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Mein Schachtagebuch

 

Seite 7 - Einträge 157 - 185


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2. Halbjahr 2004 2. Halbjahr 2005

 

Eintrag #157 (vom 13.01.05)

Nachdem der Donnerstag davor ein Feiertag war, war dies das erste Schachevent für mich in diesem Jahr. Im Terminkalender auf der Homepage hatte ich offener Spielabend rein geschrieben, weil noch Alex noch keinen erstellt hatte. Es wurde dann ein Schnellturnier veranstaltet über 5 Runden. Das neue Jahr brachte übrigens auch weitere Überraschungen. Wann waren schon mal drei der Top-Vier Spieler des Vereins da und machten im Schnellturnier mit? Jürgen und Richard nahmen teil. In der ersten Runde kam ich gegen Sommer und gewann ohne größere Probleme. In der zweiten Runde spielte ich mal wieder mit Schwarz gegen Bernd Muntzke. Ich muss mir mal wieder die Theorie anschauen zur f3 Variante im Wolga-Gambit. Ich kam so schlecht raus und verlor dann. Aber mit Peter Lörencz konnte ich in der nächsten Runde wieder Boden gut machen. Mit Saygun kam dann ein weiterer Test, den ich gut überstand. Und in der Schlussrunde musste ich gegen Jürgen spielen. Da verpasste ich es, am Damenflügel für Gegenspiel zu sorgen und wurde in eine passive Verteidigungsstellung gedrängt und verlor dann auch. Jürgen gewann das Turnier und ich wurde Dritter oder Vierter. Und dann habe ich Saygun noch vorgewarnt, dass er morgen beim Jugendschach mit dem Erscheinen von Jochen rechnen müsste. "Oh Gott, dann muss ich schauen, ob wir ein anderes Zimmer kriegen."

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Eintrag #158 (vom 16.01.05)

Landesliga. Gegner: Böckingen. Diesmal sollte nicht dasselbe passieren wie im letztem Jahr. Aber diesmal standen wir nicht so unter Druck wie im letztem Jahr und konnten beruhigt aufspielen. Die Paarungen lauteten: Menschner gegen Scharping, Funk - Wollrab, Herold - Kleinert, Beil - Wolbert - an dieser Stelle sagte ich: "Schwarz? Ich habe die ganze Zeit geglaubt, ich hätte Weiß und mich entsprechend darauf eingerichtet." Marc: "Ich finde es gut, dass du auch mal endlich Schwarz hast. Bisher habe immer ich mit Schwarz spielen müssen. Jetzt weißt du, wie das ist." Na ja, auch gut. Die restlichen Paarungen waren: Funk - Gerth, Zeh - Lademacher, Appel - Rau und Bückert - Kozul. Thomas eröffnete gegen mich mit 1.e4 worauf ich mit e6 reagierte. Zweimal habe ich ihn im französischen geschlagen. Das wollte Thomas diesmal nicht so kommen lassen, weshalb De2 folgte. Dann nicht. Aber 2. ...c5 ist trotzdem gut. Mal schauen, was daraus wird. Nach einer Viertelstunde blickte ich auf die anderen Bretter. Jürgen: Abtauschvariante im Damengambit, alles noch Theorie. Richard spielte auf 1.d4 Sf6 und nach 2.Sf3 g6 zeichnete sich ein Königsindisch ab. Wobei Günter ein zurückhaltendes System mit e3 wählte. Marc spielte ein Damengambit, das Jürgen wie im letzten Jahr gegen mich annahm. Mal schauen, ob Marc die Eröffnung besser behandeln würde als ich damals. Meine Partie sah inzwischen etwas komisch aus. Ich hatte passiv weitergespielt (d6, e5), worüber ich hinterher nicht mehr so glücklich war. Nach dem passiven Aufbau von Thomas hätte ich die Kontrolle übernehmen sollen. Alfred versuchte den Königsindischaufbau von Holger mit h4 zu stören, worauf h5 erfolgte. Bei Ralf waren die Damen schon getauscht, hier würden die Leichtfiguren das Mittelspiel bestimmen. Thomas hatte zur Abwechslung als Weißer ein Sizilianisch auf dem Brett und Boris hatte wie üblich eine Spezialeröffnung auf dem Brett. Nach einer Stunde sah es wie folgt aus. Jürgen hatte seine Dame auf dem Königsflügel postiert, mit der Idee einen Königsangriff zu initiieren. Der Nachteil war, dass Martin Scharping am Damenflügel die Kontrolle hatte und es in meinen Augen fraglich war, ob Jürgens Angriff Erfolg versprechend sein würde, da es noch keine Schwäche dort gab, während sein b-Bauer ziemlich schwach war. Bei Richard und Günter stand es ausgeglichen. Jürgen hatte gegen Marc immer noch seinen Mehrbauern verteidigt. Ich hatte gerade meinen Bauern auf b7 eingestellt. Dxb7 Sxd6+ nebst Sxb7 war indiskutabel, es blieb nur noch Tc7, in der Hoffnung, entweder seine Dame einzufangen oder den Bauern zurückzubekommen bzw. durch Lxc4, dxc4 ihm einen Doppelbauer zu verpassen. Aber es fehlte mir zu beiden immer ein Tempo. Jochen, der dann mal kurz rein schaute, schüttelte nur den Kopf. Bei Alfred schloss sich die Stellung immer mehr und mehr. Da wurden keine Bauern getauscht. Ralf gab Turm und Bauer gegen zwei Leichtfiguren. Bei Thomas sah es unklar aus, beide Seiten hatten Möglichkeiten, wobei Thomas etwas aktiver stand. Bei Boris keine großen Veränderungen, es sah immer noch seltsam und unklar aus. Eine weitere Stunde später gab es das erste Remis. Alfred und Holger trennten sich, nachdem die Bauern alle blockiert waren und keiner mehr irgendwo durchkam. Ein schneller Blick zu den anderen Brettern. Jürgens Stellung hatte sich in der Hinsicht verbessert, dass Scharping nicht mehr konsequent am Damenflügel spielte, sondern seine Figuren verteidigend zum Königsflügel zog. Richards Stellung war unklar. Dame und Läufer sind Dame und Springer unterlegen, aber es gab jeweils noch einen Turm auf dem Brett. Bei Marc war es klar, dass er den Mehrbauern nicht mehr bekommen würde. Sein Springer stand auf d6 stark, aber es gab noch keine Möglichkeit in die schwarze Stellung einzudringen. Bei mir hatte Thomas den a-Bauer zu schnell und unüberlegt vorgestoßen. Den würde er nicht mehr halten können, das war schon abzusehen. Bei Ralf gab es eine kritische Stellung, der b6-Bauer drohte demnächst zu fallen. Ich dachte mir Sd7 wäre nicht schlecht und auf Tb5 mit Sc8 diesen decken. Auch Jochen meinte dies und dann mit h5 und so weiter die Bauern zum laufen zu bringen. Ralf wählte die andere Alternative, in der er den Bauern gab, um mit seinen Turm auf der zweiten Reihe einzudringen und dort einen Bauern zu kassieren. Bei Thomas sah es nach Remis aus. Boris wickelte gerade in ein Endspiel ab, indem ich leichte Vorteile sah. Zehn Minuten später gab Richard auf, seine Stellung war unhaltbar geworden. Dann ging es im 5-Minuten Takt weiter. Jürgen gewann die Qualität, dann verlor Ralf sein Spiel; die weißen Türme auf der 8. Reihe drohten nach c5 ein Matt, weshalb Ralf einen Turm tauschen musste. Hinterher waren aber beide Leichtfiguren ungedeckt. Marc verlor und Thomas gewann, da Frank Rau alle Figuren getauscht hatte und in einer Oppositionsstellung in Zugzwang geriet. Boris misshandelte fast noch sein Endspiel, aber sein Gegner nutzte die Schwächen nicht aus. In meiner Partie hatte ich den Bauern wieder und meine Figuren standen im Zentrum besser. Hier fühlte ich mich wohl. Bald darauf gewann Boris und es lag jetzt bei mir. Ich konnte, nachdem das Zentrum geschlossen wurde, endlich rochieren und meinen Turm auf die b-Linie überführen. Jetzt würde ich nach Tb6, a6 die a-Linie bekommen und zudem die offene b-Linie haben. Aber Thomas machte es mir einfach. Statt Dd1 zog er Db3. Jetzt kam ich doch noch zu meinen Damenfang. Auch Marc sah es sofort: Ta1+ nebst Sa4 nebst Aufgabe. Damit war der Sieg unter Dach und Fach. Ich fuhr dann noch nach Heilbronn herein, wo unsere zweite gegen Biberach spielte (unseren nächsten Gegner). Es stand 2,5 zu 2,5. 3 Partien liefen noch. Julians Endspiel gegen Kreis war gewonnen. Saygun hatte eine Remisstellung gegen Hubert und ihm schon zweimal dieses angeboten, was Hubert konsequent abgelehnt hatte, denn obwohl Eugen gegen Heinz auf Gewinn stand, würde dies nur ein 4:4 bedeuten. Meine Nachricht, dass wir gegen Böckingen gewonnen hatten wurde von beiden Mannschaften als gut betrachtet. Ich blieb dann aber nicht mehr bis zum Ende, da ich zum Kaffee und Kuchen auf einem Geburtstag eingeladen war. Julians Sieg bekam ich noch mit und Saygun bekam dann doch noch sein Remis, wie ich später hörte.

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Eintrag #159 (vom 27.01.05)

Letzte Woche war die Jahreshauptversammlung und heute Abend war dann wieder Spielbetrieb, sprich - neuer Stoff fürs Tagebuch. Es waren schon einige da und es kamen noch mehr. Thomas Heinl, Jürgen, Saygun, Julian, Vladimir, dann noch Peter und Benjamin aus Lauffen, insgesamt wollten 14 am Blitz teilnehmen. Ich gab die Leute in den Computer ein. An den Tischen wurde schon fleißig geblitzt. Benjamin schüttelte gerade verzweifelt den Kopf, als Thomas ihm schachlich den Todesstoß versetzte. "Das finde ich gut, Thomas", sagte ich zu ihm. "Was?" "Das du die Gegner schon vor dem Start demoralisierst." So lässt es sich leichter Punkte sammeln. "Ich bin heute zu Fuß gekommen", sagte er zu mir. "Von Böblingen aus?", fragte ich scherzhaft zurück. "Hast du etwa vorgestern beim Schneefall dein Auto stehen lassen und bist dann den ganzen Weg hierher gelaufen?" Dann ging es los. Ich las die Paarungen vor und warteten, bis sich alles gesetzt hatten. Ein Platz war noch unbesetzt. Peter: "Wer ist immer der Letzte? Saygun, wer sonst." Der Start verlief gut. Dann hatte ich mit Saygun den ersten härteren Gegner. Ich rückte noch meine Figuren zurecht, als Saygun die Uhr drückte. "Glaubst du wirklich, es kommt auf die paar Sekunden an?", fragte ich scherzhaft. "Och, man kann nie wissen." Zwei Minuten später stand Saygun vor einer kaputten Stellung und suchte verzweifelt nach einem Rettungszug. "Glaubst du wirklich, dass es auf die Sekunden noch ankommt?" "Vielleicht geh ja noch was." Oder auch nicht. Gegen Thomas wurde es eine wilde Stellung. Er opferte einen Bauern in der Eröffnung, bekam gutes Figurenspiel und gewann den Bauern zurück nebst einen weiteren. Obwohl Thomas besser stand, gelang es ihm nicht, mich KO zu setzen und nach kurzer zeit kam es zu einem Endspiel, bei dem ich seinen Mehrbauer zu einem blockierten Doppelbauer entwertete. Nach einem Blick auf die Uhr bot ich erschrocken remis an. Ich hatte ziemlich viel Zeit verloren und stand kurz vor knapp. Thomas lehnte ab und alsbald war die Stellung totremis; ich hatte den Bauern zurück und es hieß T+B gegen T+B. Aber die Uhr fiel dann bei mir. Peter war dann wieder mein Lieblingsaufbaugegner. Und es klappte sehr schön. Am Ende hatte ich ein undeckbares Matt mit Turm und Springer. Peter: "Das ist aber nicht schön." "Aber dafür hast du noch ein Racheschach." Genau genommen war es ein dreifaches Racheschach. Danach leistete ich mir einen Lapsus. Gegen Wächter ließ ich in gewonnener Stellung einfach meine Dame stehen. Hui, hat der sich gefreut, so schnell wie er die gepackt hatte. Kurz vor Ende passierte mir gegen Julian was ähnlich. Bauer und Figur gewonnen und übersehe dann ein einzügiges Grundreihenmatt. Aber dann hatte ich gegen Jürgen umgekehrt Glück. Das war die einzige Partie, bei der ich total auf Verlust stand. Hatte mal wieder ein Wolga-Gambit verhunzt. Eine Runde vor Schluss lagen Julian und Thomas gleichauf an der Spitze. Und hier entschied Thomas das Duell zu seinen Gunsten. Ich wurde Dritter und Jürgen Vierter. Und dann blitzten Thomas und ich einige Partien, aufmerksam von den Blicken der herumstehenden Kiebitze wie Heinz verfolgt und kommentiert. Die ersten beiden Partien gewann ich klar. Julian, der gerade zugeschaut hatte: "Thomas, kannst du mich mitnehmen?" "Ich bin zu Fuß da." "Du kannst ihn trotzdem mitnehmen, auf den Rücken", bemerkte ich grinsend. Das erzeugte mal wieder ein lautes Auflachen bei Thomas. Es wäre ein Bild für die Götter. Die nächste Partie verlor ich auf Zeit in einem gewonnenen Endspiel. Thomas: "Ich glaube, da muss ich auf Zeit reklamieren, bevor ich noch verliere." Heinz: "Ja, ist das denn so nett?" "Ich muss doch das Zeitnotverhalten von Wolbi trainieren." Die nächste Partie verlor ich dann gnadenlos. Irgendjemand erwähnte dann die Wörter Morgen und Arbeit. "Oh, das muss ich ja auch", entfuhr es mir, "warte, Thomas, ich pack schnell meine Sachen zusammen, dann spielen wir noch eine. Eine geht noch." Die letzte war schön und das Matt am Ende mit zwei Springer und Turm sah toll aus. "Ich muss Alex rufen, dass er die Stellung von oben fotografiert, meinte ich grinsend." Das war dann dieser Abend.

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Eintrag #160 (vom 30.01.05)

Zwei Wochen nachdem unsere Zweite ein 4:4 gegen Biberach abgeliefert hatte, lag es an uns zu zeigen, was wir konnten. Da Ralf fehlte, holte ich als Ersatz Julian und Johannes vor dem Verein ab. Und da ich schon mal da war, schloss ich gleich für die Zweite auf. Dann ging es ab Richtung Biberach, wohin der Rest unserer Mannschaft schon direkt hingefahren war. Die Aufstellung sah wie folgt aus: Holzinger-Menschner, Rook-Wollrab, Warsitz-Herold, Kreis-Wolbert, Hess-Funk, Rüdiger-Appel, Pröll-Bissbort und Offergeld-Becker. Gleich zu Beginn beschwerte sich Richard scherzhaft bei Eugen: "Mit fällt auf, dass wir bezüglich den Partieformularen benachteiligt sind. Eure enden unten mit dem 40. Zug, unsere beim 50ten. Und die Trennung zwischen schwarz und weiß auf den Feldern kann man nicht erkennen." "Das ist das Vorrecht der Heimmannschaft. Außerdem müssen wir ja irgendwie die schlechten Formulare loswerden." Nach einer halben Stunde zog ich meine erste Runde: Jürgen hatte einen Nimzo-Inder auf dem Brett und es waren erst 7 Züge gespielt worden. Richard holte sich gerade einen Kaffee zur Stärkung. Bei ihm war eine Mischung zwischen Wolga-Gambit und Königs-Indisch entstanden, Rook hatte mehr Raum. Marc hatte das Budapester Gambit mit d5 abgelehnt (1.d4 e5 2.d5 Lc5 3.c4 d6 4.c3 f5). Etwas passiv. Ich stand ganz passabel. Zwar war mein Damenflügel nicht ganz entwickelt, aber ich hatte Kontrolle über das Zentrum und verhinderte, das Karl-Heinz Raum gewinnen würde. Alfred, wie kann es anders sein, hatte einen Sizilianer auf dem Brett. Sie hatten schon etliche Züge hinter sich und was mir nicht so gefiel, war, dass Schwarz fast schon den Optimalaufbau erreicht hatte. Thomas hatte was Wildes auf dem Brett (g5,h6 mit offenem Vorstoß am Königsflügel, König unrochiert in der Mitte), aber sein Springer stand auf f4 gut. Julian stand leicht besser und Johannes hatte eine Mischung zwischen Französisch und Sizilianisch auf dem Brett. Im Saal war es noch relativ kühl. Ich stand an der gurgelnden Heizung und blickte zum Fenster raus. Richard stand neben mir. Jürgen kommt frierend hinzu und legt seine Finger auf die Heizung: "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich lange Unterhosen angezogen." Nach 80 Minuten zog ich nochmals Bilanz. Jürgen stand gut. Bessere harmonische Entwicklung und leichten Raumvorteil. Richards Stellung war unklar. Um Gegenspiel zu bekommen, hatte er seine Stellung mehrfach geöffnet. Im Endspiel könnten sich dann die Bauern als schwach erweisen. Marcs Stellung wollte mir überhaupt nicht gefallen. Bei mir sah es gut aus, wenn ich mich nicht verrechnet habe, würde ich einen Bauern gewinnen - aufkosten der Aufgabe des Läuferpaars. Alfred stand schlecht, es drohte schon mit Sxa3 Bauerngewinn. Schwarz kontrollierte das Spiel. Bei Thomas hatte sich das Spiel verflacht. Es waren zu viele Figuren schon weg und das Endspiel schien leicht vorteilhafter für Weiß zu sein. Julian hatte einen Bauern mehr, den Bernhard geopfert hatte, im Ausgleich hatte Bernhard die offene g-Linie. Johannes hatte die c-Linie in Gewahrsam, aber Zwingendes sah ich momentan nicht. Nachdem nicht ganz 2 Stunden gespielt waren, gewann Jürgen gegen Eugen die Dame, hier zeichnete sich ein Sieg ab. Aber es sollte noch dauern. Eine gute halbe Stunde später, war es erst mal Richard, der die Waffen strecken musste. Jürgen gewann und Alfred wurde überspielt. Johannes fragte mich, ob er Remis annehmen dürfte. Da Marc katastrophal stand, meinte ich, er solle weiterspielen. Was sich fast als Eigentor entpuppte, den Johannes übersah den Zug f5 und nur dadurch, dass Detlef vorschnell Sh6+ zog, statt Dg3, landete Johannes nicht in einer Verluststellung (bzw. Mattnetz). Julians Stellung war nicht mehr so toll, Bernhard hatte gutes Gegenspiel und würde den Bauern zurückgewinnen. Jürgen gewann dann endlich, Thomas kämpfte. Johannes hatte Glück und kam mit einer Mehrfigur raus. Marc stand nicht mehr rosig. Dann ging es sehr schnell. Remis bei Julian, Gewinn bei Johannes und auch Remis bei Thomas. Marc verlor, obwohl ich mir nicht sicher war, als Hubert Dd8 zog, dass da nicht Sxe4 ging, was den schwarzen Springer der Deckung enthob. Muss ich beim Nachspielen überprüfen. Jetzt lag es bei mir. Ich hatte durch eine Kombination einen zweiten Bauern gewonnen, machte mir das Leben aber unnötig schwer, als ich die Stellung am Königsflügel schloss, so dass mein einer Mehrbauer dort keine Rolle spielte. Aber es klappte dann doch noch. So endete die Begegnung nur 4:4.Was natürlich eine Bemerkung von Saygun nach sich zog, als ich noch zum Vereinsheim fuhr. Dort hatte die Zweite mit 2,5:5,5 gegen Hall verloren, während die Fünfte mit 6,5 gegen Biberach 4 einen Kantersieg eingefahren hatte.

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Eintrag #161 (vom 05.02.05)

KO-Pokal die Zweite. Nachdem wir die erste Runde gegen Steinheim klar mit 4:0 gewonnen hatten, stand uns jetzt mit Vaihingen ein Landesligaverein gegenüber. Um 13:30 Uhr fuhren wir (Julian, Heinz und Ramin) los. Erst Autobahn und dann über Tamm und Markgröningen nach Vaihingen. Die Landstraße zog sich dahin, so dass wir erst nach Zwei in Vaihingen ankamen. Und da werde Julian noch Heinz sich gemerkt hatten wie sie beim Mannschaftskampf gefahren sind, musste ich am Ortseingang zuerst den Stadtplan konsultieren. Als wir dann endlich um 14:14 an den Bretten saßen, lief unsere Zeit schon. Die galt es aufzuholen. Ich spielte Damengambit-Abtauschvariante, Julian das Budapester Gambit, Heinz und sein Gegner wussten es nicht genau, zuerst war es Italienisch, später wurde es dann Spanisch und bei Ramin hatte ich die Eröffnung nicht genau verfolgen können. Der Kampf verlief lange Zeit ausgeglichen. Mal hatte ich mir einige Vorteile erarbeitet, dann unterschätzte ich den Bauernvorstoß am Königsflügel, wonach es remislich aussah. Julian stand solide, es wurde um jeden kleinen Vorteil gekämpft. Heinz bekam Probleme mit der offenen f-Linie und Ramin stand etwas besser. Die Zeit zog sich dahin, an allen Brettern wurde erbittert gekämpft. Irgendwann ließ mich mein Gegner in seine offene Stellung herein und jetzt hatte dieser Probleme. Mittlerweile stand Heinz schlechter und bei Ramin gab es ein Remis. Julian fragte mich, ob er ein Remis machen könnte, genauer fragte er mich: "Gewinnst du?" "Definitiv." Okay, es war nicht so klar, aber ich hatte das Gefühl, selbst wenn Heinz verlieren würde, würden wir aufgrund der Berliner Wertung die Nase vorn haben. Vorausgesetzt ich gewann auch, denn die Stellung war mir alles andere als klar. Ich hatte inzwischen die Gelegenheit, einen Bauern zu gewinnen, mir gefiel aber nicht, dass ich dann meine Dame würde tauschen müssen. Später in der Analyse zeigte es sich, dass ich dem Damentausch hätte ausweichen können und nach einem Qualitätsopfer dann den Damentausch meinerseits hätte erzwingen können. Das daraus resultierende Endspiel mit Läufer und 3 Bauern gegen den Turm wäre gewonnen gewesen. Dann machte der Gegner von Heinz remis, weil er gehen musste. Glück für Heinz, da die Endstellung zwar auf den ersten Blick schön aussah. Aufgrund einer Fesselung konnte der weiße Turm nicht weg. Aber nach Kc5 nebst Kd5 wäre die Fesselung aufgehoben und nach Turmtausch und schlagen des Bauerns auf g2 wäre das Endspiel Dame gegen Dame + Bauer verloren, da dieser schon auf b6 stand und der schwarze König auf h8. Ich hatte eine andere Variante gewählt, mein Gegner hat in der Folge eine etwas schlechtere Folge gewählt, in der er den Minusbauer, den er zwischendurch hatte wieder zurückbekam, ich dafür aber eine starke Druckstellung. Jetzt drohte mein Turm auf die 7. bzw. 8. Reihe einzudringen. Durch einen Turmzug erleichterte er mir es, den Gewinn zu forcieren. Ich spielte Df6. Ramin: "Das ist ein fieser Zug." Ja, er drohte Matt oder Gewinn des h-Bauerns nebst den auf g4, ohne dass er dafür was bekommen würde. Mein Gegner sah wie es auf den anderen Brettern aussah. "Ich müsste gewinnen, damit wir weiterkommen?" "Ja, so sieht es aus." "Ist ziemlich unwahrscheinlich", sagte er und gab mir die Hand zur Aufgabe. Jetzt machte Julian noch sein Remis. Ich sah auf die Uhr. Bald 19:30 Uhr. Da hatten wir die Bedenkzeit voll genutzt. Julian und ich holten uns noch einen Kebap und wir fuhren nach Hause.

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Eintrag #162 (vom 10.02.05)

Beim Turniersimultan gibt es immer wieder welche, die von dieser Turnierart überrascht werden und sich nichts darunter vorstellen können. Aber es macht Spaß. Ich kam einige Minuten früher, um beim Aufbau zu helfen. Aber Alex war in Zeitverzug mit seiner Vortragsreihe für das Schachtraining für Erwachsene mit DWZ < 1200. So dauerte es noch einige Zeit, bis es losgehen konnte. Wir bauten 3 Reihen auf, es stellte sich aber heraus, das wir fast schon vier Gruppen benötigt hätten, bei der Teilnehmerzahl. Insgesamt waren es 15, die mitspielen wollten. Saygun ich traten dann zurück und Sabine 1 und Sabine 2 wollten sich in der Vorrunde und Hauptrunde abwechseln. Alex erklärte den Ablauf. "So muss es sich beim Militär anhören", meinte Saygun grinsend zu mir. Ja, der Tonfall und die Wortwahl passten sehr gut dorthin. "Wie sieht es aus - blitzen wir?" "Nein, ich muss dringend Bilder machen", wehrte Saygun ab. "Ach ja, die willst nur nicht wieder verlieren wie letztes Mal." "Ich muss Bilder machen, keine Zeit." Gut, ich konnte warten. Nach fünf Minuten fragte ich ihn halt wieder. Saygun zu Markus Grosse, der zu Besuch war: "Du wolltest doch Schach spielen. Hier du kannst mit Christian spielen; er sucht jemanden." "Ich wollte Schach spielen und nicht mich gleich deprimieren lassen." "Netter Versuch", meinte ich zu Saygun, "scheint aber nicht ganz geklappt zu haben." Da gab er sich geschlagen. Wir setzen uns hin und schon machte sich Sayguns Handy bemerkbar. "Oh, die erste Partie habe ich schon verloren", sagte er scherzhaft und telefonierte. Kurz darauf ging es los. Die Partie gewann ich. "2-0." "Wieso zwei?" "Handy, schon vergessen?" Die nächsten beiden waren heiß umkämpfte Remisen, dann gewann ich wieder zwei. Dann gab es wieder ein Remis und noch eins und dann gewann ich wieder. "Scheint für dich nicht so gut zu laufen." "Das kommt noch." Inzwischen war die Vorrunde des Turniersimultans vorbei. Und die Hauptrunde begann. "Machen wir noch eine", sagte ich, da ich die Ergebnisse vom Turniersimultan gleich in meinen Computer eintragen wollte. Ich hatte mich vor zwei Wochen in Eigenregie entschieden, unsere Vereinszeitung zu erstellen, da niemand sonst sich gefunden hatte. Und damit es nicht zuviel Arbeit auf einmal wird, will ich an den Spielabenden, an denen ich da bin, gleich die Ergebnisse eintragen. "Also noch eine", bestätigte Saygun. "Vielleicht gewinnst du ja mal zur Abwechslung." Und siehe da, Saygun gewann sie sogar. "Ha, wer die Letzte gewinnt, hat alle gewonnen." "Davon war vorher nicht die Rede." "Egal." In dem Moment kommt Levent vorbei. "Hast du gewonnen?", fragt er Saygun. "Ja." "Ha!", meint er zu mir und haut wieder ab. "Warum hast du ihm nicht gesagt, dass dies die einzige Partie ist, die du gewonnen hast?" "Ich muss doch vor den Jugendlichen einen guten Eindruck erwecken." Die Hauptrunde schritt voran, in der ersten Gruppe würden Julian, Bernd, Vladimir und Wicki den Sieg unter sich ausmachen. Ich fütterte derweil den Computer mit den Ergebnissen. Ich war noch nicht ganz fertig, als das Turnier schon aus war. Das war jetzt aber ziemlich schnell gegangen. Eben weil es so schnell war, organisierte Saygun noch kurzerhand ein Blitzturnier, zu dem sich zehn Personen bereit fanden. Anfangs spielte ich noch gut, aber so kurz vor Schluss ging es bergab. Gegen Michael kam ich aus einem Dauerschach nicht heraus, gegen Vladimir verlor ich auf Zeit. Dann spielte es auch keine Rolle mehr, dass ich in der Schlussrunde gegen Saygun verlor, der damit das Turnier gewann. Und damit endet mein 163. Bericht in meinem Schachtagebuch.

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Eintrag #163 (vom 17.02.05)

Ein Winternachtstraum
Der strahlende Glanz der Lichter am Firmament könnet mein Herz nicht erwärmen, doch erfüllet er mich mit Zuversicht, die Nacht zu überstehen. Denn gar unfrei ist mein Kopf unter dem Ansturm der Erkältung, die ungefragt sich klamm und heimlich in mein Leben stahl. Doch will ich keine Klagen aus meinem Mund ertönen lassen, verschwende ich nur meinen Odem an die Nacht.
"Versteht ihr Schach zu spielen oder ist dies nur Schein?" Volltönend erschallt die Herausforderung des Sezgins mir entgegen.
"Weder Ungemach, noch eure Herausforderung fürchte ich."
"So sei es!"
Und während im Saale sich die Teilnehmer des Vereinspokals zur vierten Runde messen, entstand fast unbemerkt am Ende der Tischreihe das Duell der Duelle. Doch nicht lange blieb es verbogen, welche Schicksalsschlachten auf dem Brett zwischen uns entstanden. Und der Neugier Andrang nahm seinen Anfang.
"Wie labet es mein Herz, den Cheffe so spielen zu sehen", spottet Helmut meiner Züge Wahl.
"So ist dies alles was ihr könnt? Spott verströmen? Können eurer Zunge nicht Wörter entspringen, so wohlgerundet wie euer Leib? Auch wenn ich nicht verhehlen mag, das mein Spiel heute wahrlich nicht mir zum Ruhme reicht. Doch will ich mich nicht länger der Diskussion meiner Züge widmen, sondern meines Spieles ."
So widmete ich mich dem Spiele. Obwohl ich schnell in Rückstand geriet, verzagte ich nicht. So konnte ich in Bälde meine Verluste ausgleichen und beim Stande von 3:3 blickte ich meinen Gegner an.
"Es heißt, wer die Letzte gewinnt, gewinnt alle?"
"Dies wäre angeraten, gäbe es eine Differenz. Da wir Schulter an Schulter gleichauf stehen, wäre es ein unnötiges Ding, dies zu erwägen."
"Ihr habet Recht. So lasst uns eine Partie ganz normal spielen ohne Risiko oder Verpflichtung."
In diesem letzten aller Spiele führte ich meine Streitmacht in das letzte Gefecht. Doch das Glück, das Wechselhafte, schlug sich auf die Seite des Sezgins, und mir verblieb kein Ausweg, strecken musste ich meine Waffen. Vergessen darf ich nicht, das nicht das Schachspiel mich herführte, sondern die Pflicht, die Chroniken zu erstellen. Gemäß dieser Aufgabe ergriff ich das moderne Notizbuch, dessen profaner Name Notebook lautet, und mit Sorgfalt erfüllte ich die Seiten mit den Resultaten, derer sich aus den stattfindenden Auseinandersetzung ergaben. Erfüllet war dann die Pflicht und der Ruf des Bettes erklang dann dermaßen übermächtig, dass jeder Widerstand in sich zusammenbrach. Dem Ruf gehorchend begab ich mich nach Hause.
(frei nach Shakespeare)

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Eintrag #164 (vom 24.02.05)

Und schon wieder ist es Zeit zum Monatsblitz. Immer war ich noch nicht topfit, trotzdem wollte ich mitspielen. Leider hatten neben mir nur acht Andere dieselbe Idee. Aber auch schön, dann könnten wir mal wieder doppelrundig spielen. Ich übernahm die Spielleitung, weil Alex nach Hause fahren musste, weil er seine Sachen vergessen hatte. Da 18 Runden zu spielen waren, wollte ich dann auch sofort anfangen. Alle saßen, nur ein Platz war noch frei. Detlef Offergeld: "Wer ist mal wieder der Letzte? Saygun. Wie üblich." Schnell eilte er herbei und setzte sich.  Die erste Runde hatte ich spielfrei und schaute ein wenig zu, wie Helmut und Michael Bösherz spielten. Ich muss feststellen, dass Helmut schlechter als normal spielt, wenn ihm jemand zuschaut, oder lag es nur daran, dass er schlechter spielte, weil Cheffe zuschaute? Das muss ich mal ergründen. Dann gab es das erste Ergebnis und ich gab es in den Computer ein. Dabei merkte ich, dass Saygun und Vladimir sich falsch gesetzt hatten. "Ihr zwei habt euch verkehrt hingesetzt, informierte ich sie." "Sollen wir wieder von vorne anfangen?", fragte Vladimir. "Nein, spielt so weiter, in der Rückrunde müsst ihr dann die Farben einfach nochmal drehen."  Dann war die erste Runde vorbei und alle mussten nach rechts rutschen. Dies führte bei Saygun und Vladimir zu Verwirrung. "He, iht müsst nur die Plätze tauschen und dann nach rechts rutschen." Irgendwie blickten sie es immer noch nicht. Das drängt ja einem die Frage auf, was die Vorraussetzungen für ein Chemiestudium sind? Dann kam mein erster Einsatz im Turnier. Gut, gegen Wächter gab es keine Probleme, aber gegen Detlef Offergeld kam ich über ein Remis nicht hinaus. Dann konnte ich Behar und Vladimir versenken. Saygun nötigte mir in der sechsten Runde wieder ein Remis ab. Die nächste Runde verlief schneller. Jens Weiß stellte schon nach ein paar Zügen eine Figur ein und gab auf. Während ich so die anderen Partien verfolgte, gab es einen Riesenkrach. Behar and spielfrei und sich an den Tisch gelehnt, wo Alex das Demobrett für das Training für Erwachsene (DWZ<1200) aufgebaut hatte. Dieses war nun ins Rutschen geraten und die ganzen Figuren verstreuten sich über den Boden. Behar stand noch ganz verschreckt da, da erklang schon Michaels Bösherz Stimme: "Berührt, geführt!" Behar: "Ich habe nichts gemacht. Ich habe nur am Tisch gestanden." Thomas Heinl: "Wer weiß? Vielleicht hast du ja einen fahren lassen." Gegen Thomas musste ich in der nächsten Runde spielen. Da hatte ich keine Chance. Ein Runde später war Halbzeit. Es führte Thomas mit 8 vor mir mit 6 und Behar/Wächter mit 5. Saygun lag mit 4,5 im Verfolgerfeld. Die Rückrunde startete besser mit drei Siegen. Gegen Behar patzte ich dann und verlor. Aber noch lief alles nach Plan, bis ich übernächste Runde gegen Saygun verlor. Da war Behar in der Tabelle wieder vor mir. Aber gegen Thomas konnte ich es eventuell noch einmal rausreißen. Und siehe da, ich stand klar besser, konnte nun einen Bauern gewinnen, vorher noch einen Turm tauschen und ihn in eine passive Stellung drängen und was mach ich? Stelle einzügig die Dame ein. Heureka. Aber in der Schlussrunde amüsierte ich mich köstlich. Saygun spielte gegen Behar und wurde im Endspiel total überspielt. Es endete damit, das Behar eine Dame bekam und Saygun das Matt in wenigen Zügen nicht verhindern konnte. Kurz darauf war es Matt in Eins. Statt aufzugeben, zog Saygun mit den Bauern weiter. Behar schaut ihn an, als ob es nicht sein Ernst wäre. Statt Matt zu setzen, schlägt er Sayguns Bauern. Der schlägt zurück. Sieben oder acht Züge lang, konnte Behar Saygun Matt setzen, wartete darauf, dass Saygun aufgab. Nee, der reklamierte dann einfach Zeit und gewann noch. Darüber musste sich Behar aufregen, aber Detlef ergriff gleich Partei und sagte, dass man niemanden zum aufgeben zwingen kann, er hätte ihn ja einfach Matt setzen können. So wurde ich aufgrund besserer Feinwertung noch zweiter hinter Thomas.

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Eintrag #165 (vom 27.02.05)

Landesliga. Es war ein Chaos-Tag. Die Nacht hatte es geschneit und entsprechend dauerte es, bis ich im Verein ankam. Zudem hatte sich meine Erkältung vom Hals zu den Stirnhöhlen hochgearbeitet und mit einer Thermoskanne Tee bewaffnet versuchte diesem zu trotzen. Unsere Erste benötigte wieder 3 Mann Ersatz und die Zweite musste den Kampf gegen Öhringen absagen. Ersatzprobleme en mass. Philipp Amann war aufgrund seines Auslandsstudiums weg und Eduard auch. Von den sechs noch verfügbaren Ersatzspielern konnten die meisten nicht spielen oder durften nicht mehr. Und vom Stamm fehlten ebenfalls noch welche. Hoffentlich wird sich das am Ende nicht negativ sich auf den Abstieg auswirken. Unsere Aufgabe in der Ersten war es natürlich zu gewinnen. Tamm trat mit Bibik an, der in dieser Saison - wenn ich es richtig im Kopf habe - nur einmal für Tamm gespielt hatte. Zum Glück musste sich Jürgen mit ihm auseinandersetzen und nicht ich. Nach 55 Minuten sah es am ersten Brett remislich aus - die Damen waren getauscht, Bibik hatte Raumvorteile, aber Jürgen das Läuferpaar. Die Eröffnung war Spanisch. Richard durfte wie so oft die Abtauschvariante im Damengambit spielen und stand gut. Bei Marc gab es im Englischen eine symmetrische Stellung, aber viele Züge waren noch nicht gespielt. Mein Gegner, Husser, spielte Wolga-Gambit, das ich annahm. Leider kannte ich die Theorie in meiner gespielten Variante nicht mehr genau. Alfred verteidigte sich mit Königsindisch und bekam gerade mit g4 einen kompromisslosen Angriff von Weiß aufs Brett gesetzt. Thomas stand ein bisschen passiv, war aber ansonsten okay. Heinz hatte Schwarz und Weiß hatte seinen Zentrumsbauern gegen den c- und f-Bauern von Heinz getauscht. Seine Bauern konnten schwach werden. Sascha suchte sofort den offenen Kampf (1.Sf3 f5 2.e4 fxe4 3.Sg5). Eine halbe Stunde später stand es an Brett 1 immer noch ausgeglichen. Richard hatte positionell Vorteile herausgearbeitet und bei Marc gab es einen taktischen Schlagabtausch. Weiß griff seinen c5-Bauern an und Marc im Gegenzug dessen c4-Bauern. Mit meiner Stellung war ich nicht so ganz zufrieden. Ich hatte am Damenflügel den Turm getauscht und keine Probleme, aber keine Gelegenheit im Zentrum aktiv zu werden. Wenn einer aktiv werden konnte, dann nur Schwarz. Alfred hatte den Angriff am Königsflügel erfolgreich abwehren können und die Stellung mehr oder minder geschlossen. Damit hatte er wenig Möglichkeit am Königsflügel gegen den weißen König vorzugehen. Konsequenterweise nahm Kruck mit b4 nun den Damenflügel unter Feuer, nachdem er mit seinem Kömig nichts zu befürchten hatte. Thomas hatte mittlerweile leichte Vorteile. Momentan drohte er mit Lxh7+ schon ein viel versprechendes Opfer. Heinz unklare Stellung, wenn musste ich Weiß favorisieren. Sascha stand gut. Ich hätte an seiner Stelle mit Dg6 eine Zwischenschach gegeben, um die Rochade zu zerstören. Aber Le3 vergab nichts. Ich musste nun wieder Gehirnschmalz in meine Stellung investieren. Nach 2,5h hatte ich wieder Gelegenheit mir den Stand anzuschauen. Bibik versuchte mit einem Zentrumsvorstoß Jürgens Stellung zu schwächen. Dies war einerseits gefährlich, andererseits könnte der vorgeschobene Bauer schwach werden. Ramin gesellte sich als Kiebitz hinzu. Er sah Richards gute Stellung und bei mir, wie Schwarz mit e6 im Zentrum aktiv wurde. Marcs Spiel konnte man als Taktik hoch drei bezeichnen. Die Damen waren beiderseits angegriffen., Bauern hingen, es drohten Abzüge mit Qualitätsgewinn usw. Alfred stand sehr schlecht, einen Minusbauer hatte er momentan zu verzeichnen. Zwar konnte er den zurückholen, aber auf Kosten einer kaputten Stellung. Thomas stand nicht mehr gut. Heinz auch nicht, deshalb stimmte ich kurze Zeit später zu, als er mich fragte, ob ein Remis okay wäre. Sascha stand gut. Meine Partie nahm mich immer mehr in Anspruch und ich verspürte leichten Druck in meiner Schläfengegend. Die Erkältung machte mir zu schaffen. Irgendwann verlor Alfred seine Partie. Richard gewann. Dafür stand Thomas auf Verlust und verlor auch. Jürgens Stellung war kritisch, aber ich war zuversichtlich, dass er das Remis würde halten können. Ramin dagegen weniger. Sascha gewann und dann gewann auch Marc. Jetzt stand es 4:3 für uns. Ich hatte durch einen Fehler meines Gegner einen Bauern gewonnen und war nun im Figurenendspiel L+S gegen Läuferpaar. Das zu gewinnen war schwer, aber ich versuchte es, weil jeder Brettpunkt wichtig ist. Ich spielte es nicht optimal. Husser auch nicht. Ich lehnte sein Remisangebot ab und zwischendurch hätte er durch das Schlagen meines Springers eine Blockadestellung aufbauen können mit ungleichen Läufern. Da er aber in Zeitnot geriet, übersah er es. Dann hatte er nur noch wenige Minuten auf der Uhr und wollte von seinem Mannschaftsführer wissen, ob er Remis verlangen könnte. "Nur, wenn der Gegner keine Gewinnversuche macht", erwiderte Matthias Eimen. Machte ich aber - ich hatte auch nur noch fünfzehn Minuten auf der Uhr. Dann machte er den entscheidenden Fehler und ich konnte mit meinem König seine Bauern abgrasen. Jetzt war es gewonnen und quasi Zeitgleich mit dem Fall des Blättchens gab er verärgert auf. Valon, der das Ende nicht mitbekommen hatte, fragte mich: "Wie hast du gespielt?" "Gewonnen." "Du kannst ja doch Schach spielen." Momentan konnte ich nun wirklich kein Schach mehr spielen. Ich war ziemlich fertig. Mein Kopf schmerzte. Ich schaffte es gerade noch ein paar Bretter aufzuräumen, dann ging es nicht mehr. Ich überließ Alex und den anderen den Rest. Zuhause fiel ich sofort in einen Erschöpfungsschlaf.

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Eintrag #166 (vom 03.03.05)

Vereinspokal, die dritte Doppelrunde fand heute statt. Allerdings beschloss ich erst später in den Verein zu fahren, so dass ich die Ergebnisse der fünften Runde schon gleich in die Vereinsnachrichten aufnehmen konnte. Folglich machte ich es mir Zuhause erst mal gemütlich und schaute mir die Schillerstraße an. Als ich um halb Zehn eintraf, meinte Saygun: "Oh, du hast da was verpasst!" "Was war los?" "Alex hat gegen Heinz gespielt. Heinz steht total auf Verlust, Alex gewinnt eine Figur. Darauf hin sagt er zu Heinz: 'So, du alter Meister, nun zeig mal was du kannst!' Und was passiert? -> Heinz gewinnt noch das Spiel!" Ich lachte. "Nun, man darf so was halt nicht herausfordern. Jetzt hat es ihm der Alte Meister gezeigt." Ich gab die Paarungen und Ergebnisse ein und hatte dann Zeit, mit Saygun ein paar zu blitzen. Um ihm Schande zu ersparen, verschweige ich das Ergebnis hier. Dann fielen schon die ersten Entscheidungen. Die Spitzenpaarung stand leider aus, da Jürgen und Bernd heute nicht spielen konnten. So schaute ich zu wie Julian spielte. Ganz interessant war auch das Spiel von Michael Eberhard gegen Heinz. Michael stand klar besser, mit zwei Mehrbauern und hatte gute Möglichkeiten zu gewinnen. Leider sah er die taktische Wendung nicht, mit der er den Turm tauschen konnte und noch einen weiteren Bauern gewann. Und wie es so spielt, geriet er in Zeitnot und vergeigte letztendlich alles. Da hatte Heinz wieder Glück gehabt. In der Tabelle ging es an der Spitze sehr knapp zu. Karl-Heinz Weyhing, Bernd Muntzke und Jürgen Menschner lagen dichtauf. Julian gehörte ebenfalls dazu und Heinz hatte durch die beiden Siege heute wieder Anschluss gefunden. In zwei Wochen wird es sich herausstellen, wer Vereinspokalmeister wird.

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Eintrag #167 (vom 11.03.05)

Lange, lange ist es her. Da gab es das Neckarblitz, das von mehreren Vereinen ausgetragen wurde. Es gab vereinzelte Stimmen es wieder ins Leben zu rufen, aber niemand wollte die Arbeit übernehmen. Alexander Probst fragte an und gemeinsam übernahmen wir die Planung und Ausschreibung. Es sind sieben Runden vorgesehen, jeden Monat eine und heute war die erste Runde. Sie fand in Böckingen statt, ebenso wie die Zweite in vier Wochen. So wie es aussieht, müssen wir noch etwas mehr Werbung machen. Nur 22 Teilnehmer fanden sich ein, davon 2/3 Böckinger Spieler. Es fanden sich aber trotzdem ein paar sehr starke Spieler ein: Thomas Heinl, Thilo Kabisch und auch Hannes Rau. Behar Podrimja warf einen Blick auf die Teilnehmerliste und staunte, als er die DWZ von Hannes Rau sah. "2350? Das kann doch nicht sein?" War aber so. Ich übernham die Turnierleitung wie abgesprochen. In den ersten Runden bekam ich mit Zeh, Wächter, Herold und Kleinert gleich vier Böckinger, gegen die ich mich durchsetzen konnte. Mit Thilo war dann Ernst angesagt. Hier konnte ich mir anfangs ein paar Vorteile erarbeiten, aber es kostete mich zu viel Zeit. Das Endspiel, eigentlich ein klares Remis, vergab ich dann durch zu schnelles ziehen und dann fiel auch noch meine Zeit. Zwei Runden später musste ich im positionellen Taktieren mich Hannes Rau geschlagen geben, womit ich etwas abrutsche. Mit Siegen gegen Gerth, Podrimja und Heinl kämpfte ich mich wieder nach vorne und war dann wieder Zweiter hinter Kabisch. Danach ließ ich fast nichts mehr anbrennen. Gegen Günter Funk war es kritisch und in der letzten Runde sah es gegen Großmann eine lange Zeit nach Remis aus, aber am Ende mit dem besseren desselben an mich. Nach dreizehn Runden lautete der Sieger Thilo Kabisch (12), vor mir (11) und Hannes Rau (9,5). Saygun warf gegen Ende auch noch einen Blick rein, blieb aber nicht allzu lange. Ansonsten war von unserem Verein nur noch Vladimir dabei, der mit 7 Punkten auf den 10. Platz landete.

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Eintrag #168 (vom 13.03.05)

Vorletzte Runde Landesliga. Vaihingen reiste als Gast an und unsere Zweite musste auswärts gegen Böckingen antreten. Vaihingen selbst war nicht zu unterschätzen, insbesondere da wir wieder mit drei Mann Ersatz antreten mussten, da Marc nicht konnte. Umso schwerer würde es unsere Zweite haben. Als einer der Ersatzleute wartete schon Vladimir vor der Tür. "Wo bleiben die anderen?", fragte er. "Es ist doch erst acht vor neun. So früh kommen die doch nicht." Ich öffnete die Tür und wir bauten auf. So langsam trafen unsere Leute ein und kurz nach Neune waren auch die Gegner da. Zeit, die Spielberichtskarten auszufüllen. Einen Moment, wen hatte mir Saygun versprochen? Gute Frage, am Freitag in Böckingen wollte er es mir nicht sagen, da der "Feind" mithörte. Schnell zum Handy gegriffen und angerufen. Das Klingeln dauerte ewig, aber letztendlich erreichte ich ihn. Okay, Johannes und Boris würden kommen. Es konnte losgehen. Parallel zu uns spielte auch die fünfte Mannschaft gegen Wimpfen, die nur zu sechst antraten. Aber bei einem Durchschnittlichen DWZ-Unterschied von mehr als 300 Punkten pro Brett, konnten die sich das wohl leisten. Johannes traf dann ein, als ich die Bretter freigab. "Du bist spät dran." "Wieso, komme doch genau richtig." Na ja, ohne Kommentar. Jürgen spielte gegen Stoll, den ich im KO-Pokal besiegt hatte. Er verteidigte sich auf e4 mit c5. Richard durfte als Weißer sein geliebtes Damengambit spielen und ich versuchte es mal wieder mit dem Wolga-Gambit, das mein Gegner annahm. Er spielte dann die Fianchetto-Variante, von der ich die Theorie wieder vergessen habe. Bei Alfred scheint es egal zu sein, ob er Weiß oder Schwarz hat, es scheint die Sizilianische Eröffnung gepachtet zu haben. Thomas Partie habe ich nicht mehr ganz im Kopf, aber es war so glaube ich auch ein Sizilianer. Ebenso bei Boris. Und diese komische Eröffnung fand ich auch bei Johannes auf dem Brett. war hier ein seltsames Fieber ausgebrochen? Zumindest Vladimirs Gegner schien davon nicht betroffen zu sein. Er erwiderte auf 1.e4  e5, um nach 2.Lc4 Sf6 3.Sf3 Sxe4 gleich wissen wollte, was los ist. An Brett 1 sah man nach unterschiedliche Rochaden, was einen zweischneidigen Kampf versprach. Richard beherrschte die Eröffnung und der Minoritätsangriff würde nicht lange auf sich warten lassen. Ich spielte die Eröffnung irgendwie lasch und schlecht; so spielt man doch am genauesten zuerst g6 bevor man den Bauer auf a6 schlägt und dann versäumte ich es mit Sg4 meinen Springer über e5 nach d3 zu verpflanzen. Bei Alfred war noch alles ausgeglichen, bei Thomas ebenfalls. Boris Gegner schien nach 4. ...Sf6 5.Ld3 die Variante überhaupt nicht zu kennen und wurde nach 5. ...d5 6.e5 Sd7 7.Sxe6! konsequent bestraft. Boris zerstörte seine Rochade, gewann die Figur vorteilhaft zurück und begann dann eine Treibjagd auf den König in der Mitte. Das sah gut aus. Johannes tauschte früh die Damen und konnte auf die Rochade verzichten und gleich mit Ke7 diesen zentral stellen. Vladimir hatte seine Stellung misshandelt. Er wurde nach dem Damentausch zur Passivität verurteilt. Bei der fünften Mannschaft sah es nicht so gut aus. Fast alle standen schlecht. Eine gute Stunde später sah es bei Jürgen heiß aus. Die Bauernfront am Königsflügel rollte auf Jürgens Stellung zu, während er noch nicht so weit war, aber er konnte mittels b3 die c- und b-Linie öffnen, was in Folge Gegendrohungen und Entlastung bringen sollte, vorausgesetzt, Stoll spielte mit. Richard hatte mit b4,b5 angefangen die Stellung von Schwarz aufzureißen, der seine Truppen entgegenstellte. Hier würde es sich zeigen, wer am Ende die Nase vorn haben würde. Ich hatte dann eine Stellung erreicht, die ich ungefähr aus der Theorie wieder kannte und konnte mit Lc4 einen Bauern zurückgewinnen und zwar den sehr wichtigen auf d5. Da stand ich nun besser. Kurz darauf sah ich unter Preisgabe des Läuferpaars die Möglichkeit, einen weiteren Bauern zu gewinnen. Als ich dann mich mit dem Scheinopfer Txa2 dazu entschloss, musste Richard grinsen. Es war mal wieder typisch für das Wolga-Gambit. Thomas und Alfred lagen klar auf Remiskurs, wobei Alfred mehr Raum hatte. Boris würde gewinnen, das war klar abzusehen und Johannes startete einen Minoritätsangriff am Damenflügel, der ihm auch Vorteile bringen würde, vermutlich einen Mehrbauer. In der fünften sah es mittlerweile besser aus. Jonas hatte an Brett 8 Dame und Läufer gegen Turm, 2 Läufer und 2 Freibauern. Aber so wie es stand, konnte er den einen Eliminieren und den anderen auch abfangen durch ein Läuferopfer, weil er dann mit der Dame einen Doppelangriff auf beide Läufer einen zurückkriegen würde. Valon stand auch gut, aber alle anderen immer noch schlecht bzw. auf Verlust. Boris gewann, Thomas spielte Remis. Johannes stand auf Gewinn, Alfred setzte sich gerade im Zentrum durch, das sah auch nach Gewinn aus. Richard hatte zwar noch nichts mehr, stand aber besser. Jürgens Partie war zweischneidig. Jürgen tauschte die Damen und gab dann die Qualität. In der Analyse stellte sich später heraus, dass dies das Beste war. Alles andere hätte verloren. So hatte Jürgen Springer und 2 Bauern für den Turm. Vladimir stand bescheiden. Er verlor auch einen Bauern. Sein Gegner hätte mehrmals stärker fortsetzen können. Johannes konnte einen Bauern erobern. Das daraus resultierende Endspiel musste gewonnen sein, da Weiß auch noch 2 schwache Isolanis hatte, deren Deckung ihm Probleme bereitete. Ich gewann die Qualität und hatte jetzt Turm+Bauer gegen Läufer. Eigentlich ein gewonnenes Spiel sollte man denken. Aber dann spielte ich meinen Turm auf die Grundreihe, weil ich irgendwelche Kombis sah, die nach einem Zwischenzug nicht mehr gingen. Letztendlich kam er Turm dann nicht mehr raus und ich musste ihn gegen den Läufer zurückgeben. Aber noch war da der Mehrbauer. Richard gewann seine Partie, Thomas spielte Remis und bei Jürgen lief Martin Stoll von selbst ins Matt herein, so dass es plötzlich, nachdem auch Alfred gewann es schon 6:1 für uns stand. Ich war der einzige, der noch kämpfen musste. Nach dem Damentausch versuchte ich das Beste herauszuholen. Machte aber dann den Königsflügel zu früh auf. Pekrul konnte mit seinem Läufer alle meine Einbruchsfelder abdecken. Nach mehreren vergeblichen Versuchen ihn auszumanövrieren, musste ich ins Remis einwilligen. Damit ging der Mannschaftskampf mit 6,5:1,5 deutlicher als gedacht an uns. Die fünfte Mannschaft verlor mit 3,5:4,5. Weil Jonas mit Dame und Läufer gegen Turm + 2 Läufer nicht erfolgreich beenden konnte. Er machte ein Remis, was letztendlich das 4:4 kostete.

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Eintrag #169 (vom 19.03.05)

Die diesjährige württembergische Mannschaftsblitzmeisterschaft fand in Kornwestheim statt. Dummerweise genau an dem Termin, an dem auch unsere Verbandsjugendliga spielte. Damit fielen fast alle gemeldeten Blitzer aus. Nun musste ich neben Marc noch zwei weitere Leute finden. Boris war gewillt, wie er mir per Email mitteilte ("Wenn ihr mich dabei haben wollt.") Klar. Jürgen hatte ich auch gefragt, aber er bekam am Samstag einen Handwerker ins Haus und konnte nicht. Aber Vladimir sagte zu. Heinz hatte ebenfalls Interesse bekundet, aber da waren wir schon komplett. Wenngleich auch nicht in optimaler Besetzung. Aber eine gute Platzierung müsste drin sein. Freitags sagte ich Vladimir und Marc Bescheid wegen des Abfahrttermins, nur Boris erreichte ich nicht. Das erledigte ich dann am Samstag und als ich ihm am Telefon hatte, stellte sich heraus, dass Boris die ganze Zeit gedacht hatte, wir würden am Sonntag spielen. Heute hätte er keine Zeit, da seine Freundin einen Auftritt hatte. Oh Mann, wo kriege ich auf die Schnelle noch Ersatz her? Heinz fiel mir ein, der wollte ja. Ich rief an und... "Kein Anschluss unter dieser Nummer". Heinz hatte sein Telefon abgemeldet, wie ich später erfuhr. 'Okay', dachte ich, 'gehen wir mal die Liste durch.' Wer hätte Zeit? Ich landete schnell bei Helmut. "Wie sieht es es. Hättest du heute Lust und Zeit zum Blitzen?" Helmut war begeistert, wenngleich er noch keine Ahnung hatte, worauf er sich eingelassen hatte. Um 11:50 Uhr war Abfahrt. Ich lud noch die Spielsätze ins Auto, um die Kornwestheim gebeten hatte, und fuhr los. Ein wenig verspätet traf ich am Vereinsheim ein, aber noch vor 12:00 Uhr ging es los. Gespielt wurde in der Galerie neben dem Haus der Musik. Viele bekannte Gesichter fanden sich ein, aus unserem Bezirk nahmen Kornwestheim, Öhringen, Lauffen, Willsbach und wir teil. Böblingen, Deizisau, Ditzingen, Stuttgart traten mit sehr starken Spielern an. Deizisau sogar mit der Nummer 35 der Weltrangliste: Milov. Aber ich hatte vorerst nicht so viel Zeit mich umzuschauen. Die Bretter mussten aufgebaut werden. Dann meldete ich die Mannschaft und musste, da Helmut nicht drauf stand, erstmal einen streichen lassen. Komischerweise wurde ich von Winkler nach der dritten Runde gebeten, bei der Turnierleitung vorbeizugehen, weil die Aufstellung nicht stimmte. Es stellte sich heraus, dass man einfach vergessen hatte, im Computer die Änderung einzugeben. Das Turnier verlief anfangs gut. Uns fehlten aber die Punkte zum Sieg. Dann hatte ich einen kleinen Hänger, mit drei Nullen in Folge, was unsere Bilanz auch nicht verbesserte. Ich raffte mich auf und holte Punkt um Punkt. Marc spielte auch sehr gut. Meistens hofften wir, dass Vladimir oder Helmut uns den fehlenden halben oder ganzen Punkt zum Sieg lieferten: "Helmut, wie hast du gespielt?" "Sollte ich mal überraschend gewinnen, werde ich dies schon mitteilen." Aber wir holten dann schon den einen oder anderen Mannschaftspunkt. Während der achten Runde passierte etwas, was ich bisher auch noch nicht erlebt habe: ein Tisch klappte zusammen! Zwei Bretter mitsamt Figuren flogen über den Boden. "War wohl eine schwere Stellung", wurde dies spontan kommentiert. Und genau die Runde drauf mussten wir an diesem Tisch spielen. Aber er hielt für den Rest des Turniers. Für Marc und mich lief es gut, für Vladimir und Helmut weniger. Klar, wenn man bedachte, gegen wen sie alles spielen mussten. Vladimir war ganz ersetzt, als er bemerkte, dass Thomas Heinl bei Böblingen ebenfalls nur an Brett 3 spielte. Helmut war inzwischen ebenfalls klar geworden, dass seine Gegner eine DWZ hatten, die im Schnitt um 350 Punkten über seiner lag. "Hätte ich vorher gewusst, auf was ich mich da einlasse, wäre ich wohl gar nicht mitgekommen." "Du, ich habe dich nur gefragt, ob du Lust und Zeit hättest. Und du hattest spontan ja gesagt." "Das nächste Mal werde ich fragen, wobei." "Ich weiß nicht, was du meinst. Ich sagte doch, es wäre Blitz." "Das nächste Mal frage ich nach gegen wen wir spielen." Hm ja, ich glaube gegen die jeweils fünf besten Mannschaften der Bezirksblitzmeisterschaften vom WSV. Dann gab es eine Mittagpause. Eigentlich überflüssig, man hätte es auch durchziehen können. Nach der Mittagspause ging es dann weiter. Ich knüpfte an meine bisherigen Erfolge an, Marc spielte auch gut. Gegen unseren Erzrivalen Lauffen gelang uns ein Sieg; ich glaube Holger Scherer muss langsam schier verzweifeln, in den letzten fünf Blitzduellen konnte er gegen mich nur einen halben Punkt holen. Gegen Ende lief es dann schlechter. Die letzten drei Runden verloren wir und gaben unnötig Punkte ab. Am Ende sprang ein 18. Platz heraus. Es gab von Kornwestheim noch eine Flasche Wein (die immer noch bei mir steht) zum Dank, dass wir Spielsätze mitgebracht haben. Gewonnen hat Böblingen. Für die Detailfreudigen: Zum Download hier der Endstand (50,9 KB) und die Bretteinzelwertung (15,8 KB).

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Eintrag #170 (vom 24.03.05)

Letzte Runde im Vereinpokal. Ich kam wieder etwas später. Die siebte Runde war gespielt. Jürgen hatte gegen den bisher führenden Karl-Heinz Weyhing gespielt und gewonnen. Damit stand es in der Tabelle vor der letzten Runde wie folgt: 1. Jürgen (5,5), 2. Weyhing (5,0), 3. Bissbort (5,0), 4. Muntzke (4,5), 5. Faden (4,5). Es mussten spielen: Eberhard - Menschner, Faden - Bissbort, Weyhing - Filker, Muntzke - Krämer. Noch konnte alles passieren; die Vergabe der Plätze standen noch nicht fest. Die besten Karten hatte Jürgen. Bis sich interessante Stellungen ergaben, nutzte ich die Gelegenheit, im Computer die letzten Ergebnisse und die neuen Paarungen einzugeben. Aber was war das? "He, Alex. Du hast falsch ausgelost. Nilofar und Valon haben schon gegeneinander gespielt und jetzt sind sie wieder gegeneinander gelost." "Kann gar nicht sein", meinte er kurz angebunden. "Doch, es kann sein aufgrund der blöden FIDE-Einstellung, bei der kampflose Partien noch mal gegeneinander gelost werden können. Beide wurden schon in der sechsten Runde einander zugelost." Eigentlich auch schon in der vierten Runde. An dem Abend hatten beide gefehlt. Damals hatte er beide als inaktiv markiert. Somit war es streng genommen schon die dritte identische Paarung. Da mittlerweile aber schon mehr als fünf Minuten vergangen war, wollte niemand mehr eine neue Auslosung. Diese FIDE Regel ist schon wirklich ein Witz. Man stelle sich nur vor, dass Weyhing gefehlt hätte. Jürgen hätte kampflos gewonnen und wäre dann in der letzten Runde wieder gegen Weyhing gelost worden, da niemand mit mehr Punkten da gewesen wäre, gegen den er noch nicht gespielt hätte. Es hat den Eindruck, dass meistens diejenigen Leute Funktionäre in den Verbänden werden, die, wie sich Robin ausdrücken würde, nichts von Schach verstehen. Dann entstehen solche idiotischen Sachen. Genauso wie die neue kurze Bedenkzeitregelung. Sicher, irgendwie muss man Schach schon publikumswirksamer machen, aber nur zur Häufig bleibt die Qualität und damit der Sport auf der Strecke. Und wenn ich mir betrachte, wer Ambitionen auf den Vorstandsposten des Bezirks Unterland hat und wie dieser seine Arbeit erfüllt und falls er wirklich mal diesen Posten inne haben sollte, dann graust es mir vor der Zukunft und den Ideen die sie mit sich bringen könnte. Aber wieder zurück zur letzten Runde im Vereinspokal. Es zeichnete sich der Sieg von Jürgen ab, womit er Pokalsieger werden würde. Julian ließ gegen Helmut ebenfalls nichts anbrennen. Auch Karl-Heinz gewann gegen Wilhelm. Jetzt musste Julian um seinen dritten Platz fürchten. Würde Bernd gewinnen, müsste die Feinwertung entscheiden. Aber die Partie endete dann doch noch Remis. Somit stand das Endergebnis fest: 1. Jürgen 6,5, 2.Karl-Heinz 6,0 (36,0) und 3. Julian 6,0 (34,0). Gratulation an alle.

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Eintrag #171 (vom 31.03.05)

Auch diesmal war das Monatsblitzturnier nicht so gut besetzt. Mal wieder nur acht Leute. Aber mit Thomas Heinl, Jürgen Menschner und erstmals Werner Schuran von Ellwangen waren mal vier Leute dabei mit einer DWZ über 2000. Alex fragte mich, ob ich das Turnier leiten könnte, weil er heute früher nach Hause gehen wollte. Kein Problem. Ich gab die Leute ein während Jürgen und Holger Spahn sich warm blitzten. Hier kündigte sich schon an, dass Jürgen nicht seinen besten Tag hatte. Sollte mir Recht sein. Die erste Runde ging los. Jetzt durfte ich gegen Holger spielen und gewann. Die zweite Runde begann gegen Wächter auch viel versprechend. Schöne Druckstellung, jetzt konnte ich seinen Springer fesseln, falls er ihn dann wegzog könnte ich mit Schach die Damen tauschen und einen Bauern gewinnen. Er zeiht ihn weg und was mach ich, ich schlage nicht seine Dame, sondern sofort den Bauern. Noch nie habe ich jemanden so schnell nach meiner Dame greifen sehen. Da stand sie, ungedeckt und schwupp - war sie plötzlich in seiner Hand. ich schaffte es dann nicht mehr ihn über die Zeit zu zocken. Gegen Schuran, Michael konnte ich problemlos punkten. Und gegen Thomas hatte ich einen guten Lauf und schlug ihn. Wilhelm Wächter, der uns beim Endspiel zuschaute, fragte Thomas: "Warum haben sie aufgegeben und nicht auf Zeit gespielt?" Thomas schaut ihn an: "Ich habe keine Zweifel daran, dass Wolbi es geschafft hätte, mich in den verbleibenden 30s Matt zu setzen." Hätte ich dann nicht noch gegen Vladimir einen halben Punkt abgegeben, dann wäre ich vorne gewesen. So war Thomas noch einen halben Punkt vor mir. Die Rückrunde startete 5 Minuten später. Gegen Holger gelang mir nur ein Remis. Dafür schlug ich schnell und gründlich Wächter. So schnell, dass ich noch ein wenig Zeit hatte. "Alex, kannst du mal kurz kommen?", fragte ich. Er kam zu mir. "Was gibt es?" "Können wir kurz den Terminplan durchgehen. Wir haben noch nichts für den April." "Das geht nicht." "Wieso, es ist doch nur eine Sache von ein paar Minuten." "Ich brauche Zeit, um den Terminplan zu durchdenken, ich kann das nicht so." "Alex, die Vereinnachrichten werden heute fertig gestellt und in denen ist der Terminplan drin. Ich bräuchte den heute." "Nein, ich mache den später." "Später?? Wir haben den 31. März und noch immer keinen Terminplan für April! Wann willst du den machen, im Juli?" "Ich mache es am Samstag, dann habe ich genügend Zeit, mir in Ruhe was auszudenken." "Samstag ist zu spät, da sollen die Vereinsnachrichten in den Druck gehen. Was spricht dagegen, dass wir uns jetzt hinsetzen und die fehlenden Termine planen? Du kannst damit nicht ewig warten." "Wieso, für nächsten Donnerstag habe ich ja was." Da platzte mir der Kragen. "So, du hast was!? Eigentlich wollte ich da einen Vortrag halten, weil du immer noch nichts hast. Wenn du aber nun schon was hast, dann kannst du ja das machen. Ich halte damit keinen Vortrag." Danach war ich geistig wohl nicht mehr ganz bei der Sache, sprich, ich spielte schlecht. Thomas zog mir das Fell über die Ohren. Gegen Vladimir verlor ich auch und gegen Jürgen zum Schluss stand ich positionell auch schon mies, bis er einen taktischen Gegenschlag von mir übersah und eine Figur verlor. Damit war das Turnier zu Ende. Thomas war der Sieger, Vladimir und ich hatten mit 10 Punkten dieselbe Ausbeute, aber durch meine Sieg gegen Thomas in der Vorrunde, hatte ich dann doch die bessere Feinwertung und landete auf Platz 2. Big Pommes meinte dann bei der Siegerehrung zu mir: "Langsam wirst du mir unheimlich?" "Wie?", fragte ich verwirrt. "Ich verliere nur noch gegen dich." "Ach, was. Du hast eine deutlich gewonnen und eine verloren." "Stimmt. Ich glaube, damit kann ich leben." Ich auch. Ich schloss dann noch die Vereinsnachrichten mit dem Ergebnis des Monatsblitzturniers ab und ging heim.
 

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Eintrag #172 (vom 07.04.05)

Es war noch immer kein Eintrag im Terminplan da, obwohl sich ja jemand am Samstag hatte darum kümmern wollen. Anscheinend dann doch nicht - und wer musste auf die ganzen Anfragen reagieren, was auf dem Programm denn wäre? Sascha zum Beispiel wäre gekommen, falls ich meinen Vortrag halten würde. Aber inzwischen hatte ich schon mit Saygun und Jochen ausgemacht, Tandem zu spielen. Einen vierten Mann würden wir bestimmt noch auftreiben. Und das taten wir auch. Nach anfänglichem Zögern konnte Saygun Wicki überreden an seiner Seite zu spielen. Nach mehreren Partien wurde er daran erinnert, dass es bei Tandem keine gute Idee ist, den Punkt f2 nicht zu überdecken. Aber auch nachdem er passiver spielte, gab es wenig Gegenwehr. Das lag auch daran, dass Saygun gegen Jochen ebenso einen schweren Stand hatte. So schwer, dass er nach einen gutem Dutzend verlorener Partien Michael Eberhard ("Hallo, Nummer Zwei!") dazu brachte, seinen Platz einzunehmen. Wobei wir dann mal die Gegner tauschten und auch Jochen gegen Wicki spielen durften. Im ersten Spiel war Michael noch ganz enthusiastisch. Aber nach dem dritten Spiel war er dann auch bereit, Tandem zu verfluchen. Ja, ja, Niederlagen können schon aufs Gemüt schlagen. Saygun probierte noch ein Blitzturnier auf die Beine zu stellen. Aber solange wollte ich nun auch wieder nicht bleiben, weil ich morgen wieder zu Arbeit musste und eh an Schlafmangel litt (wie groß der war, erkennt man schon daran, dass ich mit dem Update meiner Homepage ziemlich zurückhinke). Ich verabschiedete mich, ausgenommen beim Spielleiter, der auch heute noch keinen Terminplan hatte und fuhr nach Hause.

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Eintrag #173 (vom 10.04.05)

Der Tag der Entscheidung. Mit Bad Wimpfen hatten wir einen schweren Gegner. Auch die Zweite hatte es mit Bietigheim nicht leicht. Der Aufstieg war theoretisch drin, aber wir mussten auf Schützenhilfe von Hall hoffen. Aber wenn die Erste gewänne und die Zweite ein 4:4 holen würde, dann wäre der Klassenerhalt dieser gesichert. Wir hatten vereinbart uns um 8:20 Uhr zu treffen. Aber da ich nicht in die Gänge kam, schaffte ich es selbst nicht die Zeit einzuhalten. Jürgen rief mich auf dem Handy an, wo ich bleibe. "Bin gleich da, sag Saygun, er soll geschwind 8 Spielsätze aus dem Schrank holen." "Okay." Kaum eine Minute später bog ich um die Ecke und da standen sie, inklusive Saygun. "Hat dir Jürgen nicht gesagt, dass wir Bretter benötigen?" "Doch, aber ich habe keinen Schlüssel dabei."  Tja, ohne mich wären da einige Leute aufgeschmissen (breites Grinsen). Dann packten wir ein und ab ging die Fahrt. Wir kamen immerhin noch rechtzeitig in Tamm an. Auch eine kleine Verspätung hätten wir uns erlauben können, da das Turnier mit einer Verzögerung startete. Jürgen spielte gegen Philipp Huber, Richard gegen Ditter (Pirc), Marc hatte mit Jendel zu kämpfen (Nimzoindisch), ich versuchte mit gegen Jurkic im Französischen. Alfred bekam auf e4 mal keinen Sizilianer vorgesetzt, sondern Caro-Kann und Thomas spielte gegen Alexander Probst. Heinz und Saygun komplettierten unsere Mannschaft. Die Zweite spielte auf der Empore gegen Bietigheim. Nach einer Viertelstunde wagte ich mal einen Blick. Bei uns stand alles offen. Interessant war, wie die Haller gegen Öhringen standen. An den letzten Brettern zumindest sah ich leichte Vorteile für die Haller, vorne unklar. Unsere Zweite stand auch gut, insbesondere Boris, das Tier, setzte zu einem fulminanten Angriff an. Er spielt halt keine langweilige Partien. Dann ging ich zurück. Vermutlich war ich mit den Gedanken abgelenkt. Ich hatte Db4+ gespielt, worauf Ld2 nicht ging, weil ich dann ungestraft den Bauer auf b2 fressen konnte. Auf Dd2 plante ich b5, den ich mit a6 befestigen wollte. Dxb4 brauchte ich nicht zu fürchten, weil ich mit Lxb4+ ein Schach hatte, um dann a6 zu spielen. Ich weiß nicht, ob die Theorie dies für Schwarz als Vorteil ansieht, ich bin auch noch nicht dazu gekommen, dies im Computer zu überprüfen. Boso hatte Dd2 gespielt und ich b5. Jetzt rochierte er. Und statt nun die Damen zu tauschen und dann a6 zu spielen, spielte ich a6. Jetzt verlor ich nach Dc2 den Bauern auf h7. Wenn das so weiterging, kam ich schlecht heraus. Also ergriff ich kurz darauf die Gelegenheit mit einem Gegenopfer. Nähme Boso es nicht an, hätte ich den unwichtigen h7 Bauern gegen den starken e-Bauern gewonnen. Also musste er annehmen und dabei die Dame opfern. Er bekäme gutes Gegenspiel und einiges an Figuren dafür, was sicherlich eine Kompensation sein würde. Entsprechend überlegte er eine Stunde lang. Hier hatte ich Zeit, mich mal wider umzuschauen. In der ersten war noch nicht viel los. In der Zweiten standen Sascha, Julian und Boris gut da, wobei Boris schon auf Gewinn stand. Er hatte im Wolga-Gambit, die Dame gegen die Türme und Bauern geopfert mit einem weiteren riesigen Angriff. Die anderen Bretter waren nicht so klar. Wolf hatte seinen c-Bauern weit nach vorne geprescht (c5), wo er einerseits den Gegner hemmte, aber auch schwach werden konnte. Julian opferte gerade einen Bauern für einen Angriff. Ob dieser durchdringen würde, war alles andere als eindeutig. Die Haller hatten an den hinteren Brettern deutlich an Boden verloren. Das sah schon nach einer deutlichen Niederlage aus. Damit würde uns ein Sieg auch nicht mehr helfen, nur noch der Zweiten, damit sie nicht absteigen würde. Meine Partie ging weiter und dann passierte es, dass ich wieder etwas übersah und verlor. In der Analyse gab es dann natürlich sehr viel zu entdecken. Weiß stand zwar besser, musste aber sehr genau spielen, wenn er nicht verlieren wollte. Da gab es für mich jede Menge an taktischen Möglichkeiten. Objektiv betrachtet müsste aber Weiß die Stellung gewinnen. Kaum verließ ich den Analysesaal, als ich erfahren musste, dass auch Jürgen verloren hatte. Auch hier fragte ich mich, wie das so schnell passieren konnte. Philipp Huber gab einige Bemerkungen zur Partie. Dann gab es Remisen bei Richard und Alfred. Bei Thomas auch. Marc musste sich auf Zugwiederholung einlassen, weil sein König Matt gefährdet stand, und er bei jedem anderen Zug verlieren würde. Natürlich nutzte sein Gegner dies aus und es stand 2:4 gegen uns. Jetzt hing alles am Ersatz: Saygun und Heinz. Zum Glück hatte ich Heinz schon vor einer Stunde verboten, ein Remis anzunehmen. Zum Glück, den mittlerweile stand er besser und musste seinen soliden Mehrbauern nur nach Hause schaukeln. Saygun demonstrierte uns wie man sein Mannschaftskollegen zur Verzweiflung bringen konnte, indem er immer nur den zweitbesten Zug fand. Sein Gegner war ultranervös. Dieter Jauch hatte schon vor Stunden gesagt: "An dem Ausgang dieser Parte zweifle ich nicht. Nicht wenn ich sehe, wie nervös Sayguns Gegner ist!"  Dank eines Fehlers (g4) bekam Saygun sofort Oberhand, konnte mit dem König eindringen, gestatte es aber seinem Gegner dann, Tempozüge zu machen, verpasste dann mit f5 die Schotten dicht zu machen, übersah den Gewinnzug und schaffte es dann letztendlich Dank weiterer Fehler noch, zu gewinnen. Damit stand es 4:4. Jetzt musste die Zweite Mannschaft aus eigener Kraft gegen Bietigheim punkten. Ein 4,5 würde ausreichen. Boris hatte gewonnen, Wolf ein Remis geholt. Weyhing verloren. Sascha hatte seine Stellung überreizt, ebenso wie Julian. Da war an Brett 1 nicht mehr als ein Remis drin und Jul stand sogar auf Verlust. Dann hatten die hinteren Bretter auch noch Punkte abgegeben und dann stand es bei drei ausstehenden Partien schon 2,5:2,5. Das Remis von Sascha war unvermeidbar und es lag an Jul mit etwas Glück ein Unentschieden zu holen. Dass Stefan Witte sein Endspiel gegen Noffke gewinnen würde, davon war jeder überzeugt. Aber wie es so kam, auch die Zweite Mannschaft kam über ein 4:4 nicht hinaus. Damit waren sie auf dem soliden 8. Platz, aber da sowohl Lauffen, als auch Kornwestheim drohten, abzusteigen, würde es nicht reichen. Da diese parallel zu uns spielten, konnte ich erst zuhause rauskriegen, ob es noch gelangt hatte. Dann war es auch schon zu Ende. Öhringen hatte Schwäbisch Hall haushoch geschlagen mit 6,5:1,5 und waren schon fort, ebenso wie die meisten anderen Mannschaften. Ich packte Wolf und Heinz zu mir ins Auto und fuhr als Letzter los. Wolf war ein wenig unglücklich, da die Analyse gezeigt hatte, dass er auf Gewinn stand, aber dann doch seinem Alter Tribut zollen musste. "Ein halber Punkt mehr hätte gereicht und den hätte ich holen können." Na ja, einen halben Punkt mehr hätte ich auch holen sollen. Aber wie sagte ich zu Sascha: "Eigentlich war es schon in Ordnung, dass ich verloren hatte. Hätte ich gewonnen, würde meine DWZ so stark anwachsen, dass sie nun überhaupt nicht mehr meiner Leistung entspricht." Damit war die letzte Runde vorbei. Es stellte sich heraus, dass die Zweite doch absteigen musste, weil Kornwestheim und Lauffen in der Verbandsliga den Erhalt nicht geschafft habe. Aber für die nächste Saison werden die Karten neu gemischt.

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Eintrag #174 (vom 21.04.05)

Zum zweiten Mal in diesem Jahr war ein Turniersimultan angesetzt. Diesmal, so hoffte ich, konnte ich mitspielen. Beim letzten Mal mussten Saygun und ich ja aussetzen. Heute war ich besonders sportlich und kam mit meinem nagelneuen Mountainbike. Auf dem Weg zum Verein stellte ich dann fest, warum Billigräder so billig sind: Es lockerte sich die Klemmschraube vom Pedal, so dass es abzufallen drohte. Beim Auto-Teile-Unger hielt ich kurz an und fragte nach einem Schraubenschlüssel bzw. einer Nuss. Warum gibt es bei Autos keine 14er Schrauben oder warum kann man am Rad nicht auch 15er verwenden? Auf jeden Fall hatte man dort nichts Passendes. Immerhin gelang es doch, die Schraube soweit anzuziehen, dass ich den Rest des Weges hinter mich bringen konnte. "Trainierst du schon für den Triathlon?", wurde ich von Michael begrüßt. "Wird mal Zeit, dass ich mal wieder sportlich was mache", meinte ich. "Hast du Werkzeug dabei?"  "Werkzeug?" "Ja, die Schraube beim Pedal hat sich gelöst." Aber weder Michael, noch Saygun, noch Bernd Muntzke waren mit Werkzeugen entsprechend ausgerüstet. Michael sagte dann kurzerhand: "Machen wir es so: Wir packen dein Rad in mein Auto und ich fahr dich dann heute Abend nach Hause." Mittlerweile war es schon halb neun. Das Turniersimultan hatte noch nicht angefangen. Es mussten noch die Farben an den Brettern angebracht werden. Alex: "ich arbeite gerade an dem Schema. Es dauert noch ein paar Minuten." "Es geht schneller, wenn man es direkt am Tisch macht", meinte ich. Ich übernahm die erste Tischreihe und Saygun die Zweite. "Bin fertig." "Ich auch gleich", entgegnete Saygun. "Ich schau es mir an", sagte Alex. "Saygun, das ist falsch. So geht es nicht. Hier hat Rot dreimal Weiß und nur einmal Schwarz. Das stimmt ja hinten und vorne nicht." Bei mir stimmte die Farbverteilung. Alex zu Saygun: "Ich habe mein Schema gleich fertig. Dann baust du es danach auf." "Ginge es nicht schneller, einfach meine Farbverteilung zu übernehmen?", fragte ich. Was soll ich sagen, es ging schneller. "Das ist der Unterschied zwischen einem Physiker und einem Chemiker", sagte ich zu Saygun. "Physiker können praktische Probleme erledigen, Chemiker nicht." In meiner Gruppe spielten: Saygun, Nhi, Nilofar und Oliver. In der zweiten Gruppe: Heinz, Alex, Bernd, Sabine und Michael Eberhard. In meiner Gruppe gewann ich alle Partien ohne größere Probleme, mit einer Ausnahme. Gegen Saygun hatte ich einen Bauern mehr, aber versäumte es, konsequent am Königsflügel die Bauern vorzuschieben. Dann sah es nach remis aus, aber auf Saygun ist Verlass. Er übersah eine Kombi und verlor. In den zweiten Gruppe gewann Heinz alle Partien vor Bernd. Nun war es schon ziemlich spät. Nhi, Bernd und Saygun wollten nach Hause. Nilofar war es auf einmal Übel und sie musste nach Hause gefahren werden. Es kam nur noch eine Gruppe zustande mit Heinz, Oliver, Alex, Sabine und mir. Keine zwei Minuten nach Beginn der Finalrunde gab es ein lautes Gestöhne. Alex hatte an meinem Brett 1.d4 gespielt, worauf nach Sf6 2.c4 c5 3.d5 ich gerade an das Brett kam, nachdem er seinen Zug gemacht hatte und zog b5. "Nein, wieso hast du mir nicht gesagt, dass du Rot hast." "Hier, Rot!", erwiderte ich und zeigte auf meinen Zettel. Alex: "Ich gebe auf!" Oliver: "Wieso gibst du auf?" "Ich habe die Stellung so oft schon gegen Christian gehabt und immer verloren." "Und deshalb gibst du auf?" "Ich komme hier immer schlecht raus und verliere, da kann ich gleich aufgeben." "Spiel doch weiter!" "Nein, ich gebe auf." Ich sagte nichts dazu. Es wäre ein wenig unfair den anderen gegenüber, aber das musste er selbst entscheiden. Ich ließ mal die Uhr weiterlaufen und konzentrierte mich auf die anderen Partien. Gegen Sabine gewann ich schnell. Oliver stand auch schon auf Verlust, nur gegen Heinz hatte ich einen schwereren Stand. Aber zeitlich stand ich ziemlich gut. So nach 20 Minuten bemerkte ich, dass Alex an meinem Brett wieder einen Zug machte. Sollte ich ihn erinnern, dass er schon aufgegeben hatte? Egal. ich spielte weiter. Ein paar Minuten später gewann  ich gegen Oliver und Alex. Bei Heinz stand es ausgeglichen. Aber seine Zeit fiel. "Zeit", reklamierte ich. "Das kann nicht sein", meinte Heinz. "Du hast noch 20 Minuten auf der Uhr. Und dabei habe ich schnell gespielt." "Ich hatte von Anfang an viel Zeit, da Alex meine Partie aufgegeben hatte." "Aber das können keine 20 Minute Unterschied sein." "Schau mal auf die Uhr nebenan. Da haben Weiß und Schwarz beide noch 10 Minuten Zeit, macht zusammen 20 Minuten." "Nein, du Uhr geht falsch." Heinz war partout nicht zu überzeugen, dass er so viel Zeit verloren hatte, nicht nur hier, sondern auch an einem weiteren Brett stand er zeitlich auf Verlust. "An zwei Uhren gleichzeitig stehe ich so schlecht. Das ist unmöglich. Die Uhren gehen falsch." Es kann sein, Heinz. Und dann war es auch schon vorbei. Heinz, Oliver und Alex hatten beide zwei Punkte geholt und teilten sich den zweiten Platz. Wir packten zusammen, mein Rad in Michaels Auto und dann kam ich gänzlich unsportlich nach Hause. Obwohl, beim Turniersimultan gab es ja genug Laufarbeit. Und bis zum Vereinstriathlon gibt es noch ausreichend Gelegenheit meinen Körper halbwegs wieder in Form zu kriegen.

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Eintrag #175 (vom 28.04.05)

Monatsblitz, wie üblich. Thomas war wieder dabei. Aus Lauffen kamen Holger Scherer und Florian Bauer und ebenso selten war Dietrich Koelle da. Wilfried Adam und Eduard Leiker spielten neben Saygun, Vladimir und Alexander mit. Anfangs lief alles gut. Mit der Partie gegen Holger fing dann meine Niederlagenserie an. Und ich sagte noch zu Holger: "Jetzt hast du Gelegenheit, deine schlechte Bilanz gegen mich zu verbessern." Im Königsindisch machte ich dann mal den Fehler b4 zu ziehen, bevor ich den Läufer c1 entwickelte. Da konnte ich auf a5 schlecht a3 spielen. Damit hatte ich am Damenflügel so gut wie kein Gegenspiel mehr, da ich nach b6 nie mehr zum Sprengungszug c5 kam. Gegen Thomas verlor ich auch glatt. Und gegen Vladimir stellte ich was ein. Thomas verlor gegen Holger und am Ende hatte Holger den ersten Platz punktgleich mit Thomas, aber dank der besseren Feinwertung vor ihm. Ich landete noch auf Platz 3, vor Vladimir, der punktgleich mit Saygun und Wilfried war. Letztere hatten dieselbe Sonneborn-Berger Feinwertung. Alex rechnete schnell die Zweitwertung aus und übergab Wilfried als fünften das Preisgeld. Ein paar Minuten nachdem dieser weg war, sagte er plötzlich: "oh, ich habe einen Fehler gemacht. Saygun, du hast die bessere Zweitwertung." Saygun: "Typisch. Warum passiert so was immer mir?" Ich blickte Thomas an. "Wie sieht es aus Thomas, wollen wir noch ein wenig blitzen?" "Ja, gerne." "Da kam Heinz zu uns. "Ich hätte mal da eine Frage an euch Spezialisten." "Ja?", fragte Thomas. "Ein Gegner von mir hat im Russischen einen Zug gemacht, den ich noch nie gesehen hatte. Ich weiß nicht, ob der gut ist oder nicht, weil in den Büchern habe ich nichts dazu gefunden." "Dann zeig mal", meinte Thomas. 1.e4 e5 2.Sf3 Sf6 3.d4 exd4 4.e5 "... und jetzt kam Sd5." "Der sieht nicht gesund aus." Wir schauten uns zuerst 5.Lc4 Sb6 6.Lxf7 an. Aber hier war schnell klar, dass dieses Opfer zu nichts führte, genauer es führte schon zu was: Figurenverlust. Also zogen wir c4 und hatten nach 5. ...Lb4+ Ld2 schnell eine gute Stellung erreicht. "Weiß steht eindeutig besser", meinte Thomas abschließend und zu mir: "Jetzt spielen wir eine. Heinz: "Ich hätte noch eine Frage zur Variante." Thomas: "Nein, jetzt spielen wir." "Es geht ganz schnell." "Nein, Heinz, jetzt wird gespielt." "Ich will es nur ganz kurz zeigen." "Nein." Wir spielten. Es war eine interessante Partie. Im Leichtfigurenendspiel opferte ich eine Figur, bekam dafür einen Trippelbauer auf der f-Linie und einen Freibauer auf der b-Linie. Thomas hatte nur noch seinen f-Bauern und den Springer. Mit seinem König würde er den Bauern nicht mehr erreichen, dafür konnte ich mit meinem König herankommen. Wegen den vielen Schachs, die drohten, wollte ich gerade den f-Bauern vorziehen, als Heinz meinte: "b2 ist doch schon gewonnen." "Könnte sein", meinte ich zweifelnd. "Mal sehen!" Nach b2, Sxb2 Kxb2 war dann aber plötzlich die Stellung remis, da ich nicht an den f2-Bauern herankam. "Gehen wir zurück. Ich muss doch f6 spielen." Ich zog es und es stellte sich heraus, dass dies genau der Tempozug war, den ich brauchte. "Schöner Zug", meinte Thomas, "der könnte glatt von einem Endspielkünstler wie mir stammen." Ich drehte das Brett herum, dass Thomas Schwarz hatte, worauf er in lautes Lachen ausbrach. Damit endete der Abend.

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Eintrag #176 (vom 12.05.05)

Neckarblitz, die 3. Runde sollte bei uns stattfinden. Ich hatte von vorneherein ein ungutes Gefühl, was die Teilnehmeranzahl betreffen würde. Es war Donnerstag vor Pfingsten. Donnerstags kommen eh wenige zum Schach, weil Freitag ein Arbeitstag ist. Da am Freitag auch noch das Crailsheimer Open startete oder einige schon Urlaub haben würden, erwartete ich nicht sehr viele. Deshalb schickte ich im Vorfeld ein Rundschreiben weg, um wenigstens unsere Jugendlichen zu animieren. Von denen tauchte nur Sascha auf. Von Böckingen kamen Viktor Arnst und Eduard Leiker. Mit Oliver Jung aus Würzburg waren es nur drei von anderen Vereinen. Ich denke, auch die Tatsache, dass es zwei Streichwertungen gibt, führte dazu, dass es nur so wenige waren. Aber egal. die Jahreswertung basiert auf Prozentverteilung und nicht auf Punkte, weshalb nicht unbedingt 13 Runden gespielt werden müssen. Mit 9 Teilnehmern spielten wir es doppelrundig aus. In der ersten Runde war ich spielfrei. Runde zwei kam ich gegen Sascha und verlor. Das fing ja gut an. Aber das sollte in der ersten Runde meine einzige Niederlage sein. Ich gab nur einen halben Punkt gegen Michael Eberhard ab. Die Rückrunde spielte ich insgesamt schlechter. Zwar konnte ich gegen meinen ärgsten Verfolger, Sascha, gewinnen, gab dann aber leichtsinnigerweise Punkte ab. Gegen Arnst stand ich auf Verlust und nur die Tatsache, dass seine Zeit fiel bescherte mir einen halben Punkt. Ebenso büßte ich gegen Oliver Jung und Vladimir einen Punkt ein. Sascha lobte Vladimir, als er mir einen Punkt abknöpfte. Aber dass in der folgenden Runde Sascha ebenfalls gegen Vladimir die Waffen strecken musste, war nicht so angedacht. Diesen Punkt Vorsprung konnte ich bis zum Ende halten. Endstand: 1. ich (13), 2. Sascha (12), 3. Saygun (10), 4. Arnst (9, der damit auch die Sonderwertung DWZ < 1800 gewann), 5. Jung (7,5), 6. Vladimir (7), 7. Michael (6), 8. Leiker (4) und last but least 9. Helmut (3,5) Die nächste Runde findet in 4 Wochen in Biberach statt. Ich bin gespannt, wie viele dort daran teilnehmen.

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Eintrag #177 (vom 19.05.05)

Ziemlich fiel Blitz in der letzten Zeit. Aufgrund der Feiertage im Mai, fand diesmal schon das Monatsblitzturnier Mai statt. Wie beim letzten Mal, war es auch diesmal mager besetzt. 9 Teilnehmer, auch hier lohnte es sich nur, wenn wir Doppelrundig spielten. Peter begrüßte mich. "Schön, dass du auch da bist", erwiderte ich. "Ich hatte dich Punktlieferant schon beim letzten Mal vermisst." Die Vorrunde spielte ich gut. Nur sollte man gegen Thomas in einer gewonnenen Stellung nicht zu lange überlegen. "Zeit!", reklamierte er. Ich: "Oh, Mist. Darauf habe ich überhaupt nicht mehr geachtet." "Das war das einzige, auf das ich noch geachtet hatte", erwiderte Thomas. Gegen Vladimir leistete ich mir auch einen Schnitzer. Ich hatte in der französischen Abtauschvariante einen Bauern gewonnen, die Damen getauscht und die offene e-Linie besetzt. Jetzt konnte ich schon dran denken, die 2. Reihe zu besetzen, tat es und übersah, dass er mit Txf6 den Bauern zurückgewinnen konnte. Mein Bauer auf g7 war gefesselt. Ich verdoppelte meine Türme und nach Txh6 verlor ich den zweiten Bauern, wieder durch dieselbe Fesselung. Jetzt drohte schon Tg6 nebst h5-h6. Mit Txg2+ hätte ich jetzt ins Remisendspiel übergehen können. Entschied mich aber dagegen. Was schlechter war, das Endspiel verlor ich. Damit schwanden meine Chancen den ersten Platz zu machen. Weg waren sie dann vollkommen, als ich gegen Wilfried Adam verlor. Da nutzte mir mein folgender Sieg gegen Thomas nichts mehr. Danach sorgte ich dafür, dass Alex aus dem Turnier ausschied, indem ich mir nach ca. 12 Zügen seine Dame krallte. "Ich fahre jetzt nach Hause. Es hat keinen Wert, dass ich weiterspiele", war seine Aussage. Jetzt übernahm ich die Turnierleitung. Diese Runde hatte ich spielfrei. Aber was war das. Thomas gegen Alex? Die Paarung musste ich ändern: "Und an Brett 5 spielt Thomas Heinl gegen Christian Wolbert." "Was, schon wieder?", fragte mich Big Thomas. "Eigentlich müsstest du gegen Alexander spielen. Da ich aber seinen Platz übernommen habe, musst du gegen mich spielen. "Na, dann komm mal her." Kurze Zeit später grinste Thomas mich an: "Oh nein, jetzt habe ich gegen Alex verloren." Drei Runden später war das Turnier zu Ende. Thomas hatte einmal mehr gewonnen, ich wurde Zweiter und auf den dritten Platz landete Vladimir vor Oliver Jung. "Hast du noch Zeit und Lust zu blitzen?", fragte ich Thomas nach der Siegerehrung. "Zwei Partien gehen noch." Die erste gewann ich. In der zweiten konnte ich im Endspiel einen Mehrbauern rausspielen, aber aufgrund der Opposition, konnte ich Thomas nur noch Patt setzen. "Eine geht noch!", sagte Thomas. "Bist du sicher? Ich glaub, es wird nur noch schlimmer für dich heute." "Jetzt, wo ich im Aufwind bin? Nein, eine geht noch." Ja, sie ging, zu meinen Gunsten aus. "Oh, mein Gott: 1,5 zu 4,5 gegen Wolbi. Ich glaube ich komme nicht mehr her." Das glaube ich nun aber nicht.

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Eintrag #178 (vom 02.06.05)

Auf dem Programm stand ein Analyseabend. Dadurch dass es ein 2-wöchige Pause gab (Feiertag), wusste ich nicht, wer es halten würde. Zur Überraschung war es Helmut, der zuerst seinen Analyse hielt und dann sollte noch Saygun was bringen. Dieser stand noch vor der Tür und diskutierte einen Protestfall, den Tamm eingereicht hatte. Obwohl ich sicher bin, Helmut, dass deine Partieanalyse sehenswert und gut war, konnte sie mit dem Unterhaltungswerte der Story vor der Tür nicht mithalten. Und da es ein offizieller Protest ist und ihr auch in den Genuss der ganzen Geschichte kommen sollt, erzähle ich sie hier. Es geht um die Jugend und die Qualifikation zur Deutschen. Vorbemerkung: Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, das zwei Schachverbände besitzt (WSV und der Badische Schachbund). Ein Anachronismus sozusagen. Nun werden aber die Plätze zur Deutschen nicht an die Verbände sondern an die Länder vergeben. Wenn es also 3 Plätze für Baden-Württemberg gibt, müssen diese auf die Verbände verteilt werden. Hier war es bisher so: Die beiden Ersten der Verbände sind qualifiziert und die jeweils zwei Zweitplatzierten mussten in einem Stichkampf den Dritten unter sich ausmachen. Und wenn die Vertreter aus BW gut abschnitten, gab es sogar 4 Plätze zu vergeben, die dann gleichmäßig auf die Verbände aufgeteilt wurden. Im Zusammenhang mit der geplanten Fusion der beiden Schachverbände hat man im November letzten Jahres beschlossen, die Teilnehmerplätze durch einen sportlichen Wettkampf zu ermitteln: Die jeweils 3 Erstplazierten von Baden und Württemberg kämpfen im Modus jeder gegen jeden um die 4 Plätze. Das kann zur Folge haben dass 3 Badener und 1 Württemberger sich qualifizieren können (oder umgekehrt). Dadurch könnten sowohl Tamm, als auch Rommelshausen rausfliegen. Hier drängt sich schon mal sofort folgende Fragen auf: 1) Warum protestiert Tamm erst jetzt gegen den Beschluss und hat es nicht schon letztes Jahr getan? 2) Hätten sie protestiert, wenn sie auf dem Platz 3 gelandet werden? 3) Haben die Tammer die Befürchtung, dass sie sportlich nicht in der Lage sind, sich zu qualifizieren? Ich meine ja, dass man nur auf eine Deutsche Meisterschaft gehen darf, wenn man sich sportlich qualifiziert und der neue Beschluss fördert dies ja. Es ist auch in dem Sinne gerechter, dass die besten Vereine zur Deutschen fahren sollen und nicht durch geographische Gesichtspunkte bestimmt. Auf jeden Fall liegt ein Protest vor. Wie stehen die Chancen, dass der Protest durchgeht? (By the way: Ist euch schon mal aufgefallen, dass 90% aller Protestfälle im Schachbezirk Unterland aus dem Bezirk Ludwigsburg stammen. Liegt das am Trinkwasser?) Gehen wir mal ein wenig juristisch an die Sache heran. Folgende Punkte wird ein Jurist zu klären versuchen:
1) Ist dieser Beschluss ordnungsgemäß zustande gekommen? So im Klartext: Welches Gremium hat diesen Beschluss gefasst? Hatte dieses Gremium die Berechtigung, den Beschluss zu fassen? War das Gremium Beschlussfähig (zum Bsp. 2/3 Mehrheit notwendig oder einfache Mehrheit. Meines Wissens war alles ordnungsgemäß. Nun kommen wir zum zweiten Punkt.
2) Wurde der Beschluss ordnungsgemäß verkündet? Es muss eine Bekanntmachung erfolgen, respektive die Vereine müssen Gelegenheit haben, den Beschluss zur Kenntnis zu nehmen (ob sie dies auch tun oder nicht ist egal). Zum Beispiel würde ein Eintrag in der Rochade genügend sein. Das ist aber nicht erfolgt. Was erfolgte - und offenbar im Protokoll nachzulesen ist - war die Bekanntgabe auf dem Verbandsjugendtag, bei der die Beschlüsse vom November bestätigt wurden. Eine Pflichtteilnahme für jeden Verein. Seltsamerweise behauptet Tamm, dass dies nicht geschehen ist. Lügt denn hier das Protokoll? Oder hat der Delegierte von Tamm den Tag lang gepennt? Hat er dann acuh gepennt, als der Bezirksjugendtag stattfand, bei denen Blätter mit den Änderungen ausgeteilt wurden? Fragen über Fragen. Interessanterweise musste besagter Verein schon seit dem letzten Jahr darüber Bescheid wissen, da ein Protokoll vom Beschluss im November per Email auch einem Herrn namens Christian E. aus Tamm zugegangen ist. Fakt ist, dass Tamm über den Beschluss sich hätte informieren können/müssen. Ich selbst würde die Bekanntgabe auf dem Verbands(Bezirks-)jugendtag als ausreichend bezeichnen. Es kann natürlich sein, das die Satzung vorschreibt, es in der Rochade zu veröffentlichen.
3) Ist der gefasste Beschluss satzungswidrig? Die Argumentation von Tamm, es wäre traditionell schon immer anders gehandhabt worden und es gäbe keinen Grund für die Änderung der Qualifikationsänderung ist einfach lächerlich. Ich könnte einen Grund nennen: Sportliche Fairness! Was nun gar nicht lächerlich ist, waren Falschaussagen im Protestschreiben von Tamm. Hier hatten sie unter anderem Saygun zitiert mit Worten, die er nie gesagt hat. Darüber war er zu Recht empört. Ob es sich um eine bewusste Lüge handelt oder um ein Wunschinterpretation kann ich hier nicht sagen. Auf jeden Fall handelt es sich hierbei um eine Unterstellung. Es geht zwar meines Erachtens nicht so weit, dass man es als Rufschädigend bezeichnen könnte, ist aber an der Grenze. Rommelshausen hat sich übrigens dem Protest angeschlossen. Und dadurch, dass sich mein Upload um einen Tag verzögert hat, weiß ich inzwischen, dass der Protest zugunsten von Tamm ausgegangen ist. Offenbar war der Punkt, dass die Änderung der Qualifikationsrichtlinie nicht in der Rochade veröffentlicht wurde, zumindest nicht im Württembergteil, ausschlaggebend. Aber da der Beschluss natürlich auch Baden betrifft und dieser auch die Rochade als Veröffentlichungsorgan verwendet, ist die Frage nicht geklärt, ob es im Badischen Teil bekannt gegeben wurde. Weiß jemand, ob es im Badischen Schachverband auch ein Protestschreiben von einem der beiden Erstplazierten gab? Wenn nicht, könnte ja jetzt der Drittplazierte von Baden einen Protest gegen die Entscheidung des Schiedsgerichts anbringen (grins).
Dann ging ich mal rein. Helmut stand schon kurz vor dem Ende seines Vortrags. Gerade drehte er sich zu mir um und ließ ein paar Figuren aus der Hand fallen. Dann kam noch das Brett ins Rutschen und ein paar weitere Sachen fielen herunter. "Helmut, du musst nicht nervös werden, bloß weil ich jetzt zuschaue", kommentierte ich die Aktion. Dann war es auch schon vorbei und Saygun war an der Reihe. "Was, ich dachte, ihr wollt eine Pause?" "Nein, sonst langweilen sich die Leute nur", antwortete Michael Bösherz (der es sich übrigens überlegt, am Vereinstriathlon teilzunehmen). Saygun brachte eine Partie von Thomas Tschlatscher an das Demobrett. Sayguns Vorträge sind immer sehr interaktiv, bei dem er ab und zu Fragen reinwirft. "Wie ist dieser Zug zu bewerten? Was könnte man spielen." An einer Stelle kam dann die Frage, ob man auf e6 schlagen sollte, den Bauern vorschieben oder nichts zu tun. "Stehen lassen", kam ein Vorschlag. Alex: "Nein. Das ist falsch. Das darf man auf keinen Fall. Vorbeiziehen ist richtig!" Helmut: "Ich habe das ja noch nie gesagt, aber jetzt muss ich sagen: Alex hat Recht!" Die Partie ging weiter und hier kann man sagen, dass die Partie interessant war, weil auf beiden Seiten Fehler gemacht wurden. Es ging dann nicht mehr lange. Hinterher bildeten sich einige Grüppchen. Helmut wollte von Saygun noch ein paar Analysen sehen. Michael Bösherz schloss sich an. Und da ich mein Notebook dabei hatte, brachte ich noch die schöne Kurzpartie von Boris gegen Quirin auf's Brett. Es war schön zu sehen, wie im Sizilianischen ein Zug, der von der Theorie abweicht schon eine kaputte Stellung führen kann. Nach einigen Versuchen kam Michael auf den Zug. "He, ich habe einen Landesligazug gefunden." Ein paar Züge später fand dann auch Helmut einen Landesligazug. Dann wurde es Zeit für mich zu gehen.

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Eintrag #179 (vom 09.06.05)

Nachdem wir den geplanten Neckarblitz um einen Monat vorgeschoben hatten, weil Biberach die 4. Runde morgen ausrichten wollte, fand dann heute das ursprüngliche angesetzte Thematurnier zu Caro-Kann statt. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass zuerst ein Theorie-Vortrag erfolgen sollte und dann das Turnier. Dieser Part entpuppte sich aber als die Vorgabe einer Variante, die es zu spielen gab. Keine Hinweise auf die Ideen, strategischen und positionellen Ziele dieser Eröffnung. Da stand ich nun und musste eine Eröffnung spielen, in der ich mich nun gar nicht auskannte. Peter zum Glück auch nicht und so konnte ich bald gewinnen. Auch die zweite Runde war problemlos. Dann hatte ich eine kleine Durststrecke. Die fing mit Vladimir an. Positionell stand Vladimir schon auf Verlust. Mein Bauer auf e5 blockierte seine Bauern und die Springer standen auf e4, h4 bereit, gegen den König vorzugehen. Mein Turm auf e3 würde auch nur einen Zug zum Feld g3 benötigen, was den Angriff auslösen würde. Ich sah noch, dass Vladimir mit Ld4 drohte, meine Dame anzugreifen und ich den Bauer b2 verlieren würde, was angesichts des Angriffs irrelevant war und zog g3. Dass nun aber nach Ld4 noch mein stolzer Bauer auf e5 hing und g7 gedeckt war, war nicht in meinen Plänen vorgesehen. Jetzt war es zu spät. Das Beste, was ich noch unternehmen konnte, war auf g7 reinzuklopfen, um die Qualität für den Läufer zu geben. Ab diesem Zeitpunkt verbriet ich sehr viel Bedenkzeit. Ein Remis hoffte ich herauszuholen. Es ärgerte mich dann aber doch, dass ich die Gelegenheit verpasste, mit Sf6 seinen f-Bauer zu blockieren. Den schon er vor, und vor. Zu schnell zu weit vor und plötzlich konnte ich durch eine Fesselung Turm und Dame mit meinem Springer angreifen. Vladimir rettete seine Dame und verlor dann Turm und 2 Bauern, so dass ich jetzt mit einem Bauer im Plus stand. Nach dem Turmtausch hieß es Dame+Springer gegen Dame+Springer, was bei seiner offenen Königsstellung zu Probleme führte. Ich kassierte zuerst den h-Bauer und dann noch seinen Springer per Schach ab. Mittlerweile hatte ich vermutlich nur noch 20s auf der Uhr. Vladimir, dem es nicht entgangen war, dass ich seit etlicher Zeit auf die Uhr blickte und schnell zog: "Du hast ja noch genügend Zeit." Trotzdem bot ich ihm Remis an. Hätte Vladimir gezockt, hätte er sicherlich mich über die Zeit kriegen können - ein paar Damenzüge oder so hätten gereicht. Aber er nahm es an, was mich dazu bewegt einen Fairness-Gronk ins Leben zu rufen. Gegen Alexander stand ich auch ganz gut. Ich hatte einen Bauern mehr, dafür drohte er mit Sxe6 eine Turmbatterie gegen meinen König auf e8 loszulassen. Ich könnte die Dame und einen Bauern für 2 Türme und Springer geben, was gut war. Dann sah ich eine Kombi: Sg3+ hxg3, mit der Idee Th6, was seine Dame auf h5 zurückgewinnen würde. Erst nachdem ich diesen Zug gemacht hatte, stellte ich fest, dass er nicht ging, da nach Sxe6 Th6 nicht ging wegen Sxg7+ und die Dame konnte meinen Turm nehmen. Also schlug ich den Turm auf e1 und gab meine Dame her, so dass es hieß D+S gegen T+T+L. Hätte ich den Springer nicht unnötig auf g3 geopfert, wäre alles klar gewesen. So hieß es weiter arbeiten. Alex fasst seinen Springer an und sagt. "Oh nein, den wollte ich gar nicht ziehen. Ich wollte einen anderen Zug machen. Kann ich ihn zurücknehmen?" Ich nickte, warum nicht. Der Springerzug wäre der stärkste Zug gewesen, wenn er einen anderen machen wollte, umso besser für mich. Also zog Alex Dh8 + und stellte fest, dass nun Springer und Dame angegriffen waren. "Der andere Zug wäre doch besser gewesen. Kaum weiche ich einmal von den Regeln ab, ist es zu meinen Ungunsten." Tja, nun stand ein Gewinn auf mein Habenkonto zusätzlich drauf. Obwohl Alex meinte, den hätte ich nicht verdient. Gegen Heinz ließ ich auch nichts anbrennen und da Vladimir noch einen weiteren halben Punkt abgegeben hatte, lag ich vorne. Hier der Endstand: 1. Wolbert (4,5), 2. Nidens (4,0), 3. Krämer (3,5) vor acht weiteren Teilnehmern.

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Eintrag #180 (vom 10.06.05)

Biberach trug die vierte Runde vom Neckarblitz aus. Aber meine Schachaktivität fing schon viel früher an. Ich hatte den Fehler gemacht, Saygun zu versprechen ein Simultanturnier gegen die Jugendlichen zu spielen. Das bedeutet viel Stress am Freitag in der Firma, damit ich die Arbeit frühzeitig erledigen konnte, dann auf der Autobahn den Feierabendverkehr hinter mich bringen, bis ich dann endlich um 18:20 Uhr beim RMG war. Saygun hielt noch einen Vortrag zu Ende. Dann wurde fleißig aufgebaut, immerhin gab es für denjenigen, der mich zuerst im Schach plättete, einen Döner Kebap zu gewinnen. Bis die ganzen Bretter dann aufgebaut war, dauerte es ewig. Ich fragte Saygun, ob wir nicht besser mit Uhren spielen sollten, wegen der Bedenkzeit. Das Neckarblitz fing ja in 'ner guten Stunde an. "Och nö, geht ja schnell. Notfalls können wir immer noch Uhren nehmen." Ich war mir sicher, dass es zeitlich knapp werden würde, als überlegte ich nie lange an einem Brett, sondern zog sofort. Meistens reichte es zum gewinnen, aber in 3 Partien stand ich auf einmal ziemlich schlecht. Egal, Saygun würde ja den Kebap zahlen müssen und nicht ich. Wie befürchtet, wurde es knapp mit der Zeit. Michael Eberhard fuhr schon vor, um uns anzumelden. Bis wir losfahren konnten, war 8 Uhr schon lange vorbei. Ich packte drei dr Jugendlichen ins Auto, wählte mit Bedacht CD 1 aus, um bei den Balladen lauthals mitzusingen. 10 Minuten später waren wir in Biberach. Hubert hatte schon die Leute in seinen Computer eingegeben, es fehlten nur noch die Wertungszahlen für die Sonderwertung. Kurzum gab ich die Daten neu in mein Programm. Während ich erneut die Spieler eingab, fragte ich mich, wo denn Saygun bleibt? So weit hinter mir war er nicht losgefahren. Bevor es zu spät wurde, gab ich die erste Runde frei. Zum Glück tauchte Saygun dann gleich auf. "Ja, Nhi wollte nun doch nicht mitspielen und ich habe ihn nach Hause fahren müssen." Es gab schon starke Konkurrenz. Dietmar Teller spielte zum Beispiel mit und auch viele andere, deren DWZ zwar nicht so hoch ist, aber deren "DWZ-Blitz" sozusagen deutlich höher ist. Die ersten Partien liefen gut, ich schlug Saygun, und spielte gegen Teller in der 5. Runde remis. In der 7. Runde gab es die erste Niederlage gegen Vladimir und in der neunten Runde gegen Hans-Jörg Herold auf Zeit. Damit hatte Saygun in der Tabelle die Führung übernommen. Und nach der Niederlage gegen Ickert musste ich noch um Platz 2 kämpfen. Es reichte am Ende knapp. Saygun freute sich wie der Schneekönig und ich war letztendlich auch mit meinem Platz zufrieden. Hier die Endtabelle:
 
1. Sezgin,Saygun Heilbronner SV   1928   11.5 99.0 1193.0
2. Wolbert,Christian Heilbronner SV GER 2075   9.5 103.0 1215.5
3. Probst,Alexander SC Blau.Turm Bad Wim GER 1929   9.0 103.5 1215.0
4. Teller,Dietmar Sabt TSG Öhringen   2143   9.0 103.5 1200.0
5. Palmizi,Alexander Castelfidardo   1689   8.5 99.5 1176.0
6. Niedens,Vladimir Heilbronner SV   1761   8.0 98.0 1151.5
7. Ruediger,Gerald SF Biberach   1851   8.0 91.5 1160.5
8. Herold,Hansjoerg SV 23 Böckingen GER 1877   7.5 100.0 1168.5
9. Haag,Patrick SF Biberach   1701   7.5 95.0 1141.5
10. Wächter,Wilhelm SV 23 Böckingen   1734   7.0 89.0 1155.5
11. Warsitz,Hubert,Dr. SF Biberach   1919   7.0 85.0 1109.0
12. Hess,Thomas SF Biberach GER 1873   7.0 81.5 1086.5
13. Kreis,Karl-Heinz SF Biberach GER 1826   7.0 76.5 1049.0
14. Hinkel,Simon SF Biberach   1267   7.0 68.0 1031.0
15. Tschlatscher,Thomas Heilbronner SV   1652   6.5 85.0 1108.5
16. Ickert,Konstantin SF Biberach   1760   6.5 85.0 1089.5
17. Leiker,Eduard SV 23 Böckingen   1557   6.5 75.0 1050.0
18. Grunow,Werner SF Biberach   1641   5.0 73.5 1041.0
19. Durmisi,Valon Heilbronner SV   1373   5.0 70.0 1032.0
20. Offergeld,Detlef SF Biberach   1582   4.5 70.0 1051.0
21. Balkan,Levent Heilbronner SV   1292   3.5 67.5 982.5
22. Eberhard,Michael Heilbronner SV   1633   3.0 67.5 978.5
23. Grandi,Thomas FC Heilbronn 96/07 e   1142   2.0 69.5 994.0
24. Hyunh,Nhi Heilbronner SV   1241   0.0 72.0 984.5

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Eintrag #181 (vom 12.06.05)

KO-Pokal. 1. Runde auf der Verbandsebene (Viertelfinale). Das Los hatte uns wieder ein Auswärtsspiel beschert. Der Gegner hieß Blaustein, was bei Ulm lag. Im Vorfeld suchte ich unsere Mannschaft zusammen. Marc hatte seine Teilnahme zugesagt, Heinz war auch erpicht. Julian wollte nur im Notfall mitspielen, falls kein vierter Mann auftauchte. Hier hatte ich Boris anvisiert, der am Donnerstag mir Bescheid geben wollte. "Der ist schon für Fußball-Schach vorgemerkt", sagte Julian am Spielabend. Saygun hatte hier schon etliche Leute abgezweigt. Okay, ein kurzer Anruf und Ramin war Nummer vier im Boot. Das Spiel war für 14:00 Uhr angesetzt. Ich hatte am Mittwoch angerufen und gefragt, ob wir nicht schon früher anfangen könnten, so um 10:00 Uhr. "Nein, das geht nicht, weil unser Spitzenbrett von München anreist und den kann ich nur schriftlich erreichen, was nun gar nicht mehr möglich ist. Und außerdem sind andere wiederum kirchlich involviert." Ich denke, ich lasse diese Aussage mal unkommentiert. So fuhren wir bei einem herrlichen Sonntagswetter über die Autobahn. Ohne größere Probleme erreichten wir dann deren Spiellokal. Blaustein hatte an Brett 1 einen starken Mann mit DWZ > 2200. Alle anderen lagen unter 2000.  Die Chancen waren einigermaßen gleich verteilt. Marc spielte Damengambit, ich musste mich mal einmal mehr gegen ein Königsfianchetto mit Schwarz verteidigen. Heinz vertraute auf die Spanische Verteidigung und Ramin spielte nach 1.e4 c5 2.c3, was ein sofortiges d5 zur Antwort hatte. Nach einiger Zeit sah alles noch in Ordnung aus. Marc baute sich systematisch auf. Ich musste durch den Vorstoß meines f-Bauerns mich einer drohenden Einkesselung erledigen. Heinz hatte die Damen getauscht und einen Doppelbauer auf c6, sein Gegner einen auf f3. Bei Ramin sah es remislich aus. Plötzlich stand es 1:0 für uns. Ramins Gegner war in eine hübsche (wenngleich) auf primitive Falle gegangen: Es drohte ein Grundreihenmatt, das nur unter Weggabe einer Figur und eines Bauerns abgewendet werden konnte, bei schlechter Stellung. Jetzt musste Heinz nur noch c5 spielen und konnte sich seines Doppelbauerns entledigen. Wie grauste es mir, als ich b6 sah. Das war nur noch schlecht. Marc, unrochiert, verschärfte das Spiel mit einem g4 -> Angriff auf den König. Sein Gegner antwortete mit c5 und drohte das Zentrum aufzureißen. Mir mir wurde es ein positionelles Lavieren. Dies kostete Bedenkzeit. Ab und zu blickte ich zu Marcs Stellung herüber. Hier brannte es. Marc opferte eine Figur für einen Königsangriff. Leider stellte es sich heraus, dass dies unzureichend war. Marc verlor die Partie und Heinz ebenfalls. Damit war das Match schon zugunsten Blausteins entschieden, da selbst bei einem Sieg meinerseits die Berliner Wertung gegen uns sein würde. Obwohl ein Sieg meinerseits plötzlich in weiter Ferne rückte. Ich hatte meine gute Stellung mittlerweile zum Remis vergeigt, weil ich eine Fesslung nicht ausgenutzt hatte. Da hätte ich eine Figur gewinnen können. Ich spielte trotzdem weiter. Manchmal gibt es im Leben noch einen Ausgleich. Mein Gegner tauschte in einer Lage, wo ich nichts mehr machen konnte die Dame. Wahrscheinlich dachte er, dass ich die Dame mit dem Läufer nehmen musste, welches nach Lxf6 gxf6+ eine Bauerngabel auf König und Dame zur Folge haben würde - was wiederum im Endeffekt mich eine Figur kosten würde. So bemerkte er, dass nach Dxf6 gxf6+ der König auf f7 sehr gut stand und ich in zwei Zügen den f-Bauern gewinnen würde. Das Endspiel war dann schnell entschieden: Nach dem Läufertausch liefen meine g- und h-Bauern vor. Seine einzige aktive Figur war der Springer. Ich opferte dann noch den Turm gegen den Springer und einen weiteren Bauern, weil der weiße Turm gegen die vorgerückten Bauern machtlos war und dann hieß es schon KO für meinen Gegner. Ich blickte auf die Uhr. Es war schon 7:30 Uhr vorbei, da hatten wir die Bedenkzeit fast bis zum Ende ausgekostet. Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir auf Heinz würden warten müssen, weil er in der Regel so lange spielte, nun gut, so kann man sich irren. Nun hieß es schnell nach Hause. Die Fahrt dauerte etwas länger, weil wir nicht sofort auf die Autobahn fuhren. Aber so hatten wir Zeit zum Schwatzen. Marc erzählte, dass er für die Fußball-WM 2006 Karten für die Kolumbienserie geordert hatte. Kolumbien? Sind die überhaupt qualifiziert und was will Marc damit? Marc erklärte es: "Karten für die deutschen Spiele zu bekommen ist fast aussichtslos. Kolumbien ist momentan 6. in der Südamerika-Qualifikation. Der Fünftplatzierte wird gegen den Vertreter aus Ozeanien, vermutlich den Salomon-Inseln, ein Entscheidungsspiel um einen freiern Platz bei der WM spielen. Da hoffe ich auf einen Sieg Kolumbiens. Auf jeden Fall wird Kolumbien in der Vorrunde in einer Gruppe gegen einen starken europäischen Vertreter kommen, sagen wir Portugal. Solle Portugal weiterkommen, wird aus meiner Kolumbienserie eine Portugalserie. Käme dann Portugal gegen England und verliert, bekomme ich eine Englandserie und wenn die im Endspiel gegen Deutschland kämen, hätte ich sehr preisgünstig Karten fürs Finale." Und sollte sich Kolumbien nicht qualifizieren, okay, dann müsste Marc nur zehn Euro abschreiben. Auf jeden Fall waren wir jetzt beim Thema Fußball angelangt und Heinz fragte: "Habt ihr das Spiel von Deutschland am Mittwoch angeschaut?" Marc: "Nein, ich habe mir das Spiel von Kolumbien angeschaut." Dann waren wir auch schon wieder zurück in Heilbronn.

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Eintrag #182 (vom 16.06.05)

Es begab sich wieder einmal, dass ich zum Schach ging, schließlich soll mein Schachtagebuch gefüllt werden. Draußen vor der Türe traf ich schon Saygun und Nummer Zwei, die sich gerade über den Jugendausflug unterhielten, der nächsten Monat stattfinden sollte. Es wurde gerade diskutiert wohin man gehen könnte. Elsaß war eine Möglichkeit. "Da gibt es herrliche Gegenden zum Wandern", sagte ich. "Oh, oh. Erwähne nie dieses Wort vor den Jugendlichen. Sobald das Wort 'Wandern' fällt, geht keiner mehr mit", erwiderte Saygun. "Das musst du umschreiben." "So wie Erlebnistour, oder Canyoning." "Ja, richtig. Aber nie Wandern erwähnen." Der andere Ort wäre dann in Baden-Württemberg. "Da gibt es eine alte Silbermine, die man besuchen kann", sagte Michael. "Hört sich gut an, dann können sie für den Verein gleich mal die Kassen auffüllen." "Silber gibt es da wohl nicht mehr." Na gut, vielleicht müsste man die Mine wechseln. Eine Kalkmine ginge ja auch. Ich ließ die beiden diskutieren und ging rein. Es wurde aufgebaut für den Spielabend. Ein 15 Minuten Schnellturnier stand auf dem Programm und es herrschte eine rege Beteiligung. 13 Teilnehmer spielten mit. Bei so vielen Teilnehmern hätte ich mir lieber 7 Runden gewünscht, aber es musste auch so gehen. Alex startete den Laptop. "Der ist schon zu langsam." Ich erblickte den Desktop. Wirklich, jede freie Stelle war mit einer Verknüpfung oder Datei belegt. "Du solltest mal ein wenig Ordnung schaffen, der Desktop ist ja vollgemüllt." "Ich bin noch nicht zum Aufräumen gekommen." Helmut, der heute nicht mitspielte, weil er ins Kino gehen wollte: "Wenn man schon einen Rechner vollmüllt, dann wenigstens den fremden." Da musste auch Michael lachen. Michael Bösherz war auch da und sprach mich auf den Triathlon an. Das finde ich gut, neben Michael Eberhard, Sascha Seiler, Julian Bissbort, Michael Bösherz und seid neuestem auch Bernd Muntzke haben wir schon eine deutliche Zunahme an Interessenten. Dann ging das Turnier los. Und gleich in der ersten Runde gab es die Sensation. Michael Waldherr (ja, es sind schon ziemlich viele mit diesem Vornamen vertreten) besiegte Saygun. "Ich musst diesem jungen Mann seine Grenzen aufzeigen", meinte er dann auch hinterher trocken. Ich gewann meine Auftaktrunde gegen Michael Eberhard. Und der nächste Michael - Wickenheisser - gab dann eine Runde aus, weil er letzte Woche Geburtstag gehabt hatte. Als dann zwei Runden später Saygun gegen Wickenheisser verlor, meinte ich: "Jetzt kannst du noch eine zweite Runde ausgeben." Während noch einige Partien zur dritten Runde gespielt wurden, erinnerte ich Saygun an die Berichte für die Vereinsnachrichten, die er mir geben wollte: "Denk' daran, am 30. ist Redaktionsschluss und ich hätte gerne die Berichte 3 Tage vorher." "Drei Tage vorher ist doch paradiesisch, nicht wahr Michael?" Michael Waldherr: "Was?" "Ich sagte, dass es doch paradiesisch ist, wenn man die Berichte schon 3 Tage vor Redaktionsschluss zugeschickt bekommt." "Dann fang ich an zu fluchen!" Plötzlich geht die Tür auf und Jochen erscheint überraschend. "He, was ist los, habe dich erst nächste Woche erwartet." "Nächstes Wochenende habe ich schon was vor, deshalb bin ich dieses Wochenende schon gekommen." Die 4. Runde startete, für mich die einzige Niederlage in diesem Turnier gegen Vladimir. Saygun hatte gewonnen und beobachtete das Endspiel von M. Waldherr. "Du spielst auch nur auf Zeit! FIDE-Regeln, Paragraph 10.2" "Machst du doch nicht anders", meinte ich zu ihm. Die letzte Runde gewann ich dann wieder. Somit hatte ich mit 4. Punkten Platz 1 inne, Vladimir mit 3,5 auf Platz 2 vor Saygun, Hengert und Waldherr mit jeweils 3 Punkten. Letzterer war sehr zufrieden mit seiner Leistung. "So, jetzt gehe ich nach Hause. Bevor ich ins Bett gehe, nuckle ich noch ein Bier." "Falls du welche im Kühlschrank hast." "Habe zwei kalt gestellt. Einen für den Durst, das Zweite für den Genuss." Na, dann Prost.

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Eintrag #183 (23.06.05)

Ich fuhr mit dem Auto vor und stieg aus. Michael Eberhard: "Ja, was ist denn los? Kein Training für den Triathlon?" Ich schaute ihn an. Er war mit dem Rad gekommen. "Heute auf keinen Fall. ich muss meine Kräfte schonen!" "Wieso?" "Morgen Nachmittag ist ein Firmenlauf angesagt. Die ganzen Firmen im Engineering Park sind daran beteiligt. Und ich muss mitlaufen. 5km und das noch bei der brütenden Hitze die angekündigt ist." (Info: Es wurden 34° gemessen - im Schatten, und wir liefen in der prallen Sonne). Auf jeden Fall ahnte ich schon, was kommen würde und das war dann der Grund, warum ich doch mit dem Auto fuhr. (Hinweis: Es gibt immer eine Möglichkeit, etwas triftig zu begründen, damit es sich nicht wie eine faule Ausrede anhört.) Beim Schnellturnier, dass bald darauf startete, war ich noch geistig abgelenkt. Das ist die Begründung für die Auftaktniederlage gegen Waldherr. Dann gewann ich gegen Sabine Schäffer-Henoch, spielte in der 3. Runde nur ein Remis gegen Heinz, womit ich mich plötzlich weit hinten in der Tabelle befand. Mit einem Sieg in der 4. Runde fasste ich wieder Fuß und kam gegen Saygun, der bisher ungeschlagen schon als Turniersieger feststand. "So sollte es immer sein", meinte er. Auch der Ausgang der Partie sollte so wie immer sein. Ich habe in einem Endspiel, indem ich mir einen kleinen, fast unscheinbaren, aber entscheidenden Vorteil erarbeitet hatte, Saygun niedergerungen. Vladimir und Heinz, die es verfolgten mochten anfangs nicht glauben, dass das Endspiel zwingend verloren war. Saygun: "Doch, es war verloren. Da ging nichts mehr." Natürlich gab es von beiden Vorschläge und Alternativen. Die meisten Vorschläge konnten Saygun und ich sofort entkräften, weil wir das in der Partie schon gesehen hatten. Warum glaubt Heinz es nie? Wir mussten jede Variante auf dem Brett zeigen. Letztendlich siegte dann doch die Einsicht. Somit landete ich auf Platz 2, mit der besseren Feinwertung vor Michael Waldherr. Alex ärgerte sich, weil er in der letzten Runde verloren hatte: "Nein, mit einem Sieg wäre ich Zweiter geworden!" Tja, hat nicht sollen sein.

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Eintrag #184 (26.06.05)

Heilbronner Schnellschachmeisterschaft - ausgerichtet von TSG Sontheim, SV 23 Böckingen, Sfr. Biberach und uns. Es war am Morgen schon brütend heiß und dadurch, dass ich gerade mal 4 Stunden Schlaf gehabt hatte, fühlte ich mich KO. Ich war relativ früh da und begrüßte Andreas Warsitz, sowie Oli von Sontheim, den ich noch nicht kannte. Andreas machte die Turnierleitung und ich packte mein Notebook aus, das als Backup dienen sollte. Alex und Michael tauchten auf, die die Kasse übernahmen und dann trudelten so nach und nach die ersten Teilnehmer auf. Andreas und ich gaben sie in den Computer ein. Trotz der Hitze wurden es mehr und mehr. Ich selbst schwankte lange, ob ich überhaupt mitspielen sollte. Als dann Anmeldeschluss war und alle Teilnehmer drin standen, sagte ich zu Andreas: "Schau mal, wie viele wir haben. Wenn es ungerade ist, mache ich noch mit." Es war eine ungerade Zahl. Somit war es entschieden. Von unserem Verein machten zehn Leute mit. Von den anderen Ausrichtern waren ebenfalls mehrere dabei, auch von Biberach, die heute noch das Halbfinale im KO-Pokal bestreiten mussten. Nur, was ziemlich traurig war, von Böckingen gab es nur einen Teilnehmer. Dreimal dürft ihr raten wer. Bingo: Wächter. Nach einer kurzen Begrüßung ging es los. Die Auftaktrunde war, weil nach Rangliste ausgelost wurde, einfach. Auch die zweite Runde gewann ich ohne Probleme. Mit Hannes Rau hatte ich dann den DWZ-stärksten Gegner am Brett. Stärker als einige der IM's, die mitspielten. Die Partie gegen ihn war schön. Nach aufregenden Verwicklungen im Mittelspiel hatte ich durch die Kontrolle des Zentrums plötzlich Oberhand und konnte Stück für Stück meine Stellung verbessern, bis ich einen Bauern, dann eine Figur gewann. Nachdem ich eine Mattdrohung abgewehrt hatte und nun auch noch die Qualität zu gewinnen drohte, gab Hannes auf. Saygun machte sogar ein Bild von mir, wie ich gegen Hannes spielte. Da ich nicht so vorteilhaft getroffen war, habe ich es nicht in die Vereinsnachrichten rein gebracht. Das lief super. Auch in der Partie gegen Thilo Kabisch konnte ich mit Schwarz in der französischen Verteidigung ausgleichen und stand nach einem Fehler von Thilo auf Gewinn. Qualität mehr, Damen tauschen und das Endspiel musste nur noch nach Hause gebracht werden. Aber wie es so war, meine Zeit lief mir davon und Thilo schlug ein Remisangebot von mir aus. Er befand sich zwar in einer Verluststellung, wollte mich aber über die Zeit lupfen. Leider schaffte ich es nicht mehr, ihn Matt zu setzen. Meine Zeit fiel. Das war der Punkt, wo es so langsam mit meinem Spiel bergab ging. Zwar gewann ich die nächste Runde aber gegen Namyslo patzte ich im Endspiel und er gewann. Es gab eine Mittagspause, die ich nutzte, um schnell heim zu fahren und was zu essen. Beim TSG wollte ich nichts essen, einfach schon aus dem Grund, den Wirt zu boykottieren. Dieser hatte die Preise trotz vorheriger Vereinbarung eigenmächtig erhöht. Man hatte ihn sogar abfällig reden gehört: "Das sind ja nur blöde Schachspieler. Die machen wenig Umsatz. Dann sollen sie ruhig mal was mehr bezahlen." So viel mehr, das der Preis für ein Schnitzel im Restaurant um 30 Cent billiger gewesen wäre, als den Preis, den er im Restaurant auf der Karte stehen hatte. Viel Zeit hatte ich nicht. Kaum war ich zurück, ging es weiter. Ein Remis folgte, dann eine Niederlage gegen Alexander Probst, gegen den ich schon die Qualität mehr hatte. Ein Sieg konnte ich dann doch noch landen, so dass ich mit 5,5 Punkten (Platz 21) am Ende abschnitt. Nhi hatte mit 5,0 Punkten ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis und gewann einen Ratingpreis. Ralf Lademacher kam und ich begrüßte ihn. Bis zur Siegerehrung konnte ich dann auch nicht mehr warten, weil ich noch zu einem Geburtstagskuchenessen eingeladen war. Die aktuelle Tabelle und Endstände vom Schnellschach könnt ihr über die Homepage von Biberach abfragen.

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Eintrag #185 (vom 30.06.05)

Oh welch ein Schock ereilte mich an diesem Abend. Da sagte doch tatsächlich unser Spielleiter, dass er daran denkt, das Monatsblitz abzuschaffen und statt dessen ein Monatsschnellschach einzufügen. Uh, da schüttelt es mich. Dann wird ja nur noch Schnellschach im Verein gespielt, welch grausames Schicksal. Dem gilt es entgegen zu treten. Aber nun hieß es, einigen anderen Gegnern im Schach entgegen zu treten: Thomas Heinl, Saygun, Vladimir. Von auswärts kamen Wächter, Peter und Söhnchen Benjamin und auch Bernd. Insgesamt waren es 12 Teilnehmern. Zum Startschuss bekam ich Alex verpasst, der mit Weiß versuchte mein französische Verteidigung. Er überreizte seinen Angriff und verlor. "Ich habe festgestellt, dass ich aggressiver gegen dich spielen muss. Wenn ich passiv bleibe, gehe ich gnadenlos ein. So gefällt mir mein Spiel deutlich besser." "Viel geholfen hat es auch nicht", meinte ich lakonisch. "Ich stand gut", lautete seine Antwort. Die nächsten Runden verliefen gut. Während ich meine Punkte holte, lief es bei Saygun nicht so gut, er machte einige Fehler zu viel. Auch Thomas hatte nicht seinen besten Tag. Er gab gegen mich einen Punkt ab und verlor auch gegen Benjamin, der sich erstaunlich stark präsentierte. Vier Runden vor Schluss führte ich die Tabelle alleine an und holte mir ein Malzbier. Thomas saß schon an seinem Brett und Alex setzte sich zu ihm hin. "Ah, der Geile Gnom Geilfuß", begrüßte er ihn. "Ich sage auch nicht Ranziger Riese Thomas", schnappte er. "Wenn schon, müsste es Tüchtiger Titan Thomas heißen", erwiderte er. "Toller würde besser passen", meinte ich, anspielend auf die Doppelbedeutung des Wortes. Dann widmete ich meiner Partie. Auch die gewann ich. Es gab an diesem Abend nur eine Partie, in der ich nicht auf Gewinn stand und das waren gegen Heinz. Hier war das Endspiel remis, aber mit einem Mehrbauern spielte ich es trotzdem weiter und da Heinz wie üblich schlechte Zeit hatte, verlor er es. Die restlichen beiden Partien gewann ich wieder. Bald darauf war es vorbei. He, ich war gut. Ohne einen Punkt abzugeben war ich vorne. Thomas mit 8. Punkten war auf dem zweiten Platz, vor - Überraschung - Benjamin Lörencz. Platz vier ging an Bernd vor Saygun und Wächter.

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