wer. Nun, jetzt kennt er das Feature "Bedingte Formatierung". Nach einer guten Stunde hatte ich meinen Rechenfehler erkannt. Zwar wurden 11 Runden gespielt, da aber die eine Hälfte zuerst Dart spielte, wurden ja zeitversetzt 2 Blitzpartien gespielt pro Runde, so musste man fast die doppelte Zeit pro Runde rechnen. Wir schauten halt, dass wir es zügig durchzogen und siehe, kurz nach Halb Zwölf konnte ich die Tafel Schokolade an Julian (17 Pkt.) als Siegtrophäe überreichen. Den zweiten Platz mit 15,5 Pkt. belegte ich dank der besseren Feinwertung vor Vladimir. Einen Punkt hinter uns Hans-Henrik. Eins war klar, für das nächste Mal sollte ich mich im Dart vorbereiten, wenn möglich. Das Turnier war vorbei und die meisten machten sich auf den Heimweg. Bernd war schon früher gegangen und Sascha hatte seinen Platz eingenommen. Aufgrund der Ferienzeit blieben einige länger. Ich spielte ein wenig mit Julian Magic. Sascha schaute uns über die Schulter und entfernte dann später aus dem Deck von Julian einige überflüssige Karten, sprich Verzauberungen. Hans-Henrik unterhielt sich auch noch lange mit Heinz. Als er ging, sagte ich zu ihm: "Wäre schön, wenn du in Zukunft mal wieder vorbeischauen könntest." "Jetzt hast du mich zwei Tage lang gesehen, dass muss vorerst reichen." Auf meinem Gesichtsausdruck prangten drei Fragezeichen. Da lachte er und sagte: "Ich merke schon, du bist gar nicht mehr an meinen Humor gewöhnt." Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Mitternacht war ja schon vorbei. Manchmal dauert es bei mir halt ein wenig länger.
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Schon wieder der letzte Donnerstag im Monat. Es scheint, dass der August der Monat der lange nicht mehr gesehenen Leute scheint. So war Jürgen Kleinert mal wieder da. Nach der Begrüßung: "Hast du schon wegen der Spielverlegung dem Hans-Jörg geantwortet?" "Welche Spielverlegung?" "Landesliga gegen uns." "Da weiß ich noch gar nichts davon!" "Hans-Jörg wollte eine Email an Saygun schicken, oder hat es schon." "Hm, ich bin Mannschaftsführer der ersten Mannschaft, die Email sollte an mich gehen. Saygun ist Mannschaftsführer in der Zweiten. Will er denn das Spiel eurer 2. Mannschaft in der Bezirksliga verlegen, oder was?" Jürgen schickt einen verzweifelten Blick in den Himmel und mit einem fast resignierenden Tonfall: "Da muss ich Hans-Jörg mal wieder Bescheid geben." Von diesem seltenen Gast abgesehen, gab es den vertrauten Anblick der üblichen Verdächtigen: Thomas, Julian, Vladimir, Peter, Wächter, Wickenheisser und da Ferien waren, auch Ramin. Saygun hatte es in die sonnige Türkei gezogen. Schade, einen garantierten Punkt weniger [:-)]. Mit 9 Teilnehmern konnten wir wieder doppelrundig spielen. An diesem Abend lief alles super. Entgegen meiner sonstigen Angewohnheit, Eröffnungen zu misshandeln, kam ich immer gut heraus. Dies zeigte sich dann in einer makellosen Bilanz in der ersten Runde. In der Rückrunde lief es genauso schön. Es gab nur eine Partie, wo ich schlechter stand: gegen Thomas. Aber da konnte ich mich ins Remis retten. Und gegen Heinz hatte ich am Ende einen Mehrbauern am Königsflügel, war theoretisch ein remisliches Läuferendspiel, wenn Heinz keinen Fehler machte. Aber das wollte ich sehen und lehnte das Remis ab. Und bekam den vollen Punkt doch noch. Thomas hatte auch nur gegen mich Punkte abgegeben und belegte den zweiten Platz. Mit etwas Abstand dahinter Jürgen Kleinert vor Julian. Thomas lobte dann Ramin: "Du hast gute Spielansätze. Da merkt man schon das Talent." Und mit einem Blick zu mir. "Bei dir sind die Partien immer sehr taktisch. Finde ich gut, weil es sehr interessant und variantenreich ist. Kein positionelles Rumgeschiebe." "Dann lass uns noch mal ein paar Klötzchen rumschieben." Wir spielten noch drei ausgeglichene Partien. Dann war es Zeit, wieder aufzuräumen und nach Hause zu fahren.
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Die Jahreszeiten wechseln. Nach Frühling und Sommer kommt der Herbst und so hieß dann auch das 4-Jahreszeiten Schnellturnier. Mit 12 Teilnehmern hieß es mal wieder 5 Runden Schweizer System. Den Auftakt gewann ich und bekam mit Sascha dann den stärksten Gegner. Im Königsindisch erarbeite ich mir Vorteile, bis hin zu zwischenzeitlich 2 Mehrbauern. Einen verlor ich wieder und musste dann aber die Türme tauschen. Dadurch bekam Sascha einen starken Freibauer auf der d-Linie und ich sah keine andere Wahl, als mit Springer und Dame das weitere Vorrücken blockieren. Mein Mehrbauer auf dem Damenflügel war blockiert und meinen Königsflügel durfte ich nicht weiter öffnen, um nicht in die Gefahr eines Dauerschachs zu geraten. Als also alles nach Remis aussah, stellte Sascha durch eine Springergabel den Läufer ein. Der Rest war Sache der Technik. Und die Konkurrenz? Saygun startete mit einer Niederlage gegen Michael Waldherr ins Rennen. Das war für eine gute Platzierung meinerseits ziemlich gut. Es folgte noch ein Sieg über Heinz und Wicki, als ich in der letzten Runde gegen Vladimir kam. Hier hoffte Sascha auf eine Niederlage meinerseits. Und fast wäre sein Wunsch in Erfüllung gegangen. Mein Handy klingelte, es war meine Schwester, die von mir dringend was wissen wollte. Schon beim ersten Klingeln rief Michael Waldherr: "Verloren!" Und dann erst: "Bei wem klingelt es denn?" Und wie er bemerkte, dass es bei mir war, sofort: "Gleich den Burschen nullen." "Ich verkniff es mir, ihm die Zunge rauszustrecken. Vladimir machte gerade einen Zug. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Okay, da war noch genug Zeit drauf und bei der Stellung war es egal, welchen Zug Vladimir machte. Die war für ihn verloren. Und es dauere dann auch nicht mehr lange, bis er aufgab. Das war es. Sascha hatte die anderen Partien souverän (zumindest nehme ich das an) gewonnen. Wickie wurde mit 3,5 Dritter vor Vladimir und Waldherr mit 3,0. Und als dann Platz 7 mit 2,0 Punkten vorgelesen wurde, wurde gleich gelästert: "So weit hinten warst du schon lange nicht mehr, Saygun." Dem kann ich nur zustimmen.
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Gegen Mittag hatte ich mich endgültig entschieden: Dr. N. E. Anderthaler würde nicht wie im letzten Jahr die Gesundheitsfunktionen bei der Heilbronner Stadtmeisterschaft überwachen, diesmal hieß es, selber mitspielen. Also kurz eine Mail an den Turnierleiter geschickt zwecks Voranmeldung. Um halb Acht war ich pünktlich zum Turnierbeginn dort. Allerdings war nicht so viel los. Es herrschte geringer Andrang. Insbesondere waren wenige auswärtige Spieler anwesend. Von unserem Verein machten einige mit. Sechzehn zählte ich am Ende. Unter anderem: Alfred, Julian, Wickie, Vladimir und Waldherr, der sogleich meinte: "Ah, ein kampfloser Sieg. Den müsst ihr nur auf dem Handy anrufen." Sowie noch Karl-Heinz, Heinz, Tilo, Helmut, Nummer Zwei, Nilofar und Sabine und die beiden Weißbecks. Eine gute Viertelstunde später eröffnete Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte das Turnier mit einer - wie üblich - langatmigen Rede. Als er die Thematik mit Spielverlegungen ansprach und erklärte, dass heute zu Beginn einige Teilnehmer sich entschuldigt hatten und verlegen wollten. "Wie viele sind es denn. Wenn es passt, paar diejenigen die fehlen gegeneinander." "Nein, das würde die Tabelle verzerren." "Es gibt noch keine Tabelle und außerdem könnte es durchaus passen." "Es sind einige die fehlen, das geht nicht." Julian: "Wie viele fehlen denn?" "Einige." "Was heißt einige?", fragte Julian nach. "Ich habe sie nicht gezählt, aber es sind mehrere." Ich: "Dann schau nach, wer fehlt," sagte ich. "Das mache ich später. Jetzt lose ich aus und später kann man immer noch korrigieren." "Wäre es nicht sinnvoller, erst zu schauen und dann zu losen?", meinte ich. "Nein, dann sehe ich ja, wer fehlt." "Ich möchte immer noch gerne wissen, wer alles fehlt", meldete sich Julian. "Einige. Jetzt fangen wir an." Es ist eine Sache, wie man ein Turnier leitet, eine andere ist es, wie man mit den Menschen umgeht. Selbst wenn Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte die Auslosung nicht anpassen will, was er durchaus so handhaben könnte - eine Frage, dir dreimal an ihn gerichtet wurde, nicht zu beantworten gehört sich nicht. "Fang an, aber ohne mich", sagte ich nur noch. "Was soll das?" "Ich steige aus. Ich spiele nicht mit." "Nein, jetzt setz dich hin." "Ich setzte mich nicht hin. Ich hole mein Startgeld und gehe. Wenn du nicht in der Lage bist, dich mal bereit zu erklären zu schauen, wer fehlt, dann habe ich keine Lust in dem Turnier mitzuspielen." ich glaube, erst jetzt merkte Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte dass es mir Ernst war. Und plötzlich gab er nach. Siehe da, es fehlten drei Leute. Adam, Koelle und Sabine Schäffer-Hennoch. Da letztere keine DWZ hatte und als letzte in der Teilnehmerliste stand, müsste sie nach der Hälftenbildung sowieso spielfrei sein müssen, da wir ungerade waren. Und Adam gegen Koelle zu paaren war keine große Verzerrung. (Für diejenigen, die sich mit der Thematik nicht so ganz auskennen: Bei einem Turnier, das nach Schweizer System gespielt wird, ist es wichtig einen guten Start hinzulegen. Denn für die Feinwertung zählen die Punkte der Gegner, gegen die man gespielt hat. Bei Punktgleichheit kommt es auf die Feinwertung an. Wenn man also früh in der Tabelle vorne liegt, bekommt man stärkere Gegner und somit auch eine bessere Feinwertung. Bei einer Niederlage wird man gegen einen gelost, der auch verloren hat und hat, wenn man gewinnt, durch diesen immer noch keine Punkte für die Feinwertung bekommen. Für einen Spitzenspieler, der laut Setzliste Chancen auf den Turniersieg hat, ist demzufolge katastrophal, wenn er in der ersten Runde verliert. Genauso schlecht wäre es für ihn, wenn er in der ersten Runde gegen den schwächsten Spieler gelost wird. Dann zieht er aufgrund seiner Feinwertung bei Punktgleichheit mit einem anderen Spieler ziemlich wahrscheinlich den Kürzeren, was die Platzierung betrifft. In der Praxis versucht man das Problem wie folgt zu lösen. Bei, sagen wir mal zehn Teilnehmern, sortiert man sie nach Spielstärke und setzt folgende Paarungen an: 1-6, 7-2, 3-8, 9-4, 5-10. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spitzenspieler die erste Runde verliert, gering und er hat was die Feinwertung betrifft keine Nachteile. Er nicht, aber das System hat den gravierenden Nachtteil, dass es nur für die starken Spieler gut ist. Es ist in dem Sinne ungerecht, dass ein schwacher Spieler wenig Chancen hat, sich gut zu platzieren. Denn statistisch gesehen, wird er die erste Runde zu 80-90% verlieren, was wie oben festgestellt in einem Schweizer System von Nachteil ist. Aber man hofiert ja gerne die an der Spitze stehen. Absolut gerecht wäre es, wenn alle die selben Chancen hätten, in der ersten Runde einen Punkt zu holen. Man also wie folgt paarte: 1-2, 3-4,5-6, 7-8, 9-10. Da beide Gegner jeweils ungefähr gleich stark wären, hätte jeder dieselbe Gewinnwahrscheinlichkeit. Bei nur sieben Runde würden Spitzenspieler ungern dieses für sie hohe Risiko eingehen. Ich kann's einerseits verstehen, andererseits ist es halt nicht fair.) Obwohl Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte nun sich endlich bequemt hatte, mal Julians Frage zu beantworten, war ich immer noch versucht, auszusteigen. Aber dann dachte ich mir, dass es noch wenige Teilnehmer wären und wenn nicht mal ein Spieler bei der Stadtmeisterschaft dabei wäre mit einer DWZ > 2000, sich doch ein armseliges Bild ergab. Gelost wurde ich gegen Nowikow. Die Eröffnung sah erst nach Königsindisch aus, aber Siegfried spielte nicht Sf6, sondern fianchettierte und lud mich in der Eröffnung nach Sc6 zum Vorstoß d5 ein. Was ich auch prompt machte. Worauf er Sd4 zog. Okay, dann mal zur Theorie. Ich spielte Se2 und auf c5 zog ich konsequent Sxd4. Jetzt war ich gespannt, wie er zog. ...cxd5 Sb5 Db6 wäre keine gute Option, da ich mit c4-c5 ein schönes Bauernopfer bieten konnte, dessen Annahme (...dxc5 Lf4 - droht Sc7+ oder ...Dxc5 Ld2 mit der Drohung Tc1) mir ein wunderbares Figurenspiel geben würde. Siegfried zog aber Lxd4, was besser war. Diese Stellung hatte ich schon mal auf dem Brett gehabt. Entweder spielte Schwarz den Läufer wieder zurück auf g7, was ein Tempoverlust war, den man in der Eröffnung hinnehmen kann, oder er schlug auf c3, was zwar seine schwarzen Felder schwächte, aber den Damenflügel von Weiß nach bxc3 in einen hässlichen Zustand versetzte. Er ließ ihn stehen und versuchte, sich zu entwickeln. Da war Sf6 keine gute Idee, da nach Se2 ich plötzlich drohte einen Bauern zu gewinnen. Bisher hatte wir gemeinsam gerade mal 20 Minuten verbraucht. Siegfried dachte, dass er mit Lg4 den Springer auf e2 fesseln konnte, übersah aber mein Zwischenschach auf a4. Jetzt war guter Rat teuer. Auf Dd7 würde ich tauschen, den Läufer schlagen und nicht konnte verhindern, dass ich den Bauern auf d4 gewinnen würde. Ld7 würde mit Db3 (Angriff auf b7) beantwortet werden. b5 würde auch einen Bauern kosten. Nach einigem Überlegen zog er Ld7 und kurz darauf stand der Bauer auf d4 alleine da. Mit Lh6 verhinderte ich die Rochade. Es kam voreilig Sg4 und jetzt konnte ich nach Lg7 den Bauer abkassieren und hatte die Rochade verhindert. Jetzt spielte Nowikow auf alles oder nichts und versuchte das Zentrum zu öffnen. Sein taktischer Versuch, seinen Springer stehen zu lassen und durch eine Bauerngabel die Figur zurückzuholen scheiterte wieder an einem Zwischenschach. Und so nach insgesamt 40 Minuten endete die Partie ziemlich schnell zu meinen Gunsten. Figur mehr, plus 2 Mehrbauer, plus bessere Stellung auf meiner Seite, zu nicht rochiertem König und zerrütteter Bauernstruktur auf seiner Seite ließen Siegfried aufgeben. So früh fertig geworden nutzte ich die Gelegenheit mit Saygun hinter der Theke ein wenig zu Blitzen. Irgendwie scheint Saygun sich mit einem Niederlagenvirus angesteckt zu haben. Anders kann man diese Serie von Verlusten, die in den letzten Wochen passieren, nicht erklären. Oder doch, man kann es. Sayguns Niveau hat nachgelassen, weil er nur noch in der zweiten Mannschaft spielt. :-) Ab und zu warf ich einen Blick auf die laufenden Brettern. Hier fiel mir auf, dass sich die Favoriten nirgendwo richtig durchsetzen konnten. Sie machten sich das Leben schwer. Edam spielte remis gegen Helmut und auch Alfred, der zwischendurch positionell schlechter stand, erkämpfte sich nur ein Remis. Bei Julian sah es trotz Bauerngewinn lange Zeit nur nach einem Remis aus. Und Traugott Streicher konnte von Glück reden, das Michael Waldherr nicht sah, wie er ihn plätten konnte. Karl-Heinz verlor gegen Detlef und Heinz schaffte es auch nur zum Remis. Nur auf den hinteren Brettern gab es Favoritensiege. Ich bin mal gespannt, wie es in der zweiten Runde aussieht.
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Zum Saisonauftakt spielte unsere Zweite gegen die Dritte. Zum Start, so dachte ich, könnte ich ja einen Kuchen backen. Mit einem Backblech Mandarinen-Sahne Kuchen fuhr ich kurz nach zehn los. Im Hof stand Vladimir, der schon fertig war. "Habe Remis gespielt", sagte er. "Remisschieber!", erwiderte ich lächelnd. Drinnen wurde heiß gekämpft. Insbesondere "Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte" war ultranervös. Das ist immer so, wenn er im Schach eine kritische Position hat. Diesmal stand er gegen Ramin ziemlich gut, er würde einen Bauern gewinnen. Nichtsdestotrotz darf für ihn in diesem Zustand kein Laut fallen. Beim geringsten Laut fährt er sofort den Urheber an. Selbst Saygun bekam von ihm eine Drohung verpasst. "Ich bin Mannschaftsführer", meinte Saygun, "er kann mich nicht raus schmeißen." Dann probierte Saygun meinen garantiert Schweinefleisch freien Kuchen. "Wie viel Sahne hast du drin?" "2 Becher Sahne und 2 Becher Schmand." Man braucht ja Nervennahrung. Michael Eberhard, der auch kurz da war, musste schon wieder gehen, aber nicht, ohne dass ich ihn dazu nötigte, ein Stück Kuchen zu essen. Eine gute Stunde später ging ich mit Helmut und Vladimir zum Schwätzen in den Hof hinaus. "Alles so knapp", meinte Vladimir. "Da merkt man nicht, dass wir die stärkere Mannschaft sind." "Ja, und bestimmt bist du hinterher Schuld, wenn die Mannschaft verliert, weil du gegen Uwe Remis gespielt hast. Helmut: "Nun ja, Vladimir hat ja gegen einen Meister auf diesem Gebiet gespielt. Er mag es zwar noch nicht wissen, aber Uwe beherrscht das Remisspielen wie ein Weltmeister und erreicht sein Ziel in 80% seiner Partien." Mittlerweile war noch keine Entscheidung gefallen. Söhner hatte seine gute Stellung verschenkt, indem er unnötig Linien geöffnet hatte. Dann tauschte er alles ab. Gewann zwar jetzt Bauern, aber dadurch, dass die Damen auf dem Brett standen, hatte Valon letztendlich immer die Chance zum Dauerschach, da sich sein König nirgendwo verstecken konnte. Und während ich die Zeilen schrieb, machten sie schon Remis. Kurz vor Zwölf gab es den ersten Sieg: Karl-Heinz gewann gegen Wicki. Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte war gerade dabei seine gute Stellung zu versauen. Taktisch gesehen hat Ramin mehr drauf. Obwohl er heute einen Kater hatte. "Was soll man machen, wenn man Besuch hat und in Heilbronn gerade Weindorf ist? Da geht man aufs Weindorf. Und wenn man schon mal da ist, muss man auch Wein trinken." Helmut: "Man kann ja aber auch nach dem ersten Glas aufhören und nicht zehn trinken." "Da spricht jemand aus jahrelanger Erfahrung", warf ich ein. Ramin: "ich möchte bloß wissen, wie Boris das schafft. Wenn er einen Kater hat, spielt er besser." Kurz darauf verlor Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte seine Partie. Unnötig, wie die Analyse mit Julian, Helmut und mir zeigte. Den Gewinn hatte er übersehen. Damit stand es statt 2:2 nun 3:1 für die Zweite. Es wurde weiter gekämpft. Alfred gegen Eduard war noch unklar. Heinz stand besser gegen Thomas. Saygun positionell eher schlechter und Xinping gegen Bene ebenfalls noch offen. Gegen 13:00 Uhr hatte sich das Blatt gewendet. Alfred stand auf Gewinn. ich sah nicht, wie Eduard fortsetzen sollte. Am besten schien es noch zu sein, die Qualität zu geben. Würde aber nicht viel helfen. Heinz hatte Turm+2 Bauern gegen einen Läufer sich erarbeitet und stand auch auf Gewinn. Sayguns und Thilos Stellung konnte von keiner Seite aus gefallen. Und zwischen Bene und Xinping stand es gleich. Helmut schätzte, es würde 6:2 ausgehen. "Eher 6,5:1,5", schätzte ich. Ich blitzte zwei Partien gegen Julian. Dann zeigte Julian mir sein erstes Mattproblem, dass er komponiert hatte. Ramin kannte es schon: "Es ist einfach, ich hatte es nach 2 Minuten raus." Jul: "Ja, man kriegt es in zwei Minuten raus. So, wie bau ich es auf, ohne, dass die Lösung gleich offensichtlich ist?" "Stell doch einfach alles der Reihe nach aufs Brett." Jul stellte auf: "So, das ist ein Matt in Zwei. Du hast zwei Minuten Zeit." Sofort fiel mir die Diagonale mit König, Läufer und Dame auf. Der König blockierte dies und auch sein Turm war gefesselt. Stände der König nicht auf e5, drohte ein Matt in den Turm, bzw. ein Matt mit dem Läufer auf b8. Also noch kurz abchecken, auf welches Feld der König ziehen durfte und dann zog ich es. Ramin brach in Lachen aus. "Das war keine Minute, Julian. Bei weitem keine Minute." Es waren ungefähr 20-30 Sekunden gewesen. Wir gingen wieder rein, um zu schauen, was der Kampf machte. Sayguns Partie ging remis aus. Xinping hatte gewonnen und Heinz schien sich nur die Frage zu stellen, wie er am schönsten gewinnen würde. Damit war alles klar. Ich wollte noch Julians Mattproblem in mein Notebook eingeben, kam aber nicht dazu, weil Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte diesen noch blockierte, weil er seine Partie analysierte. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er gefrustet sein sollte, oder happy, dass er eine gute Partie gespielt hatte und diese nur durch einen Fehler zum Schluss verloren hatte. Heinz hatte sich endlich zu einem langsamen, den Gegner quälenden Sieg entschlossen und bald darauf war der Schachsonntag mit dem Start in die neue Saison beendet. Während wir aufräumten, sprachen wir noch über die bevorstehenden Wahlen. Saygun fand den Wahl-o-mat im Internet, so wie ich auch, ganz interessant. Denn er gibt einem einem eine Möglichkeit sich einen Überblick zu verschaffen, ob die Partei den eigenen Zielen entspricht. Wie hatte Helmut doch geschrieben: "Oh Gott, ich wusste nicht, dass ich politisch so drauf bin." Nur einer, dessen Name ich nun wirklich nicht nennen muss, meinte: "Das ist doch alles getürkt. Die haben eine Vorliebe und es kommt immer das raus, was denen gefällt." "Quatsch, du kannst in den Wahlprogrammen der Parteien ja alles überprüfen. Nach der Wahl hast du sogar die Möglichkeit, die einzelnen Punkte mit den Angaben der Parteien zu vergleichen." "Was da steht, stimmt nicht. Ich weiß was ich wähle und kenne die Ziele der Partei." "Das nehme ich dir nicht ab. Oder hast du die 300 Seiten des Wahlprogramms deiner Partei durchgelesen." "Die bescheißen beim Wahl-o-mat und das ist meine Meinung. Die steht." Arrgh! "Wie kann man nur so voreingenommen sein!" "Deswegen musst du nicht lauter werden. Ich habe meine Meinung und daran glaube ich." "Ich werde nicht deswegen lauter, sondern weil du nicht in der Lage bist, eine Sache objektiv zu betrachten bzw. zu diskutieren. Das ärgert mich." "Ich muss gehen." Na, das war mal wieder typisch. Da fehlen mir die Worte. Ich nehme an, dass in vier Jahren, wenn mal wieder gewählt werden soll, manche Leute immer noch nicht wissen werden, dass der Wahl-o-mat von der Bundeszentrale für politische Bildung zur Verfügung gestellt wird. Und um es hier klar zu stellen, der Wahl-o-mat ist nicht dazu gedacht, das zu wählen was rauskommt, sondern er soll einen dazu bringen, sich näher mit dem Wahlprogramm der Parteien zu beschäftigen. Denn viele Fragen lassen sich nicht einfach nur mit einem Nein oder Ja beantworten und bei Punkten, wo eine Partei keine feste Position hat, also neutral ist, muss man schon nachdenken, wie sie bei bestimmten Koalitionen dazu stehen wird. Zur schnellen Übersicht ist er aber sehr geeignet.
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Es war die letzte der Runden vom Neckarblitz, die stattfinden sollte. Wie es sich schon beim vorigen Mal herausgestellt hatte (und es sich auch bei Sontheim gezeigt hatte), ist ein Termin unter der Woche ziemlich schlecht. Es kommen zu wenige. Freitage sind da ideal. So waren es immer um die 20 Teilnehmer, die Freitags mitmachten. Unter der Woche konnte man von Glück sagen, wenn es zehn wurden. So sah es auch heute aus. So gut wie niemand war da. Thomas Heinl kam und Hubert, sowie Detlef aus Biberach, das war es auch schon von den auswärtigen Gästen. Saygun kam. Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte, nutzte gleich die Gelegenheit nichts tun zu müssen, indem er die Spielleitung an mich übertrug. Natürlich nicht, ohne einen Kommentar bezüglich des schlechten Besuchs abzugeben: "Das Turnier ist schlecht ausgeschrieben. Man findet nichts auf den SVW Seiten, auch in der Zeitung nichts. Zudem finde ich das Turnier nicht attraktiv genug für schwächere Spieler - es gibt viel zu wenig Preise." In Punkt 1 hat er Recht, die Ausschreibung war nicht gut, aber wie, so frage ich mich, erklärt er dann die geringe Beteiligung an der Heilbronner Stadtmeisterschaft, für die er mehr Preise ausgeschrieben als in den Jahren zuvor und trotzdem sind es weniger Teilnehmer (sogar weniger als in Schwaigern). Aber egal, jetzt hieß es mal, das Turnier hinter sich zu bringen. Ich fragte Vladimir, ob er mitmachen würde, aber bei so wenigen Leuten wollte er nicht mitmachen, da wollte er lieber mit Wicki einige Partien spielen. So waren es mit Saygun und mir fünf, als sich überraschend Uwe Bäuerle sagte, er würde mitspielen. Später meinte ich dann zu ihm, dass ich mich freue, dass er mal wieder Donnerstags komme und dann gleich bei einem Turnier mitspielte. Das komme daher, dass es ihn wieder kribbelt. Er hätte seit langem mal wieder eine Partie gewonnen und dann eine Zweite hinterher. Jetzt hätte er einen Biss. Es ist ziemlich viel Wahres in dem Spruch: Erfolg spornt an. Wir spielten doppelrundig. Thomas ließ von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, dass jeder, der siegen möchte, erst an ihm vorbeikommen muss. Und das ist bei seiner Größe schwer. Und da ich nun mal höflich bin (zumindest ab und zu), ließ ich ihm den Vortritt. Nach der Vorrunde lag Thomas mit einem Punkt in Führung, gefolgt von mir Hubert, sowie Saygun. Uwe: "Ich fürchte, dass ich nur einen auf den Säckel kriege." Der Meinung war ich nicht, denn von dem was ich bisher gesehen hatte (Gewinnstellung gegen Hubert) und auch meine eigene Partien gegen ihn betrachtete, spielte er ganz gut mit, nur a) langsamer und b) er machte schneller einen Fehler. Aber in der Rückrunde konnte er dann gegen Saygun den vollen Punkt einfahren. "Siehst du", sagte ich, "schon hat sich der Abend gelohnt." Thomas gewann dann ohne Punktverlust das Turnier. Ich wurde Zweiter vor Hubert, der theoretisch noch Chancen auf einen Platz in der Jahreswertung gehabt hätte, wobei er heute allerdings 68% hätte holen müssen. Mit 5/10 gelang es ihm nicht. Aber es hatte auch einen Vorteil, dass nicht so viele Leute anwesend waren. Die Auswertung der Jahreswertung ging deutlich schneller. Da nur Saygun und ich sechsmal mitgespielt hatten, lagen wir vorne. Dann kamen schon welche, die an sich keine gute Blitzer sind, aber durch mehrmalige Teilnahme doch vorne lagen: Arnst, Leiker als auch Herold von Böckingen, und von uns war Vladimir auch mit dabei.
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Stadtmeisterschaft Runde 2. Ich musste mich Vladimir stellen, der mit Weiß natürlich angreifen wollte. Die Eröffnung war Königsindisch und ich tauschte anfangs relativ schnell Figuren ab. Gegen schwächere Spieler sollte man dies in der Eröffnung nicht tun, da mit mehr Figuren auch mehr taktische Möglichkeiten existieren. Es sei denn, man sieht die Möglichkeit, dem Gegner einen Doppelbauern zu verpassen. Soweit so gut. Nun saß ich da am Brett und fragte mich, warum ich das gemacht hatte. Ich hatte keinen Plan, wie es weitergehen sollte! Ganz grob war mir klar, dass ich am Damenflügel aktiv werden sollte. Aber jedes Manöver wäre langwierig. Na ja, ich bereitete b5 vor, während Vladimir versuchte mit f4 nebst f5 Druck gegen meinen König zu führen. ich kam zu b5 und nach cxb5 hatte ich die Wahl mit der Dame zu schlagen und die b-Linie zu öffnen oder mit dem a-Bauern diese Linie zu öffnen. Wie üblich bei solchen strategischen Entscheidungen, die ich spät abends treffen muss, wenn ich sowieso nicht mehr allzu gut denken kann, entschied ich mich für die schlechtere Variante. Von den nächsten Zügen, die ich absolvierte waren die meisten Damenzüge. Eigentlich lernet man schon früh im Jugendschach, dass es kein gutes Zeichen ist eine Figur mehrmals hintereinander zu ziehen, aber zu der Zeit, als ich in den Heilbronner Schachverein kam, gab es keine Jugendarbeit, womit es zu erklären ist, wie ich so nach und nach in eine schlechte Stellung geriet. Später in der Analyse zeigte es sich, dass Vladimir eine starke Fortsetzung übersah, nach der ich die Dame gegen beide Türme hätte geben müssen und dies auf Kosten einer offenen Königsstellung. In dieser Stellung hätte Vladimir ein Remis erzwingen können. Aber zurück zur Partie. Die Stellung wurde brenzlig und ich steckte viel Gehirnschmalz hinein. So viel, dass ich nicht mitbekam was um mich herum passierte. So war zum Beispiel Hans-Jörg Herold gekommen wegen des Preisgelds vom Neckarblitz, eine Stunde wartete und dann ging, weil er mich einfach nicht stören wollte. Vladimir erging es nicht viel besser als mir. Plötzlich wurde es am Königsflügel dramatisch. Anders kann ich meine Lage nicht beschreiben. Ich gewann den h-Bauern, aber dann drohte Vladimir mit seinen Türmen diesen zurückzuerobern. Allerdings verwendete er die falsche Fortsetzung. Das eine Tempos, dass ich dadurch gewann, reichte mir, meinen König in Sicherheit zu bringen - inklusive eines Bauerns, der da so herumhing. Ein Turmpaar wurde getauscht und wir landeten in einem Endspiel, dass schon eindeutig vorteilhaft für mich war. Nach einer Fehlkalkulation seinerseits kalkulierte ich meinerseits richtig und gewann seinen e-Bauern, womit zwei Bauern puls auf mein Habenkonto standen und Vladimir seinerseits nicht wusste wie er mit seinen zwei Sollbauern noch was ausrichten sollte. Ein kleiner Tausch der Damen folgte und mein Zentrum fing an sich nach vorne zu bewegen. Als ich dann noch drohte, einen dritten Bauern zu kassieren, sah Vladimir ein, dass nichts mehr zu holen war. Somit war mein Sollziel erreicht, wenn auch mühsamer als gedacht. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es schon nach Zwölf war. Huch, das war eine lange Partie. Die anderen waren mit ihren Partien schon fertig. Julian hatte gewonnen und zwei Punkte, Adam ebenso und auch noch Follmer. Alle anderen hatten schon was abgegeben. Der Dessen Name Nicht Genannt werden Möchte loste noch die nächste Runde aus. Mit Weiß gegen Julian. Schauen wir mal.
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Es war mal wieder ein schöner Monatsblitzabend. Mit zwölf Teilnehmern auch besser
besetzt als in den letzten beiden Monaten. Später am Abend kam Julian (der
Donnerstags wieder Fußballtraining hat und quasi nur noch jede 2. Woche kommt)
und fing an mit dem Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte, um die
Zukunft des Monatsblitz zu diskutieren. Letzterer meint, dass ein
Monatsschnellturnier mehr Leute anziehen würde. Worauf Julian erwiderte, dass
es a) sowieso schon zuviel Schnellschach gespielt wird, b) die Teilnehmerzahl
nicht oder unwesentlich höher ist und c) bei Erhebung eines Startgelds es
sofort wieder weniger Leute sein würden. Nein, nein, nein erwiderte Der
Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte, es wären viel mehr Teilnehmer.
Moment! Das ganze erinnert mich an diese schlechten, primitiven, niveaulosen
Nachmittagstalkshows, die da im Fernsehen laufen. Und darum... - so sei es -
lasst die GERICHTSSHOW beginnen!
Als unparteiische Richterin: Caissa, die Göttin des Schachs
Als gnadenloser Staatsanwalt: Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte
In der Rolle des energischen Verteidigers: Julian Bissbort
Auf der Anklagebank: Das traditionelle Monatsblitz
Die zwölf Geschworenen: Christian Wolbert, Thomas Heinl, Benjamin Lörincz,
Holger Scherer, Saygun Sezgin, Konstantin Ickert, Eduard Leiker, Michael
Wickenheisser, Peter Lörincz, Bernd Muntzke, Wilhelm Wächter, Simon Weißbeck
Caissa: "Ich eröffne die Verhandlung. In der Sache Spielleiter des
Heilbronner Schachvereins gegen das Monatsblitz. Bevor wir zu der Verlesung der
Anklage kommen, hat einer der Anwälte Einspruch gegen einen der zwölf
Geschworenen?"
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Nein."
Julian Bissbort: "Nein."
Caissa: "Wer von ihnen, meine Geschworenen, ist ihr Sprecher?"
Ich: "Das wäre ich, eure Ehren."
Caissa: "Sind die Geschworenen bereit, in dieser Sache ein Urteil
über den Wert des Monatsblitzes zu fällen?"
Ich: "Nicht so ganz. Es wäre uns sehr Recht, wenn wir uns vorher
ein angemessenes Bild über dieses Turnier verschaffen könnten. Es wäre im Sinne
einer Urteilsfindung förderlich, wenn wir vorher an einem Monatsblitz
teilnehmen könnten."
Caissa, den Kopf zustimmend neigend: "So sei es!"
Ich: "Doppelrundig!"
Caissa: "Belassen wir es auf einfachrundig."
Und so startete ein kleines Turnier. Der Anfang war so lala. Zwar gewann ich
die erste Runde, musste in der zweiten schon einen halben Punkt abgeben. Und
dabei kämen noch die stärkeren Gegner. Nach 5 Runden war ich nicht so
zufrieden. Und dann setzte sich der Geschworene Heinl mir gegenüber. "Ich
muss dich rügen", teilte er mir mit. "Wieso?" "Ich habe mal
einen Blick in deine Homepage geworfen und deinen Beitrag über das letzte
Monatsblitz gelesen. Du hast geschrieben, dass ich Geiler Gnom Geilfuß gesagt
habe, dabei habe ich Giftiger Gnom Geilfuß gesagt." "Sicher? Ich habe
Geil in meiner Erinnerung." "Nein, es war Giftig. Ganz
sicher, aufgrund seiner Spielweise." "Oh, gut." "Aber Geil
ist auch gut", lacht Thomas. Die Partie wurde wie immer interessant und
verlief zu meinen Gunsten. Dies war vielversprechend. Dadurch, dass Thomas auch
schon gegen Benjamin verloren hatte. Diesen begegnete ich in der siebten Runde.
"Wenn ich gewinne, bin ich vorne", meinte Benjamin. "Das habe
ich nicht vor." Leider reichte mein Entschluss nicht aus, plötzlich hatte
ich das Nachsehen und verlor. Womit Benjamin in Jubel ausbrach. (Das Erzeugen
von Gefühlsausbrüchen vermerke ich als positives Zeichen für den Angeklagten.)
- 5 Minuten Werbepause -
...
- Ende der Werbepause -
Die restlichen vier Runden brachten mir noch vier Punkte ein. Und es waren
die wichtigen Punkte. Plötzlich war ich Erster. Was war mit Benjamin
passiert? Er hatte die letzten fünf Spiele allesamt verloren. Mit 7 aus 7
gestartet und nach 11 Runden stand er immer noch bei 7 Punkten. Nachdem das
Turnier nun zu Ende war und die Geschworenen in der Reihenfolge ihrer Platzierung
auf der Geschworenenbank Platz nahmen, ging es in der Show weiter. Der
Staatsanwalt eröffnete den Schlagabtausch.
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Ich finde das
Monatsblitz nicht mehr zeitgemäß und attraktiv. Die Leute spielen lieber
Schnellschach. Daher will ich das Monatsblitz in ein Monatsschnellschach
umwandeln."
Caissa: "Der Herr Verteidiger darf sprechen."
Julian: Das ist Blödsinn, es wird sowieso schon zu viel Schnellschach
gespielt und da willst du das Monatsblitz aufgeben?"
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Es wollen einfach viel
mehr Leute Schnellschach als Blitz spielen."
Julian: "Wie viel mehr?"
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Einfach viel
mehr."
Das war mal wieder typisch dachte ich. Da schmeißt Der Dessen Name Nicht
Genannt Werden Möchte mal wieder Behauptungen in die Runde, ohne sie mit
Zahlen belegen zu können.
Julian: "Das kannst du mir nicht weiß machen. Zum Monatsblitz kommen immer
Leute von auswärts wie Heinl oder Wächter. Und wer kommt von auswärts zu den
Schnellschachturnieren? Niemand."
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Es kommen garantiert
mehr Leute. Die Schnellschachturniere waren immer gut besucht."
Julian: "So gut auch nicht. Ich bezweifle ernsthaft, dass ich mehr Teilnehmer
einstellen werden. Aber eines weiß ich ganz sicher: Es wird niemand mehr
kommen, der bisher wegen des Monatsblitz da war. Und ich werde dann garantiert
auch nicht mehr so häufig vorbeikommen, wenn nur noch Schnellschach gespielt
wird. Es ist ja jetzt schon so, dass alle zwei Wochen Schnellschach gespielt
wird und kaum was anderes."
Caissa warf mir einen Blick zu. Ja auch bei mir würde dies der Fall sein.
Insbesondere wenn ich daran denke, dass ich nächstes Jahr vermutlich nach
Stuttgart umziehe, würde ich wegen eines Schnellschachs nicht extra nach
Heilbronn fahren wollen.
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Trotzdem bin ich der
Überzeugung, dass viel mehr Leute kommen werden. Es sind mehr Leute am
Schnellschach interessiert, als du glaubst."
Julian: "Und ich sage dir, dass ich ernsthaft bezweifle, dass sich
nennenswert mehr Leute einfinden werden. Und wenn du ein Startgeld erhebst,
wird die Teilnehmerzahl sinken."
Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte: "Ich bin Spielleiter
und kann entscheiden. Bei den nächsten Wahlen, wenn jemand anders zum
Spielleiter gewählt wird, kann er es so machen wie er will."
Julian: "Na, toll. Du gehst, und bevor du gehst, ruinierst du den
Verein."
Ende des 1. Teils. Forstsetzung folgt.
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Und wieder fragte ich mich, warum ich mir die Stadtmeisterschaft angetan habe. Müde, gerade von der Arbeit kommend, keine Zeit mehr richtig was zu Essen, und seit 5 Minuten hätte ich am Schachbrett sitzen sollen. Mein Gegner würde Julian sein. Kurz was zu essen gesucht und dann ging es ab. Als ich dann endlich um zehn vor Acht auf den Hof fuhr, stand da Alex mit dem Handy. Er hatte gerade versucht mich anzurufen, wo ich denn bliebe. Auch Julian wartete drinnen schon ungeduldig. Nach einer kurzen Begrüßung ging es los:1.d4 d5 2.c4 e5. Na schön, das wollte ich sehen. Ich nahm das Gambit an. Am besten ist es, wenn man den Bauern wieder zurück gibt und sich einfach entwickelt. Julian kannte sich dann auch nicht mehr aus. Wie es in diesem Gambit so typisch ist, kontrolliert Schwarz das Zentrum, das ich geschlossen hielt und die Vorbereitungen zum Befreiungsschlag am Damenflügel. Die Stellung nahm Julians Denkvermögen in Anspruch, so sehr, dass ich bald deutlich im Zeitvorteil war. Helmut schüttelte den Kopf: "Du spielst so schnell. Ist die Stellung für dich so einfach, dass du nicht mehr denken musst?" "Ich bin so müde, dass ich die Varianten nicht berechne, ich spiele mehr aus dem Gefühl heraus." Und mein Gefühl schien bis dahin gut zu funktionieren. Als ich zu b4 kam, stand es für mich gut. Zwar konnte ich mich im Zentrum und am Königsflügel nicht bewegen, aber andererseits war dort alles so dicht, dass Julian nicht durchkommen konnte. Am Damenflügel kontrollierte ich das Spiel. Später erzählte mir Julian, dass er nach meinem b4 schon das schlimmste befürchtete. An dieser Stelle hätte ich mehr rechnen sollen. Gut wäre ein sofortige b5 gewesen oder auch erst einmal ein c5. Aber der Zwischenzug war auch okay. Nur versäumte ich es, nach dem b5 sofort den Bauer zu schlagen. Ich wartete einen Zug zu lang und das war ein Tempo, dass mir fehlte. Jetzt konnte Julian mittels Sc3 ein Gegenspiel aufziehen. Hier dachte ich, dass ich am besten in ein Endspiel rüberging. Dabei opferte ich die Qualität für eine Figur nebst Freibauer. Mittlerweile war es schon Mitternacht und dann machte ich den letzten entscheidenden Fehler, meinen letzten Turm zu tauschen. In der Analyse zeigte es sich, dass Julian andernfalls schnell Probleme mit dem Freibauern bekommen hätte. So hatte ich nichts mehr und nahm das Remisangebot dann auch an. Auch an Brett 2 war ein Remis zustande gekommen, womit nun niemand mehr ungeschlagen war. Vier Spieler führten mit 2,5 Punkten die Tabelle an. Neben Julian und mir waren das noch Wilfried Adam und Helmut Follmer. Mal schauen, was die nächste Runde bringen würde.
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Heute gab es mal was anderes im Programm: Endspieltraining. Hierzu hatte Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte Endspiele vorbereitet. Gleich die erste Aufgabe bestand darin mit Läufer und Springer Matt zu setzen. Erst demonstrierte Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte die Strategien, wobei ich bei einem Mattmotiv meine Klappe aufriss: "Die Mattposition ist gar nicht möglich, weil der schwarze König nicht nach b7 gelangen konnte, da er wegen Kb6 und Lb7 kein Feld hatte, von wo er hätte ziehen können." Dies verblüffte Der Dessen Name Nicht Genannt Werden Möchte, der nun auch zu Zweifeln anfing. Später stellte es sich lustigerweise heraus, dass es doch möglich war, da der letzte Zug von Weiß Lc8-b7+ war. Auf jeden Fall wurde nun die erste Runde ausgelost. Der mit Springer und Läufer bekam zwei Minuten Zeit den anderen Matt zu setzen und dann wurde getauscht. Hier bekam ich Vladimir zugelost und schaffte es gut, ihn in der Zeit Matt zu setzen, wobei mehr Minuten sicherlich nützlich gewesen wären. Vladimir versuchte es seinerseits und plötzlich stellte er seine Figuren so blöde hin, dass ich mit meinem König beide angreifen konnte und eine Figur gewann. So wie ich die anderen Partien beobachtete, hatten einige dieselben Probleme wie Vladimir. Dies stimmt bedenklich. Das nächste Beispiel war dann blöde. Dame und König gegen Bauern. Für das Treppenschach dann noch 10 Minuten zu geben war lachhaft. Nach einigen Protesten meinerseits wurden dann wenigstens gute Beispiele gebracht. Es stimmt schon, dass Endspielkenntnisse häufig über den Ausgang einer Partie entscheiden. Wie es in unserem Schachverein so aussieht, scheint der Ausgang von solchen Partien nicht immer zu unseren Gunsten zu verlaufen. Der einzige Trost ist, dass es bei anderen Vereinen genauso aussieht. Wie es so lief, gewann ich die meisten Endspiele. Gegen Ende kam noch Jul vorbei, aber diesmal gab es keine Fortsetzung der Gerichtsshow. Dafür erzählte er die Story mit der Bundeswehr, die ihn zuerst wollte, dann nicht wollte, er sich für ein Studium einschrieb und dann er den Bescheid bekam, dass sie ihn nun doch wollten, weil er keinen Freistellungsbescheid eingereicht hatte. Ach ja, die Bürokratie. Manchmal wird man wieder daran erinnert, dass man in Deutschland wohnt.
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Die Runden der Stadtmeisterschaft finden im Zweiwochenrhythmus statt, womit heute die 4. Runde anstand. Ich musste mit Schwarz gegen Wilfried spielen. Irgendwie scheint es bei den Biberachern beliebt zu sein zurückhaltende Eröffnungen zu spielen: Läuferfianchetto auf g2 nebst d3 und dann versuchen e4 durchzudrücken. Ist zwar solide, aber langsam. So hatte Ich gegen Hubert mal eine Stellung auf dem Brett, bei der er es versäumt hatte e4 zu spielen, und später nie mehr dazu kam. Aber zurück zur Partie. Wie gesagt, in dieser Eröffnung hält sich Weiß vorerst im Zentrum zurück. Dies nutzte ich als Schwarzer aus, um am Damenflügel mit den Bauern b5,c5 mal die Initiative an mich zu reißen. Was mir auch zunächst gelang. Dann wurde es mal Zeit zu rochieren und Wilfried versuchte gleich durch einen Zentrumsangriff mich in Verlegenheit zu bringen. Hier hielt ich locker dagegen und dann nach einem netten f7 hatte Wilfried die Wahl, die e-Linie für mich zu öffnen oder sie zu schließen und seinen Angriff aufzugeben. Angesichts, dessen dass er mir nicht die Möglichkeit einräumen wollte im Zentrum, als auch am Damenflügel das Spiel zu gestalten, schloss er die Linie. Später fragte er mich, was er in der Eröffnung falsch gemacht hatte. Konnte ich ihm so genau auch nicht sagen, eventuell war es die falsche Eröffnung. Ja und immer wenn ich gut stehe und keinen Plan habe wie es weitergehen soll, fange ich an Fehler zu machen. Ich spielte axb3 und öffnete die Linien ohne vorher den Turm nach b8 zu ziehen. Plötzlich merkte ich, dass dies kein guter Zug war, jetzt konnte Wilfried durch ein Scheinopfer auf d4 in Folge mit c5+ den Springer auf b6 zurückgewinnen inklusive eines Bauerngewinns. Also musste ich in ein Tempoverlust eingehen und meinen König wegziehen. Das war genau das Tempo, dass ihm ausreichte, die Linien dicht zu machen. Es stellte sich ein Status Quo ein. Ich konnte nichts machen, aber auch Wilfried konnte seine Stellung nur minimal verbessern. Mittlerweile ging es auf Mitternacht zu. Und um irgendwie das Spiel zum Ende zu bringen, spielte mein Gegner h4-h5. Schnell nachgedacht, das Öffnen der h-Linie brachte ihm nicht viel, da er seine Türme auf der a-Linie verdoppelt hatte. Aber wie wäre es, wenn ich g5 spielen würde? Dies würde einen Bauern für mich gewinnen. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, spielte ich es. Sofort wurde die Stellung scharf. In der kritischen Position wurde es für meinen König luftig. Wilfried musste versuchen, seinen Springer zu opfern. Und hier versaute ich es. Ich sah, dass auf die Annahme des Springers, ich in einer Variante die Dame geben würde müssen. Aber mit Turm, Springer, 2 Bauern, einem starken Zentrum und einem auf a1 deplazierten, inaktiven Läufer von Wilfried, wäre das genügend, um mir das Remis sicher zu stellen. Dann entschied ich mich doch dagegen, da ich dachte, ich hätte einen besseren Zug. Und kam hatte ich diesen gespielt, sah ich, dass Wilfried nun seinen Springer auf f6 gewinnbringend ins Spiel bringen konnte. Nun war ich verloren, es dauerte dann auch nur noch ein paar Züge, bis ich aufgeben musste. "ich hätte nie gedacht, dass ich gegen dich gewinne", meinte er. So kann man sich irren.
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Dieses Jahr liegt der Start für die erste Runde in der Landesliga ziemlich weit hinten. Wir hatten ein Heimspiel und durften Tamm begrüßen. Bis auf Jürgen, der im Urlaub weilte, waren alle anderen da und voller Tatendrang (hoffte ich zumindest). Ramin war dann Ersatz am Brett 8. Aber auch die Tammer waren nicht komplett. Bei denen fehlten an den vorderen Brettern gleich 3 Mann. Ohne drei der stärksten Spieler hatte es Tamm schwer. Aber auch auf unserer Seite hieß es, dass die Spiele erst einmal gewonnen werden müssen. Sascha spielte gegen Lange, den er eigentlich im Griff haben müsste. Und da es ein Sizilianer wurde, machte ich mir da vorerst keine Sorgen. Marc hatte da mit Bree schon einen stärkeren Gegner. Auf dem Brett entstand ein solides Damengambit. Ich hatte mal wieder einen Kruck zum Gegner. Mit 1.Sf3 gab er noch nicht zu erkennen, was er machen wollte. Ich erwiderte ebenso Sf6, in der Hoffnung, dass auf d4 ich mit c5 eventuell mal wieder ins Wolga-Gambit einschwenken konnte – aber den Gefallen tat er mir nicht. Er spielte 2.c4 und mit Zugumstellung landeten wir in der Sizilianischen Eröffnung. Bei Boris’ Partie bekam ich das Grausen. Nach einer eher verhaltenen Eröffnung wurde das Zentrum geöffnet und hier sah Boris Stellung nicht so gut aus. Julian hatte Schwarz gegen Eimen und da tat sich Anfangs nicht viel. Bei Richard war es von Anfang an spannend, da dieser nach 1.d4 f5 2.e4 fxe4 den Bauern opferte und sich ein klassisches Gambitspiel entwickelte. Thomas hatte nach 1.d4 d4 2.Sf3 Sf6 3.e3 sofort Lg4 gespielt. Jetzt nach c4 dachte ich, dass er Lxf3 spielt, aber mit c6 ins Damengambit umzuleiten ist nicht gut. Nach Db3 erwartete ich Db6 und nicht Lxf3. Das verliert einen Bauern. Ramin spielte die Tarrasch-Variante im Franzosen. Nach einer guten Stunde sah ich noch mal auf die Bretter, um zu sehen, was sich getan hatte. Und was ich sah, sah nicht so schön aus. Sascha ärgerte sich, weil er statt d5 zuerst Lb7 gespielt hatte, wodurch Weiß mit c4 diesen Vorstoß abfangen konnte. Nach den nun kommenden folgenden Zügen kam es zu einem Endspiel, in dem Weiß die besseren Karten haben sollte. Bei Marc stand alles offen. Bei mir tat sich noch nicht viel, momentan bot ich ein Bauernopfer auf b4 an, das Daniel aber nicht annahm. Boris verbuchte mal wieder einen Dusel. Statt mit e5 den Läufer auf f4 anzugreifen, gleichzeitig den Bauern auf d4 noch einmal überdecken, ließ Boris Gegner diese Gelegenheit verstreichen und gestattete Boris Gegenspiel. Julian opferte einen Bauern, aber Matthias gab ihn ein paar Züge später zurück. Danach gefiel mir die Stellung von Julian besser. Richard hatte immer noch den Bauern weniger, und die Damen waren vom Brett weg, sah ansonsten okay aus. Thomas hatte inzwischen einen weiteren Bauern hergegeben, aber keine Kompensation dafür. Das sah nach Verlust aus. Vladimir, der zum Kiebitzen gekommen war, fragte mich gerade entsetzt, ob Ramin nicht sieht, dass er im nächsten Zug den Springer einstellt. "Er will den ja opfern, um mit Th3 nebst g6 den schwarzen König Matt zu setzen." So war mein erster Eindruck der Stellung. Bald darauf stellte es sich heraus, dass Ramin einen Zug übersehen hatte. Schwarz konnte mit Tempo Le8 und dann Lg6 spielen, was alles deckte. Es war klar, dass mit der Figur weniger nichts mehr drin war. So dauerte es auch nicht mehr lange, bis Ramin aufgab. An den vorderen Brettern hatte sich das Spiel zu unseren Gunsten verschoben. Sascha hatte die Kontrolle übernommen und die unkoordinierten weißen Figuren konnten keine Gegenspiel aufbauen, sondern mussten verteidigen. Zwischen Marc und Bree stand es ausgeglichen und bei mir hatte sich Endspiel ergeben, dass für mich mit einem Bauern mehr gut aussah. Was war passiert? Daniel hatte nach Läufertausch doch den Bauern gefressen und sich nicht korrekt verteidigt. Ich drang in die Stellung ein und konnte forciert die Damentauschen und dabei den Bauern zurückgewinnen. Ich rechnete zu diesem Zeitpunkt mit einem Sieg meinerseits. Und Boris hatte gerade eben gewonnen. Wie aus dem Nichts heraus hatte er einen Königsangriff gestartet und nach einem Einschlag auf h6 nebst g7, musste sein Gegner aufgeben. Richard eroberte gerade die Qualität und Julian war dabei, seine Partie wegzuschmeißen, er hatte b6-b5 gespielt und seine Bauernstruktur a7,b6,c5,d4 jeden Rückhalt genommen und hier fielen die Bauern. Dann ging es relativ schnell. Sascha gewann. In der Zeitnotphase gewann Marc die Dame und die Partie. Richard machte Remis, weil er inzwischen schlechter stand, meiner Erachtung nach. Bei mir ließ Daniel es sich noch einige Züge lang zeigen, obwohl nach dem Tausch von Turm und Läufer sein zweiter Zentralbauer gefallen war. Den Sieg ließ ich mir nicht mehr nehmen und es damit war der Mannschaftssieg unser. Julian stand einfach nur kaputt, aber was machte Matthias? Statt Txg7+ Matt in wenigen Zügen trieb er Julians König mit Schachs nach vorne aufs Feld g4 und plötzlich war gegen Kh3 nebst Matt auf g2 nix mehr zu erfinden. Das zauberte ein Grinsen auf Julians Gesicht. Somit endete der Kampf höher als erwartet, aber doch erfreulich zu unserem Gunsten.
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Ja, er jetzt an dieser Stelle einen Eintrag fürs Monatsblitz erwartet, der hat sich geirrt. Leider war ich an diesem Tag verhindert. Es gab einen Vortrag in der Firma und ich konnte erst gegen 21:40 losfahren, womit ich natürlich das Monatsblitz verpasste. Als Entschädigung gab es nun den Blitzmarathon. Dieser fing an mit dem Halloween-Blitz, das von 20:00 Uhr bis 8:00 Uhr dauern sollte. Vollbepackt mit dem Karton der druckfrischen Ausgabe der Vereinsnachrichten kam ich kurz vor Acht an. es herrschte schon reges Gedränge. Ich begrüßte mal den einen und anderen und legte mit Nummer Zwei die Nachrichten aus. Die Anmeldung lief weiter. Ich war mal gespannt, wer da alles teilnehmen würde. Schon im Vorfeld zeichnete es sich schon ab, dass viele Jugendliche teilnehmen würden, alleine von unseren Jugendlichen war ein ganzer Haufen dabei. Und da war auch schon Valon: "Du hast dich ja gar nicht verkleidet." "Doch, als Großmeister", antwortete ich schlagfertig. Dass es sich hierbei um ein Spaßturnier handelt, erkannte man auch, dass wenige starke Spieler da waren. Wilhelm Haas, der mal auch für unseren Verein gespielt hatte, war der einzige, der als ernsthafter Konkurrent in Frage kam. Obwohl, da ich heute noch hatte arbeiten müssen, konnte man das so genau nicht sagen. Etwas Schlaf vorher wäre gut gewesen. Mit einer Verspätung von gut 20 Minuten ging es los. Insgesamt waren es 34 Teilnehmer und es würde doppelrundig gespielt werden. Gemäß der Auslosung saß ich neben Wilhelm auf Platz 2. Der Start verlief gut, aber dass hieß ja noch nichts. Den ersten Schuss vor den Bug bekam ich von Anja Jehle, die mich in der Eröffnung überspielte (ich kam im Wolga-Gambit ganz schlecht raus. Noch konnte ich ihren Angriffsversuchen trotzen, aber es war schon mühsam. Einen Bauern musste ich geben, und um meinen König wurde es luftig. In Zeitnot übersah sie dann einen Konter von mir und ich kassierte die Dame ab. Den zweiten Schuss vor den Bug bekam ich kurz darauf von Niklas Pogan und dieser saß zwar auch noch nicht so richtig, aber, um den Treffer abzuwehren, musste ich viel Bedenkzeit opfern. Zu viel. Zwar drehte ich den Spieß noch um, aber das Blättchen viel. Zwei Runden später gab es den ersten Volltreffer bei mir. Daniel Häusinger landete einen Treffer unter der Wasserlinie. Aber was ein richtiger Pirat, ein furchtloser Kapitän und hervorragender Navigator ist, zeigt sich wie man das Schiff durch stürmische See steuert, ungeachtet der anderen Halsabschneider und Freibeuter, die einem begegnen. In der Vorrunde gab ich nichts mehr ab. Wilhelm, der bis zum direkten Vergleich zwischen uns gleichauf mit mir lag, musste nach seiner Niederlage die Führung an mich abgeben und schaffte es nicht mehr, mich einzuholen. Dabei erzählte Wilhelm mir, dass es mit der Jugend des Stuttgarter Traditionsvereins nicht gut stand. Der Wolfsbuscher Verein saugt wie ein Moloch alle Jugendliche aus dem Kreis Stuttgart auf, so dass es nur wenig eigenen Nachwuchs gibt. Zurück zum Rennen um den Halloween-Pokal. Insoweit war alles klar auf dem Schiff. Und mit einem kleinen, aber ruhigen Vorsprung steuerte ich den geruhsamen Hafen der Halbzeitpause an. Zeit, um ein kleines Schwätzchen mit dem osmanischen Kaperer Saygun zu halten, der es bisher noch nicht geschafft hatte, sich in Geltung zu setzen. Er dümpelte in den seichteren Gewässern herum, weit entfernt vom Platz 5, zu dem es noch einen Pokal geben würde. 20 Minuten später ging es weiter. Auch diesmal schien sich der Verlauf zu gleichen. Wieder geriet ich gegen Anja ins Schlingern, aber ein Remis war noch drin. Bevor ich noch mehr Punkte vergab, gab ich den Befehl aus allen Rohren zu feuern und versenkte einen Gegner nach dem anderen. Das war aber dann doch etwas zuviel des Guten. Die Kanonen liefen heiß. Gegen Halbzeit kam dann auch noch eine Flaute und ich musste in drei Partien hintereinander das Segel streichen. Da musste eine Cola her um wieder wach zu werden, denn mein Vorsprung auf Wilhelm war stark geschrumpft. Das starke Gebräu zeigte seine Wirkung und wieder war es an meinen Gegner, Poseidon ein Opfer zu bringen. Da Wilhelm wieder patzte, stieg mein Vorsprung wieder und neben mir schien auch der osmanische Kaperer eine glänzende Rückrunde hinzulegen. Er hatte sich auf den dritten Platz vorgearbeitet und es mussten nur noch zwei Runden absolviert werden. Wie man sich nun unschwer denken kann, war die Sonne mittlerweile schon deutlich am Herbsthimmel zu sehen und die Uhr zeigte 9:00 Uhr in der Frühe an. Es tauchten schon die ersten Teilnehmer des Bezirkseinzels auf. Bei mir brannte nichts mehr an. Dann war es geschafft, mit 60,5 Punkten hatte ich die Nase vorn. Zweiter wurde Wilhelm mit 56,0 und Dritter Saygun. Nach der Siegerehrung ging es für mich gleich weiter. Das Bezirkseinzel ging los (67 Teilnehmer!). Und wenn seh' ich da unter anderem? Jens Ackermann für Bietigheim startend. Die erste Runde ging los. Ui, spielte ich auf einmal langsam. Ich verlor die Partie, die nächste gewann ich dann. Dann verlor ich weder auf Zeit, diesmal in einer Gewinnstellung. Die vierte Partie gewann ich wieder, die fünfte ging eindeutig verloren und bei der nächsten holte ich wieder meine 50%. Ich schaute mal, wie die anderen spielten. Marc war weit vorne, Xinping auch, und an Brett zwei kämpfte zu meiner Überraschung Thomas Tschlatscher. Auch Jens war vorne an Tisch Zwei gut mit dabei. Zeit, mich mal zusammenzureißen. Von jetzt an lief es etwas besser, wenngleich ich immer noch feststellte, dass ich zu langsam spielte. So langsam arbeite ich mich nach vorne. Den einen oder anderen Dämpfer gab es noch. Eine Runde vor Schluss lag ich auf Platz 9. Und ich kam nun gegen Marc, der die Tabelle anführte. Bei einem Sieg könnte ich noch auf Platz sieben landen, was mir gar nichts mehr nützen würde. Marc war entsprechend nervös. In der Eröffnung stellte ich die Qualität ein, kämpfte aber weiter und wurde belohnt. Marc verlor einen wichtigen Zentralbauern und dann auch noch den g2-Bauern als Königsdeckung. Ui, war der jetzt nervös, die Partie war nicht nur wieder im Gleichgewicht, sondern neigte sich zu meinem Gunsten. Dann "übersah" ich ein Matt und ziemlich erleichtert setzte mich matt, womit er das Turnier gewonnen hatte. Aber es ging noch weiter, jetzt kam für mich die nächste wichtige Veranstaltung, die Blitzmannschaftsmeisterschaft. Hier wollten wir (Marc, ich, Sascha und Xinping) uns qualifizieren bzw. gewinnen. Es lief schön. Ein 4:0 Sieg zu Beginn, noch ein weiterer hoher Sieg - nur gegen Willsbach hatten wir einige Schwierigkeiten und verloren knapp. Die stellte unser einzigen Punktverlust dar, alle anderen Spiele gewannen wir, auch das entscheidende gegen Kornwestheim. Und damit hieß es am Ende Spiel, Satz und Sieg für den Heilbronner Schachverein. Und ein Wiedersehen mit der Württembergischen Mannschaftsmeisterschaft.
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Nach meiner miserablen Vorstellung in der letzten Runde der Stadtmeisterschaft musste ich wieder was gut machen. Mit Weiß gegen Streicher sollte ich nicht ganz so schlecht aussehen. Ich eröffnete normal mit 1.d4 und fand mich dann irgendwie in der Holländischen Eröffnung wieder. Da kenne ich mich überhaupt nicht aus. Immerhin brachte ich die Eröffnung halbwegs gut hinter mich und hatte noch leichte Vorteile. Irgendwie dann im Mittelspiel verschenkte ich meinen Anzugsvorteil und es wurde besser Zeit in ein Endspiel abzuwickeln. Hier hoffte ich, durch die spätere Bildung eines entfernten Freibauerns am Damenflügel in Vorteil zu kommen. Aber erst musste ich die Stellung meine beiden Leichtfiguren verbessern, insbesondere der Springer stand schlecht. Das kostete Zeit, in der Traugott sein Zentrumsstruktur verbessern konnte. Während ich noch darüber nachsann, wie mein Plan Gestalt annehmen könnte, machte Traugott einen Fehler. Er schob seinen d-Bauern vor, was mir eine taktische Möglichkeit eröffnete. Später sagte Heinz zu mir, er hätte den Zug Sf4+ auch gesehen. Jetzt war ich sicher zu gewinnen. Nahm er nicht auf f4, würde er einen Bauern verlieren. Nähme er, würde ich seinen Läufer auf g7 schlagen, hätte seinen d-Bauern auf d5 isoliert und stattdessen einen Doppelbauern auf der f-Linie. Eigentlich musste er schlagen, aber dann waren die nächsten Züge vorprogrammiert. Im nächsten Zug kam mein Läufer nach d4, blockierte das Zentrum und attackierte den Bauern auf a7. Nach a6 stände sein Springer auf a4 einfach nur dumm rum und käme nicht mehr raus. Somit war Sb6 Lxb6 axb6 erzwungen und nach meinem a4 konnte ich jederzeit einen Freibauern bilden. Somit war sein König an das Quadrat gebunden und ich bereite das Eindringen meines am Königsflügel vor. Es dauerte nicht mehr lange und nachdem sein letzter Versuch, mich in eine Falle zu locken, nicht mehr klappte, gab er auf. "Das Endspiel war für mich etwas besser", sagte er. "Würde ich nicht sagen", entgegnete ich, "durch die Möglichkeit, den entfernten Freibauer zu bilden, stand ich nicht schlechter." Das wollte er so nicht glauben. Nun denn, dann soll er mal Fritz fragen, was der meint. Aber in einem stimme ich ihm zu. Bei korrektem Spiel hätte er nicht verlieren sollen. Mit diesem Sieg hatte ich den Anschluss an die Spitze gehalten, wenngleich ich durch die Niederlage gegen Wilfried nicht mehr mit einem Sieg rechnen kann.
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Die zweite Runde in der Landesliga bescherte uns Neckarsulm als Gegner. Auch diese sind nicht zu unterschätzen und es würde nicht leicht werden. Aber wir konnten auf unseren Heimvorteil bauen (sprich - man darf länger ausschlafen). Jürgen durfte am ersten Brett gegen Mädler spielen. Aus einem abgelehnten Englisch wurde ein Holländisch. Sascha bekam Königsindisch aufs Brett gegen ein unbeschriebenes Blatt, aber es war zu vermuten, dass der mit -ic aufhörende Name schon stark war. Marc hatte gegen Vukovic auch einen der stärksten vor sich am Brett. Ich meinerseits bekam mit Oette einen Gegner in meiner Spielstärke. Boris spielte die moderne Verteidigung und bekam die klassische Variante aufs Brett. Richards Gegner ließ sich einmal mehr auf ein Wolga-Gambit herein, zeigte aber schon mit 4.b3, dass er sich auf keine normalen Varianten einlassen wollte. Julian spielte Italienisch und Thomas scheint seit Jahren nichts anderes als Sizilianisch zu spielen. Nach kurzer Zeit sah es wie folgt aus: Offene Kampf im Zentrum an Jürgens Brett. Sascha hatte einen Bauern für nix eingestellt und Marc stand ausgeglichen. Ich hatte im Holländisch zu früh zu erkennen gegeben, dass ich Lb2 spielen wollte und Oette spielte sofort c5, worauf er gleiches Spiel hatte. Julian spielte auf Angriff und bot ein Bauernopfer im Zentrum an. Aber Teuber ließ sich nicht darauf ein. Nachdem im Zentrum alles soweit fast bereinigt war, stellte Julian den Bauern auf f2 ein. Da konnte ich nur hoffen, dass die anderen Bretter es rausrissen. Mal schauen. Boris? Eher nicht. Okay die Damen waren getauscht, er hatte einen Isolani auf der e-Linie und musste sich einer permanenten Fesslung aussetzen. Richard konnte durch ein taktisches Manöver den c4-Bauern gewinnen und das sah gut aus. Thomas stand gut. Schwarz hatte mit d6 einen rückständigen Bauern und kein Gegenspiel. Meine Partie hatte durch Figurentausch deutlich an Spannung verloren. Das sich herauskristallisierende Endspiel fand ich eher für mich ungünstig. Aber so wie meine Mannschaftskameraden standen, konnte ich das Remisangebot nicht sofort annehmen. Ich ließ meine Zeit laufen, und laufen. Sascha lästerte hinterher: "Na toll, da lässt er seine Zeit laufen und hat hinterher keine andere Wahl, als es anzunehmen." Meine Uhr lief eine dreiviertel Stunde. Nachdem Richard auf Gewinn stand, Sascha wider Erwarten seinen Bauern zurück gewonnen hatte, nahm ich es an. Mädler hatte gegen Jürgen eine Qualität geopfert. Obwohl es ziemlich viele Fallstricke gab, schaffte es Jürgen diese alle zu umgehen und gewann. Marc war in einem Damen/Leichtfigurenendspiel geraten, dass sehr nach remis aussah, obwohl Marc nur hinten drin stand. Boris hatte sich befreit und die Initiative übernommen. Thomas deutliche Positionsvorteile sollten sich auch mal langsam auszahlen, dachte ich. Nur schien er noch nicht den Weg dazu gefunden haben. Aber kurz darauf fand er ihn. Boris stand plötzlich auch auf Gewinn, mit einem soliden Mehrbauern und Julian hatte Glück und durch einen Fehler Teubers ein Endspiel mit 2 Springer gegen König und Bauern. So wie es stand war es remis, aber Julian wollte es wissen und der Versuch gab ihm Recht. Er gewann es noch. Marc seinerseits stand nach dem Damentausch ziemlich schlecht. Spätere Analysen ergaben, dass der Damentausch ein Fehler war und Weiß in allen Varianten gewann. Aber das Endspiel wurde von Vukovic auch erstklassig behandelt, es war ziemlich lehrreich. Ja, und auch so endete der Mannschaftskampf entgegen der anfänglichen Tendenz zu unserem Gunsten, wie bei Tamm. Eine gute Ausgangsposition.
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Nachdem ich letzte Woche beruflich unterwegs war, stand nun wieder die Stadtmeisterschaft auf dem Programm. Hier hatte ich als Schwarzer Michael Edam als Gegner. Ich spielte wieder Wolga-Gambit. Es kam zur Hauptvariante, die ich selber so selten spiele. Alles was ich wusste, war, dass man als Schwarzer irgendwann mal e6 spielen sollte, um die Diagonale a8-h1 zu öffnen, wenn der König auf g2 steht. Aber warum ich mich nicht an den Lehrsatz hielt, weiß ich auch nicht. Ziemlich früh gab ich meinen guten Läufer auf g7 weg, um den Bauern wieder zurück zu gewinnen. Im Theoriebuch wird das als schlecht bezeichnet und so, wie sich die Partie entwickelte, weiß ich auch warum. Obwohl, anfangs konnte ich noch alles dicht halten, warum ich es dann unterließ c4 zu spielen und es Michael gestattete, selbst c4 zu spielen - was seinen Bauern auf d5 wunderbar deckte - ist auch so eine Frage, die ich hinterher nicht mehr beantworten kann. Nach dem c4 stand ich nur noch schlecht und durch einen Blackout einige Züge später übersah ich die Mattdrohung und musste aufgeben. Das war mal wieder nix gewesen und nun war es klar, dass die Stadtmeisterschaft endgültig für mich gelaufen war. Aber was soll's. Hauptsache, ich komme für die Mannschaftskämpfe in Fahrt.
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Eine längere Schachpause war geschehen. Da waren zwei Wochen berufliches Reisen angesagt, so dass ich erst jetzt wieder zum Schachspielen kam. Es handelte sich um das vorverlegte Mannschaftsspiel gegen Böckingen. Die hatten darum gebeten, weil Jürgen Kleinert als Schiedsrichter am kommenden Wochenende einen Einsatz hatte und für uns war es auch ganz gut so, denn der nächste Sonntag wäre ja der Tag nach dem Nikolaus-Jugend-Open und da wären wir wohl ziemlich fertig. In Bestbesetzung hofften wir auf einen guten Ausgang. Jürgen spielte wie in den Jahren zuvor gegen Scharping. Nach 1.Sf3 f5 2.b3 Sf6 zeichnete es sich ab, dass es sich um ein positionelles Gerangel handeln würde. Sascha spielte 1.d4, worauf Günter Funk mit seinem traditionellen Slawisch antwortete und dann den Bauern auf c4 immer nimmt. Marc hatte gegen Jürgen eine Schlappe vom letztem Jahr gut zu machen und wurde nach 1.e4 c5 2.c3 d5 wieder in eine hochtaktische Partie verwickelt. Ich selbst spielte gegen Holger und hatte anfangs gutes Spiel. Dann entschloss sich Holger einen Bauern zu opfern. Das Opfer führte dazu, dass die Initiative an ihn komplett überging. Mein Problem war, dass ich zudem völlig unterentwickelt war. Boris spielte Königsindisch gegen Rolf Zeh und Julian hatte mit Weiß gutes Spiel gegen Herold. Frank Rau musste auch noch lernen, dass Richard im Wolga-Gambit sehr fundiertes Wissen hat. Und bei Thomas war auch alles klar. Nach einer Stunde sah es bei Jürgen unklar aus. Sascha hatte keinen Eröffnungsvorteil erzielen können. Marc hatte die Damen getauscht, aber Stellungsmäßig sah es ausgeglichen aus. Ich hatte ein Problem, weil ich die korrekte Verteidigung nicht fand und war immer noch unterentwickelt. Boris hatte keine gute Stellung. Bei Julian sah auch noch alles nach Remis aus. Richard verbuchte schon Vorteile für sich und bei Thomas sah es ebenfalls gut aus. Dann verstrich eine lange Zeit, in der ich mich auf meine Partie konzentrieren musste. Ich musste zwangsläufig den Bauern zurückgeben, aber nach Abtausch eines Turmpaars hatte ich eine Entlastung erreicht. Ich bekam nur am Rande mit, wie Sascha Remis machte. Dann hatte ich es geschafft und war in einem Endspiel, dass remislich aussah. Ein Blick auf die anderen Bretter. Jürgens Partie war remis. Marc hatte die Qualität verloren. Boris sah auch nicht gesund aus, er hatte schon einen Bauern verloren. Richard und Thomas standen auf Gewinn und es dauerte auch nicht mehr lange, bis sie die Punkte einheimsten Julian fragte mich in Zeitnot, ob er Remis machen dürfte. Ich winkte ab, so wie es aussah, würde es 4:4 werden, wenn er das Remis annahm. Also weiterspielen. Bei mir kam es zu einem Endspiel, dass ich nicht zu gewinnen hoffen wagte, und es kam dann auch so, dass nach weiterem Abtausch einiger Bauern es Remis wurde. Dann gab es eine böse Überraschung. Julian hatte eine Figur eingestellt und verlor. Mist und Boris Partie war objektiv auch verloren, aber er kämpfte weiter. Ich gab momentan keinen Jota für die Partie. Aber dann geschah es dennoch. Rolf ließ es zu, dass Boris mit seinem Turm ins Spiel fand und mit einem Freibauer auf der h-Linie, schaffte er es, Remis zu halten. Somit endete es 4 : 4. Glück im Unglück kann man sagen.
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Der Spielabend fing damit an, dass ich nach Kursende an meinem Arbeitsplatz eine Email von Saygun vorfand, ob ich den schon wisse, dass ich heute Abend Spielleiter machen müsste? Nein, war meine Antwort, hatte bisher von Alex nichts gehört. Später, als ich mein Handy wieder einschaltete, fand ich eine Nachricht von ihm vor. Alex und Saygun mussten zu Ralf fahren und die Digitaluhren abholen, hier mit Batterien füllen und für Morgen programmieren. Also kam ich früher und sperrte auf. Michael Waldherr kam vorbei und fragte, wo Saygun wäre. Ich klärte ihn auf, dass er etwas warten müsse. Derweil blitzen wir zwei Partien. "Hmm ja", meinte Michael hinterher, "ich merke, du bist meiner würdig." Soviel zu Ausgang der Partien. Dann kamen die ersten Gäste, Wilfried, Uwe kam, als auch Peter, der aber gleich sagte, dass er keine Zeit habe, weil er Saygun helfen würde, die Uhren zu richten. Ebenso auch Detlef, der herein kam. so konnte ich nur 4 Leute zum Schnellschach gewinnen. Michael gab mir noch eine Fritz-CD, als Spende für das NJO und ging. Wir starteten das Turnier und kurz darauf kamen dann Michael Eberhard, Saygun und Alex. Auch an Helmut kann ich mich noch erinnern, der ebenfalls da war, um die Uhren zu stellen. Kurz gesagt, das Schnellturnier verlief zu meinen Gunsten. Gleichzeitig mit dem Ende, waren dann auch die Uhren fertig. Apropos Uhr, es war noch relativ früh, aber angesichts der bevorstehenden Strapazen am Samstag für das NJO, war es ganz gut, einmal früher ins Bett zu gehen.
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Auf Drängen gewisser Leute - wie Heinz - habe ich für den Unterlandpokal eine Mannschaft gemeldet (der offizielle Meldeschluss war schon vorbei). Hierbei werden 5 Runden gespielt und die erste gegen Groß-Sachsenheim sollte heute Abend stattfinden. Ich selbst wollte nicht mitspielen, aber wie es so ist, erst sagen viele, sie hätten Interesse und dann doch keine Zeit. Vladimir und Heinz hatten eine Woche vorher zugesagt zu spielen und Sascha ursprünglich auch. Und hier fängt die Geschichte an. Ich selbst wollte von Stuttgart aus direkt von der Arbeit hin. Von Sascha bekam ich kurzfristig einen Anruf, in der er mir mitteilte, dass er nicht spielen kann, aber Ramin als Ersatz hätte. Ob Ramin denn wisse, wo er hin müsse? Ja. Um 18:15 Uhr fuhr ich von der Arbeit los. Kaum 10 Minuten unterwegs, erreicht mich von Michael eine SMS, dass sie unterwegs sind. Michael? Was war denn jetzt los? Da ich aber keine Freisprecheinrichtung habe, wartete ich, bis ich in Groß-Sachsenheim ankam und rief Michael auf dem Handy an. "Ja, wieso bist du dabei?", fragte ich, "und wo seid ihr?" Es war kurz vor sieben und um sieben sollte der Kampf losgehen. "Vladimir und ich sind in ungefähr 20 Minuten da", lautete die Antwort. "Okay, ich sage dann unseren Gastgebern Bescheid, dass es etwas später wird." Kaum hatte ich aufgelegt, dachte ich: 'Moment! Was meinte er mit Vladimir und ich? Was ist mit Heinz?' Ich ahnte es schon. Meine Ahnung wurde bestätigt, als die beiden dann ankamen. "Wo habt ihr den Heinz gelassen?" Vladimir:" Ist nicht Zuhause! Ich war heute dreimal bei ihm klingeln, aber er war nicht da. Zuerst heute Morgen um 11. Ich war in der Stadt, und habe mir gedacht, sagst Heinz Bescheid, dass ich ihn um kurz nach Sechs abhole. War nicht da. Dann bin ich um Sechs zu ihm hin. Klingelte und klingelte, aber kein Heinz. Dann bin ich zum Vereinsheim gefahren. Vielleicht wartete er dort schon. Bis halb Sieben haben wir gewartet auf Heinz, sind dann noch mal zu seiner Wohnung gefahren, aber er war immer noch nicht daheim." "Also, wenn er es vergessen hat, kriegt er von mir was zu hören." Nun denn, keine Zeit mehr, sich zu unterhalten, die Bretter riefen. Ich saß an Brett Eins; von der Spielstärke her müsste ich meinen Gegner locker packen, aber in letzter Zeit will das nicht viel heißen. Nachdem ich anfänglich mal wieder die Theorie verhunzte, überlegte ich gerade, wie ich mich langfristig orientieren sollte, als mein Gegner einen Zug machte, der einzügig einen Bauern einstellte. Durch ein Scheinopfer gewann ich diesen. Gleich darauf, gelang mir wieder ein Scheinopfer, was einen zweiten Bauern einbrachte. Danach war es aus, den die Damen waren getauscht und der Rest war nur noch Sache der Technik, auch wenn es noch bis zum 42. Zug dauerte, bis mein Gegner aufgab. Vladimir hatte auch schnell eine Gewinnstellung erreicht und Michael stand zeitweise schlecht, dann wieder besser. Am Ende wurde es ein Remis. "So, jetzt geht es nach Heilbronn. Ich bin gespannt, ob Heinz im Verein ist." "Dann kriegt er was zu hören", sagte Michael. Wir fuhren los. Ich probierte es über die B27 und kam im Verein an und es ist nicht schwer zu raten, wer da gerade beim Schnellschach mitspielte. Da er gerade spielte, sagte ich noch nichts. Ein paar Minuten später kamen auch Michael und Vladimir. "Da sitzt er ja!", rief Vladimir aus. "Mensch, Heinz, hast es vergessen", fragte Michael. "Was?" "Unterlandpokal", erwiderte ich, "du weißt, bei dem du unbedingt mitspielen wolltest." "Ach, daran habe ich gedacht." "Aber heute bestimmt nicht", meinte ich lakonisch. Vladimir: "Wo bist du gewesen? Ich war dreimal - dreimal! - heute bei dir." "Ich war in der Stadt. Wie habt ihr gespielt?" "2,5:1,5 gewonnen." "Dann ist es nicht ganz so schlimm", meinte Heinz. Ich: "Heinz, beim Unterlandpokal gibt es keine Mannschaftspunkte, da kommt es nur auf die Brettpunkte an. Es spielt keine Rolle, ob wir gewinnen, nur wie viel Punkte wir holen." Dann entschuldigte sich Heinz bei mir. Nichtsdestotrotz. Was den Unterlandpokal betrifft, so werde ich in Zukunft Heinz als letzte Person fragen, ob er spielen will. Wenn jemand anders vor ihm zusagt, dann hat er Pech gehabt. Strafe muss in diesem Falle sein.
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Das Monatsblitz im Dezember war mal wieder nicht so gut besucht. Obwohl es Ferienzeit war, was normalerweise die Jugendlichen in den Verein bringt, war dies heuer nicht der Fall, da sich unsere Jugendvereinsmeisterschaft für die Deutsche U16 qualifiziert hatte. Diese fand gerade in Berlin statt und Saygun hielt mich ständig auf dem Laufenden. Momentan stand es eher nicht so gut: Da hatte es zum Auftakt schon Niederlagen gehagelt. Somit stand es mit der Quantität beim Monatsblitz nicht so gut. Dafür spielte Jaroslaw mit und Hans-Henrik beehrte uns auch wieder. "Ich habe auf deinen Anruf gewartet", meinte er. Ich verwirrt, hatte ich was vergessen? "Was für einen Anruf?" "Wegen dem Mannschaftskampf." "Ach so, da waren wir mal komplett, da konnte ich dich nicht einsetzen. Aber wenn wir beim nächsten Mal Ersatz benötigen, bist du der Erste, den ich anrufe." Mit Leiker und Wächter kamen aus Böckingen noch zwei weitere Gäste und von unserer Seite spielten noch Vladimir und Wicki mit. Kurz bevor es losging, überredete Alex noch Vasovic mitzuspielen, der aber dann jemand benötigen würde, der ihn heimfährt. Zu Acht ging es los. Die Hinrunde war ziemlich gut und ich gewann auch gegen Jaroslaw, was mir ein Polster von 1,5 Punkten für die Rückrunde brachte. Bei der Rückrunde wurde es schwieriger, aber da auch hier Jaro gegen andere Federn ließ, konnte ich mich am Ende dennoch mit einem halben Punkt an Platz Eins behaupten. Alex machte dann die Siegerehrung und mit den besten Wünschen für das neue Jahr endete auch dieser Schachabend.
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